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Veröffentlicht am 02.11.2022

Aktivitäten im Winter

Der kleine Frosch will schwimmen gehen!
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Es ist Winter, doch der kleine Frosch möchte gerne schwimmen gehen. Schnell muss er feststellen: Das klappt leider nicht, wenn das Wasser zu Eis gefroren ist. Der kleine Frosch ist traurig darüber, doch ...

Es ist Winter, doch der kleine Frosch möchte gerne schwimmen gehen. Schnell muss er feststellen: Das klappt leider nicht, wenn das Wasser zu Eis gefroren ist. Der kleine Frosch ist traurig darüber, doch die Waldtiere haben tolle Ideen, was der Frosch stattdessen machen könnte.

"Der kleine Frosch will schwimmen gehen" vermittelt auf süße Art und Weise, was man alles im Winter draußen machen kann. Denn auch wenn der Winter vielleicht nicht den Eindruck macht, so gibt es doch tolle Aktivitäten, die nur im Winter möglich sind, wie zum Beispiel Schneeballschlachten. Die Kinder lernen nebenbei außerdem ein paar Tiere des Waldes kennen. Die Illustrationen kommen mit hellen, fröhlichen Farben aus und sind liebevoll gezeichnet. Auch die Textmenge pro Seite passt sehr gut. Nach dem Ende der Geschichte gibt es außerdem zwei Seiten, auf denen erläutert wird, wie Tiere überwintern. Hier werden zum Beispiel der Winterschlaf oder die Winterstarre erklärt. Mein einziger Kritikpunkt: Ich finde es schade, dass diese lehrreichen Informationen nur unabhängig von der Geschichte erklärt werden. Dies geschieht zwar kindgerecht, für die Kinder bietet sich aber wenig Anreiz, sich die längeren Abschnitte, die nur wenig bebildert sind, vorlesen zu lassen, zumal es eben erst nach Abschluss der Geschichte folgt und die Aufmerksamkeit bei den Kindern dementsprechend eventuell nicht mehr sonderlich hoch ist. Ich hätte mir gewünscht, die Autorin hätte diese Informationen mit in ihre Geschichte einfließen lassen. Daher vergebe ich nur vier Sterne.

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Veröffentlicht am 24.10.2022

Authentisch, aber nicht alltagstauglich

Tohrus Japan
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Tohru Nakamura bringt mit seinem Kochbuch die Kulinarik Japans in deutsche Küchen. Neben zahlreichen Rezepten entführt uns der Autor zunächst in sein persönliches Japan und seine Heimat hier in Deutschland. ...

Tohru Nakamura bringt mit seinem Kochbuch die Kulinarik Japans in deutsche Küchen. Neben zahlreichen Rezepten entführt uns der Autor zunächst in sein persönliches Japan und seine Heimat hier in Deutschland. Sehr ausführlich und bebildert erzählt er über seinen Werdegang, seine Herkunft und seine Liebe zur japanischen Küche und zum Kochen. Diese Seiten habe ich gern gelesen, denn sie waren durch und durch authentisch und machten mir den Autor sehr sympathisch. Ich hatte nach dem Lesen direkt das Gefühl: Dieser Mann hat sehr viel Ahnung von der japanischen Küche, das muss ein gutes Kochbuch sein. Doch mehr als eine gute Einleitung zählen bei einem Kochbuch natürlich die Rezepte. Dabei ordnet Tohru diese nach ihren Zutaten, so gibt es beispielsweise ein Kapitel mit Rezepten mit Miso oder Reis. Auch ganz typische Rezepte wie Ramen findet man in diesem Buch. Leider habe ich für mich persönlich jedoch nicht viele interessante Rezepte zum Nachkochen gefunden, denn das Manko ist: Tohrus Japanküche ist nicht gerade alltagstauglich. Nebst einigen Zutaten, die man nur in gut sortierten Asialäden findet, beinhalten viele Rezepte auch Basics, die man ebenfalls vorab erst Anrühren/Kochen etc. muss, und für die es ebenfalls Rezepte mit noch mehr seltenen Zutaten auf den letzten Seiten gibt. Zusammengefasst also geht die authentische japanische Küche in die Zeit und ins Geld. Die wenigen Rezepte, die ich für mich finden konnte, haben mich aber überzeugt, weshalb ich vier Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Weihnachtliche Romantik mit viel Charme

All I (don’t) want for Christmas
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Nachdem Febe mit ihrer Großmutter nun das letzte Mitglied ihrer Familie verloren hat, steht ihr ein Weihnachten alleine zuhause bevor. Trost spendet die Aussicht auf den anschließenden Ski-Urlaub mit ihrer ...

Nachdem Febe mit ihrer Großmutter nun das letzte Mitglied ihrer Familie verloren hat, steht ihr ein Weihnachten alleine zuhause bevor. Trost spendet die Aussicht auf den anschließenden Ski-Urlaub mit ihrer besten Freundin, doch leider fehlt ihr dafür noch das nötige Kleingeld. Bis ihre Freundin eine Idee hat: Liam, ein Freund ihres Mannes, will dieses Weihnachten unbedingt seine Ex zurückerobern, die nun mit seinem Bruder zusammen ist, indem er sie mit einer neuen Freundin an seiner Seite eifersüchtig macht. Liam ist bereit, Febe dafür zu bezahlen, wenn sie seine Freundin spielt, und Febe schlägt auf den Deal ein. Ihr steht ein turbulentes Weihnachten bei Liams Familie bevor, dass auch ihr Herz nicht ganz unbeschadet übersteht.

