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Veröffentlicht am 02.10.2022

Bedingungsloses Grundeinkommen zum Bedingungslosen Glück?

Freiheitsgeld
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Deutschland im Jahr 2064: Kaum ein Mensch geht notwendigerweise einer Tätigkeit nach. Klingt dies nach einer futuristischen Traumwelt? Die aktuellen politischen Debatten legen allerdings nahe, dass dieses ...

Deutschland im Jahr 2064: Kaum ein Mensch geht notwendigerweise einer Tätigkeit nach. Klingt dies nach einer futuristischen Traumwelt? Die aktuellen politischen Debatten legen allerdings nahe, dass dieses Szenario durchaus Realität werden könnte. Ich war von der Grundidee des Romans sehr angetan, wobei ich mit der Umsetzung nur mittelmäßig zufrieden bin.

In der Story geht es um Deutschland im Jahr 2063 bzw. 2064 indem ein sogenanntes Freiheitsgeldes (so ähnlich wie das heute bereits diskutierte Bedingungslose Grundeinkommen) dafür sorgt, dass die aktive Mehrzahl der Bevölkerung keiner geregelten sozialversicherungs-pflichtigen Tätigkeit mehr nachgeht. Wer dennoch arbeiten möchte wird über den Betrag des Freiheitsgeldes steuerlich kräftig belastet. Die Geschichte spielt in verschiedenen Handlungs-strängen in der Ruhrstadt (das ehemalige Ruhrgebiet) und zeigt den Alltag von verschiedenen Personen zu dieser Zeit. Da ist zum einen der Polizist Ahmad Müller, welcher aufgrund der beruflichen Perspektive von der Steuerfahndung zur Kriminalpolizei wechselt. Er wird im Laufe der Romanerzählung mit den weiteren Protagonisten, namentlich Valentin, sowie dem ehemaligen Physiotherapeuten Kilian und seiner Familie konfrontiert. Plötzlich treten Todesfälle auf, welche sich so schnell nicht erklären lassen. Hat das Freiheitsgeld seine Grenzen oder ist der eigentliche Feind gar unsichtbar?

Ahmad Müller ist ein junger Mann, welcher den Traum eines Polizisten lebt. Er möchte sich in die Gesellschaft einbringen und bewahrt auch in brenzligen Situationen stets die Ruhe. Als weiter wesentliche Nebendarsteller, neben den bereits oben beschriebenen Figuren Kilian und Valentin, ist noch der Kriminalkommissar Pfenning zu nennen. Pfenning ist ein notorischer Draufgänger und Frauentyp. Ich empfand ihn als zu überzeichnet, obwohl ich manchmal bei seinem Verhalten etwas schmunzeln musste.

Einer der Hauptkritikpunkte an dem Roman ist die Ausarbeitung der Charaktereigenschaften der einzelnen Protagonisten und Protagonistinnen. Mir waren diese oft zu überzeichnet und oberflächlich dargestellt. Teilweise kam mir das Verhalten in dem Beziehungsgeflecht einzelner Personen untereinander sehr infantil vor. Am Ende war trotz großer Meinungsverschiedenheiten alles wieder in Ordnung. Dies war mir in manchen Passagen zu nuanciert dargestellt.

Der Aufbau der Geschichte ist stringent und wird nicht durch große Zeitsprünge unterbrochen. Die Handlung spielt in Deutschland im Jahr 2064 und ist somit gut einordbar. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und sehr dialogorientiert. Ein weiterer Kritikpunkt ist das vorhersehbare Ende des Romans bzw. die Auflösung am Ende. Gerade am Ende hätte ich mir einen interessanteren Turn bzw. endlich mal etwas „Gegenwehr“ der einzelnen Protagonisten gewünscht. Positiv anzumerken sind die guten, innovativen und sehr realistischen Ideen, wie ein Deutschland in der Zukunft vielleicht ausschauen könnte. Ich konnte die einzelnen „Denkansätze“ sehr gut nachvollziehen und denke das diese durchaus in dreißig Jahren so sein könnten. Mein Fazit ist demnach sehr zwiegespalten. Eine gute Idee mit teilweise sehr guten Ansätzen wurde durch sehr oberflächliche Figuren und einer mäßigen Story leider doch zunichte gemacht.

