Zwei starke Frauen in einem gespaltenen Amerika
Gott, hilf dem KindAls Lula Ann als tiefschwarzes Baby zur Welt kommt, sind ihre Eltern entsetzt, da ihre eigene Haut so hell ist, dass sie fast noch als Weiße durchgehen. Lula Anns Vater ist überzeugt, dass er nicht der ...
Als Lula Ann als tiefschwarzes Baby zur Welt kommt, sind ihre Eltern entsetzt, da ihre eigene Haut so hell ist, dass sie fast noch als Weiße durchgehen. Lula Anns Vater ist überzeugt, dass er nicht der Vater des Kindes ist und verlässt die Familie. Von ihrer Mutter erfährt Lula Ann keine Liebe oder Zuneigung.
Als Lula Ann acht Jahre alt ist, kommt es zu einem Prozess wegen Missbrauchs gegen eine Lehrerin, in dem sie mit ein paar anderen aussagt. Durch ihre Aussage gewinnt Lula Ann die Anerkennung ihrer Mutter und die Lehrerin Sofia Huxley wird zu 25 Jahren Haft verurteilt.
Nun folgt ein Zeitsprung von 15 Jahren. Sofia Huxley wurde vorzeitig aus der Haft entlassen und Lula Ann nennt sich inzwischen Bride, trägt als Kontrast zu ihrer Hautfarbe nur noch weiße Kleidung und hat bei einem Kosmetikunternehmen Karriere gemacht.
Bride sucht ihre ehemalige Lehrerin auf, um ein versöhnlcihes Gespräch zu führen. Diese reagiert allerdings nicht wie erhofft und als Bride dann auch noch von ihrem Lebensgefährten Booker verlassen wird, beginnt für sie ein Roadtrip, bei dem sie zum ersten Mal auf Menschen trifft, die sie Liebe und Zuneigung spüren lassen.
„Gott, hilf dem Kind“ ist eines der letzten Bücher, die die Literatur-Nobelpreisträgerin von 1993 Toni Morrison geschrieben hat. Sie war für ihre literarische Auseinandersetzung mit Rassismus in den USA bekannt.
Besonders die erste Hälfte der Geschichte hat mir sehr gut gefallen und ich mochte die Atmosphäre, die Nina Kunzendorf als Sprecherin mit ihrer Stimme erzeugt hat.
Hauptsächlich wird die Geschichte aus Sicht von Lula Ann/Bride, ihrer Mutter Sweetness und Sofia Huxley erzählt. Nach und nach ergibt sich dadurch ein Blick in die Vergangenheit, der zeigt, was 15 Jahre zuvor wirklich geschehen ist.
Auch, wenn mir das Buch gut gefallen hat, habe ich mit diesem Verlauf der Geschichte allerdings nicht gerechnet und hätte mir auf jeden Fall ein versöhnlicheres Ende gewünscht.