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Veröffentlicht am 12.10.2022

Warmherziger und charmanter Abschluss der Lütteby-Trilogie

Das Wunder küsst uns bei Nacht
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Dies ist der dritte und finale Teil der Lütteby-Trilogie, daher kann die Rezension Spoiler zu den beiden vorherigen Teilen enthalten!

Lina Hansen muss den Schock verarbeiten, den sie durch das plötzliche ...

Dies ist der dritte und finale Teil der Lütteby-Trilogie, daher kann die Rezension Spoiler zu den beiden vorherigen Teilen enthalten!

Lina Hansen muss den Schock verarbeiten, den sie durch das plötzliche Auftauchen ihrer Mutter erlitten hat. Da auch ihre Großmutter ihr so einiges verschwiegen hat, ist sie vorübergehend ins Pfarrhaus zu ihrer besten Freundin Sinje gezogen, um sich erst mal über einiges klar zu werden. Dazu kommt, dass ihr Freund Jonas den Job in London angenommen hat und die beiden sich nur selten sehen können. Lina fehlt seine Nähe und vor allem auch die Gespräche mit ihm.
Lena hat also so einiges um die Ohren, denn sie hat viele Fragen an ihre Mutter. Auch ihre Großmutter hat viele Jahre ein Geheimnis gehütet, die Liebe betreffend. Und das Wichtigste ist, dass sie nun endlich eine Chance bekommt zu erfahren, wer ihr Vater ist.
Dann bekommt sie auch noch ein Angebot für einen neuen Job, der interessant klingt. Es geht turbulent zu in Lütteby und in Linas Leben.

Es war schön, endlich wieder in den fiktiven Ort Lütteby zu reisen, dessen Charme mich schon im ersten Teil verzaubert hat.
Und natürlich war ich neugierig, ob in diesem finalen Teil endlich alle offenen Fragen geklärt werden.
Dieser Roman hat etwas mehr Tiefgang als seine Vorgänger.
Die Autorin hat sehr einfühlsam und glaubhaft die zaghafte Annäherung zwischen Lina und ihrer Mutter Florence beschrieben. Da gab es viele sehr emotionale Szenen und Gespräche zwischen den beiden., denn es gibt ja vieles aufzuarbeiten. Lange weicht Florence immer wieder aus, wenn Lina nach der Identität ihres Vaters fragt. Das erzeugt eine gewisse Spannung.
Als Florence dann endlich das Geheimnis um Linas Vater lüftet, war ich sehr überrascht, denn mit dieser Person hätte ich nicht gerechnet.
Auch hier beginnt dann ein zaghafter Annäherungsprozess obwohl die beiden sich schon unter anderen Bedingungen kennen.
Linas neuer Job stellt sie vor große Herausforderungen und bringt sie in eine Situation, in der sie beginnt, sich selbst zu hinterfragen. Sie kommt schließlich zu dem Entschluss, dass für sie die Zeit für einen Neuanfang gekommen ist.

Eingefügt ist noch eine Liebesgeschichte, die vor 60 bzw. 35 Jahren spielt. Diese war romantisch und mir war schnell klar, um wen es sich hier handelt. Das trägt dann auch dazu bei, dass mein die Dinge bezüglich einer der Figuren klarer und verständnisvoller sieht.

Auch Linas beste Freundin Sinje ist in einem Liebeschaos gefangen. Sie erfährt endlich, wer der geheimnisvolle Liebesbriefschreiber ist, aber es ist dann doch nicht alles in Ordnung. Und so sind beide Freundinnen oft aufeinander angewiesen und trösten sich gegenseitig.

Obwohl noch ein Unglück geschieht, das noch einmal alles hätte verändern können, wendet sich am Ende alles zum Guten. Manche Probleme lösten sich vielleicht ein bisschen zu leicht und es gab auch ein paar Zufälle, aber alle Fragen werden geklärt, alle Handlungsfäden schlüssig beendet, so dass ich am Ende dann auch ein Lächeln im Gesicht hatte.

