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Veröffentlicht am 09.10.2022

eine wunderbar humorvolle Gruselgeschichte; nicht nur zu Halloween

Amalia von Flatter. Vampire tanzen nicht mit Feen (Band 1)
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Das Vampirmädchen Amalia von Flatter lebt in Nokturnia und hat als Haustier einen Kürbis namens Kürbinian. Ihre besten Freunde sind das riesige Yeti-Mädchen Flora und der kleine Todd.
Alle Einwohner des ...

Das Vampirmädchen Amalia von Flatter lebt in Nokturnia und hat als Haustier einen Kürbis namens Kürbinian. Ihre besten Freunde sind das riesige Yeti-Mädchen Flora und der kleine Todd.
Alle Einwohner des Königreichs der Nacht haben große Angst vor den Wesen des Lichts, wie zB Feen und Einhörner, denn diese sind total gefährlich!
Dieses Jahr haben sich zum alljährlichen Barbarischen Ball der König und sein Sohn, Prinz Marillo, angesagt!
Doch die beiden sind weniger königlich als gedacht; im Gegenteil, Marillos Fiesheiten steigern sich so weit, dass er Amalia ihren geliebten Kürbinian wegnimmt.
Bei der Rettungsmission mit ihren Freunden entdeckt Amalie ein schrecklich-trauriges königliches Geheimnis...


Meine Meinung:
Die Geschichte ist skurril und humorvoll; besonders witzig sind etliche Ausdrücke, v.a. die Kosenamen. Gräfin von Flatter nennt Amalia zB 'mein kleiner Garstling' und ihren Gatten 'mein müffelnder Komposthaufen'. ;)
Die Wesen sind voller Fantasie dargestellt, Todd ist zB für den Tod von kleinen Lebewesen zuständig; und wenn er einen Auftrag erhält, dann läutet sein schreiPhon. Flora gehört zu einer ganz seltenen, riesengroßen Yeti-Art. Weil sie so groß ist, kann sie nur sehr laut reden, was im Buch durch Großbuchstaben dargestellt ist. Außerdem hat sie einen Sprachfehler und kann statt 's' nur 'f' sagen. Leider wurde das nicht durchgängig eingehalten.
Witzig ist auch, dass alle so große Angst vor funkelnden Feen, glitzernden Einhörnern und anderen Wesen des Lichts haben, weil diese angeblich so gefährlich sind und den Nokturnianern nur Böses wollen.
Man kann auch die Gefühle von allen, besonders natürlich von Amalia, so gut nachvollziehen. Aber auch, warum Marillo so gemein und fies ist (was aber natürlich trotzdem nicht in Ordnung ist).
Flora und Todd helfen Amalia natürlich dabei, ihren geliebten Kürbinian zu retten, obwohl sie große Angst haben.
So lernt man spielerisch in diesem Buch über die Wichtigkeit von Familie, Freunde, Liebe (in allen Arten), Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt und natürlich Freundlichkeit.
Natürlich gibt es ein Happy-End; und einen Cliffhanger, der neugierig auf den nächsten Band macht! :D

Auf fast jeder Doppelseite findet man wundervolle schwarz-weiß Zeichnungen, die sehr detailliert sind und auf denen es viel zu entdecken gibt.
Sehr hilfreich sind die illustrierten Übersichtsseiten von Nokturnia und den wichtigsten Einwohnern zu Beginn der Geschichte.


Fazit:
Eine zauberhaft humorvolle Gruselgeschichte mit witzigen Wortkreationen und vielen tollen schwarz-weiß Illustrationen. Lustig für Groß und Klein; und nicht nur zu Halloween.

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Veröffentlicht am 06.10.2022

wundervolle Fortsetzung von Kappi und Skoppa

Doppel-Galoppel 2. Zwei und das Wassergespenst
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Die beiden Geschwister Fanndis und Jon sind noch immer bei Opa Valdi in Island und wollen diesmal Geysire anschauen.
Anlässlich eines Streits, ob es Gespenster gibt oder nicht, erzählt Opa Valdi ihnen ...

Die beiden Geschwister Fanndis und Jon sind noch immer bei Opa Valdi in Island und wollen diesmal Geysire anschauen.
Anlässlich eines Streits, ob es Gespenster gibt oder nicht, erzählt Opa Valdi ihnen wieder eine Geschichte über die beiden total unterschiedlichen Islandfohlen Kappi und Skoppa, die diesmal einen Geysir finden und ein Lämmchen nicht nur vor einem Wassergespenst beschützen müssen; und wie Kappi dabei über sich hinauswächst.


