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Veröffentlicht am 03.10.2022

Welt und Charaktere sind mir zu oberflächlich

Die Krone aus Schatten - Seelenraub Band 1
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Die Calita unterteilen sich in sieben Gruppen, die in ihrer jeweils eigenen Sphäre lebten ihre eigenen besonderen Fähigkeiten haben. Als die Sphären untergingen, eroberten die Calita die Welt der Menschen ...

Die Calita unterteilen sich in sieben Gruppen, die in ihrer jeweils eigenen Sphäre lebten ihre eigenen besonderen Fähigkeiten haben. Als die Sphären untergingen, eroberten die Calita die Welt der Menschen und halten diese seitdem als Sklaven.

Tamiel ist eine von ihnen, die besondere Eigenschaft ihrer Art ist es, in die Geisterwelt wechseln zu können, außerdem bemächtigt sie sich im Auftrag Seelen. Ihr neuester Auftrag enthält zudem den Diebstahl eines seltenen Buches, so dass sie ein Team benötigt, um den Einbruch bestmöglich abzuschließen.

Ich finde die Idee der Welt interessant, auch die verschiedenen Calita gefallen mir. Leider ist es der Autorin nicht gelungen, mir diese Welt nahezubringen, ich erfahre kaum etwas über sie, wenige Hintergründe, manche Aussagen im Roman passen nicht unbedingt zu anderen, es bleiben viele Fragen offen – all das hält mich davon ab, mich in dieser Welt zurechtzufinden, mich in sie fallen zu lassen (da hilft auch die Karte zu Beginn nicht weiter, die zudem nicht wirklich aufschlussreich ist). Auch die sieben Gruppen der Calita, die alle nicht leicht zu merkende Namen, wie z. B. Dorraeves, haben, kann ich mir nicht merken, immer wenn einer auftaucht, blättere ich zurück, da bald zu Beginn des Romans alle erklärt werden – hier fehlt ein Glossar (und nicht nur in diesem Zusammenhang).

Ähnlich ist es leider auch mit den Charakteren. Eine Schwierigkeit ist schon, dass es nur wenige Buchstaben gibt, in denen Namen vergeben werden, fast alle fangen mit C, K oder L an, da kann man die einzelnen Charaktere schon mal miteinander verwechseln, auch, weil sie nicht besonders tiefgehend charakterisiert werden. Keiner kommt mir nahe, weder im positiven noch im negativen Sinn, obwohl es gerade bei letzterem diverse Möglichkeiten gäbe, denn fast keiner ist sympathisch, manch einer hat sogar ziemlich dunkle Eigenschaften, das könnte sie interessant machen, tut es aber nicht (jedenfalls hat es bei mir nicht funktioniert.

Das Lesen selbst verlangt Aufmerksamkeit, auch wegen oben genannter Probleme. Leider empfand ich das Ganze als nicht besonders spannend, manche Dinge wurden ziemlich in die Länge gezogen, wie z. B. die Vorbereitungen des Einbruchs. Dass ich keine Verbindung zu den Charakteren fand, tat der Spannung zusätzlich nicht gut. Da es sich um eine Dilogie handelt, bleiben natürlich am Ende offene Fragen, damit hätte ich auch gar kein Problem, doch hier fehlen mir Informationen, die zum besseren Verständnis der Geschichte, und zum Verstehen der Welt und der Charaktere wichtig gewesen wären. Ein Geheimnis, das sich gelüftet hat, war dagegen schon vorher kein Geheimnis mehr, das hätte man mit mehr Überraschung lüften können.

Leider konnte mich der erste Band der Dilogie nicht überzeugen, so dass ich auch nicht neugierig auf den zweiten Band bin. Weder Welt noch Charaktere kamen mir nahe, sie blieben zu oberflächlich, daher fehlte es mir auch an Spannung und Lesefreude.

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Veröffentlicht am 07.07.2022

Zu (viel) gewollt

Schmelzpunkt
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Der Inuk Nanoq Egede ist Fremdenführer und Outdoor-Guide, und entdeckt in der Nähe seines Heimatortes Ilulissat auf Grönland eine große Menge toter Fische und Vögel sowie Risse im Gletscher. Seine Entdeckungen ...

Der Inuk Nanoq Egede ist Fremdenführer und Outdoor-Guide, und entdeckt in der Nähe seines Heimatortes Ilulissat auf Grönland eine große Menge toter Fische und Vögel sowie Risse im Gletscher. Seine Entdeckungen führen dazu, dass die Wissenschaftlerin Hanna Jordan nach Grönland geschickt wird, um die Ursache des Tiersterbens zu ermitteln. Auch die beiden BND-Beamten Nelson Carius und Diana Winkels werden in die Arktis entsandt, weil es Klagen über Sabotageakte gibt.