Der Abschlussband der Trilogie ist wie seine Vorgänger ein warmherziger Wohlfühlroman. Der Zauber der charmanten Kleinstadt Lütteby und seiner Bewohner sorgt für eine schöne Atmosphäre und ich habe mich gefreut, dass es für alle lieb gewonnen Figuren ein Happy End gab!
Ich empfehle die Trilogie gerne weiter, die man unbedingt in der richtigen Reihenfolge lesen sollte, am besten alle drei Bände gleich nacheinander!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 05.10.2022

Unterhaltsame Fortsetzung der Familiensaga Mitte der 1980er Jahre

Café Hoffnung
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„Café Hoffnung“ ist der zweite Teil der Sylt-Saga.
Nachdem der erste Teil im Jahr 1964 endete befinden wir uns nun im Jahr 1985, also gut 20 Jahre später.
Brit ist inzwischen mit Olaf verheiratet, den ...

„Café Hoffnung“ ist der zweite Teil der Sylt-Saga.
Nachdem der erste Teil im Jahr 1964 endete befinden wir uns nun im Jahr 1985, also gut 20 Jahre später.
Brit ist inzwischen mit Olaf verheiratet, den sie nicht so liebt wie ihre große Jugendliebe Arne sondern mehr aus Dankbarkeit seit der Geburt ihrer Tochter Kari mit ihm zusammen ist.
Beide führen das Hotel und das Café König Augustin auf Sylt und wünschen sich, dass Kari in ihre Fußstapfen treten wird.
Aber Kari hat kaum Interesse am Familienunternehmen.
Sie bewegt sich lieber in der Schickimicki-Szene auf Sylt, spricht dem Alkohol und auch Drogen zu und rebelliert gegen ihre Eltern. Sie möchte ein selbstbestimmtes Leben führen und sich nicht von den Eltern den Weg vorschreiben lassen. Aber wohin ihr Weg sie führen soll, weiß sie selbst noch nicht. Als sie erfährt, dass Olaf nicht ihr leiblicher Vater ist, bricht sie komplett mit ihren Eltern vor Enttäuschung über die jahrelange Lüge.
Brit und Olaf schöpfen Hoffnung, als Kari den bekannten Modedesigner Mike Heiser heiraten wird, über den das Gerücht umgeht, er sei homosexuell. Diese Neuigkeit ruft Enttäuschung beim Geschäftsführers des Hotels Hajo Keller hervor, der heimlich in Kari verliebt ist, sich aber wenig Hoffnung auf Kari gemacht hat, da er als Schwarzer Mensch als Außenseiter gilt.
Karis Umfeld hegt bald den Verdacht, dass Karis Ehe nicht glücklich ist, denn die frisch gebackenen Eheleute pflegen keine sehr liebevolle Ehe. Kari wird auch schnell unzufrieden, denn sie wird von der Presse verfolgt, was sich noch verschlimmert, als sie feststellt, dass sie schwanger ist. Sie ergreift die Flucht in das inzwischen modernisierte Entbindungsheim, in dem seinerzeit auch ihre Mutter lebte und leiden musste. Inzwischen ist dieses Heim zu einem liebevollen Heim für ledige Mütter geworden, die dort eine wirkliche Zuflucht und Unterstützung finden können. Doch Karis Verfolger finden sie auch dort und die Lage spitzt sich zu.

Trotz des großen Zeitsprungs war ich schnell wieder in der Geschichte um Brit und ihre Familie gefangen. Dieser Teil deckt nur einen Zeitraum von rund einem Jahr ab, aber es geschieht trotzdem recht viel und die Handlung nimmt immer mehr Fahrt auf.
Zwischendurch gibt es auch immer wieder Einblicke in das Leben von Brits Familie in ihrem Heimatort Riekenbüren, wo ihre Eltern weiterhin leben und ihr inzwischen ebenfalls verheirateter Bruder die Schreinerei übernommen hat und seine Frau den Campingplatz führt. Es gibt dann auch Verknüpfungen zwischen diesen beiden Handlungssträngen, so dass beide Familiengeschichten weiterführt werden.

