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Veröffentlicht am 28.12.2022

Jeder hat ein Geheimnis

Beschütze sie
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Im Buch geht es nicht um etwas Neues oder Besonderes. Wir haben eine typische Handlung vor uns: Es gibt eine Ehe, in der Geheimnisse ans Licht kommen. Und trotzdem schafft Laura Dave aus dieser Idee einen ...

Im Buch geht es nicht um etwas Neues oder Besonderes. Wir haben eine typische Handlung vor uns: Es gibt eine Ehe, in der Geheimnisse ans Licht kommen. Und trotzdem schafft Laura Dave aus dieser Idee einen zu fesseln. Es ist schlicht, jedoch spannend.

Was hat denn Owen gemacht? Welches Geheimnis hat er? Ist er schuldig? Über diese Fragen denkt der Leser immer wieder nach. Und die Autorin versucht uns manchmal auf die falsche Spur zu bringen. Manchmal gelingt es ihr, manchmal nicht. Die Erzählung verläuft dynamisch, obwohl die Hauptfiguren kaum Hindernisse vor sich haben. Für sie läuft alles wie geschmiert. Dieses Aspekt hat mich ehrlich gesagt gestört. Ich fände es toll, wenn es ein paar plötzliche Wendungen im Thriller gegeben hätte.

Im Vordergrund des Buches stehen Beziehungen zwischen den Charakteren: Ehemann - Ehefrau, Stiefmutter - Stieftochter. Ich fand interessant, die Beziehungsentwicklung zwischen Hannah und Bailey zu beobachten. Die Erzählung liest sich leicht und unbefangen.

Das Finale bleibt überdies überraschend dramatisch. Auch hier würde ich mir etwas Konkreteres wünschen, weil nicht alle meinen Fragen beantwortet werden konnten. Das Buch kann ich trotzdem euch empfehlen.

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Veröffentlicht am 15.11.2022

Wie ist es, eine Frau in Korea zu sein?

Miss Kim weiß Bescheid
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In 8 Erzählungen behandelt die Autorin das Thema der Geschlechterungleichheiten in Korea. Wie ist es denn, wenn ein Mann eine ganz andere Einstellung zu einer Frau hat, nur weil sie eine Frau ist? Eine ...

In 8 Erzählungen behandelt die Autorin das Thema der Geschlechterungleichheiten in Korea. Wie ist es denn, wenn ein Mann eine ganz andere Einstellung zu einer Frau hat, nur weil sie eine Frau ist? Eine Frau, die gehorsam sein und keine Ansprüche haben muss. Eine Frau, die nur als Gefäß für Kinderkriegen gesehen wird. Eine Frau, die ihr Studium, Karriere, ihr ganzes Leben opfern muss, damit ihr Mann es gut und gemütlich hat. Alt oder jung, man erwartet von einer Frau nicht viel - sie muss keine hervorragende Arbeit haben oder generell erfolgreich sein.

In jeder der 8 Erzählungen wird das Thema der Gleichstellung hervorgehoben. Aus verschiedenen Perspektiven hat der Leser eine Möglichkeit, ins Leben einer koreanischen Frau einzutauchen. Ob es eine toxische Beziehung ist, wenn dein Freund für dich ständig das Essen im Restaurant bestellt oder versucht, seine Meinung aufzudrücken. Oder ob es deine Kollegen mit ihren komischen Witzen sind. Oder wenn deine Kinder von dir erwarten, dass du deine Enkelkinder betreust und deinen Urlaub verschiebst. In all diesen Erzählungen geht es um Frauenprobleme, mit denen sich viele Frauen mehr oder weniger identifizieren können.

Insgesamt hat mir das Buch über das aktuelle Thema wirklich gut gefallen.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Dystopie zum Nachdenken

Unsre verschwundenen Herzen
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Ein Leben voller Angst und Diskriminierung. Celeste Ng schafft in ihrem Roman eine andere Realität, die mit der Vergangenheit sowie Gegenwart unserer Weltgeschichte viele Gemeinsamkeiten hat. Diese Parallele ...

Ein Leben voller Angst und Diskriminierung. Celeste Ng schafft in ihrem Roman eine andere Realität, die mit der Vergangenheit sowie Gegenwart unserer Weltgeschichte viele Gemeinsamkeiten hat. Diese Parallele erschrecken und geben viel Stoff nachzudenken.

Der 12-jährige Protagonist Bird vermisst seine Mutter und klammert an jede Erinnerung oder Spur von ihr. Der naive Junge versteht wahrscheinlich die Ordnung in seinem Land nicht. Deswegen wirkt er mutig und zielstrebig. Ich mag, wie die Autorin Bird und seinen Vater dargestellt hat. Die Figur der Mutter wurde meiner Meinung nach schwächer ausgearbeitet. Die Szenen von ihr und Bird kamen mir unglaubwürdig aufgrund ihrer Zurückhaltung und Kälte. Ich finde, dass der Roman ein wenig länger sein könnte, damit man eine Gelegenheit hätte, sich ein besseres Bild dieser dystopischen Welt zu verschaffen. Das Ende bleibt offen und man kann nur vermuten, ob die letzte Aktion etwas gebracht hat oder nicht.

