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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2022

Es fehlt an Tiefe

Schöner als überall
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Martin und Noah kommen aus einem kleinen Dorf und leben nun in München. Noah ist ein Schauspieler, dessen Karriere gerade begonnen und schon wieder auf dem absteigenden Ast ist. Martin ist - ja was oder ...

Martin und Noah kommen aus einem kleinen Dorf und leben nun in München. Noah ist ein Schauspieler, dessen Karriere gerade begonnen und schon wieder auf dem absteigenden Ast ist. Martin ist - ja was oder wer ist Martin überhaupt. Er definiert sich über andere Menschen und steht in Abhängigkeit zu Noah. Nach einer misslungenen Aktion in München auf dem Königsplatz brechen beide überhastet zu ihrem Heimatdorf auf. Dort trifft Martin auf seine Jugendliebe Hugo.
Ich hatte mir deutlich mehr von diesem Roman erwartet. Ein Roadmovie und eine Coming-of-age Geschichte. Leider geht es hier meist nur um Belanglosigkeiten, denen es an Tiefe fehlt. Die Protagonisten sind durchweg unsympathisch und die Entwicklung von Martin finde ich unglaubwürdig.
Insgesamt eine Geschichte, die mir nicht nachhaltig im Gedächtnis bleiben wird.

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Durchschnittlich

FROST
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Ragnar Jonasson wird ja sehr gefeiert, zum Beispiel als der Stephen King des Isländischen Thrillers. Daher war ich sehr gespannt 'Frost' von ihm zu lesen. Ich muss leider feststellen, dass mich das Buch ...

Ragnar Jonasson wird ja sehr gefeiert, zum Beispiel als der Stephen King des Isländischen Thrillers. Daher war ich sehr gespannt 'Frost' von ihm zu lesen. Ich muss leider feststellen, dass mich das Buch enttäuscht hat. Bei mir kam keine großartige Spannung auf rund um die Geschichte des alten Tuberkulose Sanatoriums. Die Lösung des Falles fand ich auch nicht überraschend. Der Schreibstil ist durchschnittlich und die Charaktere überzeugen mich nicht besonders.
Grundsätzlich gefallen mir Cold Cases, dieser konnte mich leider nicht packen.

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Veröffentlicht am 01.10.2022

Alles ist miteinander verbunden

Der Klang von Licht
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Ein wunderschönes Cover und auch ein klangvoller Titel machen Lust nach diesem Buch zu greifen. Die Geschichte liest sich dann auch sehr flüssig und man taucht in die Geschichte von drei Familien ein. ...

Ein wunderschönes Cover und auch ein klangvoller Titel machen Lust nach diesem Buch zu greifen. Die Geschichte liest sich dann auch sehr flüssig und man taucht in die Geschichte von drei Familien ein. Zuerst scheinen diese nichts miteinander zu tun zu haben, doch nach und nach ergeben sich einige Zusammenhänge. Die Sprache von Clara Maria Bagus ist bildhaft, poetisch und erzeugt ein Gefühl von Unwirklichkeit. Je länger ich in dem Buch gelesen habe, desto weniger hat es mir allerdings gefallen. Die Metaphern und Gleichnisse waren mir irgendwann zuviel. Während sich die Beschreibungen der Natur und der Menschen etwas entrückt anfühlen, stellen sich die Dialoge als unrealistisch dar. Wer redet so? Alle sprechen in Gleichnissen und erscheinen mit ihren weisheitsgetränkten Aussagen austauschbar.
In dem Buch stecken tatsächlich viele wertvolle Ansichten und Einsichten, dennoch hatte ich zwischendrin immer wieder das Gefühl einen esoterischen Ratgeber zu lesen.
Teilweise war es mir dann fast zu kitschig. Leider konnten mich die Figuren auch nicht wirklich erreichen, denn durch die Art der Darstellung bleibt stets eine gewisse Distanz zum Leser gewahrt.
Zusammengefasst ein Buch mit Höhen und Tiefen, das mich leider nicht überzeugen konnte, obwohl die Sprache schön ist und einiges an spirituellen Zusammenhängen zu bieten hat.

