Die Welt am Abgrund
Die Stadt, die es nicht gibtDie Welt ist zerfallen, ruhig und das Leben schwer. Dass weiss Anouk nur zu gut. Lässt doch jeder Anwohner in der Küstenstadt Madina sie ihr "Anders sein" spüren. Jedes Unglück ist Anouk ihre Schuld. Doch ...
Die Welt ist zerfallen, ruhig und das Leben schwer. Dass weiss Anouk nur zu gut. Lässt doch jeder Anwohner in der Küstenstadt Madina sie ihr "Anders sein" spüren. Jedes Unglück ist Anouk ihre Schuld. Doch Madina scheint dem Untergang geweiht....Anouk und ihre Stiefschwester Freya fliehen um eine Stadt zu finden die Hoffnung spenden könnte...
"Wir trieben in einer Muschelschale über das Meer, so unbedeutend wie der kleinste Fisch unter unseren Füßen. Mit jedem Atemzug entfernten wir uns mehr von dem Element, für das wir geboren waren und mit jedem Herzschlag wurde uns mehr bewusst, wie wenig wir über unser Ziel wussten. Unsere Welt war nie größer gewesen als ein Tagesmarsch in die Wüste." (Seite 194)
Alleine das Cover hat mich in seinen Bann gezogen und es passt so unglaublich gut zu der ganzen Buchstory. Auch der Innendruck ist liebevoll mit einer Weltkarte und bezaubert durch seine Details.
Die Welt hat sich gewandelt. Die Eisberge sind geschmolzen, es gibt keine wirkliche Zivilisation auf der Erde und auch das (Über) Leben ist in Madina alles andere als leicht.
Anouk wurde damals in der Wüste gefunden und ist alleine mit ihrer hellen Haut und blauen Augen eine Außenseiterin. Ihr wird all das Unglück von Madina in die Schuhe geschoben. Anouk fand ich alleine von der Beschreibung schon interessant, auch wie sie auf Spurensuche geht um mehr über ihre Vergangenheit zu erfahren. Und plötzlich treten immer mehr Fähigkeiten in Erscheinung die Anouk zu einem folgenschweren Schritt bringen.
Freya könnte nicht unterschiedlicher zu Anouk sein und doch teilen sie das Schicksal von Anouk und halten zusammen. Auch Freya muss unter schwierigsten Bedingungen über sich hinauswachsen.
Klimawandel, Meeresspiegel erhöht, Plastik in den Meeren, kaum Fische oder Trinkwasser, Hitze und Tiere die sich weiterentwickelt haben - all das hört man schon heute, leider, sehr oft in den Nachrichten. Und das Buch der Autorin Franziska Ways spielt mit diesen Tatsachen eine erschreckende Dystopie.
Oft bleibt man selbst stehen und staunt über diese neue, nasse und fast leere Welt. Und gleichzeitig bekommt man oft eine Gänsehaut.
Mit einigen Themen aus der "heutigen" Zeit geht es auch in 500 Jahren so weiter und das fand ich fast noch mehr erschreckend. Dass es eigentlich gar keinen Fortschritt in den Köpfen der Menschen gibt sondern eher Schritte in die andere Richtung.
Mich hat das Buch mit seinem gelungenen Setting und der Spannung bildhaft unterhalten und ist die Lesestunden auf jeden Fall wert.