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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.10.2022

Brisant, flott und spannend

Die Filiale
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Laura arbeitet in einer Bank, eines Tages kommt es zu einem Banküberfall – Laura durchsteht den Überfall ganz souverän. Doch danach ist es noch lange nicht vorbei. Da geht das Grauen erst richtig los. ...

Laura arbeitet in einer Bank, eines Tages kommt es zu einem Banküberfall – Laura durchsteht den Überfall ganz souverän. Doch danach ist es noch lange nicht vorbei. Da geht das Grauen erst richtig los.

Die Handlung ist sehr rasant und andauernd passiert etwas Neues. Vieles ist nachvollziehbar und könnte so sein. Doch Einiges wirkt doch etwas übertrieben und unrealistisch. Dennoch hatte ich viel Spaß dieses Buch zu lesen und wollte es gar nicht mehr aus der Hand legen. Geld regiert die Welt und jeder, der Geld hat, will immer mehr. Das wird in diesem Thriller sehr klar. Die Kapitel sind sehr kurz, meist nur ein paar Seiten, und erzählen die Handlung meist aus Lauras Sicht. Zwischendurch dürfen wir auch in die dunkle Seite der Welt eintauchen und Igor und Ivan, die nicht so heißen, begleiten.

Laura war mir nicht richtig sympathisch. Irgendwie klammert sie sich an ihr Haus, dabei wirkt sie so, als würde sie gern ein anderes Leben führen. Verwirrt war ich etwas vom Klappentext. Ich dachte schon, da hat jemand was verwechselt. Denn die Leiche lies sehr, sehr lange auf sich warten. Wichtig war es dann auch nicht.

Das Ende hat es sehr in sich. Da könnte man fast von einer Fortsetzung ausgehen. Ich habe das Buch gern gelesen, könnte nicht aufhören und musste ein Kapitel nach dem anderen lesen. Zu einem grandiosen Thriller fehlte mir allerdings noch etwas. Ich vergebe vier von fünf Sterne. Das Cover ist sehr dunkel gehalten, genau richtig für einen Thriller. Man erkennt eine Frau darauf, bei der es sich wahrscheinlich um Laura handelt. Wieso die in einer Aufzugtür ist – keine Ahnung.

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Veröffentlicht am 10.07.2022

Sehr interessant und lehrreich

"Alles schaukelt, der ganze Bunker schaukelt"
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In diesem Buch erzählen einige Kriegskinder von ihrem Schicksal. Wie sie den Zweiten Weltkrieg erlebt haben, wie für sie die Nachkriegszeit war und wie der Krieg auch ihr heutiges Leben und vor allem das ...

In diesem Buch erzählen einige Kriegskinder von ihrem Schicksal. Wie sie den Zweiten Weltkrieg erlebt haben, wie für sie die Nachkriegszeit war und wie der Krieg auch ihr heutiges Leben und vor allem das Leben ihren Kindern und Enkel beeinflusst. Es war sehr interessant, aufschlussreich und auch beeindruckend zu lesen, wie die Kriegskinder den Krieg erlebt haben. Viele von ihnen kannten ja gar nichts anderes. Für sie war es normal. So konnten sie auch in Trümmern spielen. Dennoch begleitete sie täglich die Angst, ihre Liebsten zu verlieren. Bei vielen fehlte der Vater. Als diese später wieder zurückkamen, waren es andere Menschen. Zwischen den Kapiteln gibt es immer wieder historische Fakten zu den Themen die im jeweiligen Kapitel betrachtet wurden. Teilweise wiederholten sich einzelne Geschichten etwas. Das Buch ist sehr lehrreich und man kann den Krieg mal aus Kinderaugen betrachten. Erschreckend ist, dass sich die Erlebnisse der Kinder bis zu ihren Enkeln erhalten und diese noch beeinflussen.
Es ist schon sehr erschreckend, was die Kinder alles mitmachen mussten, was sie erleben mussten und entsprechend verarbeiten musste. Eigentlich waren sie alle auch nach dem Krieg auf sich allein gestellt und niemand war da mit dem sie sich austauschen konnten, um ihr erlebten zu verarbeiten. Die meisten verdrängten es einfach. Und nun, im hohen Alter, bekommen sie doch das Bedürfnis mal darüber zu sprechen. Viele von diesen Kriegskindern mussten schon im Grundschulalter erwachsen sein. Und sich um ihre jüngeren Geschwister kümmern oder den fehlenden Vater ersetzen.
Mir hat das Buch gut gefallen, da es einem einfach mal neue Einblicke in den Krieg gibt und man so mal alles aus einer anderen Sicht sehen kann. Ich vergebe vier von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 08.05.2022

