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Veröffentlicht am 17.11.2022

Eine wunderschöne Geschichte darüber, wie wichtig gemeinsame Zeit ist

Mit dir für alle Zeit
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Darum geht‘s:
Im Jahr 1937 trifft Stellwerker Joe in New York, genauer in der Grand Central Station, eine unbekannte, altmodisch gekleidete, junge Frau. Da sie in dem wuseligen Bahnhof etwas verloren wirkt, ...

Darum geht‘s:
Im Jahr 1937 trifft Stellwerker Joe in New York, genauer in der Grand Central Station, eine unbekannte, altmodisch gekleidete, junge Frau. Da sie in dem wuseligen Bahnhof etwas verloren wirkt, nimmt er sich ihrer an, verbringt einen unvergesslichen Abend mit ihr und verliebt sich Hals über Kopf. Doch dann verschwindet sie plötzlich wieder spurlos. Alles was ihm bleibt ist ihr Name – Nora – und eine Telefonnummer. Unter dieser Nummer erfährt Joe Unglaubliches: Nora sei vor zwölf Jahren bei einem Zugunglück in der Grand Central Station tödlich verunglückt. Doch Joe kann sie nicht vergessen und auf den Tag genau ein Jahr nach ihrem Kennenlernen, steht sie tatsächlich plötzlich wieder vor ihm. Auch diesmal bleibt ihnen nur ein einziger Tag und Joe wartet erneut ein Jahr sehnsüchtig auf ihr Wiedersehen. Ihre Liebe scheint keine Chance zu haben. Doch Joe gibt nicht auf, herauszufinden, warum Nora Jahr für Jahr für einen Tag zu ihm zurückkommen kann. Er erhofft sich dadurch auch eine Lösung zu finden, wie sie für immer zusammen bleiben können. ss

So fand ich‘s:
Seit der zauberhaften Tanzszene im Film „The Fisher King“ hat die große Halle mit der goldenen Uhr in der Grand Central Station etwas Magisches für mich. Es ist ein sehr betriebsamer Ort und in der Rush Hour geht es richtig hektisch zu. Wenn man sich aber die Zeit nimmt, an der berühmten Uhr kurz inne zu halten, verspürt man richtiggehend das Pulsieren des Lebens in der Großstadt und es verwundert mich nicht, dass Lisa Grunwald gerade diesen Ort als Schauplatz für Noras und Joes wunderschöne Geschichte ausgewählt hat.

Durch die Kurzbeschreibung und auch aufgrund meiner Schwärmerei könnte man womöglich einfach mit einem Fantasy-Roman rechnen. Doch dieses Buch ist so viel mehr als das.

Mich hat von Anfang fasziniert, wie es die Autorin geschafft hat, die Umstände um Noras Tod und vor allem um Ihre Rückkehr so treffend darzustellen und mit den historischen Ereignisse der damaligen Zeit zu verweben, so dass es sich beim Lesen total realistisch anfühlt und man in keinem Moment das Gefühl hat, einen Fantasy-Roman oder ein Märchen zu lesen. Durch Noras Augen, die quasi zur unfreiwilligen Zeitreisenden wird, erlebt man als Leser wie sich die Welt entwickelt, wie z.B. der Weltkrieg sich auf die USA und somit auf Joes Familie auswirkt.

Die Liebesgeschichte, die sehr einfühlsam und ohne unnötigen Kitsch erzählt wird, steht zwar im Vordergrund, ohne jedoch die Geschehnisse rund herum unwichtig erscheinen zu lassen. Der ganze Plot ist in sich rund und ich konnte beim Lesen in die intensive Atmosphäre richtiggehend eintauchen. Selbst das Ende ist meiner Meinung nach der gesamten Geschichte total gerecht geworden und passt wie die Faust aufs Auge.

Für mich ist „Mit dir für alle Zeit“ eine wunderschöne Geschichte darüber, wie wichtig gemeinsame Zeit und gemeinsame Erlebnisse sind.

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Veröffentlicht am 20.10.2022

Eine schicksalshafte Reise in die Toskana - ein Leseerlebnis mit allen Sinnen

Die Frau des Ölbauern
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Darum geht‘s:
Schon immer schlugen zwei Herzen in Raffaelas Brust: ein Herz schlägt für ihre Heimatstadt Saarbrücken, in der sie aufgewachsen ist. Doch das zweite Herz pocht auch immer recht laut für die ...