Die Handlung ist abwechslungsreich, unterhaltsam und spitzt sich teilweise sogar etwas dramatisch zu.
Die Autorin gibt einerseits ein stimmiges Bild des Lebens in den 1980er Jahren, verarbeitet aber auch Themen wie Homosexualität, Aids, die Diskriminierung Schwarzer Menschen und Legasthenie. Deutlich stellt sie dar, wie fragwürdig der Umgang seinerzeit damit war und welche Ausgrenzung damit verbunden war. Diese Themen tragen auch zur Brisanz der Handlung bei und es gibt etliche spannende Szenen. Zwischenzeitlich gibt es auch ein paar Längen aber insgesamt kann die Geschichte auch einige Überraschungen bieten.

Die größtenteils schon bekannten Figuren entwickeln sich glaubhaft weiter. Hierbei macht besonders Kari eine große Entwicklung durch. Sie entwickelt sich von einer flatterhaften und trotzigen jungen Frau zu einer verantwortungsvollen und liebevollen Mutter. Dabei entwickelt sie auch eine Stärke, die ich ihr nicht zugetraut hätte, denn sie kämpft für ihr Ziel.

„Café Hoffnung“ ist eine spannende und unterhaltsame Fortsetzung der Familien-Saga, die weiterhin ihren Schwerpunkt auf der wunderbar beschriebenen Insel Sylt hat. Dieser zweite Teil macht Lust auf den dritten und letzten Teil, in dem dann Karis Tochter im Mittelpunkt stehen wird.
Gerne empfehle ich die Sylt-Saga, die man auf jeden Fall in der richtigen Reihenfolge lesen sollte!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 24.09.2022

Fesselnder Thriller in Anlehnung an reale Ereignisse

Tief in den Wäldern
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Der vorliegende Thriller basiert auf realen Ereignissen, die sich in der Gegend abspielten, in der die Autorin aufwuchs.
Am sogenannten Highway der Tränen im Norden von British Columbia in Kanada verschwanden ...

Der vorliegende Thriller basiert auf realen Ereignissen, die sich in der Gegend abspielten, in der die Autorin aufwuchs.
Am sogenannten Highway der Tränen im Norden von British Columbia in Kanada verschwanden seit den 1970er Jahren Frauen oder wurden ermordet. Die meisten Fälle sind bis zum heutigen Tag nicht aufgeklärt.
Aus Respekt vor den Opfern, ihren Familien und der Polizei, die immer noch an den Fällen arbeitet, verlegte die Autorin ihre Geschichte in die fiktive Stadt Cold Creek und den Cold Creek Highway.
In ihrem Nachwort berichtet sie über die realen Ereignisse und bietet weitere Informationen an.

Am Cold Creek Highway verschwinden immer wieder junge Frauen und werden teilweise ermordet aufgefunden oder eben gar nicht.
Das letzte Opfer ist Amber, die Freundin von Hailey.
Hailey verlor schon als Kind ihre Mutter und nun ist auf ihr Vater verstorben, so dass sie bei Onkel und Tante und deren kleinem Sohn lebt. Ihr Onkel ist der örtliche Polizist und führt nicht nur seinen Beruf sondern auch seine Familie mit strenger Hand. Auch gegenüber Hailey verhält er sich sehr streng aber auch merkwürdig. Er verbietet ihr Freunde am Zeltplatz zu treffen und auch den kleinen Job im örtlichen Diner verbietet er ihr. Ist es Sorge um Hailey oder hat er etwas zu verbergen. Hailey entdeckt einige merkwürdige Indizien, die darauf schließen lassen und in ihr entsteht ein Verdacht. Sie flieht in die Wälder…

Ein Jahr später kommt Beth, die Schwester der ermordeten Amber, in die Stadt. Sie kann den Tod ihrer Schwester nicht verarbeiten und sucht vor Ort nach Antworten, was geschehen sein könnte.

Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil lernen wir Hailey und ihre Geschichte kennen. Dabei kam ich Hailey sehr nah und habe auch sehr mit dem jungen Mädchen gelitten. Ihr Leben im Haushalt ihres strengen Onkels ist nicht sonderlich schön, aber sie hat keine andere Wahl. Ihre Gefühle und Gedanken sind gut bei mir angekommen.
Ich konnte ihre Entscheidung, in die Wälder zu fliehen gut verstehen, hätte aber selbst in dem Alter sicherlich nicht den Mut dazu gehabt. Doch Hailey ist tough und kennt sich in den Wäldern gut aus, da sie dort oft mit ihrem Vater unterwegs war.
Diesen ersten Teil habe ich oft mit angehaltenem Atem gelesen, denn er war sehr packend und er endet mit einem fiesen Cliffhanger.

Der zweite Teil bringt uns dann Beth näher, die ihr Leben in Vancouver hinter sich lässt und nach Cold Creek reist. Sie möchte herausfinden, was mit ihrer Schwester Amber geschah. Auch Beths Gedanken und Gefühle sind gut bei mir angekommen und ich konnte nachvollziehen, was sie umtreibt. Ihre vorsichtige Spurensuche zog sich manchmal ein bisschen, denn es wurde einiges sehr detailliert beschrieben.

Nach diesen beiden Teilen hatte ich einen klaren Verdacht, wer hier vielleicht ein Serienmörder sein könnte. Diese Fährte hat die Autorin geschickt gelegt, um im dritten Teil dann weitere Verdächtigungen auszulösen und einige Fäden zusammen zu führen.
Die Handlung wurde immer spannender und weitere Twists führen zu weiterer Verwirrung bis zur endgültigen Aufklärung. Denn die Autorin hat hier im Gegensatz zur Realität ein Ende kreiert, bei dem die Gerechtigkeit siegt.

„Tief in den Wäldern“ ist ein sehr packender und mitreißender Thriller, der gleichzeitig auch sehr atmosphärisch ist und tiefe Einblicke in die Psyche der gut gezeichneten Figuren gibt. Der Schauplatz rund um den einsamen Highway, in den Wäldern und dem kleinen Städtchen ist anschaulich und bildgewaltig beschrieben und vermitteln die passende Stimmung zur Handlung.
Mich konnte der Thriller trotz kleiner Längen überzeugen und hat mir fesselnde und spannende Lesestunden beschert!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 20.09.2022

Spannender und komplexer Fall für den Landarzt

Abrechnung in Brodersby
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Vorliegend handelt es sich um den fünften Fall für Landarzt Jan Storm. Der ehemalige KSK-Soldat lebt mit seiner Frau Lena und dem kleinen Sohn Fynn im idyllischen Brodersby an der Schlei.
Die beiden stecken ...

Vorliegend handelt es sich um den fünften Fall für Landarzt Jan Storm. Der ehemalige KSK-Soldat lebt mit seiner Frau Lena und dem kleinen Sohn Fynn im idyllischen Brodersby an der Schlei.
Die beiden stecken mitten in den Vorbereitungen für eine Doppelhochzeit, die gemeinsam mit den Freunden Jörg und Andrea stattfinden soll.
Aber alles kommt mal wieder anders, denn mitten in den Vorbereitungen entstehen mal wieder Probleme.
Jans ehemaliger Vorgesetzter bittet ihn, den katastrophalen Einsatz seines ehemaligen KSK-Teams, der seinerzeit dazu führte, dass Jan seine Karriere beendete, noch einmal zu überprüfen. Bei diesem Einsatz wurde Jans bester Freund und der Ehemann von Andrea getötet, woraufhin das gesamte Team auseinanderbrach.
Jan ist es eigentlich gar nicht recht, noch einmal in die damaligen Ereignisse einzutauchen, besonders da Andrea nun ein neues Glück mit Jans Freund Jörg gefunden hat. Andererseits quälen auch ihn immer noch Gedanken, was damals geschehen sein könnte, dass der Einsatz so schlimme Folgen hatte.
Doch kaum beginnt Jan vorsichtig mit Ermittlungen kommt es zu Einbrüchen und Jörg und ein ehemaliger Kamerad entgehen nur knapp einem Anschlag. Das lässt vermuten, dass da jemand verhindern will, dass die Wahrheit ans Licht kommt.

