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Veröffentlicht am 02.10.2022

Gelungene Fortsetzung die nahtlos an Teil 1 anknüpft

Das Geheimnis des Pilgers
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Petra Schier konnte mich auch mit ihrem zweiten Band der Pilger-Reihe überzeugen. Die Autorin schafft es wunderbar an das Setting aus Band 1 anzuknüpfen und es gibt ein Wiedersehen mit den liebgewonnenen ...

Petra Schier konnte mich auch mit ihrem zweiten Band der Pilger-Reihe überzeugen. Die Autorin schafft es wunderbar an das Setting aus Band 1 anzuknüpfen und es gibt ein Wiedersehen mit den liebgewonnenen Figuren. Ort des Geschehens ist überwiegend Koblenz, es ist wunderbar dort durch die Gassen zu streifen. Wir begleiten wieder Conlin, Reihnhild und Palmiro. Die Verlobung von Conlin und Reihnhild sowie die bevorstehende Hochzeit erfreuen das Leserherz. Man wünscht sich auch für Palmiro, dass er in Sachen Liebe das große Los zieht. Neben den drei Hauptfiguren gibt es auch ein Wiedersehen mit Mariana und Johann von Manten, sowie Mathys le Smithy. Ein neuer Spion der Inquisition ist aber den Figuren auf den Fersen, um an das kostbare Kreuz zu gelangen.

Innerhalb weniger Seiten war ich wieder im Geschehen drin, es war einfach klasse und es hat richtig viel Spaß gemacht. Die Seiten flogen nur so dahin und ich musste mich im Buddyread bremsen, nicht zu schnell weiterzulesen. Die verschiedenen Erzählperspektiven tragen zu einem hohen Lesetempo bei. Der Roman wird sowohl aus Frauen- als auch aus Männerperspektive erzählt, was die Identifikation für beide Geschlechter möglich macht. Die Sprache ist leicht und flüssig zu lesen, einige Dialoge sind der Zeit und dem Stand der Personen angepasst. Der Roman wird chronologisch erzählt, Ereignisse aus Teil 1 werden in kurzen Einschüben für den Leser erläutert.

Thema des Romans ist sowohl der Handel mit verschiedenen Waren als auch die verschiedenen Stände innerhalb der Gesellschaft, sowie die gleichgeschlechtliche Liebe. Die Autorin gibt im Nachwort noch einmal sehr wertvolle Erläuterungen. Eine Karte, ein Personenverzeichnis sowie verschiedene Datumangaben erleichtern dem Leser das Lesen und die Einordnung des Gelesenen.

Mir hat der Roman noch einen Tick besser gefallen als Teil 1, was meine Vorfreude auf Teil 3 noch mehr steigert. Das Ende war wieder einmal sehr viel versprechend und ich bin gespannt, was da jetzt noch auf uns wartet.

Ein klare Leseempfehlung für alle Fans mittelalterlicher Romane, die gerne einen regionalen Bezug haben.

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Mord im München der Nachkriegszeit

Die letzte Schuld
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Sehr packend und dramatisch schildernd hat mich dieser Krimi tief beeindruckt. Ich war sehr gespannt, wie Emil Graf mit seinem zweiten Fall kriminaltechnisch umgehen wird. In der Story geht es um eine ...

Sehr packend und dramatisch schildernd hat mich dieser Krimi tief beeindruckt. Ich war sehr gespannt, wie Emil Graf mit seinem zweiten Fall kriminaltechnisch umgehen wird. In der Story geht es um eine Frauenleiche, welche im Norden von München in einer Siedlung gefunden wird. Am Tatort trifft der junge Ermittler Emil Graf erneut auf die Reporterin Billa Löwenfeld. Beide begeben sich unabhängig auf die Suche nach dem/den Täter(n). Schnell wird beiden klar, dass hier eventuell ein Verhältnis im zwischenmenschlichen Bereich eine Rolle gespielt haben könnte. Bald geraten mehrere Personen ins Visier der Verdächtigungen. Wer hat die Ehefrau des ehemaligen Blockwarts umgebracht? War es ihr Ehemann? Oder spielt die amerikanische Militärpolizei eine Rolle? Eine interessante Suche nach den Tätern oder dem Täter beginnt.

