Profilbild von Feliz

Feliz

Lesejury Star
offline

Feliz ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Feliz über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.10.2022

Gelungener historischer Roman mit kleineren Schwächen, aber einer unglaublichen Sogwirkung

Drachenbanner
3

Das Cover ist gewohnt gelungen. Ich mag die Farbkombination aus dem sehr dunklen Blau und den goldenen Elementen, die das Buch sehr edel wirken lassen und nahezu perfekt zum Inhalt des Buches passen, ebenso ...

Das Cover ist gewohnt gelungen. Ich mag die Farbkombination aus dem sehr dunklen Blau und den goldenen Elementen, die das Buch sehr edel wirken lassen und nahezu perfekt zum Inhalt des Buches passen, ebenso wie der Titel, was allerdings erst nach dem Lesen klar wird.

Die Geschichte klingt ebenfalls sehr vielversprechend: Adela of Waringham ist entsetzt, ihre Eltern wollen sie an den Hof von Prinzessin Eleanor schicken, um als höfische Dame erzogen zu werden. Dafür muss sie aber ihre geliebte Heimat und vor allem Bedric verlassen, mit dem sie seit ihrer Kindheit ein enges Band verbindet. Während Adela an der Seite der Schwester des Königs in eine völlig neue Welt eintaucht und erlebt, wie man auch als Frau Teil der höfischen Politik sein kann, muss sich Bedric als Höriger auf den Felder des Earls of Waringham quälen. Als es zu einem Vorfall kommt und er weiß, dass er nun kein sicheres Leben mehr in seiner Heimat leben kann, flieht er nach London und findet eine Anstellung bei einem Tuchhändler. Doch Adela lässt ihn nicht los und trotz der unterschiedlichen Welten, in denen sie leben, kann er nicht aufhören, auf eine gemeinsame Zukunft zu hoffen.

Ich habe mich auf dieses Buch wirklich gefreut, einfach weil ich auf jedes Buch von Rebecca Gablé hinfiebere und sie für mich jedes Mal ein Highlight darstellen. Zum Glück war das auch bei diesem Buch der Fall und ich wurde nicht enttäuscht. Das liegt auch an dem unglaublichen Schreibstil, der mich jedes Mal wieder begeistert. Es gibt wenige Autor:innen, deren Art zu Schreiben, mich ab der ersten Seite so abholen kann, wie sie es immer wieder schafft. Man nimmt sich vor, nur einmal kurz reinzulesen und plötzlich sind schon 100 Seiten vergangen und man hört trotzdem nur auf, wenn wirkliche wichtige Dinge dagegensprechen weiterzulesen. Dieser Sog beim Lesen ist nahezu einzigartig und macht auch dieses Buch so besonders.
Die Anlage der Geschichte fand ich zumindest sehr vielversprechend, auch weil die enge Beziehung zwischen einer Adeligen und einem Hörigen doch eher ungewöhnlich ist. Dadurch erhält man aber gleichzeitig auch Einblicke in eine Welt, die einem fremd erscheint. Es ist unglaublich zu sehen, dass Hörige zum Teil nicht einmal so viel wert waren wie das Vieh der Earls und oft schlechter behandelt wurden. Ich fand es faszinierend und erschreckend zugleich, vor allem weil die Menschen ihren „Herren“ so schutzlos ausgeliefert und vollkommen deren Willen unterworfen waren. Ich mochte sehr, dass man genau das aus der Sicht von Bedric erleben und somit eben auch die Lebensverhältnisse der Menschen, die keine Adeligen waren erfahren konnte. Vielleicht auch deswegen ist er eine eher ambivalente Figur der Geschichte. Ich konnte nicht alle seine Handlungen gutheißen, auch wenn ich sie größtenteils verstehen konnte. Oft blieb ihm wenig Spielraum, wenn er überleben oder sein Leben zumindest menschenwürdig gestalten wollte. Dennoch habe ich immer mal wieder damit gehadert und mich gefragt, wie ich selbst vielleicht anders hätte handeln können. Adela hingegen hat es mir einfacher gemacht. Sie hat ebenfalls oft keine direkte Wahl, wie sie ihr Leben gestalten kann, einfach weil sie eben eine Frau ist, macht daraus meistens aber das Beste. Natürlich lernt sich das auch von Prinzessin Eleanor, die ich als Person wirklich unglaublich faszinierend fand.