Es war schön, wieder in Brodersby mit seinen liebenswerten Bewohnern zu sein und nebenbei die schöne Landschaft an der Schlei zu genießen.
Das war schon ein bisschen ein Gefühl wie „nach Hause kommen“ und die Begegnung mit den schon bekannten Figuren, wie z. B. Arzthelferin Gerda, wie eine Rückkehr zu Freunden.

Der Fall ist diesmal spannend und sehr komplex. Jan ist wie immer auf die Hilfe seiner Freunde, ehemaligen Kollegen und Kollegen der Polizei angewiesen. Diesmal haben alle sehr viel zu tun, denn die Ermittlungen und Recherchen bedeuten auch Gefahr für das Umfeld von Jan und Jörg und ihre Familien, die besonders beschützt werden müssen.
Manches ist vielleicht ein bisschen überzogen, aber insgesamt ist der Fall am Ende rund abgeschlossen und hat einen überraschenden Ausgang.

In diesem Fall gibt es ziemlich viel Action, es geschieht sehr viel und die Freunde sind eigentlich dauernd beschäftigt. Da bleibt für Privatleben und Hochzeitsvorbereitungen nicht mehr viel Zeit. Aber die beiden Frauen haben diese wohl gut im Griff. In diesem Zusammenhang gab es auch einige amüsante Momente, z. B. als es um die Wahl der Farbe der Servietten geht.
Die Entwicklung der schon bekannten Figuren und die Rahmenhandlung um diese, wird schlüssig weiterführt, was mir gut gefallen hat, denn das macht zum Teil auch den Reiz dieser Reihe aus.

Auch der fünfte Landarzt-Krimi hat mir gut gefallen, weil es erneut ein gelungener Mix aus Regional-Krimi und Lebensgeschichten sympathischer Figuren ist, gewürzt mit ein bisschen Humor.
Ich hatte spannende Lesestunden in Brodersby und freue mich auf weitere Fälle!



Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 17.08.2022

Unterhaltsame Familiengeschichte um drei Schwestern, eine Pension und ein Geheimnis

Die Schwestern vom See
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„Die Schwestern vom See“ ist der Auftakt zu einer Reihe um die drei Schwestern der Familie König und deren Pension am Bodensee.
Dass es sich um eine Reihe handelt, habe ich nur durch Zufall durch ein Interview ...

„Die Schwestern vom See“ ist der Auftakt zu einer Reihe um die drei Schwestern der Familie König und deren Pension am Bodensee.
Dass es sich um eine Reihe handelt, habe ich nur durch Zufall durch ein Interview mit der Autorin auf der Verlagsseite und entsprechende Erwähnungen einer Leseprobe des Folgebands in anderen Rezensionen entdeckt. In der von mir gelesenen eBook-Ausgabe fehlt die Leseprobe leider.

