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Veröffentlicht am 30.09.2022

Der erste Fall für Emer Murphy

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. (Die Emer-Murphy-Serie 1)
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Lotte hat tausende Follower auf ihrem Instagram-Blog. Sie und ihr Mann Jens vermarkten dort ihre 2jährige Tochter Poppy ud verdienen somit eine Menge Geld. Als Poppy plötzlich aus dem Haus der Großeltern ...

Lotte hat tausende Follower auf ihrem Instagram-Blog. Sie und ihr Mann Jens vermarkten dort ihre 2jährige Tochter Poppy ud verdienen somit eine Menge Geld. Als Poppy plötzlich aus dem Haus der Großeltern verschwindet, gerät ein Stalker in Verdacht. Oder handelt es sich hier um ganz andere Hintergründe?

"Poppy" ist der erste Thriller der Autorin Kristine Getz, ihr Schreibstil ist flüssig und hat mich sofort gepackt. Die Story wurde super aufgebaut und das Thema Social Media und seine Gefahren ist brisant und bildet einen hochaktuellen Rahmen für diesen Thriller.

Durch die Perspektivwechsel und verschiedene Einschübe vom Mama-Blog, einem Pädophilenforum oder auch Meldungen der Polizei baut sich konstant die Spannung auf. Interessant fand ich die unterschiedlichen Charaktere. Allen voran die Polizistin Emer Murphy, die eigentlich mit einem Burn out krankgeschrieben ist, sich aber aus eigener Kraft ohne Medikamente aus ihrem seelischen Tief herausholen will und sich voll in die Ermittlungen mit einbringt. Bei ihr und ihrer Großmutter entpuppt sich nach und nach ein übersinnlicher Touch, den ich allerdings nicht gebraucht habe. Emers Kollege Mons scheint ein sympathischer Charakter zu sein, schade, dass er so blass und eher im Hintergrund blieb.

Erschreckend fand ich die Vergangenheit von Poppys Mutter Lotte, die nach und nach in der Geschichte zu Tage trat. Durch das Erlebte erschien sie mir sehr zart, verletzlich und ohne Durchsetzungsvermögen, zeigte dann aber Stärke als es darauf an kam.

Ein spannend geschriebener Debüt-Thriller mit Luft nach oben.

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Veröffentlicht am 17.09.2022

Wenn die Vergangenheit dich einholt

Die Vergessene
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Andrea Oliver hat gerade erst ihre Ausbildung zum US-Marshal bestanden, als sie auch schon ihren ersten Auftrag erhält. Eine Bundesrichterin in Longbill Beach erhält Morddrohungen und Andrea soll sie zusammen ...

Andrea Oliver hat gerade erst ihre Ausbildung zum US-Marshal bestanden, als sie auch schon ihren ersten Auftrag erhält. Eine Bundesrichterin in Longbill Beach erhält Morddrohungen und Andrea soll sie zusammen mit dem erfahrenen Marshal Bible beschützen, doch sie verfolgt dort auch ein persönliches Ziel.

"Die Vergessene" ist die Fortsetzung von „Ein Teil von ihr", Vorkenntnisse sind in diesem Thriller aber überhaupt nicht notwendig, denn Karin Slaughter versteht es ihre Protagonisten in einer einzigartigen Schreibweise lebendig werden zu lassen.

Der vor 40 Jahren ungeklärte Mord an Emily, der Tochter der Richterin steht hier im Fokus und die Rückblenden aus ihrer Sicht kurz vor ihrem Tod bringen immer mehr aufwühlende Einzelheiten ans Licht.

Die Ermittlungen der beiden Marshals sind fesselnd und authentisch beschrieben. Besonders mag ich Bible, der immer einen humorvollen Spruch auf Lager hat und ich hoffe die Serie geht mit diesen beiden Charakteren noch weiter.

Die Geschichte brachte leider anfangs ein bisschen um in Gang zu kommen, ließ mich aber dann nicht mehr los, sodass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte.

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Veröffentlicht am 05.09.2022

Ein persönlicher Fall für Cassie Raven

Wer mit den Toten spricht
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Als die Assistentin der Rechtsmedizin, Cassie Raven von ihrer Oma erfährt, dass ihre Eltern damals nicht bei einem Autounfall tödlich verunglückt sind, sondern ihr Vater lebenslänglich für den Mord an ...

