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Veröffentlicht am 06.10.2022

Das Schloss und seine Bediensteten

Schloss Liebenberg. Hinter dem hellen Schein
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Inhalt:
1906. Adelheid kann ihr Glück kaum fassen. Sie, die Tochter eines Tagelöhners, wird eine Stelle als Stubenmädchen auf Schloss Liebenberg angeboten. Für sie ist es mehr als eine Arbeitsstelle. Endlich ...

Inhalt:
1906. Adelheid kann ihr Glück kaum fassen. Sie, die Tochter eines Tagelöhners, wird eine Stelle als Stubenmädchen auf Schloss Liebenberg angeboten. Für sie ist es mehr als eine Arbeitsstelle. Endlich kann Adelheid ihre Familie unterstützen. Sie lernt schnell und ist fasziniert von dem Glanz überall um sie herum. Doch der Schein trügt. Unter den Bediensteten gibt es Neider, die ihr ihre Position nicht gönnen und in der Fürstenfamilie scheint sich etwas anzubahnen. Denn plötzlich tun alle so geheimnisvoll......

Leseeindruck:
"Schloss Liebenberg - Hinter dem hellen Schein" ist der Auftakt einer neuen historischen Reihe von Hanna Caspian. Während viele Romane dieses Genre hauptsächlich aus Sicht der Adeligen geschrieben sind, wirft man hier einen Blick hinter die Kulissen, lernt die Bediensteten und deren Arbeitsalltag kennen. Denn hier wird alles aus der Perspektive der guten Geister erzählt. Unsichtbar und kaum beachtet von ihren reichen Herrschaften. Aber sie sind es, die für Ordnung sorgen und alles am laufen halten. Die Idee fand ich klasse. Tatsächlich konnte ich einiges lernen. Hautnah nimmt die Autorin dabei ihre Lesenden mit. So konnte ich tief in den schweren Alltag der Bediensteten eintauchen und an ihren sorgenvollen Gedanken teilhaben, was mir gut gefallen hat. Leider hat sich aber vieles mit der Zeit wiederholt. Hier wäre für mich weniger mehr gewesen. Der Roman hat ein Personenregister. Sehr hilfreich wie ich finde. Hat man es doch mit recht vielen Figuren zu tun. Trotz dieses Hilfsmittels führt die Autorin alle Protagonisten erst nach und nach ein. Für mich mit meinem schlechten Namensgedächtnis perfekt. Konnte ich mich doch so an alle langsam gewöhnen und habe das Register am Anfang kaum gebraucht. Natürlich ist es dann nicht verwunderlich, wenn die Spannung erst nach der Hälfte des Romanes aufkommt. Aber ab da hat es die Geschichte in sich. Das Buch hört mit einem Cliffhanger auf und alle Fragen sind logischerweise noch nicht geklärt. Hier wird geschickt neugierig auf die Fortsetzung gemacht. Sehr zu meinem Leidwesen. Heißt es jetzt doch warten.

Fazit:
Endlich mal ein Roman, der ausschließlich aus der Sicht der Bediensteten geschrieben ist und einen intensiven Blick hinter die Kulissen herrschaftlicher Häuser wirft. Wie immer gut verwoben mit historischen Ereignissen und teilweise realen Figuren. So unterhaltend sollte jeder Geschichtsunterricht sein. Ungeduldig, wie ich, sollte man jedoch nicht sein. Die Vorstellung der Figuren ist ausführlich. Was zu einigen Wiederholungen geführt hat. Aber die Geduld zahlt sich aus. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 17.09.2022

Spannung, Humor und Lokalkolorit

Strandfeuer
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Inhalt:
Marten Schilling ist Barkeeper. Bei den jungen Frauen ist er sehr beliebt. Aber er hat auch viele Neider. Denn ihm geht es nur ums Geld und einem gewissen Lebensstil. Von seiner Freundin Insa Clausen, ...