Meine Meinung:
"Zwei und das Wassergespenst" ist die Fortsetzung der DoppelGaloppel-Reihe um die beiden niedlichen Islandfohlen Kappi und Skoppa.
Die Erzählweise ist wieder total liebenswert, kindgerecht und auch humorvoll (wir lieben den blökenden Lämmchen-Dialekt, der ist einfach zu süß! Kappbääääääh... Skoppbääääh :D)

Schön ist wieder die Einteilung der Kapitel, abwechselnd zwischen "Fanndis & Jon" und den Kapiteln, in denen der Großvater die Geschichte über die beiden Islandfohlen erzählt. Also quasi eine Geschichte-in-der-Geschichte.
Die Kapitel haben eine gute Länge zum Vorlesen, aber auch zum Selberlesen für Leseanfänger; und die Schrift ist recht groß.

Man lernt in dieser Geschichte, dass man nicht der körperlich größte sein muss, um charakterlich ganz groß zu sein. Und dass man unbewusst auch über sich hinauswachsen und mutiger sein kann, als man glaubt. Freundschaft, Zusammenhalt und vor allem Hilfsbereitschaft sind wieder wichtige Werte.
Toll ist auch, dass man immer etwas über Island lernt, hier sind es die Geysire.

Besonders schön und warmherzig sind die Illustrationen auf jeder Doppelseite; die Fohlen sind sooo herzallerliebst gezeichnet und man kann visuell die Abenteuer der Fohlen (und der Kinder) miterleben.


Fazit:
Ein wundervolles Islandmärchen über zwei ganz unterschiedliche Protagonisten, die sich genau deshalb perfekt ergänzen. Und dass man nicht der größte sein muss, um ganz groß zu sein!

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Veröffentlicht am 04.10.2022

in Band 6 geht Familie Brix zelten und muss den Fabelbaum retten

Emmi & Einschwein 6. Fabelwesen zelten selten
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Familie Brix plant Urlaub am Meer! Doch nachdem sie erfährt, dass der Fabelbaum der Familie gefällt werden soll, muss dieser natürlich beschützt werden! Und zwar mit Zelten auf der Fabellichtung. Nicht ...

Familie Brix plant Urlaub am Meer! Doch nachdem sie erfährt, dass der Fabelbaum der Familie gefällt werden soll, muss dieser natürlich beschützt werden! Und zwar mit Zelten auf der Fabellichtung. Nicht alle sind davon begeistert, das Meer wäre doch so schön gewesen!
Und dann ist da noch Einschweins Problem, dass es plötzlich nur noch saure Gurken zaubern kann!?
Können der Fabelbaum gerettet und Einschweins kulinarische Magie wiederhergestellt werden?


Meine Meinung:
"Fabelwesen zelten selten" ist der 6. Teil der Emmi&Einschwein-Reihe, kann aber eigenständig gelesen werden. Natürlich empfiehlt es sich, die vorigen Bände zu lesen, denn da erfährt man nicht nur, wie Einschwein zu Emmi gekommen ist, was es mit den Fabelwesen und besonders mit Einhorn Holly auf sich hat, sondern man würde sonst auch ganz großartigen Lesegenuss verpassen!

Diesmal will Familie Brix auf Urlaub ans Meer, doch als sie erfährt, dass "ihr" Fabelbaum auf der Lichtung im Wald gefällt werden soll, weil dort ein Schwimmbad für kleine Fabelwesen errichtet werden soll, muss dies natürlich verhindert werden!! Denn: WAS soll ein Schwimmbad mitten im Wald??
Nachdem jedoch alle am Amt nicht wollen und keine Lust haben zu helfen und niemanden irgendwas interessiert bzw. zuständig ist und Familie Brix also gegen Wände rennt, geht das Fabelbaum-Retten natürlich am besten, indem man davor protestiert. Und so wird der Urlaub kurzerhand in einen Camping-Urlaub umgewandelt. Drache Henk ist davon natürlich nicht begeistert, aber auch er sieht ein, dass die Fabel-Lichtung gerettet werden muss, denn dort gibt es noch viel mehr Fabelorte von anderen Familien.
Der Grund für die Zerstörung der Lichtung ist einfach unfassbar. Aber das Buch spiegelt gut wider, dass es eben überall böse und gierige Menschen gibt, leider.