Darum geht‘s:
Schon immer schlugen zwei Herzen in Raffaelas Brust: ein Herz schlägt für ihre Heimatstadt Saarbrücken, in der sie aufgewachsen ist. Doch das zweite Herz pocht auch immer recht laut für die Toskana, die Heimat ihrer Mutter Tizia, wo sie als Kind viel Zeit verbracht hatte. Nun steht sie kurz vor der Erfüllung ihres großen Traumes der Eröffnung einer kleinen Trattoria in Saarbrücken. Davor möchte sie jedoch nochmals einen Sommer in der Toskana verbringen, um nach alten Rezepten zu forschen und auch andere Ideen für ihr kleines Lokal zu sammeln. Allerdings hat sie nicht damit gerechnet, dass gleich zwei Männer ihr Leben durcheinander bringen. Als sie dann auch noch die Tagebücher ihrer Mutter findet und diese – mit Tizias Erlaubnis – anfängt zu lesen, vereinnahmt sie das Leben in Italien immer mehr und Saarbrücken und alles was damit zu tun hat, entfernt sich gefühlt immer mehr. Raffaela muss aufpassen, ihr Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Aber gerade auch durch die Geschichte ihrer Vorfahrinnen gewinnt sie an Stärke und ist sich immer sicherer, was der richtige Weg für sie ist.

So fand ich‘s:
Die letzte Seite ist umgeblättert und ich schaue noch ganz versonnen auf das stimmungsvolle Cover. Ich glaube noch den Geruch von Pinien und Oleander in der Nase zu haben. Und ich habe einen Bärenhunger auf Crostini. Ja, „Die Frau des Ölbauern“ hat mich alles andere als kalt gelassen… Und auch wenn meine Gedanken das Gefühl erwecken, dieses Buch sein ein richtiges Wohlfühlbuch, ist das nur die halbe Wahrheit. Denn es ist viel mehr als das. Denn es ist gleichzeitig eine fesselnde Familiensaga und die Geschichte einer Frau, die eigentlich weiß was sie möchte oder zumindest dachte, es zu wissen. Aber der Reihe nach…

Raffaela ist schon zu Beginn des Buches eine starke und selbstbewusste Frau. Sie verfolgt trotz Gegenwind zielstrebig ihren Traum und lässt sich auch nicht von einem verlockenden Angebot davon abbringen. Raffaela hat mir sofort gut gefallen: eine junge, moderne Frau mit großen Stärken aber auch einer zarten Seite, die sie aber nicht gleich jedem zeigt. Gerade mit ihrer Figurenzeichnung beweist hier meiner Meinung nach die Autorin ihr Talent, sich in Personen hineinzuversetzen und diese einfühlsam und lebendig darzustellen. Es scheint ihr auch Spaß zu machen, ab und an mit Klischees zu spielen, aber stets in einem subtilen und absolut passenden Rahmen.

Im Nachwort erzählt die Autorin, dass sie selbst in der beschriebenen Gegend ein Jahr gelebt hat. Und man spürt förmlich in den Beschreibungen ihre Liebe zu diesem Flecken Erde und es weht ein Hauch von Wehmut zwischen den Zeilen, was für mich das Buch noch zusätzlich besonders macht.

Für mich war „Die Frau des Ölbauern“ eine Reise in die wundervolle Toskana, die dem Leser hier in lebendigen Farben näher gebracht wird. Gleichzeitig lernte ich spannende Figuren kennen und konnte mich in eine Familiengeschichte mit starken Frauen, Liebeswirrungen und schicksalshaften Begegnungen vertiefen. Kurzum ein rundes, emotionales, einfach schönes Leseerlebnis, so dass mich jetzt auch „il mal d’Africa“ erwischt hat. Was das ist, werde ich hier nicht verraten. Es lohnt sich, selbst nachzulesen, was das bedeutet.

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Veröffentlicht am 09.10.2022

Genauso wie man sich Weihnachtsbücher wünscht :-)

Die Weihnachtsfamilie
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Darum geht‘s:
Seit einer folgenschweren Begebenheit in ihrer Kindheit, ist Emily ein richtiger Weihnachtsmuffel und sie geht allen entsprechenden Feierlichkeiten aus dem Weg wo sie nur kann. Da kommt ihr ...