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Der Kampf um Leben und Tod

The Atlas Six
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Durch Zufall bin ich über die NetGalley-Challenge auf dieses Fantasy-Epos aufmerksam geworden. Ich bin insgesamt aber nicht so ganz überzeugt worden. Das Cover ist sehr dunkel gehalten. Erkennbar ist eine ...

Durch Zufall bin ich über die NetGalley-Challenge auf dieses Fantasy-Epos aufmerksam geworden. Ich bin insgesamt aber nicht so ganz überzeugt worden. Das Cover ist sehr dunkel gehalten. Erkennbar ist eine Zeichnung, welche den Umlaufbahnen von Planeten ähnelt. Der Klappentext ist sehr allgemein gehalten und weist lediglich auf die Hauptprotagonisten hin. In der wesentlichen Handlung geht es um den Kurator Atlas Blakely, welcher von einer geheimnisvollen Bibliothek beauftrag wurde die talentiertesten Magier auszuwählen, um die alten Geheimnisse dieser zu studieren bzw. zu lösen. Dabei kommt es zu einem Kampf auf Leben und Tod zwischen den Protagonisten. Wer wird es schaffen die Geheimnisse zu lösen bzw. wer wird am Ende das Opfer sein? Die wesentlichen Protagonisten der Handlung sind bereits im Klappentext vorgestellt worden. Da sind zum einen Libby Rhodes und Nico de Varona, zwei begnadete Magier von der New York School of Magic, die Telepathin Parisa aus Paris sowie der Empath Callum Nove aus London, Tristan Caine der Sohn eines Londoner Verbrechersyndikats, sowie die Naturalistin Reina Mora aus Tokio. Am einprägsamsten hat sich mir dabei Callum präsentiert, welcher sehr zynisch und selbstverliebt daherkommt aber so der Handlung die notwendige Würze verleiht. Der Aufbau der Geschichte ist am Anfang etwas verwirrend aber im Verlaufe der Zeit kann der Leser der Handlung gut folgen. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und sehr jungendorientiert. Mir persönlich war der Schreibstil etwas zu abgehakt und jugendlich, was vielleicht an meiner Person liegt. Als Zielgruppe des Romans kommen vor allen Dingen jüngere Leser in Frage. Insgesamt war die Geschichte mir etwas zu oberflächlich gestaltet und mir fehlte an einigen Passagen der notwendige Tiefgang. Auch wirkten die Protagonisten oft etwas infantil und ich hatte das Gefühl, das die Ausarbeitung dieser nicht komplett erfolgt ist. Das Fazit ist sehr gemischt. Interessant vom Ansatz der Story, aber mäßig in der Umsetzung. Insgesamt bin ich von diesem Fantasy-Roman nur mittelprächtig unterhalten worden.

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Der Weg nach Amerika

Die Straße der Hoffnung
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“Die Straße der Hoffnung” macht nahtlos da weiter, wo “Der Faden der Vergangenheit” aufgehört hat. Wir begleiten wieder Abigail und Melody auf einer spannenden Reise. Abigail ist die Hauptprotagonistin ...

“Die Straße der Hoffnung” macht nahtlos da weiter, wo “Der Faden der Vergangenheit” aufgehört hat. Wir begleiten wieder Abigail und Melody auf einer spannenden Reise. Abigail ist die Hauptprotagonistin in der Vergangenheit, welche ab dem Jahr 1844 geschildert werden. Melody, eine Nachfahrin von Abigail, begleiten wir im Jahr 2018. Melody recherchiert über das Leben von Abigail und kommt ihr durch ihre Tagebücher näher.