Der Hauptprotagonist Emil Graf ist eine sehr in sich gekehrte Persönlichkeit, welcher immer noch mit der Vergangenheit des Krieges hadert. Auf der einen Seite ist er sich seiner Rolle als Ermittler bewusst, aber mit den ganzen „Mitläufern“ des Krieges hat er ein sehr großes Problem. Diese inneren Schuldgefühle stehen ihm manchmal im Weg was ich persönlich als Charaktereigenschaft sehr sympathisch fand. Ebenso sehr interessant ist die Darstellung der Figur Billa Löwenfeld. Sie ist eine selbstbewusste junge Reporterin, welche aufgrund ihrer jüdischen Vergangenheit zur Flucht aus Deutschland gezwungen war. Nichtdestotrotz versucht sie die schrecklichen Ereignisse zu verarbeiten und ihr journalistischer Spürsinn lässt sie dabei nicht im Stich. Als weitere interessante Persönlichkeiten sind der ehemalige „Blockwart“ Ignaz Niedermeier, sein Nachbar Korbinian Loibl, der amerikanische Militärpolizist Joe sowie Leutnant Bob McIntosh von den „Monument Men“ zu nennen. Gerade Korbinian Loibl mit seinen Geheimnissen war für mich ein Garant für Spannung und Vielfalt in der Handlung. Auch die ständigen Konflikte in der Vorstadtsiedlung hatten etwas sehr Authentisches. Keiner traut dem anderem über den Weg aus Angst die „dunkle Vergangenheit“ könnte an das Tageslicht kommen. Der Aufbau der Story ist stringent und wird nicht durch nennenswerte Zeitsprünge unterbrochen. Die Handlung spielt im München des Jahres 1946 und ist gut nachvollziehbar. Der Schreibstil der Autorin ist bildhaft, dialogorientiert und dem damaligen Sprachgebrauch angeglichen. Ich konnte mich durch diesen Schreibstil und die guten Beschreibungen von München sehr gut in die Situationen der Zeit hineinversetzen. Als wesentliche Besonderheit ist eine Stadtkarte von München zur Orientierung zu nennen. Gerade die Schwierigkeiten in der Nachkriegszeit werden in diesem spannenden Krimi sehr gut beleuchtet was mir sehr gut gefallen hat. Eine klare Leseempfehlung für alle Fans von historischen Krimis und Freunden von gut recherchierter Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Die Reise eines Außenseiters

Die Insel der besonderen Kinder
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Sehr fantastisch und spannend geschrieben mit kurzen Horrorelementen versehen macht dieser Auftakt Lust auf mehr. Ich habe die Story um den Jungen Jacob regelrecht verschlungen. In der Erzählung welche ...

Sehr fantastisch und spannend geschrieben mit kurzen Horrorelementen versehen macht dieser Auftakt Lust auf mehr. Ich habe die Story um den Jungen Jacob regelrecht verschlungen. In der Erzählung welche aus der „Ich-Perspektive“ von Jacob beschrieben wird, geht es um ein dramatisches Ereignis in dessen Leben. Sein Großvater stirbt unter mysteriösen Umständen und Jacob merkt schnell das etwas hier nicht stimmt. Doch keiner in seiner Familie glaubt ihm. Er wird in psychiatrische Behandlung zu Dr. Golan gebracht. Als Jakob auf Hinweise bezüglich einer Insel in Wales aufmerksam wird, überredet er seinen Vater zu einer Reise nach Wales. Was er dort erlebt wird sein Leben für immer verändern. Aber plötzlich droht Gefahr. Wird er es schaffen dieser zu entkommen oder schlägt der Horror unwillkürlich zu?

