Das Buch ist aus der Perspektive von Eve geschrieben, die mit Frauen und Männern schläft und sich auf eine Affaire mit einem eigenartigen Paar einlässt. Man kann miterleben, wie sich aus der selbstbestimmten Eve eine Abhängigkeit von den Launen dieses Paares bzw. der Einzelpersonen entwickelt, ohne das sich Eve dessen so wirklich bewusst wird. Eves innere Gedanken, Wünsche und Sozialkontakte werden ausführlich thematisiert und dadurch kann man ihrer Entwicklung gut folgen. Am Ende wird sie dann vor eine unmögliche Wahl gestellt. Das Buch ist gut geschrieben und ohne dass man sich dessen bewusst ist, erlebt man langsam mit, wie die Abhängigkeit immer größer wird und die anderen an Macht gewinnen. Der Erzählstil ist flüssig und leuchtet die Tatsachen nüchtern aus, ohne Rücksicht auf Moral oder Unmoral. Ein interessantes Buch mit tieferliegenden Weisheiten.

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Der Buchtitel ist etwas verwirrend und erklärungsbedürftig: JAB ist eine Schlagtechnik im Boxen und der Titel der ersten Kurzgeschichte. Im Buch geht es um insgesamt acht Kurzgeschichten. Die Mischung der Geschichten hat mir gut gefallen, sie decken verschiedene Themen ab: vom Boxer über abgestürzte Trinker und hinterbliebene Freunde ist alles dabei. Inhaltlich sind sie sehr abwechslungsreich und haben teilweise sehr außergewöhnliche Blickwinkel. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm und lässt sich gut lesen. Dadurch bin ich neugierig geworden auf weitere Bücher dieses Autors, der sich in Südkorea ursprünglich als Thriller-Autor einen Namen gemacht hat und viele Preise dafür erhalten hat.

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Diese kurzen Geschichten sind überraschend gewagt und ungewöhnlich und transportieren eine Aussage bzw. Moral – sie sind zugleich aber auch modern und zeitlos. Die Mischung der Geschichten ist ok, teils sind es märchenhafte Ideen oder andere Gesellschaften, in denen unsere heutigen Moralvorstellungen auf den Kopf gestellt werden. Allerdings wiederholt sich das Thema „Körper“ doch recht häufig. Dennoch sind sie sehr unkonventionell und teilweise wirklich krass und nichts für sensible Gemüter. Gerade deshalb regen sie aber zum Nachdenken an und bringen ganz nebenbei ein paar philosophische Erkenntnisse mit. Der Schreibstil ist einwandfrei und flüssig und die Geschichten sind gerade aufgrund ihres ungewöhnlichen Inhalts sehr spannend. Ich war insgesamt gut unterhalten.

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Dies ist das vierte Buch über den pensionierten Kommissar Konrad, der im Rahmen seiner Möglichkeiten leise und melancholisch vor sich hin recherchiert. Ich habe das dritte Buch gelesen und deshalb Verweise darauf gut einordnen können, bin mir aber nicht sicher, ob einem „Konrad-Anfänger“ die Verweise auf frühere Fälle hier nicht etwas zu viel gewesen wären. Die Geschichte wird aus der Perspektive Konrads in der Gegenwart und aus der Perspektive anderer Personen in den frühen 1960er Jahren erzählt. Die Geschichte ist gut konstruiert und konzentriert sich auf psychologische Elemente. Es vereinen sich am Ende mehrere Cold Case Fälle zu einem Geschehen. Die Sprache ist einwandfrei und es ist klar, dass der Autor langjährige Erfahrung hat. Trotzdem hätte ich mir an einigen Stellen etwas mehr Tempo gewünscht. Insgesamt eine gute Unterhaltung.

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Für mich als Deutsche hat das Buch eine neue Sichtweise auf die Türkei aufgemacht. Die Zerrissenheit zwischen Tradition und Moderne, das spannungsgeladene Leben hier lebender Türken wird sehr gut beschrieben. Die Situation in der Türkei und das Nichtwissen, wem man vertrauen kann, hat mich sehr an die deutsch-deutsche Geschichte erinnert. Die Erzählweise mit den wechselnden Perspektiven hat mir gut gefallen. Dennoch wirkt die Erzählweise etwas roh und unfertig, weil manche Dinge nicht ausgesprochen oder erklärt werden und einige türkische Wörter vorkommen, die ich nicht verstanden habe und die auch nicht erläutert wurden. Das Ende ist ziemlich abrupt und ich hätte mir insgesamt mehr Länge und mehr Rahmen gewünscht. Insgesamt ein sehr interessantes Buch.

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