Was für ein tolles Buch
UnterleutenAuch wenn ich die Meinung der Autorin über Windkrafträder nicht teile, ist die Geschichte sehr lesenswert. Es tun sich einige menschliche Abgründe auf und der Erzählstil ist großartig.
Es beginnt mit ...
Auch wenn ich die Meinung der Autorin über Windkrafträder nicht teile, ist die Geschichte sehr lesenswert. Es tun sich einige menschliche Abgründe auf und der Erzählstil ist großartig.
Es beginnt mit einer jungen Mutter, die mit ihrem Mann in ein Dorf gezogen ist, das früher zur DDR gehört hat. Sie leidet sehr unter ihrem Nachbarn, einem Schrotthändler, der den ganzen Tag Reifen verbrennt an ihrer Grundstücksgrenze, sodass sie aufgrund des Qualms kein Fenster mehr öffnen können. Dann wird uns der nächste Dorfbewohner vorgestellt und irgendwann lernen wir die Dinge auch auch Sicht des Schrotthändlers kennen. Wie unter der Lupe wird das Dorf und die Machenschaften, Beziehungen und die Machtstrukturen genauestens betrachten. Ein jahrzehntelanger Konflikt, der damit begann, dass die kommunistisch eingestellten Dorfbewohner mit Fackeln den Hof des Großgrundbesitzers niederbrennen wollten und der über Gründung und Fall der DDR andauerte, spitzt sich immer weiter zu, bis zu seinem dramatischen Ende. Haß und alte Seilschaften, unausgesprochene Vermutungen und eine Art Tauschhandel der Gefallen prägen den Ort. Und es gibt kein Entkommen. Wie lebt man mit Widersachern zusammen, die man bis auf´s Blut hasst ? Der Schreibstil ist wie gesagt klasse und die Charaktere wirken autenthisch und jeder schmort in seiner eigenen kleinen Hölle.
Man kann das Buch kaum aus der Hand legen und auch wenn es über 640 Seiten stark ist, kann ich es nur empfehlen.