Interessanter historischer Serien-Auftakt aus der Kaiserzeit Wilhelm II.
Die 18-jährige Adelheid, kann ihr Glück kaum fassen, als sie ins Schloss Liebenberg gebeten wird. Obwohl sie nur die Tochter eines Tagelöhners ist, bekommt sie von der Fürstin die Stellung eines Stubenmädchens ...
Die 18-jährige Adelheid, kann ihr Glück kaum fassen, als sie ins Schloss Liebenberg gebeten wird. Obwohl sie nur die Tochter eines Tagelöhners ist, bekommt sie von der Fürstin die Stellung eines Stubenmädchens angeboten. Bei den übrigen Dienstboten kommt das gar nicht gut an und sie begegnen Adelheid mit Skepsis, besonders hasserfüllt sind die beiden Hausmädchen, die sich übergangen fühlen. Dennoch fühlt sich Adelheid jetzt wie im siebten Himmel, die Anpassung und Arbeit fällt ihr leicht, sie kann endlich ihre Familie mit Geld unterstützen und bekommt reichlich zu essen. Für die fürstliche Familie sollen die Dienstboten so gut wie unsichtbar sein. Doch auch diese haben Augen und Ohren.
„Hinter dem hellen Schein“, lautet der Titel für den Auftakt der neuen Trilogie „Schloss Liebenberg“ von Autorin Hannah Caspian. Ihr Buch spielt Anfang des 20. Jahrhunderts in der historischen Kulisse von Schloss Liebenberg und beginnt mit einem Besuch des Kaisers Wilhelm II. Hauptsächlich dreht sich die Geschichte um die Zeit der Harden-Eulenburg-Affäre, dabei wird diese aber aus Sicht des Personals betrachtet, also aus einer ganz anderer Perspektive. Die damaligen Verhältnisse, die Rangordnung und Stellung in der Gesellschaft stehen zur Debatte, besonders die Rangeleien um Macht spielen hier eine große Rolle und machen den Menschen oft das Leben schwer! Der Schreibstil ist wie gewohnt einfach mitreißend, Hanna Caspian versteht es einfach hervorragend, ihre Figuren bildhaft zu charakterisieren und so zum Leben zu erwecken. Der eigentliche Skandal beginnt sich in diesem ersten Band so allmählich zu entwickeln, auf weitere Höhepunkt muss man sich am Ende noch gedulden; das hat eine Serie leider so an sich.
Das hübsche Cover zeigt die dienstbaren Geister, wie sie durch die Gänge des Schlosses huschen, perfekt passend zum Inhalt des Buches.
Mein Fazit:
Nach ihrer packenden Greifenberg-Saga hat mich die Autorin auch mit „Schloss Liebenberg“ wieder begeistern können. Kann kaum erwarten, bis ich die Fortsetzung in Händen halte:)!