Leider muss ich sagen, dass, obwohl ich den Start in den Roman noch vielversprechend fand, er mich zunehmend langweilte, am Ende hatte ich gar überhaupt keine Lust mehr, ihn weiterzulesen und habe mich durch die Seiten gequält.

In erster Linie liegt das daran, dass alles sehr übertrieben ist, zu viele Themen, zu viel Action, zu viele Anschläge, zu viel Lebensgefahr …..

Desweiteren sind die Charaktere leider viel zu blass, so dass mir keiner nahe kommen konnte, und sie mir im Grunde egal waren, so konnte ich auch nicht mitfühlen und mitzittern. Die beiden BND-Beamten wirken zudem völlig inkompetent, was auch deren Chef zumindest in Teilen so sieht – man möge doch in Zukunft etwas dezenter vorgehen und weniger Leichen hinterlassen, da man aber ja noch nicht so lange dabei sei, würde man das sicher noch lernen – da hat es mir schon ein bisschen die Sprache verschlagen.

Eine Ausnahme ist Nanoq, der etwas tiefgründiger gezeichnet ist, und durch seine Zugehörigkeit zu einer indigenen Minderheit interessant ist. Durch ihn erfährt man auch ein bisschen über die Kultur seines Volkes und über Grönland bzw. die Arktis. Ich hatte das Gefühl, dass der Autor hier gut recherchiert hat.

Und auch die, in meinen Augen völlig unnötige, Liebesgeschichte hat mich kein bisschen berührt, zumal die Gefühle für mich aus dem Nichts kamen. Dazu noch ein unnötiger Stalker, lokale Behörden, die nichts von Gefahren wissen wollen, und lieber wegsehen – wie schon gesagt, von allem gibt es einfach zu viel. Der Autor wollte wohl viel Spannung erzeugen, bei mir hat er eher das Gegenteil erreicht.

Hätte man sich mehr auf ein Thema fokussiert, und dieses besser und umfassender thematisiert, einiges an Action herausgenommen, dafür die Charaktere authentischer und tiefgründiger dargestellt, wäre es sicher interessanter zu lesen gewesen. Außerdem hätte ich mir auch ein Nachwort des Autors gewünscht, in dem er z. B. über Fakten (und Fiktion) schreibt.

Leider hat mich „Schmelzpunkt“ trotz seines eigentlich interessanten Themas nicht berühren und auch nicht unterhalten können. Thema und Charaktere werden für überbordende Action und in meinen Augen aufgesetzte Spannung geopfert.

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Veröffentlicht am 07.02.2022

Enttäuschend

Im Auge des Zebras
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Die LKA-Beamtin Olivia Holzmann steht vor einem großen Rätsel: Wie konnte ein- und derselbe Täter gleichzeitig sieben Jungen von verschiedenen Orten entführen? Zwei Tage nach der Entführung wurde zudem ...

Die LKA-Beamtin Olivia Holzmann steht vor einem großen Rätsel: Wie konnte ein- und derselbe Täter gleichzeitig sieben Jungen von verschiedenen Orten entführen? Zwei Tage nach der Entführung wurde zudem noch deren Eltern getötet. Olivia bittet ihren ehemaligen Kollegen Severin Boesherz um Hilfe, doch der lehnt ab.

Die Prämisse erschien mir sehr spannend, so dass ich den Roman unbedingt lesen wollte. Leider hat er meine Erwartungen nicht erfüllt. Das fängt schon mit den Charakteren an, die mir einfach nicht nahe kamen. Ich muss dazu sagen, dass dies mein erster Roman des Autors ist, ich also bisher weder Olivia noch Boesherz kannte. Dass die Charaktere mir so fern blieben, führt leider dazu, dass ich nicht mit ihnen mitfiebern kann, auch ihre Gedankengänge und Handlungen, speziell die Olivias kann ich oft nicht nachvollziehen, insgesamt kommt mir Olivia eher inkompetent vor.

Boesherz ist ein sehr spezieller Charakter, offenbar hochintelligent mit fotografischem Gedächtnis und einer besonderen Vorstellungsgabe, womöglich autistisch veranlagt, der hier eher in den Hintergrund tritt. Neben ihn tritt sein Sohn Ferdinand, dessen Erforschung menschlicher Gerüche ebenfalls sehr speziell ist. Ein weiterer wichtiger Charakter ist die ehemalige LKA-Beamtin Esther Wardy, die offenbar Informationen zurückhält.

