Emotional und wunderschön!
Marie verliert ihren Job, spricht mit ihrem Vermieter und landet so bei einem Job im Bestattungsunternehmen. Als Ben im wahrsten Sinn des Wortes in ihr Leben stürzt, verstehen sie sich sehr gut. Ben führt ...
Marie verliert ihren Job, spricht mit ihrem Vermieter und landet so bei einem Job im Bestattungsunternehmen. Als Ben im wahrsten Sinn des Wortes in ihr Leben stürzt, verstehen sie sich sehr gut. Ben führt einen Vlog „Mein bester letzter Tag“ und lässt dort seine Follower an seinen ganz besonderen Unternehmungen teilhaben. Zwei unterschiedliche Charaktere treffen aufeinander, denn Marie sitzt schon länger in ihrem Schneckenhaus fest, doch Ben gelingt es, sie ganz langsam daraus hervorzulocken.
Das Buch klingt im ersten Moment recht witzig, was es häufig auch ist, aber es ist auch ein Buch, das einen zum Nachdenken anregt und so viel mehr Tiefe besitzt, als man denkt.
Marie möchte es gerne jedem Recht machen, sie ist ein Mensch, der seit dem Tod ihrer Oma gebrochen ist und zwischen den Relikten ihrer Oma in der Mietswohnung sitzt.
Ben ist eine ganz andere Persönlichkeit. Er ist immer auf Abenteuer aus und lebt sein Leben in vollen Zügen aus. Seine Idee, jeden Tag wie den letzten Tag zu erleben, ist grundlegend gut gedacht, doch ist es bei ihm aus bestimmten Gründen, denn er trägt ein Geheimnis mit sich herum. Dass es bei ihm häufig nur um abenteuerliche Dinge geht, ist wohl eher eine Flucht. Erst durch Marie beginnt er auch ganz andere Dinge wertzuschätzen.
Auch die Nebencharaktere wie ihr Chef oder vor allem Irmi Edel sind sehr liebevoll in die Story eingebracht und bringen einen großen Mehrwert für die Geschichte.
Die Autorin schafft hier eine emotionale, humorvolle und wunderschöne Geschichte, die so viel mehr beinhaltet, als man erwartet. Die verschiedenen Themen wie Tod, Trauer, Beerdigungen, Freundschaft, Krebs und dem letzten Tag werden hier so leise, aber mit so viel Empathie erzählt, dass es trotz der Themen ein gelungenes Buch ist. Die Botschaften die man im Laufe der Geschichte erfährt regen einen zum Nachdenken an und man stellt Überlegungen an, wie man sich an Maries und Bens Stelle verhalten würde.
Durch den schönen, flüssigen Schreibstil und die bewegende Story wird man regelrecht durch die gezogen und ist viel zu schnell am Ende angekommen. An manchen Stellen ist es vielleicht ein kleines bisschen zu übertrieben, aber das finde ich bei solchen Büchern nicht schlimm.
Eine wunderschöne, gelungene Liebesgeschichte, die schwierige Themen mit leisen Tönen wunderschön beschreibt. Unbedingte Leseempfehlung!