Dadurch dass der Fokus im ersten Teil des Buches vor allem auf Adela und Bedric lag, kam für mich persönlich der historische Aspekt zu kurz. Er bildete natürlich dennoch immer den Rahmen der gesamten Handlung, aber ich hatte irgendwie das Gefühl, alles nur am Rande mitzubekommen und manchmal sogar zu verpassen. Das fand ich extrem schade, weil ich gerade deswegen ja die Bücher von Rebecca Gablé lese. Das lang natürlich auch daran, dass Bedric lange Zeit keine wirkliche Rolle im politischen Geschehen gespielt hat und Adela zwar durch ihre Rolle als Hofdame von Prinzessin Eleanor eine gewisse Einsicht bekommt, aber eben auch nicht Teil des königlichen Hofes ist. Und obwohl ich beispielsweise extrem spannend finde, wie Bedric sich in London zurecht findet, hätte ich gerne mehr von Adelas Zeit in der Gascogne erfahren. Im weiteren Verlaufe des Buches spielen die historischen Ereignisse dann vermehrt eine größere Rolle und es wird immer mehr das Buch, was ich auch zu Beginn erwartet habe. Diese Kritik ist eher Meckern auf sehr hohem Niveau, weil es dennoch ein absolut gelungenes Buch ist, vielleicht nicht ganz so stark wie andere ihrer Bücher, aber immer noch einer der besseren historischen Romane, vor allem weil es mich wieder einmal vom ersten bis zum letzten Wort fesselt und mich mit Personen leiden lässt, die seit mehr als 750 Jahren tot sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
  • Cover
Veröffentlicht am 04.10.2022

Kurzgeschichten, die unterhalten und zum Nachdenken anregen

Miss Kim weiß Bescheid
0

Ich mag das Cover ziemlich gerne, vielleicht auch weil es ziemlich plakativ ist. Die Frau auf dem Cover ist nur schemenhaft dargestellt und dadurch können die Geschichten alle Frauen in Korea betreffen, ...

Ich mag das Cover ziemlich gerne, vielleicht auch weil es ziemlich plakativ ist. Die Frau auf dem Cover ist nur schemenhaft dargestellt und dadurch können die Geschichten alle Frauen in Korea betreffen, manchmal vielleicht nur in fragmentarischen Ausschnitten, manchmal vielleicht mit einer nahezu identischen Geschichte.

In dem Buch werden 8 Kurzgeschichten dargestellt, die alle verschiedene Geschichten von Frauen in unterschiedlichen Situationen erzählen. Es geht um die weibliche Identität im Alter, die (Un-)Selbständigkeit koreanischer Frauen, die Emanzipation von der Familie, aber auch um Hasskommentare, Gaslighting und Ungleichbehandlung im Job.

Ich mochte Kim-Jiyoung, geboren 1982 unglaublich gerne und war überrascht, wie sehr mich die Geschichte überzeugt und gefesselt hat, obwohl es um eine Thematik ging, mit der ich zuvor in der Ausprägung gar nicht beschäftigt hatte. Aus diesem Grund war ich auch sehr gespannt, was ich von diesem Buch halten würde und wurde zum Glück nicht enttäuscht, obwohl ich mir auch hier nicht sicher war, was genau ich zu erwarten hatte. Doch schon der Schreibstil sorgt dafür, dass ich direkt in die jeweiligen Geschichten eintauchen konnte. Er ist leicht und eher leise, doch schafft es dennoch eine gewaltige Aussagekraft zu verbreiten.

Ich mochte auch, dass es sich hierbei um Kurzgeschichten handelt. Ich hatte schon Bücher, wo diese wie einfach nicht fertiggestellte Ideen für Bücher wirkten, aber dies ist hier überhaupt nicht der Fall. Jede einzelne der Geschichten ist perfekt ausgearbeitet und zeigt eine Facette des Lebens als Frau und Korea. Ich fand es super spannend zu sehen, wie wenig gleichberechtigt sie in vielen Dingen sind und wie selbstverständlich Männer annehmen, dass das so vollkommen in Ordnung ist. Mich hat das an manchen Stellen extrem wütend gemacht, weil es so ungerecht ist und es oft keine wirkliche Lösung für das Problem gibt, zumindest keine einfache. Zudem lässt sich vieles nicht nur auf die koreanische Gesellschaft anwenden, sondern es gibt einige Situationen, die wahrscheinlich den meisten Frauen bekannt vorkommen. Das und die Betrachtung der verschiedensten Generationen macht das Buch so wichtig, so beachtenswert, weil es zum einen zeigt, dass sich einige Ansichten auch über die Zeit nicht geändert, sondern lediglich die Erscheinungsform angepasst haben. Oft haben die Geschichten kein wirkliches Happy End, manchmal nicht eine Auflösung, aber das hat mich so gar nicht gestört, weil sie dadurch noch mehr ihre Aussage verdeutlichen und wirklich wie Erzählungen aus dem Alltag wirken.

