Beeindruckend und voller Ideenreichtum
Achtung, inhaltliche Spoiler zu Band 1
Spensa hat es geschafft, sie hat ihren Traum vom Fliegen erreicht und weiß nun viel mehr über sich selbst. Doch dieses Wissen macht es noch komplizierter, denn woher ...
Achtung, inhaltliche Spoiler zu Band 1
Spensa hat es geschafft, sie hat ihren Traum vom Fliegen erreicht und weiß nun viel mehr über sich selbst. Doch dieses Wissen macht es noch komplizierter, denn woher kommen ihre Eigenarten? Was machen Cytoniker? Warum ist sie eine von ihnen? Als dann plötzlich ein fremdes Raumschiff auf Detritus abstürzt und die junge Pilotin Spensa von einem Treffen der Superiority auf Starsight erzählt, sieht Spensa ihre Chance. Gemeinsam mit M-Bot gelingt es ihr nach Starsight zu reisen und sich dort unter dem Namen der Pilotin, Alanik, einzuschleichen. Hier trifft Spensa nicht nur auf jede Menge neuer Wahrheiten, sondern auch auf Freunde, mit denen sie nie gerechnet hat. Doch sie erfährt ebenfalls, dass sich Detritus in viel größerer Gefahr befindet, als zuvor befürchtet.
Nachdem schon der erste Band ein absolutes Highlight war, musste ich natürlich sofort wissen, wie es weitergeht mit Spensa und allen anderen. Auch im zweiten Band schafft es Brandon Sanderson mich mit seinem Ideenreichtum und Worldbuilding zu beeindrucken und zu fesseln. Dieser Mann hat einfach ein unglaubliches Talent, Bilder im Kopf lebendig werden zu lassen und den Leser zu catchen. Dabei erzählt er so leicht und flüssig, dass man das Gefühl hat, er beschreibt einfach was er sieht.
Auch hier erleben wir den größten Part aus Spensas Perspektive, hin und wieder gibt es aber auch hier kleinere Zwischenspiele, wie z. B. über Jorgen. Wir begleiten Spensa bei ihrem Abenteuer und das hat es ganz schön in sich. Als ungeübte Spionin inmitten lauter fremder Wesen muss Spensa lernen, sich anzupassen, denn in der Superiority sind Menschen verhasst. Zwar verbirgt ein Hologramm ihr Äußeres, doch sie muss sich ganz schön oft zügeln, um mit ihrem Temperament nicht aufzufallen. In diesem zweiten Band begleiten wir die junge Frau wieder bei so manchen Flugstunden und Übungen, aber es wird dieses Mal auch deutlich politischer. Man erfährt viel mehr über alle Hintergründe, welche Spezies es gibt und wer was bezwecken möchte, welche Allianzen es gab etc. Ich muss zugeben, dass war nicht immer so spannend wie im ersten Band, aber trotzdem immer noch ein Highlight.
Dieses Mal befinden wir uns zum größten Teil auf der Raumstation Starsight, die von unheimlich vielen Völkern bewohnt wird. Hier ist das Leben bunter, im wahrsten Sinne des Wortes. Angefangen mit bunten Bäumen und Geschäften über viele, genauso bunte Bewohner, all das findet man dort und zeigt ein klares Gegenteil zu Spensas Heimat. Auch hier fand ich die gesamten Ideen wieder vorstellbar und ich könnte mir diese Reihe unheimlich gut als Verfilmung vorstellen.
Spensa ist eine großartige Protagonistin, mit der man sich sehr gut identifizieren kann, die aber auch ständig dabei ist, sich zu entwickeln. Trotz ihres Temperaments und ihrer Dickköpfigkeit schafft sie es, über ihre Handlungen nachzudenken, zu hinterfragen und sich gegebenenfalls auch anzupassen oder zu ändern. Man fiebert einfach mit ihr mit und fühlt sich verbunden.
Neben Spensa gibt es aber nun auch viele spannende neue Charaktere, die die Raumstation bevölkern. Dionen und Krell, Aliens, die nur aus Stimme und Duft bestehen und vieles mehr. Auch hier ist die Fantasy des Autors grenzenlos und konnte mich begeistern. Sanderson schafft es, eine unheimliche Vielfalt zu erschaffen und lässt diese lebendig werden. Auch das macht diese Reihe für mich zu etwas ganz Besonderem.
Mein Fazit: Nachdem Band 1 für mich ein riesiges Highlight war, waren meine Erwartungen an den zweiten Teil natürlich gigantisch. Auch wenn es hier nun deutlich politischer wird und man in so manchen Zweist und Intrigen stolpert, konnte mich Sanderson mit seiner gesamten Welt überzeugen und fesseln. Dieser Ideenreichtum und die Art, wie er darüber erzählt, sind unbeschreiblich und einfach grandios. Mit dieser Reihe hat sich Sanderson fest in mein Fantasy Herz geschrieben.