Darum geht‘s:
Seit einer folgenschweren Begebenheit in ihrer Kindheit, ist Emily ein richtiger Weihnachtsmuffel und sie geht allen entsprechenden Feierlichkeiten aus dem Weg wo sie nur kann. Da kommt ihr ein Auftrag, den sie als Personenschützerin kurz vor Weihnachten übernehmen soll, wie gerufen. Doch sie hat die Rechnung ohne ihre kleinen Schützlinge gemacht. Die siebenjährigen Zwillinge Stella und Joshua, Kinder einer berühmten Schauspielerin und einem ebenso bekannten Fotografen, setzen alles daran, einen Weg zu finden, dass ihre geschiedenen Eltern zusammen Weihnachten feiern, damit sie das Fest als Familie erleben können. Durch die Augen der Kinder erscheint das Weihnachtsfest für Emily dann auch nicht mehr gar so angsteinflößend und sie lässt sich von den beiden einspannen, ohne zu ahnen, dass das auch für ihr eigenes Leben weitreichende Konsequenzen haben wird.

So fand ich‘s:
Es ist schon eine liebgewonnene Tradition geworden, im Herbst den neuen Weihnachtsroman von Angelika Schwarzhuber zu lesen. So ist das für mich jeweils ein gelungener Auftakt in die dunkle Jahreszeit, in der uns gerade solche Geschichten lichtvolle (Lese-)Momente bringen.

Mit ihrem diesjährigen Feiertagsroman vermochte mich die Autorin wieder auf ihre spezielle Weise zu berühren. Ich finde, sie hat sich in diesem Jahr nochmals übertroffen und durch die Kinderaugen von Stella und Joshua die Weihnachtslichter besonders intensiv leuchten lassen.

Der Schreibstil ist wiederum leicht und flüssig und überaus lebendig. Ich konnte mir alles wunderbar bildlich vorstellen und das Kopfkino lief in einem angenehmen und der Geschichte angemessenen Tempo. Die Geschichte ist zwar zu größeren Teilen vorhersehbar, was jedoch in diesem Genre durchaus zu erwarten ist. Und gleichzeitig kommt es immer wieder zu kleinen, aber feinen und auch durchaus mal spannenden Wendungen.

Für mich ist „Die Weihnachtsfamilie“ ein richtiges Wohlfühlbuch. Ich konnte schmunzeln, mitfiebern und hatte auch das eine und andere Mal einen dicken Kloß im Hals. Alles ist genauso wie ich es mir für solche Bücher wünsche.

Wer gerne Weihnachtsromane mag, wird sich hier auf jeden Fall wohlfühlen und auf seine Kosten kommen.

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Veröffentlicht am 01.10.2022

Dieses Buch zeigt: Märchen gehören auch in unsere moderne Welt

Fabula – Eine Braut für den Prinzen
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Darum geht’s:
Prinz Leander kehrt schon wieder ohne Braut zurück. Dabei wird von jedem Prinzen erwartet, dass er eine Prinzessin aus einer Not befreit und sie dann im Sturm erobert und als Braut mit nach ...

Darum geht’s:
Prinz Leander kehrt schon wieder ohne Braut zurück. Dabei wird von jedem Prinzen erwartet, dass er eine Prinzessin aus einer Not befreit und sie dann im Sturm erobert und als Braut mit nach Hause nimmt. Leander trifft sich aber viel lieber mit seinen ungewöhnlichen Freunden und widmet sich mit Herzblut der Heilkunde. Da seine Eltern seine Faxen dicke haben, organisieren sie kurzerhand ein Turnier. Die Siegerin soll dann Leanders Braut werden. Doch sie haben die Rechnung ohne die Heilerin Evelyne, den freundlichen Drachen und den bösen Wolf gemacht und das Turnier droht in einem Chaos zu enden.

So fand ich’s:
„Es war einmal…“ Geschichten, die so beginnen, ziehen mich einfach magisch an. Und hier ist mir das originell gestaltete Cover noch zusätzlich ins Auge gefallen und tatsächlich habe ich auch das bekommen, was das Titelbild versprochen hat: eine reizende, humorvolle und moderne Geschichte aus dem altbekannten Märchenreich.