Abigail tritt die große Reise nach Amerika mit Oliver an, sie lassen England und die Vergangenheit hinter sich. Doch schon bald werden sie eines Besseren belehrt und müssen erkennen, dass sie die Rechnung ohne Sir Laurence gemacht haben.

Melody ist aktuell von der gesamten Situation überfordert, die Nachforschungen über Abigail wühlen sie sehr auf und auch läuft ihre Beziehung zu Dan nicht so, wie sie sich das vorgestellt hat.

Der Roman wird somit auf zwei Zeitebenen erzählt, hinzu kommen mehrere Perspektiven aus denen berichtet wird. Das Erzähltempo ist folglich recht hoch und es wird kaum langweilig. Die Sprache ist dem Roman angepasst. Insgesamt ist der Lesefluss recht hoch, einzig durch den vielen Beschreibungen im “Amerika-Teil” kamen ein paar Längen vor. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut zu lesen. Der Roman ist voller Rätsel und krimineller Elemente, dadurch kommt zusätzliche Spannung auf.

Themen des Romans sind: Neuanfang, Liebe & Familie, aber auch krankhafte Liebe und Eifersucht, sowie homosexuelle Liebe und Arbeitsbedingungen von Fabrikarbeitern.

Insgesamt hat mir auch der zweite Teil der Hampton-Hall-Trilogie gut gefallen, man sollte aber auf jeden Fall den ersten Band zuvor lesen. Ich freue mich das der dritte Teil “Die Heimat des Herzens” schon erschienen ist und ich schon recht bald wieder Abigail und Melody begleiten kann.

Ein Roman für alle Liebhaber von Familiensagas mit spannenden Elementen. Ich bin sehr gespannt, wie es im dritten Teil weitergeht.

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Die Träume skurriler Menschen

Glitterschnitter
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Ein Haufen skurriler Menschen, welche versuchen ihre Träume zu leben. So könnte eine Kurzbeschreibung dieses Romans lauten. Ich bin leider mit der Story nicht warm geworden. In der Handlung, welche mehrere ...

Ein Haufen skurriler Menschen, welche versuchen ihre Träume zu leben. So könnte eine Kurzbeschreibung dieses Romans lauten. Ich bin leider mit der Story nicht warm geworden. In der Handlung, welche mehrere Erzählstränge parallel aufweist, geht es um verschiedene Personen, welche auf unterschiedliche Weise versuchen ihrem Leben eine Ordnungsstruktur zu geben. Da ist zum einen das Trio Charlie, Ferdi und Raimund, welche mit ihrer Band „Glitterschnitter“ den musikalischen Durchbruch erlangen wollen. Heinz-Rüdiger, in Kurzform H.R. genannt, ist ein Künstler welcher sich sowohl in der Kunst als auch in der eigenen Wohnungseinrichtung verwirklichen möchte. Als letzte Geschichte sind da noch die junge Bedienung Chrissie, welche zusammen mit ihrer Mutter Kerstin die etwas abgekühlte „Beziehung“ untereinander wieder aufmöbeln möchte. Alle drei Erzählstränge treffen in der Handlung aufeinander, ohne dass daraus eine wirkliche stringente Darstellung wird. Es geht mehr um das Interagieren der Protagonisten untereinander als um eine konkrete Handlung. Dabei hat mir H.R. mit seinem exzentrischen Verhalten noch am besten gefallen und ich konnte über seine penetrante Art öfters schmunzeln. Der Schreibstil ist flüssig und oft mit derber Umgangssprache versehen. Positiv ist zu vermerken, dass die Dialoge in Einzelfällen durchaus einen als Leser ansprechen konnten und manchmal nahe am tatsächlichen Leben schienen. Negativ ausgewirkt hat sich die kaum vorhandene Handlung innerhalb des Romans. Demnach hatte es mehr etwas von einer Aufeinander Reihung von Dialogen von Personen, welche in einer WG oder in ein Band leben bzw. arbeiten. Auch mit dem hohen Erzähltempo konnte ich nur bedingt etwas anfangen. Demnach ist das Fazit sehr durchwachsen. Mit guten Ansätzen ausgestattet kann ich diesen Roman leider nicht unbedingt empfehlen. Auch der oft etwas banale „Pipi-Kaka-Humor“ war nicht so ganz mein Fall. Aber ich überlasse es unseren Lesern sich ihre eigene Meinung zu bilden.