Der Hauptprotagonist Jakob ist ein zurückhaltender Typ, welcher nur einen richtigen Freund hat und in der Schule als Außenseiter gilt. Durch schreckliche Erlebnisse wird er immer verschlossener. Doch im Laufe der Erzählung beweist Jacob, dass ein echter Abenteurer in ihm steckt. Als wesentliche weitere Figuren in der Geschichte sind neben Dr. Golan, Jacobs Vater, das Mädchen Emma, die Jungen Enoch sowie Horaces und Miss Peregrine zu nennen. Gerade Emma hat mir in der Charakterentwicklung am besten gefallen. Sie ist der perfekte Konterpart zu Jacob und beweist eine interessante Veränderung im Verlaufe der Geschichte. Die Story wird durch mehrere Zeitsprünge unterbrochen, welche aber durch eine relativ klare Definition der Ursache zu keinerlei Hemmnissen im Lesefluss sorgt. Der Schreibstil des Autors ist flüssig, dialogorientiert, spannend und gut lesbar in die deutsche Sprache übersetzt worden. Als Besonderheit in dem Roman sind Fotos zu einzelnen Personen und Entwicklungen zu nennen, welche geschickt in die Erzählung eingebaut wurden. Diese Maßnahme hilft zusätzlich den Spannungsbogen weiter aufzubauen und das Kopfkino beim Leser weiter anzuheizen. Als Zielgruppe kommen Anhänger von Fantasy sowie von leichter Horrorliteratur in Frage. Das Fazit ist sehr positiv. Spannend erzählt mit einem interessanten Turn in der Mitte des Buches ist diese Fantasy-Reihe meiner Meinung nach eine Bereicherung in diesem Genre.

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Wer die Passionsspiele wörtlich nimmt

Die Henkerstochter und das Spiel des Todes (Die Henkerstochter-Saga 6)
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Sehr spannend und facettenreich erzählt bin ich sehr froh diesen historischen Kriminalfall gelesen zu haben. Durch sehr interessante Nebengeschichten und charakterstarke Persönlichkeiten ist das Lesevergnügen ...

Sehr spannend und facettenreich erzählt bin ich sehr froh diesen historischen Kriminalfall gelesen zu haben. Durch sehr interessante Nebengeschichten und charakterstarke Persönlichkeiten ist das Lesevergnügen mehr als garantiert worden. In der wesentlichen Handlung geht es um die Vorbereitung der berühmten Oberammergauer Passionsfestspiele im Jahr 1670. Dort wird der „Christus-Darsteller“ leblos am Kreuz aufgefunden. Einige Personen sind sich sicher, dass dieser nicht freiwillig dahingeschieden ist. Der berühmte Schongauer Henker Jakob Kuisl und sein Schwiegersohn der Bader Simon Fronwieser werden gebeten, den Todesfall näher zu untersuchen. Dabei werden die beiden Zeugen der „vergifteten“ Atmosphäre in Oberammergau. Fremde werden dort nicht gerne gesehen. Aber auch in diesem Ort gibt es Seilschaften, sowie Vorbehalte der Einwohner gegeneinander. Und dann sind da noch die sonderbaren Erdbeben sowie Geschichten über den Kofel. Angeblich sollen dort Zwerge arbeiten? Werden es die beiden schaffen das Verbrechen aufzuklären oder geraten sie gar selbst in Gefahr?

Jakob Kuisl ist meine absolute Lieblingsfigur in dieser Erzählung gewesen. Ein großer kräftiger Mann, welcher als Henker erfahrungsgemäß nicht den besten Ruf unter den Bürgern Schongau genießt. Doch überzeugt dieser mit einer ungeheuren Schärfe bei der Suche nach Gerechtigkeit und ist sich auch nie zu schade Menschen in Gefahr sofort Hilfe zu leisten. Seine sehr bürgerliche Art ist sehr authentisch und hat mich sehr überzeugt. Als weitere bedeutsame Darsteller können Simon Fronwieser, seine Frau Magdalena Fronwieser die Tochter von Jakob Kuisl, ihre Schwester Barbara, Melchior Ransmeyer, der Stadtmedicus von Schongau, sowie Georg Kaiser, der Schuleiter von Oberammergau genannt werden. Gerade die beiden Töchter von Jakob Kuisls Magdalena sowie Barbara wissen der Geschichte unheimlich Fortune zu verleihen. Oft im Charakter etwas unterschiedlich, sorgen sie für die ein oder andere Aufregung und wissen sich trotz der sehr männerdominierenden Gesellschaften gut und stark zu wehren. Der Aufbau der Geschichte ist strukturiert und nachvollziehbar. Zeitsprünge sind dabei nicht zu erkennen gewesen. Der Schreibstil des Autors ist bildhaft, detailliert erzählend und mit einer der Zeit nachvollziehbaren Sprachfärbung versehen worden, was ich sehr trefflich fand. Die Spannung der Story wird durch die Handlungen an zwei Orten (Oberammergau sowie Schongau) sehr gut verschleppt. Folglich kommt für den Leser demnach nie Langeweile auf. Das Ende ist sehr interessant und ich hatte eine Person dabei nicht auf der Rechnung. Als Besonderheit in dem Roman sind eine Karte der Handlungsorte, ein ausführliches Personenregister sowie ein Stammbaum der Familie Kuisl zu nennen. Sehr empfehlenswert sind die „Wanderempfehlungen“ des Autors am Ende des Romans. Ich bin davon sehr angetan gewesen und könnte es mir vorstellen eine „Henkerstochterroute“ mal auszuprobieren. Das Fazit ist sehr positiv. Spannend und lokal erzählt kann ich diese historische Krimireihe sehr empfehlen und hoffe, dass dem Autor noch viele weitere spannende Fälle um die charismatische Henkersfamilie Kuisl gelingen werden.

