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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Familie Bundschuh ist einfach herrlich

Von Erholung war nie die Rede
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Familie Bundschuh ist wieder da! Diesmal verschlägt es die Familie nach Norderney. Schließlich hat Oma Susanne einen Familienurlaub dort gewonnen. Also macht sich Gundula mit Ehemann, 2 Kindern (der jüngste ...

Familie Bundschuh ist wieder da! Diesmal verschlägt es die Familie nach Norderney. Schließlich hat Oma Susanne einen Familienurlaub dort gewonnen. Also macht sich Gundula mit Ehemann, 2 Kindern (der jüngste Sohn verbringt seinen Urlaub lieber anderweitig) sowie Dackel Othello und Dogge Gulliver auf nach Norderney. Bei herrlichstem Regenwetter im Oktober. Das Chaos beginnt bereits auf der Überfahrt, denn die Hunde sind nicht problemlos. Und es soll so weitergehen. Das Hotel trägt zwar den Namen "Vier Jahreszeiten", hat aber mit seinem berühmten Vorbild nichts zu tun. Als auch noch die restliche Verwandtschaft unangemeldet im Hotel auftaucht und sich die Reise als Verpflichtung gegenüber dem Veranstalter entpuppt, ist das Chaos perfekt.

Auch hier hat Andrea Sawatzki bewiesen, daß sie wirklich sehr gute, lustige Romane schreiben kann. Ihr Schreibstil ist einfach herrlich erfrischend und wunderbar locker und flüssig. Ihre Charaktere in diesem Buch sind toll dargestellt, man erkennt die eine oder andere Person aus seinem eigenen Verwandtenkreis wieder. Z. B. die Telefongespräche von Gundula mit ihrer Mutter waren mein persönliches Highlight.... Spannung darf man bei einem Buch dieses Genres ja sowieso nicht erwarten, insofern kam hier auch nicht wirklich Spannung auf. Dieses Buch lebt einfach von seinem Humor und den schrägen Personen.

Ich habe dieses Buch verschlungen und hoffe auf noch mehr witzige Abenteuer mit Familie Bundschuh.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Buch macht sprachlos

Die letzten Tage von Rabbit Hayes
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Die 40jährige Rabbit Hayes hat den Kampf gegen den Brustkrebs verloren. Sie hat nun nur noch 9 Tage zu leben und begibt sich in ein Hospiz. Sie muß sich von ihrer Familie, ihren Freunden und vor allem ...

Die 40jährige Rabbit Hayes hat den Kampf gegen den Brustkrebs verloren. Sie hat nun nur noch 9 Tage zu leben und begibt sich in ein Hospiz. Sie muß sich von ihrer Familie, ihren Freunden und vor allem von ihrer 12jährigen Tochter verabschieden, die noch nicht weiß, daß ihre Mutter stirbt. Rabbit steht vor der großen Frage, wie sie es ihr beibringt und wo ihre Tochter nun leben soll.

Es ist sehr schwer, dieses Buch in Worten zu beschreiben. Es ist ein sehr bewegendes Buch, das den Leser vom ersten Wort an gefangen nimmt. Man begegnet Rabbit und leidet sofort mit ihr. Und innerlich hofft man bis zum Schluß, daß sie alles nur geträumt hätte. Beachtlich finde ich den sehr einfühlsamen, jedoch nie auf die Tränendrüse drückenden Schreibstil der Autorin. Sie hat den Balanceakt zwischen einem berührenden und doch leicht zu lesenden Roman perfekt geschafft. Die Art, wie sie mit der Thematik umgeht, ist nicht so, daß man schon beim Lesen verzweifelt und in ein schwarzes Loch fällt. Nein, durch die Art, wie Rabbit hier beschrieben wird, kann man das Buch sehr gut lesen. Es wird an keiner Stelle kitschig. Aber auch die Familie wird sehr authentisch beschrieben. Die Geschwister, die der Tatsache ins Auge sehen, die Mutter, die sich aufreibt und der Vater, der nicht verstehen will, daß seine Tochter nun stirbt und mit allen Mitteln um sie kämpft. Man kann sich in jeden einzelnen Charakter hineinversetzen.

Ich war von diesem Buch sehr, sehr begeistert und kann es jedem nur wärmstens empfehlen.



Veröffentlicht am 15.09.2016

Prädikat: Super!

Die Mitternachtsrose
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Die amerikanische Schauspielerin Rebecca Bradley reist nach England zu Dreharbeiten in einem alten Herrenhaus. Dort stellt sie verblüfft fest, daß sie der Großmutter des Schloßherrn zum Verwechseln ähnlich ...