Die Geschichte ist wieder nicht nur super humorig (ich mochte zB auch besonders die "Drautos"), auch werden viele Werte und Dinge des alltäglichen Lebens vermittelt, zB das Miteinander-Auskommen, Kompromisse finden, über alles reden, zuhören, einander helfen. Und dass die Familie an erster Stelle steht.
Toll ist auch der "wollen-Urlaub", in dem alle Familienmitglieder nur das machen, was sie auch wirklich wollen. Ist ein bisschen schwer, sowas für 5 Menschen und 5 Fabelwesen unter einen Hut zu bekommen, aber Familie Brix schafft alles! :D
Und natürlich Einschweins Problem, dass es nur noch Saure Gurken zaubern kann - dass man niemanden zu etwas zwingen soll, was man eigentlich nicht will, denn dann funktioniert gar nix. Wobei: Saure Gurken können manchmal auch für was gut sein hihi

Viele wundervolle schwarz-weiß Illustrationen lassen Familie Brix und alles rund um Wichtelstadt zum Leben erwachen!
Toll ist, dass diesmal zu Beginn des Buches alle Mitglieder der Familie Brix, also die Menschen mit ihren jeweiligen Fabeltieren, genau vorgestellt werden.


Fazit:
Wieder ein wunderbar-magisches, liebevolles und witziges Abenteuer von Emmi & Einschwein! Die Reihe möge bitte immer weitergehen!!

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Veröffentlicht am 23.09.2022

ein wunderbar magisches Detektivabenteuer

Detektei für magisches Unwesen – Drei Helden für ein Honigbrot
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Der 9jährige Jannik und seine Freundinnen Pola und Lulu sind eine Detektivbande in Kiesbach. Eher unfreiwillig, denn die Mädels haben so gar keine Lust, Janniks Leidenschaft für Detektivarbeit zu teilen.
Sie ...

Der 9jährige Jannik und seine Freundinnen Pola und Lulu sind eine Detektivbande in Kiesbach. Eher unfreiwillig, denn die Mädels haben so gar keine Lust, Janniks Leidenschaft für Detektivarbeit zu teilen.
Sie möchten auch nicht mit ihm ermitteln, als im Ort zuerst aus dem Feinkostladen etliche Gläser mit vergoldetem Honig gestohlen wurden, danach das Honigbrot von Oma Ilse, und danach der Honig aus den Bienenstöcken von Imker Thorsten.
Erst als Jannik durch Zufall die Leseratte Marianne sowie Peggory Jones, Geheimdienst für streng geheime Angelegenheiten, kennenlernt, die einem schrecklichen Verbrechen auf der Spur sind-überall verschwinden Fabelwesen-finden auch die Mädchen Gefallen am Ermitteln. Dem Honigdieb muss eine Falle gestellt werden!
Und dann ist da noch der neue Nachbar von Jannik, Herr Grauenmeier, der sich sehr verdächtig verhält.


Meine Meinung:
"Drei Helden für ein Honigbrot" ist der Auftakt der Reihe um eine neue Detektivbande, die es mit magischen Wesen zu tun hat.
Die phantasievolle Gestaltung der einzelnen Wesen ist liebevoll, alle sind unterschiedlich (zB Gurkentrolle, Wiesenschrate, Irrlichter, Ulkelfen), und so kann sich jedes Kind einen Favoriten herauspicken. Ganz vorne mit dabei ist bestimmt der Unsichtbär, der wirklich herzallerliebst ist (wenn er denn zu sehen ist ;)

Diese Geschichte ist eine 'typische' Detektivgeschichte, die in einer magischen Welt mit vielen Fabelwesen und Magie angesiedelt ist.
Die einfache, kindgerechte und leicht verständliche Schreibweise sowie die kurzen Kapitel regen auch Lesemuffel an, dranzubleiben.
Es gibt natürlich einen Bösewicht, der recht schnell klar ist und der seine fiesen Gedanken in die Tat umsetzten will, doch von den Kindern durch ihre Cleverness und ihren Mut überführt wird. Und selbstverständlich gibt es auch einen dümmlichen Polizisten, der durch seine Faulheit und seine Scheuklappen nie den Täter hätte ermitteln können und der ohne die Kinder aufgeschmissen gewesen wäre. Ist zwar etwas klischeebehaftet, sorgt aber für lustige Unterhaltung.