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Veröffentlicht am 01.10.2022

Die Spiele welche so schön anfingen...

München 72 - Der Tag, an dem die Spiele stillstanden.
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Eine Tragödie jährt sich zum 50igsten Mal. Der Autorin ist ein gut recherchierter und spannender Roman gelungen welcher schonungslos offenlegt, was damals alles nicht gut gelaufen ist. In der wesentlichen ...

Eine Tragödie jährt sich zum 50igsten Mal. Der Autorin ist ein gut recherchierter und spannender Roman gelungen welcher schonungslos offenlegt, was damals alles nicht gut gelaufen ist. In der wesentlichen Handlung geht es um die Ereignisse, bei den Olympischen Spielen 1972 in München. Angelika Nowak, eine junge Bogenschützin aus der DDR, möchte sich in Ruhe auf ihren Wettkampf vorbereiten. Sie freundet sich mit dem jungen israelischen Roman Gargarin an, welcher ebenfalls bei den Spielen für sein Land antritt. Beide verbindet der Sport sowie der persönliche Wunsch in ihrem Leben etwas zu verändern. Doch plötzlich schlägt das Schicksal auf grausame Weise zu.

Beide sind sehr junge selbstbewusste Menschen, die den Traum von einer besseren Zukunft haben. Angelika möchte den Zwängen der DDR entfliehen und Roman hofft ein anderes, weltoffenes Deutschland zu erleben, um in seiner Heimat Israel ein anderes Bild von diesem Land zu geben.

Als Nebendarsteller sind der Journalist Robert Goldmann sowie der Polizist Manfred Hofmann zu nennen. Beide Charaktere geben der Geschichte eine interessante Wendung und gerade Hofmann beweist in seinem Handeln und Denken eine gewisse moderne Haltung für die 70er Jahre. Er war mein absoluter Lieblingscharakter und ich konnte mich sehr gut in sein Denken und Handeln hineinversetzen.

Der Aufbau der Geschichte ist stringent und wird nur mit einem Zeitsprung am Ende der Handlung fortgesetzt. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, lebhaft und sehr dialogorientiert. Gerade die Dramatik, welche ab der Mitte der Erzählung an Tempo gewinnt, hat mich sehr gefesselt. Ich bangte mit den Akteuren und hatte am Ende Angst, dass diese es nicht alle schaffen werden, was leider auch bei einem Terrorakt nicht immer auszuschließen ist. Auch die Erlebnisse der DDR-Sportlerin haben mich sehr betroffen gemacht. Der Autorin ist es gelungen die Fakten mit teilweise fiktiven Persönlichkeiten gut zu verweben. Das Fazit ist sehr positiv. Dramatisch, spannend, erschütternd, aber auch mahnend ist dieser Roman eine gute Gelegenheit zu erfahren was alles bei so einem eigentlich freudigen Ereignis wie bei den Olympischen Spielen passieren kann. Ich danke der Autorin für die spannenden und aufwühlenden Stunden.

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