Die amerikanische Schauspielerin Rebecca Bradley reist nach England zu Dreharbeiten in einem alten Herrenhaus. Dort stellt sie verblüfft fest, daß sie der Großmutter des Schloßherrn zum Verwechseln ähnlich sieht. Zur gleichen Zeit kommt der junge Inder Ari Malitz dort an. Er sucht in Astbury Hall Spuren seiner Urgroßmutter Anahita, die als junge Frau dort gelebt hat. Sie decken bei ihrer gemeinsamen Spurensuche ein grausames Geheimnis der Familie Astbury auf, das weit in die Vergangenheit reicht und wie ein Fluch über den Generationen lastet.

Ein Buch von Lucinda Riley ist immer wieder für eine Überraschung gut. Der Leser wird jedesmal in eine andere Märchenwelt entführt. Diesmal ist es das traumhafte Indien. Man liest vom unendlichen Reichtum der Maharadschas und von riesengroßen Edelsteinen. Es entstehen beim Lesen herrliche Bilder im Kopf, die man so schnell nicht wieder los wird. Die Geschichte verbindet sich spannend mit der heutigen Zeit. Schade nur, daß hier ein Geheimnis nicht aufgeklärt wird. Darauf hatte ich so gehofft! Aber dieses kleine Manko ist nicht wirklich tragisch.

Das Buch verdient das Prädikat: super!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein wirkklich gelungenes Buch

Der Sommer der Blaubeeren
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Die New Yorker Anwältin Ellen Bradford will kurz vor ihrer prunkvollen Hochzeit mit dem ehrgeizigen Hayden Croft noch schnell einen Brief ihrer kürzlich verstorbenen Großmutter überbringen. Dazu muß sie ...

Die New Yorker Anwältin Ellen Bradford will kurz vor ihrer prunkvollen Hochzeit mit dem ehrgeizigen Hayden Croft noch schnell einen Brief ihrer kürzlich verstorbenen Großmutter überbringen. Dazu muß sie nach Maine in die Kleinstadt Beacon fahren. Dort wuchs ihre Großmutter auf. Bei der Suche nach dem Empfänger des Briefes, einem gewissen Chat Cummings, tritt sie in so manches Fettnäpfchen und der gut aussehende Roy muß sie immer wieder retten. So kommt es, daß Ellens Großmutter noch nach ihrem Tod auf das Leben ihrer Enkelin einen großen Einfluß nimmt.

Das Buch ist herrlich! Zu lesen, wie die taffe Anwältin aus der Großstadt in einer Kleinstadt manchmal kläglich scheitert, macht einfach nur Spaß. Aber man sollte nicht erwarten, daß immer nur alles komisch ist. Die Geschichte ist manchmal sehr sensibel geschrieben, vor allem, wenn es um den Tod der Großmutter geht. Auf jeden Fall ist dies ein gelungenes Buch. Hoffentlich gelingen mir die Blaubeer-Muffins genau so gut. Das Rezept werde ich nämlich auf jeden Fall nachbacken.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wunderschönes Trostbuch

Holunderherzen
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Anne ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau, aber sie hat kein gutes Händchen bei der Wahl ihrer Liebhaber. Deshalb muß sie mal wieder eine Trennung verarbeiten. Da kommt ihr die Einladung ihrer Tante Tilly ...

Anne ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau, aber sie hat kein gutes Händchen bei der Wahl ihrer Liebhaber. Deshalb muß sie mal wieder eine Trennung verarbeiten. Da kommt ihr die Einladung ihrer Tante Tilly gerade recht. Tilly lebt allein mit ihrem Mops auf einem einsamen Gehöft an der Ostsee. Dort will Anne zur Ruhe kommen. Daraus wird nichts, denn Anne trifft auf merkwürdige Zustände. Tante Tilly ist mehr als grantig und im nächsten Moment wieder freundlich, ihr Mops Hugo ist bissig und der Dorfarzt Carsten Sörensen bringt Annes Entschluß, daß sie keinen Mann mehr um sich braucht, ins Wanken. Das sind keine guten Voraussetzungen, um zur Ruhe zu kommen. Anne versucht, das Beste daraus zu machen, denn aufgeben kommt nicht in Frage!

Das Buch ist wirklich wunderschön! Zuerst einfach nur witzig, aber man kann das aufziehende Unheil richtig spüren. Die Selbstzweifel, mit denen Anne sich rumplagt, geraten dabei schnell in den Hintergrund. Ich finde es sehr schön, wie Brigitte Janson mit dem Thema Demenz umgeht. Sie beschreibt sehr sensibel die Ängste, die die betroffenen Menschen bewältigen müssen. Auch die Angehörigen müssen damit ja fertig werden. Dieses Thema so schön zu beschreiben, daß die Stimmung im Buch heiter bleibt, stelle ich mir nicht einfach vor. Es wird in keiner Zeile zu heftig auf die Tränendrüse gedrückt. Irgendwie vermittelt dies Buch den Eindruck: Das Schicksal kann hart mit einem umgehen, aber mit ein paar guten Freunden und viel Liebe kann man vieles schaffen!

"Holunderherzen" ist ein schönes Trostbuch, wenn es mal nicht so gut läuft.