Besonders gut hat mir gefallen, dass Modernes (die Kids besitzen Handys) mit Altmodischem (Zaubersprüche in dicken alten Wälzern) verbunden ist.
Etliche detailreiche schwarz-weiß Illustrationen peppen die Geschichte auf und untermalen das Gelesene.


Fazit:
Eine 'typische' Detektivgeschichte phantasievoll umgesiedelt in eine magische Welt. Kindgerecht, lustig, modern, und natürlich spannend. Ein magisches Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 31.08.2022

großartiger Auftakt: Tod im Kurort

Fräulein vom Amt – Die Nachricht des Mörders
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Baden-Baden, 1922. Alma Täuber, die als "Fräulein vom Amt" als Telefonistin arbeitet, hört eines Tages unbeabsichtigt ein Gespräch mit, in dem von einem "erledigten Auftrag bei den Kolonnaden" die Rede ...

Baden-Baden, 1922. Alma Täuber, die als "Fräulein vom Amt" als Telefonistin arbeitet, hört eines Tages unbeabsichtigt ein Gespräch mit, in dem von einem "erledigten Auftrag bei den Kolonnaden" die Rede ist.
Als am nächsten Tag von einer toten Frau in der Zeitung steht, die bei den Kolonnaden gefunden wurde, erkennt Alma sofort den Zusammenhang - nur bei der Polizei nimmt sie niemand ernst. Außer Kommissaranwärter Ludwig Schiller.


Meine Meinung:
"Die Nachricht des Mörders" ist der Auftakt der Reihe um das Fräulein vom Amt, Alma Täuber.
Der Schreibstil ist rasant und lebendig und es beginnt gleich mit einem spannenden Prolog, sodass man nur so durch die Seiten fliegt.
Alma ist sympathisch, taff und freiheitsliebend dargestellt, ebenso ihre beste Freundin Emmi Wolke. Beide sind berufstätig und leben gemeinsam bei einer grimmigen Vermieterin, deren Granteln einiges an Humor reinbringt.
Auch Almas Kombinationsgabe und ihre Hilfsbereitschaft muss hervorgehoben werden, denn sie ist wohl die einzige, die den Mord an den beiden Frauen erkennt (ja, es gibt noch eine weitere Tote) und aufklären will. Nur der junge Kommissariatsanwärter Ludwig Schiller glaubt ihr und will ihr helfen, die 'restliche Polizei' hat keinerlei Verlangen danach, was einfach nur unfassbar ist. Frauen, und besonders Prostituierte, hatten damals keinen Stellenwert.
Natürlich bringt Alma sich durch ihre Neugier und das Vordringen in die ihr unbekannten Glücksspiel-Unterwelt in Gefahr (ich glaube, das ist schon obligatorisch, egal bei welcher Art von Krimi/Thriller ;)

Die historischen Hintergrundinfos, v.a. über das soziale Leben in den 1920ern, die Inflation und besonders die Stellung von Frauen bzgl. Arbeit und Heirat ist detailliert dargestellt und gibt natürlich ein aufregendes Hintergrundsetting für einen Kriminalfall. Die Infos über die damalige Art und Technik der Telefonie und die Aufgaben der Telefonistinnen fand ich wahnsinnig spannend und interessant.
Auch die Sprache ist teilweise an die Zeit angepasst und benutzt Ausdrücke, die schon fast in Vergessenheit geraten sind.

Das Privatleben der Protagonoistin(nen) - denn Emmi kann man eigentlich auch dazuzählen, auch wenn sie nicht im Titel erwähnt wird - nimmt genauso viel Raum ein wie der Kriminalfall. Beides ist interessant, das Private vorhersehbar, der Fall komplex, spannend und mit einer plausiblen und glaubwürdigen Auflösung, auch wenn ich schon bald den Täter in Verdacht hatte. Der Grund für die Taten hat mich allerdings überrascht und betroffen gemacht.


Fazit:
Gelungener Auftakt einer historischen Krimi-Reihe, die grandios zu werden scheint, um eine sympathische und taffe Protagonistin mit einem komplexen, spannenden Fall und vielen interessanten historischen Infos.

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