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Veröffentlicht am 01.10.2022

Vorhersehbare Ereignisse

Der Herzgräber
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Mit einer großen Vorfreude habe ich den Thriller um einen psychopatischen Killer begonnen, welcher seinen Opfern das Herz „rausreißt“. Leider bin ich nicht zufrieden mit der ganzen Struktur des Romans. ...

Mit einer großen Vorfreude habe ich den Thriller um einen psychopatischen Killer begonnen, welcher seinen Opfern das Herz „rausreißt“. Leider bin ich nicht zufrieden mit der ganzen Struktur des Romans. In der wesentlichen Handlung geht es um die junge Heather Evans, welche für den Nachlass ihrer ermordeten Mutter in das ehemalige Elternhaus zurückkehrt. Schnell kommen alte Erinnerungen hoch. Allerdings scheint irgendetwas mit diesem Haus nicht zu stimmen. Bald wird sie Zeugin einer grausamen Mordserie. Gepackt von den mysteriösen Ereignissen nimmt sie mit Hilfe des Polizeiinspektor Parker Kontakt zu dem inhaftierten Serienmörder Michael Reave auf. Dieser stand in einem regen Schriftverkehr mit ihrer Mutter deren Briefe sie im Haus findet. Was wird dieser Kontakt bewirken? Oder steuert dieser Serienmörder eine fremde Person außerhalb des Gefängnisses? Eine gruselige und erschreckende Jagd beginnt.

Die Hauptdarstellerin ist für mich leider nicht gut ausgearbeitet worden. Sie hat keine charakterliche Tiefe und ist sehr naiv, was für eine erwachsene Frau sehr ungewöhnlich ist. Ihr seltsames Verhalten aufgrund ihrer Kindheit ist sehr sonderbar und abweisend. Als wesentliche Nebendarsteller können neben Michael Reave Inspektor Parker genannt werden. Reave ist besser dargestellt als die Hauptdarstellerin und weiß durch seine psychopatische Art der Handlung Spannung und Tiefe zu verleihen. Trotzdem war mir auch dieser Charakter insgesamt zu stereotypisch besetzt.

Der Aufbau der Geschichte ist in zwei Zeitstränge unterteilt. Durch die überwiegend stringente Erzählweise stellt dies aber keine wesentlichen Probleme beim Lesen dar. Die Erzählungsstränge aus der Vergangenheit helfen, Michael Reaves Charakter und Verhalten für den Leser zu verdeutlichen. Allerdings empfand ich die dargestellten Ereignisse als sehr einseitig formuliert und sie haben sich in der Intention immer wiederholt. Die Sprache der Autorin ist flüssig und dialogorientiert und gut ins Deutsche übersetzt. Positiv anzumerken ist die Spannung, welche sich im Laufe der Erzählung immer mehr aufbaut. Allerdings ist das Ende etwas zu plastisch und hektisch dargestellt worden. Hier hätte ich mir keine so triviale Szene gewünscht. Leider war für mich einiges sehr vorhersehbar. Demnach ist das Fazit leider nicht positiv. Eine nicht so sympathische Hauptdarstellerin gepaart mit vielen stereotypischen und vorhersehbaren Ereignissen stellen eine austauschbare Geschichte in meinen Augen dar. Trotz allem überlasse ich es jeder Leserin oder jedem Leser diesen Thriller zu lesen und sich eine eigene Meinung zu bilden.

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