Verdient große Beachtung!
Wer zuerst die Serie „Shadow and Bone“ auf Netflix gesehen hat, darf sich nicht verwirren lassen. In der Serie wurden die Ereignisse aus der Grisha-Trilogie und der Krähen-Dilogie nämlich stark ineinander ...
Wer zuerst die Serie „Shadow and Bone“ auf Netflix gesehen hat, darf sich nicht verwirren lassen. In der Serie wurden die Ereignisse aus der Grisha-Trilogie und der Krähen-Dilogie nämlich stark ineinander verwoben, in den Büchern sind es aber zwei eigene und voneinander unabhängige Geschichten, die bloß im gleichen von Leigh Bardugo erschaffenen Universum spielen.
Zeitlich spielt „Six of Crows“ (oder auf Deutsch: „Das Lied der Krähen“) nach der Grisha-Trilogie. Die Sonnenkriegerin Alina Starkov hat sich bereits geopfert und den Dunklen besiegt, und Nikolai sitzt auf dem Zarenthron. Die Handlung ist jedoch nicht in Ravka angesiedelt, sondern in Ketterdam, einer auf der einen Seite wohlhabenden und auf der anderen Seite düsteren Stadt, in der sich die zwielichtigen Gestalten nur so tummeln.
Eine dieser Gestalten ist Kaz Brekker, genannt „Dirtyhands“. Er erledigt die Drecksarbeit im Barrel und hat einige „Gehilfen“ um sich herum geschart. Unter anderem Jesper, der mit seinen Revolvern kein Ziel jemals verfehlt. Und Inej, die mit ihrer lautlosen Art bereits als „Phantom“ bekannt ist.
Für den besonders gefährlichen Auftrag, Bo Yul-Bayur aus dem bestgesicherten Gefängnis des Kontinents – dem Eistribunal – zu befreien, benötigt Kaz jedoch die Hilfe von drei weiteren Personen: Nina, eine Grisha; Wylan, ein junges Supergenie; und Matthias, ein Grisha-Jäger aus Fjerda. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht der einzelnen Crew-Mitglieder. Nur Wylan bekommt seinen Auftritt erst im zweiten Teil der Dilogie.
Der Plot ist sehr komplex, aber in sich schlüssig ausgearbeitet. Ich bewundere die Autorin für dieses geniale Werk! Eine Menge Action-Szenen sorgen für die Spannung, die sich am vermeintlichen Höhepunkt entlädt, nur um am Ende in einem gewaltigen Cliffhanger noch einmal aufgegriffen zu werden.
Einzig der Anfang des Buches zieht sich meines Erachtens ein wenig, was unter anderem daran liegt, dass die Kapitel doch teilweise schon arg lang sind. Spätestens ab der Hälfte war es mir dann aber doch unmöglich, das Buch noch aus der Hand zu legen. Und auch wenn man die Serie auf Netflix bereits gesehen hat, bleibt der Plot spannend und nicht so leicht vorherzusehen, wie man vielleicht annehmen könnte. Das liegt daran, dass in der Serie vieles geändert wurde und somit nur wenige grundlegende Parallelen zu den Büchern vorhanden geblieben sind.
Fazit
Auch wenn ich die Grisha-Trilogie bereits sehr gern mochte, hat „Das Lied der Krähen“ dem Ganzen meiner Meinung nach noch mal die Krone aufgesetzt. So ein komplexer Plot und so viele unerwartete Wendungen, dann dazu noch die fantastische Ausarbeitung der einzelnen Charaktere … für mich wirklich ein Werk, das große Beachtung verdient!