Zu Beginn lernen wir im Prolog die drei Schwestern Iris, Rose und Viola kennen, die sich in der Nacht vor Iris Hochzeit schwören, in Notlagen immer zusammen zu halten und einander zu helfen. Iris heiratet den Hotelierssohn Christian und folgt ihm nach Köln, um mit ihm gemeinsam das Familienhotel zu führen.
Drei Jahre später steckt die junge Ehe bereits in einer Krise. Iris wünscht sich sehnlichst ein Kind, doch bisher wurde sie nicht schwanger. Das führt zu immer mehr Streits mit ihrem Mann, von dem sie sich nicht verstanden fühlt. Da erhält sie die Nachricht, dass ihr Großvater Max, der Gründer des Familienunternehmens, verstorben ist. Iris reist nach Auerbach an den Bodensee wo sich die Familienpension mit Terrassencafé und Konditorei befindet. Ihre Schwester Rose führt inzwischen die Pension, da der Vater gesundheitliche Probleme hat. Viola ist wie der Großvater Konditorin geworden und betreibt die Konditorei "Tortenhimmel".
Nach der Beerdigung betreten die Schwestern erstmals die privaten Räume der Großeltern und finden einen Brief mit einem Foto, das Fragen bezüglich der Jugend und Vergangenheit von Max, die er teilweise in Wien verbrachte, aufwirft.
Und dann taucht auch noch plötzlich die Lebensmittelkontrolle auf, da jemand anonym eine Anzeige wegen Hygienemängeln erstattet hat.

Die Geschichte wird überwiegend aus der Sicht von Iris erzählt.
Anfangs lernen wir die gesamte Familie König kennen, neben den Schwestern noch die Eltern Herbert und Florence und Tante Annemarie. Besonders Annemarie hatte ich schnell ins Herz geschlossen, denn sie ist eine sehr quirlige, manchmal etwas flippige Person, die aber immer für die Familie und besonders die Schwestern da ist.
Iris stand mir schnell nah, denn ich konnte mit ihr fühlen und ihre Probleme verstehen. Ihren Mann Christian mochte ich von Anfang an nicht sonderlich und im Verlauf der Handlung hat er sich bei mir durch sein Verhalten auch die letzte Sympathie verscherzt.

Im Gegensatz zu früheren Romanen der Autorin, die häufig komplett in der Vergangenheit spielen, steht hier die Gegenwart, also die aktuelle Zeit, im Mittelpunkt. Es gibt Rückblenden in die Jahre 1954 bis 1956, die Großvater Max als junger Geselle in Wien verbrachte. Dieser Handlungsstrang hat mich sehr gefesselt, denn Max lernt in Wien nicht nur die Kunst der Konditorei sondern erlebt auch die große Liebe.
Und ganz allmählich kann man erahnen, was es mit dem gefundenen Brief und Foto auf sich hat.

Das Rätsel aus der Vergangenheit um den Großvater ist aber nicht alles, was die Familie beschäftigt. Die anonyme Anzeige und weitere Herausforderungen halten alle in Atem und veranlassen Iris nach einer kurzen Rückkehr nach Köln, erneut an den Bodensee zu reisen. Ein weiterer Schicksalsschlag verändert noch einmal alles für die Familie. Dabei wird auch immer wieder deutlich, wie eng die ganze Familie zusammenhält.

Das Setting am Bodensee und in Wien ist wunderschön beschrieben.
Es entsteht ein Urlaubsfeeling und ich bekam Lust, mal wieder am Bodensee Urlaub zu machen. Auch der Charme der 1950er Jahre in Wien und die schönen Orte dieser Stadt wurden gut eingefangen.
Dazu kommen noch viele Beschreibungen der Köstlichkeiten, die Max in der Vergangenheit und heutzutage Viola im „Tortenhimmel“ herstellt. Im Anhang gibt es dazu ein Rezept für „Wiener Apfelstrudel“.

Einige Handlungsfäden bleiben offen, was mich ein bisschen gestört hat, bis ich feststellte, dass es eine Fortsetzung geben wird.

„Die Schwestern vom See“ ist eine schöne Familiengeschichte, die sich durch ihren lebendigen Schreibstil gut lesen lässt. Neben dem historischen Teil werden auch tiefgründige Themen berührt und die Handlung konnte mich insgesamt auch fesseln und gut unterhalten.
Ich kann diesen Roman für schöne Lesestunden empfehlen und freue mich auf die Fortsetzung, da ich den weiteren Weg der Familie König gerne verfolgen möchte!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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