Der letzte Rest zur Begeisterung hat gefehlt
Der Junge, der Träume schenkteDie Geschichte dreht sich zu Beginn um Cetta, welche schon ein grausiges Schicksal über sich ergehen lassen muss. Aber mit ihrem Sohn reist sie nach Amerika und will eine Chance haben. Oder zumindest ihr ...
Die Geschichte dreht sich zu Beginn um Cetta, welche schon ein grausiges Schicksal über sich ergehen lassen muss. Aber mit ihrem Sohn reist sie nach Amerika und will eine Chance haben. Oder zumindest ihr geliebter Natale. Schon beim Ankommen bekommt der Junge als erstes einen neuen Namen: Christmas. Mit so einem Vornamen, einem italienischen Nachnamen und blonden Haaren hat er es alles andere als leicht in den Straßen von New York. Aber er hat Köpfchen und weiß dieses einzusetzen.
Ein ganz anders Leben führt Ruth. Sie ist Tochter einer reichen jüdischen Familie. Nur sie hat schon früh das Pech an den falschen Menschen zu geraten und muss dafür teuer bezahlen.
Durch dieses Ereignis und der damit ersten Begegnung von Christmas und Ruth ändert sich das Leben beider.
Wer jetzt von einer eher seichten Liebesgeschichte ausgeht, täuscht sich gewaltig. In der hier erzählten Geschichte kommt so ziemlich alles vor, was man sich vorstellen kann. Detaillierte Beschreibungen von Mord, Vergewaltigung, Gangs und deren Geschäften, Schutzgelderpressung usw. Es wird ein Bild der 20 Jahre vermittelt, welches ich mir genauso vorstellen kann. Auf der anderen Seite gibt es ein junges Mädchen in Angst, einen Großvater der es liebt, einen Jungen der aufsteigen will um sein Mädchen zu bekommen und und und… Vom Inhalt her ist dieses Hörbuch sowie die Buchvorlage sehr weit gefächert.
Durch die gekürzte Fassung hatte ich zum Ende (CD 5+6) irgendwie das Gefühl etwas verpasst zu haben. Ich war sehr angetan von der Geschichte aber umso weiter sie lief umso weniger gefiel mir. Dies hat auch nichts mit der Brutalität oder Gewalt zu tun. Die war zwar nicht schön zu hören, aber aushaltbar.
Bei der Geschichte überlege ich, ob ich nicht noch das Buch lesen sollte um meinen Gesamteindruck abzurunden.
Der Sprecher Timmo Niesner hat das Hörbuch sehr gut gesprochen. Nie zu übertrieben und immer an den spannenden Stellen richtig. Von ihm war ich sehr begeistert. Weniger gefallen hat mir die Anfang- und Endmusik. Ich hab diese eher als störend und nervig empfunden. Ein Hinweis auf den Beginn und das Ende einer CD kann ich nachvollziehen, aber bitte nicht so.
Mein Fazit fällt trotz der Kritikpunkte positiv aus. Das Hörbuch hat mich unterhalten und an einigen Stellen gefesselt und geschockt. Des Weiteren hat es Gefühl und interessante Charaktere.