Inhalt:
Marten Schilling ist Barkeeper. Bei den jungen Frauen ist er sehr beliebt. Aber er hat auch viele Neider. Denn ihm geht es nur ums Geld und einem gewissen Lebensstil. Von seiner Freundin Insa Clausen, Tochter einer der reichsten Familien in Nordfriesland, lässt er sich aushalten. Logisch, dass nicht jeder trauert, als er tot am Strand von Sankt Peter Ording aufgefunden wird. Kommissar Theo Krumme verweilt dort gerade im Urlaub und wird deshalb an den Tatort gerufen. Die Ermittlungen führen ihn schnell zu Insas Familie, die offenbar irgendetwas verschweigt......

Leseeindruck:
"Strandfeuer" ist der 8. Band einer Reihe mit Kommissar Theo Krumme. Ein Berliner, der in Nordfriesland eine neue Heimat gefunden hat. Aber auch wenn man die Vorgänger nicht kennt, lässt sich die Geschichte gut lesen. Relevantes zu den Figuren wird erwähnt, damit Neueinsteiger ohne Probleme starten können. Der Krimi ist eine Mischung zwischen spannendem Fall, nordfriesischem Flair und dem typischen trockenen Humor der Region. Anfangs werden im Wechsel die wichtigsten Figuren vorgestellt. Hier musste ich mich erst etwas sortieren bis ich wusste von wem genau im weiteren Verlauf die Rede ist. Gut hat mir gefallen wie Kommissar Krumme und seine Kollegin Pat relativ unaufgeregt die Ermittlungen geführt und sich nicht beirren lassen haben. Ein Schmunzeln hat mir, wie schon im Vorgänger, Hund Sonny entlockt. Wenn er etwas möchte kann Theo Krumme nur noch hinterherlaufen. Und das ist nicht das Einzige mit dem der Kommissar zu kämpfen hat. Bei seinen Ermittlungen stößt er auf eine mysteriöse Sache, die im doch ziemlich auf den Magen schlägt. Dann gibt es noch eine Geschichte in der Geschichte, in der junge Naturschützer eine Rolle spielen. Das hätte ich jetzt nicht unbedingt gebraucht, aber zumindest spielt einer der jungen Leute eine wichtige Rolle, wenn auch nicht relevante. Am Ende wurde ich von der Auflösung des Falles überrascht. So soll es ja auch sein.

Fazit:
"Strandfeuer" ist ein Krimi, der sich gut lesen lässt und eine tolle Mischung aus Spannung, Lokalkolorit und Humor hat. Dieses Mal sogar mit einem Hauch übernatürlichem. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Was Verschwörungstheorien alles anrichten können

Nordfriesische Verschwörung
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Inhalt:
Dieter Bernecke ist davon überzeugt, dass Infraschallwellen, erzeugt durch die nahe gelegene Windkraftanlage, gezielt auf ihn angesetzt werden. Woher sonst sollen seine andauernden Kopfschmerzen ...

Inhalt:
Dieter Bernecke ist davon überzeugt, dass Infraschallwellen, erzeugt durch die nahe gelegene Windkraftanlage, gezielt auf ihn angesetzt werden. Woher sonst sollen seine andauernden Kopfschmerzen kommen? Bestärkt durch ein Forum mit Gleichgesinnten, beschließt er dagegen etwas zu tun und überfällt den Techniker, der einmal im Monat nach der Anlage sieht. Doch der Anschlag geht schief. Bernecke stirbt durch einen Unfall und der Techniker, der daraufhin den Notruf wählen möchte, wird zum zweiten Mal am selben Tag überfallen. Die herbeigerufenen Kommissare Hilgersen und Flottmann stehen vor einem Rätsel. Zumal es nicht bei dem einen Überfall bleibt. Sind hier Verschwörungstheoretiker unterwegs, die sogar vor Mord nicht zurück schrecken?