Nicole Knoblauch ist es wirklich gelungen, scheinbar aus der Zeit gefallene Figuren zu entstauben und ihnen einen modernen Anstrich zu verpassen. So hat es mir großen Spaß bereitet in die „alte“ Märchenwelt einzutauchen und viele neue Details zu entdecken. Man spürt zwischen den Zeilen, wie sehr die Autorin selbst Märchen liebt und verknüpft mit Erzähltalent altbekannte Handlungsstränge mit modernen Stories rund um liebgewonnene Märchenhelden.

Mir hat besonders gut gefallen, dass der Prinz so ganz anders ist – modern denkend und einfühlsam. Für mich ein wahrer Prinz eben… Und vor allem auch der Humor hat mich immer wieder herrlich vom Alltag abgelenkt.

Es ist eine leichte Lektüre und dennoch wäre sie zu schade, wenn man sie nur schnell zwischendurch liest. Es lohnt sich in diese Geschichte voll einzutauchen und sich ein wenig verzaubern zu lassen.

Nicole Knoblauch zeigt hier meiner Meinung nach perfekt, dass Märchen auch in unsere moderne Welt gehören.

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Veröffentlicht am 01.10.2022

Ein neues turbulentes und unterhaltsames Abenteuer im Flüsterwald

Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. Der verborgene Meisterschlüssel. (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 1)
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Darum geht’s:
Nach ihrem großen Abenteuer, an dessen Ende Lukas und Ella vom „Herz des Waldes“ sogar zu Beschützern der magischen Flüsterwälder ernannt worden waren, kehrt erst einmal wieder der normale ...

Darum geht’s:
Nach ihrem großen Abenteuer, an dessen Ende Lukas und Ella vom „Herz des Waldes“ sogar zu Beschützern der magischen Flüsterwälder ernannt worden waren, kehrt erst einmal wieder der normale Schulalltag ein. Doch die Ruhe währt nicht lange und ein Hilferuf aus einem fernen Flüsterwald erreicht die beiden. Sie zögern nicht lange und machen sich zusammen mit ihren Freunden, der Elfe Felicitas und dem Menok Rani, auf, um den Bewohnern des bedrohten Waldes zu helfen. Doch die Blinzelbahn, das einzige Transportmittel, das Reisen zwischen den verschiedenen Wäldern ermöglicht, funktioniert nicht mehr. Wurde die Bahn sabotiert? Und wenn ja, wer steckt dahinter? Schon startet ein neues turbulentes Abenteuer…

So fand ich’s:
Andreas Suchanek hat es auch mit dem inzwischen fünften Band seiner Flüsterwald-Reihe geschafft, mich mit einem stürmischen und gleichzeitig unterhaltsamen Abenteuer von Lukas, Ella und Co. zu begeistern. Es hat mir auch diesmal sehr viel Spaß bereitet, in den Flüsterwald einzutauchen und liebgewonnene Figuren wieder anzutreffen.

Auch in dieser zweiten Staffel schafft es der Autor, mich als Leser zu überraschen und mich immer wieder neue Details entdecken zu lassen. Die Sprache ist spritzig und dennoch altersgerecht und neben all der Spannung kommt der Humor auch diesmal nicht zu kurz. Mir gefällt an dieser Reihe besonders gut, dass jede Figur ihre Stärken und Schwächen hat. Jeder steht Mal im Mittelpunkt und jeder trägt zur Gruppendynamik auf seine ganz persönliche Art bei. Vor allem werden auch der Teamgedanke und das Gemeinschaftsgefühl groß geschrieben, was in diesen schwierigen Zeiten besonders wichtig ist.

Auch wenn mit „Der verborgene Meisterschlüssel“ eine neue Staffel beginnt, empfiehlt es sich meiner Meinung nach auf jeden Fall mit der ersten Staffel zu beginnen und die Geschichte in chronologischer Reihenfolge zu lesen. Man würde einfach zu viele lustige und spannende Details verpassen. Und ich finde es auch so toll, wie die Figuren sich weiterentwickeln. So beneide ich eigentlich jeden, der die komplette Reihe noch vor sich hat. Zum Glück für uns, soll diese Staffel ebenfalls aus vier Bänden bestehen, so dass wir doch noch ein gutes Stück des Lesevergügens in und rund um den Flüsterwald vor uns haben.

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