Alles in allem ist das Buch wirklich sehr lesenswert, weil man immer wieder kleine Eindrücke aus dem Alltag verschiedenster Frauen bekommt, die mit Mobbing, Hassnachrichten, Benachteiligungen in der Familie, aber auch Armut und Gewalt zu kämpfen haben. Man denkt über viele eigene Erlebnisse noch einmal anders nach und obwohl es oft frustrierend ist, dass es hier keine wirklich gute Lösung zu geben scheint, ist das leider die Realität, die dadurch nur glaubwürdiger dargestellt wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.09.2022

Emotionale, mitreißende Geschichte

Über die dunkelste See
0

Ich mag das Cover wirklich gerne, schon allein weil es so hervorragend zu den anderen Teilen passt und perfekt die Stimmung des Romans einfängt. Zudem sieht es im Regal einfach wunderschön aus.

Die Geschichte ...

Ich mag das Cover wirklich gerne, schon allein weil es so hervorragend zu den anderen Teilen passt und perfekt die Stimmung des Romans einfängt. Zudem sieht es im Regal einfach wunderschön aus.

Die Geschichte des Buches passt perfekt zum Cover: Das erste Treffen zwischen Damian Blackstone und Stella Maple Mitchell läuft nicht gerade ideal, schließlich stielt er ihr den letzten Blaubeerscone vor der Nase weg und behandelt sie nicht gerade freundlich. Das nächste Mal treffen sie sich auf der Testamentseröffnung von Stellas Ziehvater Kevin, der verfügt, dass sie seinen Sohn, den er selbst nie kennengelernt hat, heiraten soll, um sein Erbe zu erhalten. Dabei handelt es sich natürlich ausgerechnet um Damian. Die beiden entscheiden sich, seinem letzten Wunsch nachzukommen und gehen eine Zweckgemeinschaft ein, doch je besser sie sich kennenlernen, desto besser verstehen sie sich, doch Stella hat einen Freund und Damian glaubt nicht an die Liebe oder an das Gute in Menschen.

Ich liebe die Bücher von Brittainy C. Cherry und fürchte sie gleichzeitig, weil sie es jedes Mal schaffen, mich emotional mitzunehmen. Das ist auch bei diesem Buch der Fall. Die Geschichte hat mich ab der ersten Seite abgeholt und bis zum letzten Abschnitt in die Geschichte gezogen. Das liegt auch an dem gewohnt poetischen, emotionalen Schreibstil, der mich jedes Mal aufs Neue zu begeistern vermag.

Aber auch die Charaktere haben einen riesigen Anteil daran. Ich habe Damian schon bei der Geschichte von Connor und Aaliyah geliebt und richtig auf seine Geschichte hingefiebert, einfach weil ich so unbedingt wollte, dass er sein Happy End endlich auch findet. Obwohl er zu Beginn wirklich fies zu Stella ist, konnte ich ihn gleichzeitig auch verstehen, schließlich versucht er immer vor allem ehrlich zu sein und stellt seine Gefühle und die anderer dahinter zurück. Zudem mochte ich zu Beginn einfach viel zu gerne, wie unglaublich süß er im Umgang mit Connor und Aaliyah ist. Da sieht man den wahren Damian und nicht den, der sich hinter einer unnahbaren Fassade verbirgt. Diese Seiten, die er Stella mit der Zeit auch immer häufiger zeigt, haben mich immer wieder berührt und machen ihn so besonders. Stella ist da ganz anders und ich fand es so bewundernswert, dass sie immer versucht, das Beste in den Menschen sieht, selbst wenn sie immer wieder verletzt wird. Sie ist einfach ein so guter Mensch, dass es mir jedes Mal wieder wehtat, wenn sie ein kleines Stück ihrer Selbst aufgibt, um anderen Menschen gerecht zu werden. Im Ganzen sind die Charaktere des Buches wirklich gut gestaltet und ich hatte echt das Gefühl, sie entweder vollkommen in mein Herz zu schließen oder wirklich sauer auf sie zu sein.

