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Veröffentlicht am 03.11.2022

Magie und Wissenschaft

The Other Side of the Sky – Die Göttin und der Prinz
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Nimh und North. Nimh im Unten und als Göttliche verehrt die von niemanden berührt werden darf auf der Suche nach der Erfüllung einer uralten Prophezeiung. North aus dem Wolkenreich der nach unten stürzt. ...

Nimh und North. Nimh im Unten und als Göttliche verehrt die von niemanden berührt werden darf auf der Suche nach der Erfüllung einer uralten Prophezeiung. North aus dem Wolkenreich der nach unten stürzt. Ist er Nimhs lang ersehnte Hoffnung auf eine bessere Welt?
„Aber du hast behauptet, Zauberei wäre nichts weiter als Wissenschaft, die man nicht erklären kann“ (Seite 285) Dieses Zitat beschreibt die Magie des Buches in meinen Augen perfekt. Zauberei/Magie trifft Wissenschaft. Zwei Welten prallen aufeinander. Zwei Menschen auf der Suche nach ihrem eigentlichen Schicksal. Der Schreib- und Erzählstil ist sehr ruhig gehalten, dafür aber überaus atmosphärisch. Die Geschichte zieht einen augenblicklich in ihren Bann und lässt einem an ihrem Zauber teilhaben. Nimh und North sind sehr unterschiedliche Charaktere, die sich jedoch in ihren Grundzügen doch sehr ähneln. Beide darauf aus, ihre Familie und ihr Volk zu schützen. Der Findelkater muss an dieser Stelle selbstverständlich auch erwähnt werden. Denn ein tierischer Begleiter lockert die Geschichte immer ein bisschen auf und sammelt definitiv Sympathiepunkte beim Leser. Das Abenteuer der drei und der damit verbundene Spannungsbogen ist wie Schreib- und Erzählstil sehr ruhig und unglaublich aufgeladen gehalten. Die Stimmung die, die Autorinnen kreieren lässt einem teilweise den Atem anhalten. Die Idee hinter dem Buch und das gesamte Weltenkonstrukt hat mich wirklich begeistert. In einer solchen Form bisher einmalig und unglaublich faszinierend. Und auch die nötige Tiefe gibt es. Den Gedankenströmen und Gefühlen denen die beiden Hauptcharaktere ausgesetzt sind werden dem Leser hautnah und bildhaft vor Augen geführt. Die Beweggründe treiben einem die Tränen in die Augen und Vergangenes lässt einen Schlucken. Das Ende war unfair. Denn wir soll man bitte ein Jahr warten, dass dieser Cliffhanger aufgelöst wird? Ungerecht. Das Ende hat es definitiv in sich und als Finale einer solch großartigen Geschichte würdig.
Ich bin begeistert. Mehr kann ich eigentlich nicht sagen. Alles hat gepasst. Setting, Idee, Charaktere und Stimmung schmiegen sich perfekt ineinander und herauskommt ein, in meinen Augen, erstklassier Sci-Fi-Fantasyroman. Hut ab und selbstverständlich 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 27.10.2022

Köln 1955

Findelmädchen
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Im Jahr 1955 kehren Helga und Jürgen aus Frankreich nach Köln zu ihrem verschollen geglaubten Vater zurück. Dieser schlägt sich mit seinem „Büdchen“ durch, Jürgen findet eine Arbeit und Helga beginnt ein ...

Im Jahr 1955 kehren Helga und Jürgen aus Frankreich nach Köln zu ihrem verschollen geglaubten Vater zurück. Dieser schlägt sich mit seinem „Büdchen“ durch, Jürgen findet eine Arbeit und Helga beginnt ein Praktikum in einem Waisenhaus. Diese Zeit und Begegnungen mit schicksalshaften Menschen stellen ihr 15jähriges Leben komplett auf den Kopf. Immer in ihren Gedanken: was wurde aus ihrer Mutter? In dieser turbulenten Zeit muss Helga einiges über Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, Glück und Unglück sowie Liebe und Schmerz erfahren. Denn zur damaligen Zeit ist es alles andere als einfach, sich als junge Frau zu behaupten.
Wie schon bei „Trümmermädchen“ hat mich die Sprach- und Erzählgewalt völlig in den Bann gezogen. Das historische Köln von 1955 wird so bildhaft und farbenfroh/farbenlos gezeichnet, dass ich mir vorkam als hätte ich direkt eine Zeitreise zurückgelegt. Die 50er Jahre bringen ihren ganz eigenen Charme mit, als auch ihre Schattenzeiten. Die Dinge die Helga erlebt, haben mich staunen und wütend werden lassen. Die Ungerechtigkeit für eine junge Frau stand damals fast schon auf der Tagesordnung. Man hatte so zu funktionieren wie es die Gesellschaft/Familie von einem verlangt. Helga ist eine starke Protagonistin die sich gegen diese Regeln und Grenzen wehrt und versucht ihren ganz eigenen Weg zu finden. Das ist nicht immer ganz einfach für sie, dennoch bleibt sie mit eisernem Willen am Ball. Auch die Nebencharaktere sind sehr stark und authentisch gezeichnet und runden die Geschichte vollends ab. Der Handlungsstrang bringt einiges an Spannung und Wendungen mit, die den Leser durchaus überraschen. Eine Prise Drama darf natürlich auch nicht fehlen und eine Romanze sowieso nicht. Dennoch hält sich alles sehr gut die Waage und der historische Kontext und die wichtigen Aussagen, die das Buch trifft kommen nicht zu kurz. Diese Mischung macht das Buch unglaublich fesselnd und mitreißend. Es ist wie oben schon gesagt, fast so als würde man knappe 70 (!) Jahre in die Vergangenheit reisen. Das Ende lässt einen versöhnlich zurück, haben einem die Spannungsmomente fast den Atem geraubt. Alles in allem eine runde Sache.
Wieder ein sehr schönes Buch von Lilly Bernstein. Mir haben sowohl die Kulisse, die Handlung als auch vor allem die starken Charaktere sehr gut gefallen. Deswegen gibt es nichts anderes als 5 von 5 Sternen von mir.