Auch den Täter lernt man als Leser:in früh kennen, ebenso seine Motivation. Zum Teil könnte man sie nachvollziehen, jedoch driftet das Ganze im hinteren Drittel extrem ab und wird immer unglaubwürdiger – und zwar nicht nur das Verhalten des Täters.

Unglaubwürdig ist der Roman aber auch schon zu Beginn. Wegen eines sehr vagen Verdachtes wird hier eine wichtige und bereits langfristig geführte Ermittlung gefährdet …

Ein großes Manko ist für mich auch die fehlende Spannung, jedenfalls kam sie bei mir nicht an. Action erzeugt bei mir nur bedingt Spannung, und wenn ich aus dem Kopfschütteln nicht herauskomme, ist jede künstliche Spannung an mich verschenkt. Hier gibt es in meinen Augen eine Menge Längen und viel Blabla, die Seiten hätte man besser in gute Charakterentwicklung gesteckt. Auch die, recht vielen, „überraschenden Wendungen“ waren für mich größtenteils vorhersehbar.

Wer Action mag, und über Logiklücken hinwegsehen kann, könnte vielleicht Gefallen an dem Roman haben. Ich denke am ehesten kann man zugreifen, wenn man schon vorherige Romane des Autors, vor allem mit Boesherz und Holzmann kennt und mag. Für mich ist der Roman leider eine Enttäuschung. Ich vergebe ganz knappe 2 Sterne, zum einen, weil immerhin die Prämisse interessant ist, zum anderen, weil mir Boesherz' Rätsel für seinen Sohn ein bisschen Hirntraining verschafft hat.

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Veröffentlicht am 21.10.2021

Hat für mich zu wenig Tiefe

Liber Bellorum. Band I
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Die Brüder Kyle und Raven sind schon seit vielen Jahren alleine unterwegs. Es ist ihnen nicht möglich, sich irgendwo häuslich niederzulassen, da immer wieder Dinge passieren, die sie zwingen weiterzuziehen ...

Die Brüder Kyle und Raven sind schon seit vielen Jahren alleine unterwegs. Es ist ihnen nicht möglich, sich irgendwo häuslich niederzulassen, da immer wieder Dinge passieren, die sie zwingen weiterzuziehen – bis sie sich wegen eines Streites trennen und auf der anderen Seite des Gebirges landen – dem Verbotenen Land.

Im ersten Band einer Trilogie lernt man üblicherweise die Charaktere und die Welt, in der die Geschichte spielt, kennen. Das ist auch hier der Fall – allerdings scheint mir bereits das leider nicht gelungen. Für mich fehlt es hier in beider Hinsicht sehr an Tiefe. Die Protagonisten – neben den Brüdern gibt es später noch eine angehende Magierin – bleiben für mich sehr oberflächlich gezeichnet, und handeln zudem oft nicht nachvollziehbar. Sehr erstaunt war ich, als ich erfuhr, dass die beiden Brüder bereits erwachsen sind, vorher hielt ich sie wegen ihres Benehmens allenfalls für jugendlich.

Es gibt andere Charaktere, die ich interessant finde, wie etwa die Waldhexe Saphira, aber auch ihr Handeln konnte ich nicht immer verstehen, so ist sie einerseits eine Legende, die sehr zurückgezogen lebt, andererseits scheint sie keinerlei Misstrauen gegenüber anderen zu haben, die sie munter in ihr eigentlich verstecktes Haus lässt.

Ähnlich mit der Welt: Ich will gar nicht so viel über die Geschichte erzählen, die ein paar mehr oder weniger überraschende Wendungen bietet. Leider funktionierte bei mir auch das Kopfkino nicht, die Welt bleibt für mich blass, ich kann sie mir nicht wirklich vorstellen, Hintergründe werden nicht thematisiert. Immer wieder werden Andeutungen gemacht, manch einer scheint etwas zu wissen, aber dabei bleibt es auch, in diesem Band wird wenig aufgelöst, dabei bleibt aber auch die Welt für mich wenig fassbar, oberflächlich und mir fremd.