Als die Assistentin der Rechtsmedizin, Cassie Raven von ihrer Oma erfährt, dass ihre Eltern damals nicht bei einem Autounfall tödlich verunglückt sind, sondern ihr Vater lebenslänglich für den Mord an ihrer Mutter inhaftiert wurde, bricht für sie eine Welt zusammen. Nun wird ihr Vater aus dem Gefängnis entlassen und behauptet unschuldig zu sein. Zusammen mit der überkorrekten Polizistin DS Phyllida Flyte stellte Cassie Recherchen an und deckt immer mehr Geheimnisse auf.
A.K. Turner hat mit ihren beiden Hauptfiguren sehr symphytische und authentische Charaktere geschaffen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, sich aber in den Ermittlungen natürlich und realistisch ergänzen.
Ich mag die nach außen hin touche, aber trotzdem sehr sensible Cassie und finde ihre Art, wie sie respektvoll mit ihren "Gästen" in der Pathologie umgeht immer wieder herzerwärmend. Hier in ihrem zweiten Fall ist Cassie Raven sehr emotional durch ihre persönliche Vergangenheit involviert.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und sehr gut zu lesen. Obwohl hier einiges forensisches Wissen vermittelt wird, wirkt das Ganze aber nicht überladen, sondern wir häppchenweise immer wieder gut in der Story verarbeitet.
Trotz des zu Anfang etwas zähen Handlungsverlaufs, steigert sich zum Ende die Spannung und die einzelnen Fäden werden logisch und ohne offene Fragen miteinander verknüpft.
Dies ist zwar kein atemberaubender, aufpeitschender Thriller, aber eine gelungene Story mit erfrischenden Protagonisten.

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Veröffentlicht am 31.07.2022

Wie wird Bill sich entscheiden?

Flug 416
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Kurz nachdem Kapitän Bill Hoffman mit Flug 416 von Los Angeles nach New York gestartet ist, bekommt er eine grausame Mail von seiner Frau. Seine Familie wurde gekidnappt und der Entführer stellt Bill ein ...

Kurz nachdem Kapitän Bill Hoffman mit Flug 416 von Los Angeles nach New York gestartet ist, bekommt er eine grausame Mail von seiner Frau. Seine Familie wurde gekidnappt und der Entführer stellt Bill ein Ultimatum: Entweder er lässt das Flugzeug mit 149 Seelen an Bord abstürzen, oder seine Familie stirbt. Wie wird Bill sich entscheiden?
T.J. Newman ist eine ehemalige Flugbegleiterin und lässt in ihrem Debut-Roman ihre ganzen Kenntnisse einfließen. Die Handlung ist typisch amerikanisch, gleich von der ersten Seite an spannend und fesselnd geschrieben. Allerdings empfand ich das Ganze stellenweise auch etwas unglaubwürdig und zum Ende hin klischeehaft.
Die Perspektiven wechseln zwischen der Handlung im Cockpit, dem Passagierraum und Bills Familie, sodass die Story einen nervenaufreibenden Sog entwickelt, man möchte einfach immer weiterlesen.
Die Charaktere wurden gut in Szene gesetzt, besonders bei der Flugbegleiterin Jo hat mich fasziniert, wie sie in Stresssituationen reagiert und auf die Crew sowie die Passagiere eingewirkt hat.
Solche Worst-Case-Szenarien habe ich so ähnlich bereits in mehreren Filmen gesehen, aber dies in einem Thriller zu lesen, hatte doch eine ganz andere Wirkung auf mich.
Liebhaber von Action-Thrillern kann ich dieses Buch empfehlen.

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Zwei starke Frauen in der Welt des Champagners

Die Champagnerfürstin
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Jeanne Pommery steht im Jahr 1858 vor der Entscheidung das Lebenswerk ihres verstorbenen Mannes, die Produktion und den Vertrieb von Champagner, weiterzuführen. Sie sucht dafür Rat bei der Witwe Barbe-Nicole ...

Jeanne Pommery steht im Jahr 1858 vor der Entscheidung das Lebenswerk ihres verstorbenen Mannes, die Produktion und den Vertrieb von Champagner, weiterzuführen. Sie sucht dafür Rat bei der Witwe Barbe-Nicole Cliquot, der vor vielen Jahren das gleiche Schicksal wiederfuhr.
Die Autorin Annette Fabiani nimmt uns mit auf eine Reise ins 18./19. Jahrhundert. Sie hat uns hier die bewegende Geschichte zweier ehrgeiziger Frauen in einer durch mehrere Kriege sehr unruhigen Zeit durch sehr gelungene Recherchen nähergebracht.
Historische Hintergründe wurden hier interessant und lehrreich in der Story verpackt und Fiktion und Realität geschickt miteinander verknüpft. Spannend fand ich die detaillierten Beschreibungen zur Herstellung des weltberühmten Champagners, auch die malerische Kulisse wurde gut in Szene gesetzt.
Um die Handlungen gut verfolgen zu können, muss man teilweise sehr aufmerksam lesen, denn durch die Menge an unterschiedlichen Charakteren kann man leicht durcheinanderkommen. Ein Personenverzeichnis hätte hier helfen können.
Die häufigen Wechsel in den unterschiedlichen Handlungssträngen empfand ich teilweise verwirrend. Das Kriegsgeschehen um 1870 hat viel Raum eingenommen, hier hätte ich gern mehr über Jeanne erfahren, ihr Leben und Wirken wurde zum Schluss etwas zu schnell abgehandelt, deshalb blieb sie leider ein bisschen blass.
Eine gelungene Geschichte um zwei Frauen die ihrer Zeit lange voraus waren.

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