Die kleinsten Veränderungen beginnen in uns selbst und können auch die anderen beeinflussen. Die einzige Stimme des Wandels kann sehr laut und eindringlich sein, so dass man sie nie vergessen kann. Sie kann bei uns unbewusst Wurzeln anlegen, die erst nach vielen Jahren spürbar werden. Manchmal braucht man nur Hoffnung, damit er in seiner dunkelsten Stunde weiter kommt.

Auch wenn der Roman mich nicht in Allem vollkommen überzeugen konnte, bleibt die Botschaft der Autorin sehr deutlich.

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Veröffentlicht am 13.10.2022

Das letzte Lebensjahr von Sylvia Plath

Euphorie
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Wer kennt die amerikanische Schriftstellerin Sylvia Plath und ihr Lebensende nicht? Wer hat nichts von ihrem Roman „Die Glasglocke“ gehört, der nach ihrem Tod zum Literaturklassiker wurde?

In „Euphorie“ ...

Wer kennt die amerikanische Schriftstellerin Sylvia Plath und ihr Lebensende nicht? Wer hat nichts von ihrem Roman „Die Glasglocke“ gehört, der nach ihrem Tod zum Literaturklassiker wurde?

In „Euphorie“ wird das letzte Lebensjahr der jungen Autorin gezeigt. Die Geschichte wird aus der Sicht von Sylvia erzählt. Man merkt sofort, dass sie psychisch labil ist und keine entsprechende Behandlung sowie Unterstützung ihrer Familie und Freunde bekommt. Es geht vielmehr darum, was in ihrem Kopf vor sich ging, als um die bibliographischen Ereignisse, die präzise dargestellt wurden. Die toxischen Beziehungen mit ihrem Ehemann Ted Hughes scheinen sie in den Wahnsinn zu treiben. Zwischen Liebe und Eifersucht möchte sie geliebt werden, aber es ist nur der Anfang des Endes.

Die Lektüre ist intensiv und erdrückend. Der Leser taucht mitten in Sylvias Gedankenwirbel ein, wobei er manchmal nach den rasanten Gedankenwechsel nicht sofort versteht, was überhaupt passiert. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig sowie metaphorisch, den ich während des Lesens wirklich genossen habe. Trotzdem frage ich mich, inwiefern dies der Wahrheit entspricht. Es ist ein Roman über Sylvias letztes Lebensjahr. Man soll ihn jedoch als eine fiktionale Geschichte betrachten, weil man sich nie sicher sein kann, ob es genau so war. Es ist aber sehr mutig von Elin Cullhed, die Psyche einer geistig instabilen Person zu zeigen. In manchen Episoden wurde Sylvia deprimiert und jämmerlich, in den anderen hilflos oder glücklich. Es war schwierig, ihrer Stimmungsschwankungen zu folgen. Wie gesagt, das Buch ist keine leichte Kost, sondern eine angestrengte Geschichte, die nicht für jeden ist.

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Veröffentlicht am 04.10.2022

Eine komplexe Geschichte über Zeitreise

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit
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Der Roman lässt mich zwiespältig sitzen. Auf einer Seite wurde die Geschichte komplex umgesetzt, wobei ich ganz am Anfang nicht wusste, wohin das Ganze hineinführt. Auf der anderen Seite war ich während ...

Der Roman lässt mich zwiespältig sitzen. Auf einer Seite wurde die Geschichte komplex umgesetzt, wobei ich ganz am Anfang nicht wusste, wohin das Ganze hineinführt. Auf der anderen Seite war ich während des Lesens wegen den zahlreichen Zeitsprüngen verwirrt. Manchmal wusste ich nicht, in welchem Jahr die Story in diesem Moment stattfindet. Die ersten 100 Seiten wusste ich überhaupt nicht, was ich erwarten soll. Die detaillierten Beschreibungen haben mir geholfen, in die Geschichte einzutauchen. Jedoch war es für mir ab und zu langweilig. Die Charaktere sind unterschiedlich. Der Protagonist erinnert sich an seine Vergangenheit nicht und bleibt hin- und hergerissen, weil er sich selbst gar nicht kennt.

Das Buch an sich hat eine sehr interessante Handlung über die Zeitreise. Es geht hier nicht ausschließlich um die historischen Ereignisse in England. Man bekommt den Eindruck, dass unsere unwichtigsten Entscheidungen die Zukunft maßgeblich verändern können. Wie ein Butterfly-Effekt. Es gibt einige geschickte Überraschungen, die man nicht erwartet.

„Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit“ ist ein perfektes Buch für diese Jahreszeit. Die Handlungsentwicklung verläuft langsam und ausführlich. Demzufolge kann man das Buch nicht schnell lesen. Das Setting hat mir sehr gut gefallen. Auf solche komplexe Story war ich nicht vorbereitet.

Im Nachhinein fand ich das Buch außergewöhnlich und mit einigen komplexen und überraschenden Elementen, in dem manche Szenen mich verwirrt haben.

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