Toller Familienroman über die DDR

Flüchtiges Glück
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Milla ist Studentin und eine eigentlich glückliche Frau. Alles ist gut, so wie es ist. Bis ihr Freund ihre Familie auf den Kopf stellt und alle Geheimnisse aus DDR-Zeiten ans Tageslicht holt. Ob das gut ...

Milla ist Studentin und eine eigentlich glückliche Frau. Alles ist gut, so wie es ist. Bis ihr Freund ihre Familie auf den Kopf stellt und alle Geheimnisse aus DDR-Zeiten ans Tageslicht holt. Ob das gut enden wird?

Mir hat die verzwickte und verschachtelte Familiengeschichte sehr gut gefallen. Es war interessant Stück für Stück das Puzzle zusammenzusetzen und zu erfahren, was Ende der 80er Jahre in Wolfen wirklich passiert ist. Jeder hat sein Geheimnis in sich und sein Päckchen zu tragen.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, schon in Mothes letzten Roman „Geteilte Träume“ kam ich in den Genuss von ihrer Schreibart. Die Perspektive und Zeitwechsel haben mir gut gefallen und sie waren gut gesetzt. Man weiß auch immer sehr schnell wann und wo beziehungsweise mit wem man gerade ist. Die meiste Zeit sind wir in der Gegenwart bei Milla dabei, die sich als roter Faden durch den Roman zieht. Abwechselnd bekommen wir Jolas Geschichte mit und Rückblenden, die von der Zeit in Wolfen erzählen.

Die Charaktere waren gut, aber so richtig nah war mir keiner. Milla bliebt mir recht fremd. Obwohl sie eigentlich der Hauptakteur und irgendwie der Mittelpunkt ist, ist sie eher eine Nebenfigur. Man könnte sie mit dem Erzähler vergleichen. Jola ist ein bisschen der verrückte Wirbelwind. Dirk und Toni schienen feine Typen zu sein. Und Agnes und Franz das Vorzeige-Kleinstadtehepaar.

Einziges Manko ist der Freund von Milla. Der ging mir die ganze Zeit ziemlich auf den Keks. Keiner hatte bisher ein Problem in der Familie. Jeder hatte mit seiner Vergangenheit abgeschlossen. Dass dann ein völlig Unbekannter sich einmischt und alte Wunden aufreißt, nur weil er selbst keine Familie hat, finde ich nicht in Ordnung. Es muss ja nicht immer gut ausgehen, es kann ja auch ein riesiges Drama daraus werden. Ohne ihn, hätte es natürlich die Geschichte nicht gegeben, weil dann alle weitergelebt hätte, wie bisher. Aber man hätte das auch anders lösen können – nicht so unsympathisch. Da mir Navid einfach sehr unsympathisch war und er mir als sehr störend vorkam, vergebe ich vier von fünf Sterne. Wäre diese Figur anders gewesen, wären es fünf von fünf geworden. Dennoch spreche ich eine klare Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 30.04.2022

Spannend mit Showdown

Mörderfinder – Die Macht des Täters
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Max Bischoff wird von seiner ehemaligen Kollegin um Hilfe gebeten. Ihr Neffe wird verdächtigt einen Mord begangen zu haben und da er mit der Schuld nicht zurechtkommt bringt er sich um. Dann gibt es einen ...