Interessant ist das Magiesystem, in dem es zehn Elemente gibt (nicht nur Wasser, Erde, Luft und Feuer, sondern auch z. B. Licht und Wald). Die Magiebegabten sind jeweils einem Element zuzuordnen und haben dann auch entsprechende Fähigkeiten und Charakterzüge. Im Anhang wird das genauer beschrieben, wenigstens hier erfährt man mehr. Magie wird unterrichtet, es gibt Schulen und eine Akademie für die besonders Begabten, aber auch hier bleibt viel vage.

Die Geschichte lässt sich zügig lesen, mir fiel das Lesen allerdings immer schwerer, da es in meinen Augen zu viele Ungereimtheiten gibt, und es zunehmend an Hintergrundinformationen fehlt. Zuwenig wird aufgelöst, und leider bekam ich keine Lust, die beiden Folgebände zu lesen.

Ich lese viel Fantasy, und in der Regel verliere ich mich in den Welten, die erschaffen wurden, baue emotionale Verbindungen zu den Charakteren auf und lese voller Spannung, oft sogar fast atemlos die Geschichten – all das fehlt mir hier: Ich kam nicht richtig in die Story, konnte keinen Bezug zu den Charakteren aufbauen, und auch die Welt blieb mir fremd. So leid es mir tut, kann ich nur knappe 2 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 20.04.2021

Zu viele Wiederholungen und Belanglosigkeiten

Frostfluch
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Gwen Frost steht nun auf der Liste der Schnitter, und ihr Leben ist in Gefahr. Sie trainiert regelmäßig, doch erst als sie eine neue Variante ihrer Gabe entdeckt, hat sie auch Erfolg dabei – und das ist ...

Gwen Frost steht nun auf der Liste der Schnitter, und ihr Leben ist in Gefahr. Sie trainiert regelmäßig, doch erst als sie eine neue Variante ihrer Gabe entdeckt, hat sie auch Erfolg dabei – und das ist auch gut, denn mehrere Attentate werden auf sie verübt.

Der zweite Teil der Mythos-Academy-Reihe setzt dort an, wo der erste endete. Die Autorin lässt Gwen selbst in Ich-Form erzählen, was sich mehr und mehr als Nachteil entpuppt, denn Gwen ist eine ziemlich nervige Protagonistin, voller Selbstzweifel und -mitleid, gleichzeitig aber auch ständig naiv und undurchdacht handelnd. Dazu noch ihre Fixierung auf einen Mitschüler, die sie immer wieder thematisiert. Das ist manchmal ziemlich anstrengend und trägt nicht gerade dazu bei, dass man Gwen mag.

Aber nicht nur Gwen ist anstrengend, auch der Erzählstil der Autorin, die sich gerne wiederholt, und so muss man manches immer und immer wieder lesen, zudem wird ausführlich das Geschehen aus Band 1 rekapituliert, und es dauert bis etwas interessantes passiert. Nun ja, wirklich interessant ist das meiste dennoch nicht, man hat oft den Eindruck in einer Teenie-Romanzen-Tragödie zu sein, und nicht in einem Fantasy-Roman. Vieles ist zudem sehr vorhersehbar. Dazu kommt das Gefühl, dass die Geschichte aus verschiedenen anderen Reihen zusammengestrickt ist, mal fühlt man sich ein bisschen in einem Harry-Potter-Roman, dann wieder wie bei Percy Jackson usw.

Am Ende gibt es relativ wenig Entwicklung, ein bisschen mehr über Gwens Gabe, den Tod ihrer Mutter, und die Entdeckung eines Antagonisten. Auch die Charaktere haben sich nicht wirklich weiter entwickelt, wobei neben Gwen sowieso kein wirklich tiefgehender Charakter dabei ist, und auch Gwen selbst ist – im wahrsten Sinne des Wortes – recht oberflächlich, ich habe aufgehört zu zählen, wie oft sie Jungs als „süß“ betitelt hat. Und auch das stört mich ein bisschen, immerhin ist dies ein Jugendroman, und ein paar wirkliche Werte, die vermittelt werden, wären schön. Am besten gefallen haben mir in diesem Band der Fenriswolf, der hoffentlich in einem späteren noch einmal auftaucht, und Gwens sprechendes Schwert Vic.

Band 2 der Reihe konnte mich nicht überzeugen, zu viele Wiederholungen und Belanglosigkeiten sowie eine nervige Protagonistin haben für mich wenig Unterhaltungspotential. Hat ich Band 1 noch recht gut unterhalten, hat mich Band 2 oft eher genervt. Wahrscheinlich würde ich hier abbrechen, hätte ich nicht vor einiger Zeit die ganze Reihe geschenkt bekommen.

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