Leseeindruck:
"Nordfriesische Verschwörung" ist der 6. Fall mit den Kommissaren Hilgersen und Flottmann, der auch unabhängig von seinen Vorgängern gelesen werden kann. Ein bisschen habe ich jedoch gebraucht, um in die Geschichte zu finden. Am Anfang wechseln oft die Sichtweisen. Was eine gute Einführung ist, die Protagonisten kennenzulernen. Gleichzeitig musste ich mich sortieren, da ich sonst die Übersicht verloren hätte. Aber das hat sich mit der Zeit gegeben. Der Fall selbst ist spannend. Es dreht sich viel um Verschwörungstheorien und wie man schnell in deren Strudel gerät. Hierzu hat der Autor einiges an Informationen parat. Das fand ich sehr interessant, jedoch war es mir stellenweise zu viel. Die Figuren sind typisch norddeutsch und haben einen trockenen Humor, der mich zum Schmunzeln gebracht hat. Der Knaller aber ist Flottmanns Kater Bogomil. Er bringt seinen Dosenöffner mit seinen Aktionen gerne in Bedrängnis. Sehr zu meinem Vergnügen, aber zum Leidwesen von Flottmann. Wird er doch bei seinen Kollegen so zum Gespött. Diese kleinen Episoden waren für mich eine angenehme Aufheiterung. Lange habe ich gerätselt wer im Endeffekt hinter den Anschlägen steckt und aus welchem Grund. Dazu hatte ich mir im Laufe der Geschichte meine eigenen Theorien erstellt. Weshalb ich mit Spannung das Ende erwartet habe, um die endgültige Lösung des Falles zu erfahren.

Fazit:
"Nordfriesische Verschwörung" bietet neben Spannung auch viel Informationen und eine ordentliche Portion Lokalkolorit. Es ist immer wieder ein Vergnügen mit Hilgersen und Flottmann auf Ermittlungstour zu gehen. Besonders die kurzen Auftritte von Kater Bogomil sind jedes Mal ein kleines Highlight. Gerne empfehle ich den Krimi weiter.

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Veröffentlicht am 03.09.2022

Spannend mit einem kleinen Durchhänger in der Mitte

Todesschmerz
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Inhalt:
Profiler Maarten S. Sneijder und sein Kollege Marc Krüger vom BKA Wiesbaden sind an einer heißen Sache dran. In der Behörde scheint es einen Maulwurf zu geben, der regelmäßig Einsätze sabotiert. ...

Inhalt:
Profiler Maarten S. Sneijder und sein Kollege Marc Krüger vom BKA Wiesbaden sind an einer heißen Sache dran. In der Behörde scheint es einen Maulwurf zu geben, der regelmäßig Einsätze sabotiert. Die Schlinge um den Verräter zieht sich immer enger. Doch dann wird Sneijder aus Wiesbaden abgezogen und nach Norwegen geschickt. Hier soll er den dortigen Kollegen als Beobachter Amtshilfe leisten und somit zur Klärung am gewaltsamen Tod der Deutschen Botschafterin beitragen. Noch weiß er nicht, dass er dort in ein Wespennest sticht und sein gesamtes Team, das ihm nachgereist ist, in Gefahr schwebt......

Leseeindruck:
"Todesschmerz" ist der 6. Band um den genialen wie auch unsympathischen Profiler Maarten S. Sneijder. Auch ohne Vorkenntnisse ist man gleich mittendrin. Anschaulich werden die Figuren vorgestellt. Einfach nur in dem sie agieren. So erfährt man einiges über sie. Lange Erklärungen braucht es dazu nicht. Der Schreibstil ist flüssig, die Geschichte wird auf den Punkt erzählt und Wortwitz fehlt auch nicht. Diese spritzige Erzählweise hat mich dazu eingeladen, immer weiter zu lesen. Leider gab es für mein Empfinden ab der Mitte einen kleinen Durchhänger. Hier wurde einfach zu viel gewollt. Immer wieder gab es neue Situationen und Wendungen, welche meine Geduld hart auf die Probe gestellt haben. Eigentlich wollte ich lieber endlich die Auflösung erfahren. Das Ende hingegen ist actionreich und hat mich mehr als einmal den Atem anhalten lassen. Zudem gab es auch noch eine dicke Überraschung. Wenn da nur nicht dieser wirklich fiese Cliffhanger wäre. Was bin ich froh, den Thriller erst kurz vor Erscheinen des nächsten Bandes gelesen zu haben. So muss ich nicht mehr lange warten, um endlich zu erfahren, was passiert ist.