Max Bischoff wird von seiner ehemaligen Kollegin um Hilfe gebeten. Ihr Neffe wird verdächtigt einen Mord begangen zu haben und da er mit der Schuld nicht zurechtkommt bringt er sich um. Dann gibt es einen weiteren Mord. Die Opfer scheinen keine Gemeinsamkeit zu haben. Ist es eine Serie oder ist es ein Zufall? Max versucht Licht ins Dunkeln zu bringen, doch dann wird es sehr dunkel um ihn herum.

Der Schreibstil ist, wie von Arno Strobel gewohnt, sehr angenehm und flüssig zu lesen. Eine Seite folgt der anderen und ehe man sich versieht ist man mit dem Buch durch. Spannend war es allemal, da ich mal wieder sehr lang im Dunkeln tappte. Das Ende kam dann sehr schnell und vor allem sehr kurz. So folgte die Auflösung Schlag auf Schlag in wenigen Sätzen. Die Handlung wird hauptsächlich aus Max Sicht beschrieben, irgendwann auch aus Horst Böhmers Sicht. Zwischendurch gibt es immer wieder kurze Kapitel, die die Morde behandeln.
Die Charaktere waren zum Großteil bekannt. Ein paar Neue haben Einzug gehalten: zum Beispiel die neue Kriminalrätin, die Anfangs überhaupt nicht von Max überzeugt ist. Und ein Graphologe, der mir etwas suspekt war. Er könnte auch ein Mörder sein.
Für diesen zweiten Band vergebe ich vier von fünf Sternen. Dennoch kommt die Reihe Mörderfinder nicht an die Einzel-Thriller aus Strobels Anfangsjahren ran.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Tolle Geschichte um eine ungewöhnliche Freundschaft

Und wenn wir wieder tanzen
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Marie ist Anfang zwanzig und lebt in Wilhelmsdorf. Ihr Leben ist zwar nicht perfekt, aber es geht schon. Bis zum 16. Februar 1962, als die Sturmflut ihr alles nimmt. Marie wird bei der älteren Dame Effie ...

Marie ist Anfang zwanzig und lebt in Wilhelmsdorf. Ihr Leben ist zwar nicht perfekt, aber es geht schon. Bis zum 16. Februar 1962, als die Sturmflut ihr alles nimmt. Marie wird bei der älteren Dame Effie einquartiert. Effie scheint eine ziemliche Kratzbürste zu sein. Doch schon bald verstehen sich die beiden besser und Marie darf Teil von Effies Leben werden. Parallel dazu lernen wir Frida kennen, die Anfang des 20. Jahrhunderts in Schleswig-Holstein auf einem Gut lebte. Ob sich die Wege dieser beiden Frauen treffen werden?

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, ich bin schnell vorangekommen und wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es war einfach zu interessant und spannend zu erfahren, wie es mit Marie, Effie und Frieda weitergeht. Effie ist eine bemerkenswerte Frau, die sich von ganz unten nach oben gearbeitet hat. Leider war ihr Leben alles andere als rosig. Sie musste für alles kämpfen. Marie geht es ähnlich. Sie wurde früh adoptiert und lebte anschließend als Putzfrau in einer Gartenhütte. Interessant fand ich, dass sich die Szenen aus den 60er Jahren eher so lasen, als wären es die 30er oder 40er Jahre. Erschreckend, dass in den 60er Jahren so viele Menschen in Gartenhütten gelebt haben. Schön fand ich, dass die beiden sich nach ein paar Tagen annähern, denn zusammen schafft man einfach mehr. Das Buch spielt in etwa drei Monaten doch es kommt mir vor, als wären Jahre vergangen. So viel wie Effie und Marie erreicht haben.

Mir hat der Roman gut gefallen und ich habe ihn gern lesen, deshalb vergebe ich vier von fünf Sterne.  

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