Die Story klang für mich am Anfang ein wenig gekünstelt und ich fand es irgendwie unlogisch, dass Kevin in seinem Testament verfügt, dass Stella und Damian heiraten sollen, um das Geld zu bekommen, vor allem da er in seinen Ehen immer so unglücklich war. Doch je mehr ich gelesen habe, desto besser habe ich Kevin verstehen können, auch wenn ich sein Verhalten dennoch etwas übergriffig fand. Auch wie schnell beide der Ehe letztlich zugestimmt haben, fand ich nicht so ganz glaubwürdig, hat mich aber während des Lesens nicht weiter beschäftigt, einfach weil es irritierend war, grundsätzlich für mich aber keine größere Rolle gespielt hat, weil mich die Geschichte so gefesselt hat.

Alles in allem habe ich die Geschichte regelrecht verschlungen und die ganze Zeit mit den Protagonisten mitgefiebert, gelacht und geweint. Brittainy C. Cherry schafft es jedes Mal wieder, mich all diese Emotionen spüren zu lassen und mich vollkommen in der Geschichte zu verlieren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.09.2022

Sehr emotionale, poetische Geschichte

Die Sonne, so strahlend und Schwarz
0

Das Cover des Buches finde ich wirklich gelungen. Ich mag die Kombination aus dem schwarzen Cover und den regenbogenfarbenen Schriftzügen, weil sie so aussagekräftig ist. Zudem macht es sich ehrlicherweise ...

Das Cover des Buches finde ich wirklich gelungen. Ich mag die Kombination aus dem schwarzen Cover und den regenbogenfarbenen Schriftzügen, weil sie so aussagekräftig ist. Zudem macht es sich ehrlicherweise wirklich hervorragend im Regal.

Die Geschichte klang vielversprechend: Nova ist froh, ihre Vergangenheit endlich hinter sich gelassen zu haben und zusammen mit ihrem kleinen Bruder und ihrer Mutter ein neues Leben angefangen. Dann lernt sie auch noch Akoua kennen und kann an niemand anderen denken als an das faszinierende Mädchen. Noch nie hat sie jemanden getroffen, der es schafft, einen so wichtigen Platz in ihrem Leben einzunehmen. Doch dann wird Nova von ihrer Vergangenheit eingeholt und die gemeinsame Zeit mit Akoura droht zu zerbrechen, während der Schmerz sie mit voller Wucht erwischt.

Ich find die Thematik des Buches unglaublich wichtig, schon alleine, um eine größere Sichtbarkeit zu schaffen. Deswegen war ich echt gespannt auf dieses Buch und es gefiel mir durchaus gut. Der Schreibstil hat es mir zu Beginn vielleicht ein bisschen schwer gemacht. Ich wusste natürlich vorher, dass es sich hierbei um einen Versroman handelt, hatte aber selbst noch keinen gelesen und wusste nicht so richtig, was mich erwarten würde. Ich fand es wirklich gelungen, aber vor allem zu Beginn fiel es mir wirklich schwer, dem Inhalt zu folgen und mich vollkommen in die Geschichte fallen zu lassen. Dadurch habe ich das Buch auch immer wieder weggelegt und was anderes gelesen, obwohl ich die Story eigentlich wirklich gut fand. Als ich mich dann aber endlich daran gewöhnt hatte, hat mich der Roman wirklich gepackt und durch die poetische Sprache die Emotionalität noch verstärkt.

Auch die Charaktere schaffen es, mich zu berühren. Erst war das nicht wirklich der Fall und ich habe auch durch die Sprünge in der Geschichte ihr Leben eher interessant denn engagiert verfolgt, doch mir jedem Abschnitt habe ich gemerkt, wie sie mich immer mehr emotional berührt und mitgerissen haben. Das macht das Buch letztlich dann auch so besonders, weil ich zunächst einfach nicht damit gerechnet habe, dass es mich doch so fesselt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.08.2022

Wieder einmal ein unglaublich spannender Krimi

Was ich euch verschweige
0

Ich mag das Cover recht gerne, weil es wirklich perfekt zum Inhalt des Buches passt und durch die Anordnung der Schrift hervorragend auf die anderen Teile der Reihe verweist, allerdings hätte ich es besser ...

