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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.10.2022

Fesselnde Auswanderergeschichte

Susanna
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Die Brooklyn Bridge auf dem Titel versinnbildlicht als damals revolutionäres Ingenieursmeisterwerk die Wandlungen der in dem Roman beschriebenen Umgebung sowie der Romanhandlung recht gut.
Immer nah an ...

Die Brooklyn Bridge auf dem Titel versinnbildlicht als damals revolutionäres Ingenieursmeisterwerk die Wandlungen der in dem Roman beschriebenen Umgebung sowie der Romanhandlung recht gut.
Immer nah an den historischen Ereignissen wird das Leben der aus Basel stammenden Susanna beschrieben. Mutig und neugierig erobert die Auswanderin ihre neue Umgebung in Amerika. Die Abenteuer der Romanheldin sind fesselnd und unterhaltend. In bildhaft schöner und eindrücklicher Weise werden die tiefgreifenden technischen, wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen der Epoche der Industrialisierung und technischen Erfindungen (Elektrizität) von Alex Capus wieder gegeben.
Ein zentrales Thema wird im Verlauf des Buches der Gegensatz zwischen dem Luxus in den Städten und dem Leben der Ureinwohner, für die sich Susanna schließlich einsetzt.
Ein Lesevergnügen besonders für historisch interessierte Leser.

Veröffentlicht am 02.10.2022

Widerstandskämpferin im Exil

Die Wagemutige
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Caroline Bernhard verarbeitet Teile der Biographie der historischen Lisa Fittko, einer Widerstandskämpferin gegen die nationalsozialistische Diktatur in Deutschland.
Dabei konzentriert C. Bernhard sich ...

Caroline Bernhard verarbeitet Teile der Biographie der historischen Lisa Fittko, einer Widerstandskämpferin gegen die nationalsozialistische Diktatur in Deutschland.
Dabei konzentriert C. Bernhard sich auf die Jahre 1940 unf 1941 der Lisa in Südfrankreich. Mutig und zupackend unterstützt die Heldin des Romans die SchicksalsgenossInnen ihrer Umgebung im Exil. Schließlich setzt sie ihren Kampf gegen das Regime fort indem sie als Fluchthelferin zur Rettung zahlreicher Menschenleben beitragen kann.
Der Charakter der Lisa im Romanes wird im Spannungsumfeld des Einsatzes für Andere und dem Wunsch ein normales Leben führen zu wollen packend dargestellt. In die historischen Ereignisse ist eine Liebesgeschichte so integriert worden, das sie nicht nur nicht stört, sondern an der guten Lesbarkeit des Romanes großen Anteil hat.
Gefallen hat mir besonders auch die Beschreibung der landschaftlichen Umgebung in den Pyrenäen und von Marseille.
Ich habe das Buch in einem Zug gelesen und stufe es als lesenswert ein.

Veröffentlicht am 02.10.2022

Eine Familie trauert

Schlangen im Garten
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Das Thema von Stefanie vor Schulte in ihrem Buch "Schlangen im Garten" ist die Trauer. Die Mutter der Familie Mohn, Johanne, ist verstorben. Der Vater Adam, der älteste Sohn Steve, die Tochter Linne und ...

Das Thema von Stefanie vor Schulte in ihrem Buch "Schlangen im Garten" ist die Trauer. Die Mutter der Familie Mohn, Johanne, ist verstorben. Der Vater Adam, der älteste Sohn Steve, die Tochter Linne und der Jüngste, Micha, haben ihre eigene Art mit dem Tod der Mutter umzugehen.
In der Nachbarschaft und auch beim "Traueramt" stößt die Familie durch ihre Art zu trauern auf Argwohn und Ablehnung.
Sie möchten Johanne in Form von, vielleicht nicht realen, Geschichten in Erinnerung behalten.
Eigenwillig, sympathisch und sehr individuell gehen die Handelnden mit ihrer Situation um. Dabei erzählt die Autorin die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, sowohl aus der Sicht der Hinterbliebenen als auch der Sicht der Kndheit der Mutter.
In meist knappen Sätzen schreibt die Autorin die Geschichten des Romans. In kurzen Kapiteln werden die Verhältnisse der einzelnen Personen zueinander analysiert. Der Text ist in kräftig bildhafter, oft metaphorischer Sprache verfaßt.
Die Familie lernt mit der Trauer umzugehen, und findet einen gemeinsamen Weg zurück in das Leben in der Gegenwart und der Zukunft.
Der Roman hat mich emotional berührt, und die Lektüre war ein Genuß. Ich habe eine Vielzahl von Anregungen und Denkanstößen zum Thema erhalten.

Veröffentlicht am 02.10.2022

Lesenswert: Ein Leben in Madrid

Die Mauersegler
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Toni ist Philosophielehrer, Mitte 50 und will sich umbringen. Er plant seinem Leben in genau einem Jahr ein Ende zu setzen. Ab jetzt führt er Tagebuch und lässt darin sein Leben Revue passieren.
Die Geschichte ...

Toni ist Philosophielehrer, Mitte 50 und will sich umbringen. Er plant seinem Leben in genau einem Jahr ein Ende zu setzen. Ab jetzt führt er Tagebuch und lässt darin sein Leben Revue passieren.
Die Geschichte wird durch Aramburo in Form von täglichen Tagebucheinträgen wieder gegeben. Sie spielt in Madrid, auch die neuere Historie Spaniens wird integriert. Aramburo beschreibt das Leben des Toni und seinen vielschichtigen Beziehungen zu seiner Familie, den Frauen, seinen Freunden und seiner Hündin Pepa.
Aramburo ist ein sehr guter Beobachter der Protagonisten. Humorvoll und tiefgründig rechnet er mit der Kommunikationsunfähigkeit und Oberflächlichkeit ab.
Nach einem etwas holprigen Anfang habe ich als jemand, der länger in Madrid gelebt hat, die Lektüre genossen, und an mancher Stelle herzlich gelacht.
Deshalb gebe ich an dieser Stelle eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 04.07.2024

Unterhaltsamer Kriminalroman aus Japan

Das Dorf der acht Gräber
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Ein grausamer Fluch scheint seit Jahrhunderten über dem versteckt liegenden Gebirgsdorf "Dorf der Acht Gräber" zu liegen. Erzählt wird die Geschichte vorwiegend aus der Sicht von Tatsuya Terada, der von ...

Ein grausamer Fluch scheint seit Jahrhunderten über dem versteckt liegenden Gebirgsdorf "Dorf der Acht Gräber" zu liegen. Erzählt wird die Geschichte vorwiegend aus der Sicht von Tatsuya Terada, der von seinen Wurzeln in der Ortschaft erfährt und dorthin zurückkehrt. Dabei begleitet ihn eine Spur von mysteriösen Mordfällen, und die Ermittlungen zum Ergreifen des Mörders sind das Thema des Romans. Der Autor, Seishi Yokomizo, erwähnt in seinem dritten Roman um den begnadeten Ermittler Kosuke Kindamichi diesen als Beobachter stets nur am Rande. Dies schadet jedoch nicht der Lektüre, die Aufbau der Spannung und die Verfolgung der Volten der Geschichte sind stets sehr unterhaltsam. Im Gegenteil, die Geschichte liest sich flüssig und sehr vergnüglich. Dabei hilfreich ist das Glossar im Anhang, um japanische Termini zu erläutern. Insgesamt eine angenehme Krimi-Lektüre, die Lust auf weiteren Lesestoff aus der Feder des Autors macht.