Fazit:
Die Reihe um Maarten S. Sneijder hat einfach Suchtpotential. Nahtlos reiht sich da "Todesschmerz" ein. Dieses Mal sogar noch eine Idee persönlicher und man lernt Sneijder auch von einer anderen Seite kennen. Mich konnte der Thriller gut unterhalten. Lediglich in der Mitte hätte ich es mir etwas straffer gewünscht. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 29.08.2022

Freiheit

Fräulein Wunder
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Inhalt:
1959. Die 16-jährige Brit Mersel ist mit ihrem Leben im kleinen Ort Riekenbüren unzufrieden. Sie fühlt sich durch ihre Eltern, die eine Schreinerei betreiben, eingeengt. Weshalb sie sich auf eine ...

Inhalt:
1959. Die 16-jährige Brit Mersel ist mit ihrem Leben im kleinen Ort Riekenbüren unzufrieden. Sie fühlt sich durch ihre Eltern, die eine Schreinerei betreiben, eingeengt. Weshalb sie sich auf eine Klassenfahrt nach Sylt freut. Kaum auf der Insel angekommen, kann sie bereits ihre neu gewonne Freiheit spüren und genießt die Zeit. Mit dem Hotelpagen Arne erlebt sie die erste große Liebe. Doch irgendwann ist die Zeit auf Sylt vorbei und Brit muss wieder nach Hause. Noch ahnt sie nicht, dass es 3 Jahre dauert bis sie Arne wieder trifft. In dieser Zeit meint es das Schicksal nicht gerade gut mit ihr.....

Leseeindruck:
"Fräulein Wunder" ist der Auftakt einer Sylt-Saga, in der es um 3 Frauen aus verschiedenen Generationen geht. Im ersten Band lernt man Brit kennen. Es ist die Zeit des Wirtschaftswunders. Trotz vieler Freiheiten haben es Frauen immer noch schwer. Für sie ist eine Zukunft als Hausfrau und Mutter vorgesehen. Weshalb Familien darauf bedacht sind, dass die Töchter bloß nicht in Verruf geraten. Vieles wird unter den Teppich gekehrt. Genau darum geht es in diesem Roman. So ganz hatte ich damit nicht gerechnet und war am Anfang enttäuscht. Wieder einmal ging es um ein bestimmtes Thema, welches wohl damals vielen Frauen widerfahren ist. Irgendwie hatte ich mir ein anderes Schicksal vorgestellt. Für mein Empfinden hat die Geschichte lange gebraucht, bis sie Fahrt aufgenommen hat. Bis dahin hatte ich mit den vielen Zufällen, die alles irgendwie miteinander verbanden, sowie mit einigen unglücklichen Verkettungen gehadert. Aber dann plötzlich konnte mich die Erzählung gefangen nehmen. Genau in dem Augenblick als Brit etwas gewagt hat. Etwas, was ich ihr gar nicht zugetraut habe. Ich wollte unbedingt wissen wie es ausgeht. Auch hier konnte mich Brit ein weiteres Mal überraschen. Zudem hatten die ganzen Verbindungen am Ende auch einen Sinn bekommen.

Fazit:
"Fräulein Wunder" ist ein schöner Roman, der die damalige Zeit gut widerspiegelt. Er braucht ein bisschen, um in Gang zu kommen. Aber dann konnte er mich fesseln und auch überraschen. Gerne empfehle ich den Roman weiter.

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