Ich mag das Cover recht gerne, weil es wirklich perfekt zum Inhalt des Buches passt und durch die Anordnung der Schrift hervorragend auf die anderen Teile der Reihe verweist, allerdings hätte ich es besser gefunden ähnlich wie bei den ersten Teilen keine Personen auf dem Cover zu haben, sondern eine Landschaft oder ein anderes Stillleben.

Die Story klang auch bei diesem Buch sehr vielversprechend: Während DCI Jonah Sheens mit seiner kleinen Tochter die Sonne im Biergarten genießt, taucht plötzlich ein blutverschmiertes Mädchen auf. Sie stellt sich als Keely Lennox vor und als sie gefragt wird, ob bei ihr alles in Ordnung sei, antwortet sie, dass sie in Ordnung sei, man sich aber um ihre Schwester kümmern müsse. Sheens erfährt, dass Keely und ihre jüngere Schwester Nina seit kurzer Zeit aus einem Kinderheim verschwunden sind und vor allem die ältere immer wieder negativ aufgefallen ist. Sheens und sein Team sind alarmiert: Was ist mit Nina passiert? Hat Keely ihrer Schwester etwas angetan oder wurde Nina entführt? Keely weigert sich, dies zu erzählen und besteht darauf, zunächst ihre Geschichte erzählen zu dürfen. Während Sheens zuhört, fragt er sich, was davon die Wahrheit und was gelogen ist und ob die jüngere Schwester überhaupt noch lebt.

Ich mochte die Bücher von Gytha Lodge bisher immer wirklich gerne und wurde zum Glück auch bei diesem Teil nicht enttäuscht. Der Schreibstil schafft es jedes Mal wieder mich komplett zu fesseln und in die Geschichte zu ziehen. Ich habe echt nicht damit gerechnet, dass das Buch einen solchen Sog auf mich ausübt, dass ich es innerhalb einer Nacht durchgelesen habe. Ich finde zwar, dass der Schreibstil an manchen Stellen ein wenig holprig ist und umständlich formuliert. Das hat mich erstaunlicherweise aber nur zu Beginn leicht irritiert und ist mir zum Schluss gar nicht mehr aufgefallen, vielmehr bin ich so durch die Seiten geflogen, dass das für mich gar keine Rolle mehr gespielt hat.

Das liegt auch viel an der Story als solche, die diesmal ein wenig anders als die typische Mordermittlung abläuft, einfach weil nicht ganz klar ist, ob überhaupt eine Straftat vorliegt. Ich fand es unglaublich spannend, den Ermittlungen zu folgen, während Keely Stück für Stück ihre Geschichte erzählt, während man sich selbst immer wieder fragt, ob sie lügt oder die ganze Zeit die Wahrheit erzählt. Eigentlich habe ich bei Krimis immer ein klares Gefühl, in welche Richtung der Fall geht und wer der Täter ist, hier habe ich aber dauernd meine Meinung geändert und hatte nur eine sehr grobe Vorstellung davon, was genau denn passiert ist. Schon das hat dafür gesorgt, dass ich einfach unbedingt wissen wollte, was denn jetzt die Wahrheit ist.

Auch die Charaktere haben zur Spannung beigetragen, da besonders die Schwestern Keely und Nina nicht so richtig in irgendein Schema zu passen schienen und man sie deswegen so gar nicht einschätzen konnte. Aber auch das Team um Jonah Sheens trägt dazu bei, dass ich das Buch so gerne mochte. Sie alle haben ihre Stärken und ermitteln komplett unterschiedlich, was ich immer wieder faszinierend fand zu beobachten. Zudem mag ich, dass nicht das Privatleben der Ermittler den Fall überlagert. Sie alle haben ihre Probleme und müssen damit umgehen können, aber das bringt sie mir als Menschen eher näher als dass es mich, im Gegensatz zu anderen Krimis, nervt.

Alles in allem habe ich dieses Buch wirklich verschlungen und innerhalb kürzester Zeit durchgelesen. Der Schreibstil schafft es ab der ersten Seite mich zu fesseln und vollkommen in die Geschichte zu ziehen, die so spannend ist, dass es mir schwerfiel, das Buch überhaupt zur Seite zu legen. Ich habe auch die Ermittler mittlerweile fest in mein Herz geschlossen und freue mich schon auf den nächsten Band mit ihnen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere