Auf den neuen Reihenauftakt von Veit Etzold habe ich mich sehr gefreut. Vor allem weil es mal etwas komplett anderes ist, als seine Clara Vidalis Reihe, die ich wirklich abgöttisch liebe.
Doch wird er auch mit dieser Reihe überzeugen können?
Der Einstieg fiel mir unglaublich leicht.
Denn ich fand die ersten Seiten sehr spannend und überzeugend.
Dabei ist sein Schreibstil ungemein fesselnd und bildhaft.
Laura Jacobs steht hierbei im Fokus.
Eigentlich eine normale, junge Frau, die für das, was sie liebt, kämpft.
Wer hätte auch ahnen können, dass daraus so eine große Nummer werden würde?
Laura zeigt Einsatz und Engagement
Mut und Stärke.
Sie zeigt einfach, dass man nicht besonders sein muss,um mutig sein zu können.
Ich mochte sie sehr gern. Ebenso die Nebencharaktere.
Sie bekommen nicht ganz so viel Raum wie Laura. Aber genug, damit sie greifbar werden.
Die Handlung ist am Anfang sehr ruhig und die Spannung eher unterschwellig spürbar.
Nicht zu vergleichen mit blutrünstigen Thrillern.
Hier bekommen wir Einblicke in das Finanzwesen und ich fand das unglaublich brisant, interessant, aber auch faszinierend.
Denn er zeigt uns angreifbare und verletzliche Menschen.
Menschen, deren Leben so leicht zerstört, aber auch bereichert werden können.
Und wie leicht man zu einem Opfer werden kann.
Aber auch wie weit Gier und Macht die Menschen treiben kann.
Aber auch die Antagonisten verstehen, auf jeder Ebene zu unterhalten. Leider konnte ich nicht alle ernst nehmen. Aber ich denke, hier ist das so gewollt.
Das wir zum einen erleben, wie weit Menschen gehen würden. Aber auch wie naiv und dumm sie teilweise agieren.
Daneben erleben wir auch brutale und empathielose Charaktere, die tun, was getan werden muss.
Zugegeben, die Thematik ist brisant, aber auch etwas trocken. In meinen Augen hat er es jedoch mit sehr spannenden Elementen gelöst.
Es weitete sich zu etwas sehr komplexen aus, was ich so anfangs niemals vermutet hätte.
Dabei wird das Ganze unglaublich schnell zelebriert und die Perfidität und das Kalkül dahinter sehr eindringlich vor Augen geführt.
Was ich enorm beängstigend fand.
Weil an dieser ganzen Thematik so vieles hängt und man sich einfach niemals Gedanken über das Vertrauen, das wir Ihnen entgegenbringen und die Konsequenzen dessen macht.
Laura hat mich mit ihrem unerschütterlichen Einsatz wirklich beeindruckt, zumal sie niemals klein beigibt , sondern nur noch mehr daran zu wachsen scheint.
Dabei bindet er in die Handlung verschiedene andere Themen mit ein, damit es noch spannender und dramatischer wird.
Was in meinen Augen wahnsinnig gut gelungen ist.
Überraschen konnte mich tatsächlich nichts. Was aber hier nicht negativ zu werten ist.
Weil ich einfach unglaublich viel Spaß hatte.
Bei Laura hätte ich mir tatsächlich noch etwas mehr Tiefgründigkeit gewünscht, was aber ja noch im nächsten Band kommen kann.
Für mich ein überaus interessanter und spannender Auftakt seiner neuen Reihe. Ich bin wahnsinnig gespannt, wie es weitergeht.
Fazit:
Die Filiale“ ist der Startschuss für Laura Jacobs.
Keine Ermittlerin im herkömmlichen Sinne.
Sie überzeugt mit Stärke und Mut.
Ein Thriller, der uns Einblicke ins Finanzwesen verschafft, was ich sehr interessant fand und was mir einfach wahnsinnig viel Spaß gemacht hat.
Unbedingt mehr davon.