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Veröffentlicht am 30.05.2022

Jagd auf einen betuchten Ehemann

Wie man sich einen Lord angelt
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Kitty Talbot lebt mit ihren vier Schwestern auf Netley Cottage. Ihre Eltern leben nicht mehr und zu allem Unglück hat ihr Vater ihnen außer einem Berg an Spielschulden nichts hinterlassen. Zum Glück wird ...

Kitty Talbot lebt mit ihren vier Schwestern auf Netley Cottage. Ihre Eltern leben nicht mehr und zu allem Unglück hat ihr Vater ihnen außer einem Berg an Spielschulden nichts hinterlassen. Zum Glück wird Kitty Mr. Charles Linfield heiraten und somit sich und ihre Schwestern vor dem Armenhaus bewahren. Doch plötzlich macht eben jener Mr. Linfield einen Rückzieher und bricht das Heiratsversprechen.
Kitty sieht nur eine Chance um sich aus der Misere zu befreien: ein neuer Ehemann muss her und zwar schnell. Und so begibt sie sich nach London und erkämpft und erschleicht sich mit vielerlei Tricks und einer gehörigen Portion Manipulation den Zutritt zur vornehmen Gesellschaft. Denn je betuchter der Zukünftige sein wird, desto besser kann für alle Schwestern gesorgt werden. Es dauert nicht lange und Kitty hat einen Gentleman an der Angel. Alles scheint nach Plan zu verlaufen, wäre da nicht der Bruder des Auserwählten. Er scheint der Einzige zu sein, der Kittys Spiel durchschaut und versucht ihr einen Strich durch die Rechnung zu machen.
Sophie Irwin schreibt flüssig und so habe ich das Buch auch innerhalb eines Tages durchgelesen. Mit den Protagonisten konnte ich nicht so richtig warm werden und an einigen Stellen plätschert die Geschichte dahin, ohne dass so richtig was passiert. Ich hätte mir mehr spritzige Dialoge und lebhaftere Zusammentreffen zwischen Kitty und Lord Radcliffe, den Bruder, gewünscht.
Eine leichte Lektüre für zwischendurch, allerdings ohne lange im Gedächtnis zu bleiben. Für Liebhaberinnen von modernen Jane Austen Romanen sicher unterhaltsam.

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Veröffentlicht am 19.05.2022

Schräg und grotesk

Hoch Mittag
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Die Bewohner einer Seniorenresidenz unternehmen einen Ausflug mit ihrer Ergotherapeutin Lena. Es soll zu einem Reiterhof gehen.
Die Aufregung ist groß. Allerdings ist das erst der Anfang, denn der Ausflug ...

Die Bewohner einer Seniorenresidenz unternehmen einen Ausflug mit ihrer Ergotherapeutin Lena. Es soll zu einem Reiterhof gehen.
Die Aufregung ist groß. Allerdings ist das erst der Anfang, denn der Ausflug artet immer mehr aus. Plötzlich taucht der ehemalige Leiter des Seniorenheims mit zwei bulligen Typen auf und entführt mehr oder weniger die „Alten“. Nun geht die Reise weiter im Pferdewagen Richtung Polen.
Ich muss sagen, dass ich noch nie so ein Buch gelesen habe. Sowohl vom Inhalt als auch von der Sprache. Der Schreibstil ist auf Dauer anstrengend. Ich habe mich durch das Buch gekämpft. Der Autor kommt vom Hundertsten ins Tausendste, dies geschieht mithilfe von vielen Klammern, Einschüben und Doppelpunkten. Die Gedankengänge zu einem Vorgang sind ausufernd. Ein bizarres, schräges Buch mit einem durchaus vorhandenen Humor und einer feinen Beobachtungsgabe des menschlichen Gebarens.
Die Kapitelunterteilung hat es schon in sich, auch diverse Exkurse sind innovativ und besonders. Trotz allem traf es leider nicht meinen Geschmack. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass andere Leser an diesem extravaganten Gedankengängen und der speziellen Schreibart ihre Freude haben können.

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