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Köln im 2. Weltkrieg

Trümmermädchen - Annas Traum vom Glück
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Köln während des zweiten Weltkrieges. Anna versucht sich mit ihrer Tante Marie durch die grausame und kalte Welt des Krieges zu kämpfen. Ihre geliebte Bäckerei droht die Zerstörung und auch nach Kriegsende ...

Köln während des zweiten Weltkrieges. Anna versucht sich mit ihrer Tante Marie durch die grausame und kalte Welt des Krieges zu kämpfen. Ihre geliebte Bäckerei droht die Zerstörung und auch nach Kriegsende geben die beiden die Hoffnung nicht auf das ihr geliebter Onkel Matthias bald wieder zurückkehrt. Anna versucht mit allen Mitteln ihre Familie über Wasser zu halten und auch Marie kämpft mit eisernen Klauen. Doch die Welt ist grausam, kalt und so oft ungerecht. Doch beide Frauen geben nicht auf und hoffen auf eine bessere Zukunft.
Wow, ein sehr eindrückliches Buch. Der Schreibstil fesselt den Leser direkt und saugt ihn, in die Geschichte. Köln ist als Kulisse ganz wunderbar dargestellt und der historische Kontext überaus interessant. Die Umstände die zu diesen Zeiten geherrscht haben werden sehr eindrücklich dargestellt und lässt einen mitfühlen, zittern und auch wütend werden über die Ungerechtigkeiten die die beiden Frauen erleiden müssen. Anna und Marie sind unglaublich starke Frauen mit starkem Willen, die alles für die tun die sie lieben. Das hat mich sehr beeindruckt und ich hatte größten Respekt vor den beiden Frauen. Sie erlauben sich keine Schwächen und trauen sich nicht einzuknicken. An manchen Stellen reißt einen die Geschichte emotional unglaublich mit und lässt einen nicht mehr los. Man spürt die Kälte auf der Haut und zittert mit, man hat gleichzeitig Hunger und möchte sich nicht vorstellen wie es damals wirklich gewesen ist. Was den Punkt mit den so gut dargestellten Umständen noch einmal unterstreicht. Ich musste oftmals schlucken und mir die ein oder andere Träne verdrücken. Die Spannung bauscht sich immer wieder auf und Wendungen lassen den Leser manchmal wirklich verzweifeln und die Haare raufen. Man hofft das alles gut wird und dann werden Anna und Marie doch wieder Steine in den Weg gelegt. Die Geschichte hält einen auf Trab und überrascht einen auch mit positiven Ereignissen das ein oder andere Mal. Das Ende gibt Hoffnung und versöhnt einen für die eindrücklichen, schmerzhaften Erfahrungen die man mit den beiden Frauen durchleiden musste.
Ein wirklich eindrücklicher, bewegender Roman mit dem historischen Setting rund um den zweiten Weltkrieg in Köln. Starke Frauen und eine spannende Geschichte die mitreißt. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Spannung vom Feinsten

Das siebte Mädchen
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Im Sommer 1998 verschwinden urplötzlich sechs Teenager spurlos. Ihre Leichen werden nie gefunden. Alles Mädchen die, die 12-jährige Chloe aus der Schule kennt. Ihr gutmütiger, liebevoller Vater wird als ...

