Beklemmende, tiefgründige, deutsche Lebensgeschichte
Es geht um die Verarbeitung all der schlimmen Untaten an jenem anderen Ort auf der anderen Seite des Zauns, einem unmenschlichen Kapitel deutscher Geschichte und dem Problem mit der Schuld und Trauerbewältigung ...
Es geht um die Verarbeitung all der schlimmen Untaten an jenem anderen Ort auf der anderen Seite des Zauns, einem unmenschlichen Kapitel deutscher Geschichte und dem Problem mit der Schuld und Trauerbewältigung nach dem Ende des 2. Weltkriegs für all die Familienmitglieder, deren Vater im Naziregime in gehobener Position für die Vernichtung der Juden mit verantwortlich waren. Am Schicksal von Gretel liest man von der scheinbar ewigen Schande, die an dem gleichen Familiennamen klebt, wohl über weitere Generationen hinaus, wo ihr Vater Kommandant eines Konzentrationslagers in Polen, noch dazu des berüchtigtsten überhaupt war. Wie angewidert, abgestoßen und beschämt sich Gretel mit wechselnden Identitäten gefühlt hat auf ihrer Flucht und ständigen Angst vor Aufdeckung ihrer zurück liegenden Familiengeschichte wird einfühlsam mit trefflich ausgewählter Wortwahl beschrieben. Bis zum Schluss fühlt sich Gretel definitiv verantwortlich für den Tod ihres Bruders. Und so fragt sich die Tochter des Teufels: Wie soll ich das wiedergutmachen?