Im Sommer 1998 verschwinden urplötzlich sechs Teenager spurlos. Ihre Leichen werden nie gefunden. Alles Mädchen die, die 12-jährige Chloe aus der Schule kennt. Ihr gutmütiger, liebevoller Vater wird als Hauptverdächtiger festgenommen. 20 Jahre später scheint jemand die Taten ihres Vaters nachahmen zu wollen und das Grauen von damals scheint Chloe wieder einzuholen. Oder ist der wahre Täter noch immer auf freiem Fuß?
Ein Buch was von Seite/Minute eins spannend war. Es wurde direkt eine sehr düstere, geladene Stimmung aufgebaut die einen an manchen Stellen wirklich erschaudern lässt. Die Geschichte lässt dem Leser sehr viel Spielraum für die eigene Fantasie, die einen immer wieder ein Schnippchen schlägt. Denn in diesem Buch ist definitiv nichts wie es scheint. Denn wenn man denkt etwas ist offensichtlich, macht die Handlung eine Kehrtwendung und geht in eine andere Richtung. Man hat das Gefühl von einem Nebel umgeben zu sein, der von Seite zu Seite dichter wird, bis man völlig den Überblick verliert. Nicht dass es verwirrend wird, sondern eher, dass man keine Ahnung hat wie das Ganze eigentlich ausgehen soll. Protagonistin Chloe bringt die Schatten ihrer Vergangenheit mit, bleibt aber dennoch sie selbst und macht nicht allzu viel Drama drumherum. Die Spannung baut sich Stück für Stück auf und wenn man denkt, mehr können die Nerven nicht aufhalten, schlägt die Autorin noch eine Schippe oben drauf. Sie führt den Leser perfekt in die Irre und schafft die perfekte Balance zwischen Dunkelheit, Spannung und Hoffnungsmomenten. Denn die gibt es auch. Sehr sachte eingestreut aber es gibt sie. Also eine gelungene Mischung für einen guten Thriller. Und das Ende hat es nach so einem Verlauf natürlich auch in sich. Man denkt man glaubt dem eigenen Verstand nicht mehr, denn die Ereignisse sind in meinen Augen absolut nicht vorhersehbar und überraschen den Leser völlig. Vielleicht könnte man eine leise Ahnung gehabt haben, aber dass diese tatsächlich wahr wird, haut einen dann doch vom Hocker.
Für mich ein perfekter Thriller. Super spannend und nicht zu gruselig. Eine Protagonistin die ihre Vergangenheit mitbringt, aber die nicht im Selbstmitleid deswegen versinkt, ein Spannungsbogen der es definitiv in sich hat und Irrungen und Wendungen vom Feinstern. Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt. Deswegen 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 20.08.2022

Schwedenliebe

Fast bis zum Nordkap
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Bea braucht eine Auszeit, denn Job und Beziehung schlauchen sie sehr. Also kauft sie sich einen türkisenen Bully und fährt nach Norden in Richtung Schweden. Als in einem kleinen Ort ihr Bully liegen bleibt, ...

Bea braucht eine Auszeit, denn Job und Beziehung schlauchen sie sehr. Also kauft sie sich einen türkisenen Bully und fährt nach Norden in Richtung Schweden. Als in einem kleinen Ort ihr Bully liegen bleibt, bleibt ihr nichts anderes übrig als dort ihr vorübergehendes Domizil einzurichten. Dabei begegnet sie nicht nur liebenswerten Menschen die ihren schwedischen Charme versprühen, sondern auch Peer der mit seinen zwei Töchtern dort lebt.
Hach, der perfekte Roman für leichte Stunden in der Hängematte mit einer ordentlichen Prise Schwedencharme. Ich liebe Schweden und die Autorin beschreibt dieses Lebensgefühl dort mit einer solchen Leichtigkeit, dass man denken könnte man wäre selber dort. Die Charaktere sind locker, leicht gezeichnet, bringen jetzt nicht unbedingt viel Tiefe mit, aber das brauchen sie bei einem solchen Buch auch nicht. Es lebt von der Wohlfühlatmosphäre, den liebevollen Nebencharakteren, der Landschaft, den Elchen und Snorre dem Hund. Man taucht ein in diesen Roadtrip, fiebert mit Bea mit und freut sich über die zarten Funken die entstehen. Peers Töchter sorgen mit ihren kleinen und größeren Eskapen für Abwechslung und Lacher und auch die anderen Bewohner haben den ein oder anderen flotten Spruch auf den Lippen. Die Geschichte ist sehr kurzweilig, humorvoll und ist hervorragend für die leichte Lektüre zwischendurch. Wer etwas tiefsinniges sucht ist hier definitiv an der falschen Adresse und sollte sich ein anderes Buch zur Hand nehmen. Wer aber leichte, liebevolle, romantische Sommerlektüre sucht, ist hier genau richtig.
Mehr kann man zu dieser wundervollen Wohlfühlgeschichte auch gar nicht sagen. Schweden als Setting hatte mich sowieso schon von sich überzeugt, aber auch die rasch dahinplätschernde Liebesgeschichte mit seinen quirligen, verschrobenen und liebevollen Charakteren konnten mich vollends von sich überzeugen. Definitiv eine kleine Empfehlung für Schwedenfans und diejenigen die eine schöne Geschichte für leichte Lesestunden suchen. 5 von 5 Sternen.

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