Die Idee der Fake-Freundin ist immer wieder unterhaltsam und dass daraus früher oder später mehr werden muss, kommt bei diesen Geschichten keinesfalls überraschend. Dennoch - oder gerade deswegen - hat mich das Buch sehr gut unterhalten. Febe ist eine sehr liebeswerte Protagonistin, bodenständig und natürlich und damit das exakte Gegenteil zu Liams Ex Charlotte, die man eigentlich von Anfang an nicht leiden kann. Bei Liam war ich erst skeptisch, aber genauso wie Febe musste ich ihn wohl erst besser kennenlernen, um festzustellen, dass er ebenfalls ein toller Charakter ist. Besonders gern mochte ich außerdem Liams Bruder Matt, auch wenn dieser nur eine Nebenfigur ist.
Das Buch versetzte mich von Anfang an in weihnachtliche Stimmung. Es war einfach urgemütlich, der Sprecherin zuzuhören und der Weihnachtsgeschichte zu lauschen. Dabei wurde es auch immer mal wieder richtig spannend. Wäre da nicht das letzte Drittel des Buches gewesen, hätte ich fünf Sterne vergeben. Hier hat mich die Autorin leider ein wenig verloren, da die Protagonistin mit mal unvernünftig und kindisch handelt, überdramatisiert und die Geschichte in meinen Augen künstlich in die Länge gezogen wurde. Zwischenzeitlich hätte ich am liebsten ganz abgebrochen, weil ich mich so über die Protagonistin geärgert habe. Ihre verlorenen Sympathiepunkte konnte sie leider auch bis zum Ende nicht mehr zurückgewinnen, trotzdem hat mich der Ausgang des Buches zufrieden gestellt.
Auch die Hörbuchsprecherin hat ihren Job gut gemacht. Ihre Stimme passte sehr gut zu Febe. Einziger kleiner Kritikpunkt: Manchmal konnte ich nicht sicher sagen, ob jetzt Febe oder Liam einen Satz gesagt hat, oder ob Febe etwas wirklich ausgesprochen oder nur in ihrem Kopf gedacht hat. Dieser Umstand wäre aber für jeden Sprecher ein heikler Drahtseilakt, der ja auch mit an der Buchvorlage liegt.
Da ich insgesamt aber sehr gut unterhalten und weihnachtlich eingestimmt wurde, gibt es vier Sterne für Febes und Liams süße Geschichte.

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Veröffentlicht am 06.10.2022

Wie man sich eine Familie stiehlt

The Boy Who Steals Houses: The Girl Who Steals His Heart
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Vom gewalttätigen, kriminellen Vater bei der Tante abgesetzt und von dieser abgehauen, schlagen sich die Brüder Sam und Avery alleine durch. Während der Autist Avery einen Job in der Autowerkstatt hat ...


Vom gewalttätigen, kriminellen Vater bei der Tante abgesetzt und von dieser abgehauen, schlagen sich die Brüder Sam und Avery alleine durch. Während der Autist Avery einen Job in der Autowerkstatt hat und bei zwielichtigen Personen auf dem Sofa schläft, steigt Sam nachts in verlassene Häuser ein, um dort zu übernachten. Bis ihn eines morgens eine trubelige Familie mit vielen Kindern überrascht. Zum Glück fällt er im Gewühl nicht auf, sodass Sam in Versuchung gerät, nicht nur das Haus, sondern dieses Mal auch die Familie zu stehlen.
Der Klappentext weckte bei mir tatsächlich völlig andere Erwartungen an das Buch, die der Roman so nicht erfüllt. Ich hatte mit einer humorvollen, süßen Teenie-Liebesgeschichte gerechnet, aber so ist dieses Buch nicht. Ja, es gibt eine zarte Liebesgeschichte, aber diese ist nicht das Hauptthema. Vielmehr wird dieser Roman früh sehr ernst und tief unter die Haut gehend. Zwar schafft die Autorin es humorvolle Klänge einzubringen, die Grundstimmung ist dennoch düster und teils dramatisch.
Neben dem Thema Autismus nimmt auch das Thema Gewalt im familiären Umfeld mit all seinen (psychischen) Folgen Raum ein. Für ein Jugendbuch wird es dabei stellenweise recht brutal.
Aktuell muss die Thematik Autismus in den Medien überwiegend zur Unterhaltung herhalten, nicht so hier. Die Autorin nimmt weniger den Autisten selbst in den Fokus als dass sie deutlich macht, was Autismus für die Angehörigen bedeuten kann oder was es mit ihnen macht.
Insgesamt war der grobe Verlauf sowie der Ausgang des Romans keine große Überraschung, sondern schon etwas vorhersehbar, aber darauf kam es der Autorin sicherlich auch nicht an. Eher soll dieser Roman wohl andere Einblicke eröffnen und uns zum Teil deutlich aus unserer Wohlfühlzone befördern. Dennoch ist der Autorin ein sehr passender Schluss gelungen, der auch die durch den Roman aufgewühlten Gemüter zufriedener stimmen sollte.
Für diesen ehrlichen, tief gehenden Roman gibt es von mir vier Sterne, einen Stern Abzug, da meine ursprünglichen Erwartungen auf Basis des Klappentextes doch ganz andere waren.

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Veröffentlicht am 28.07.2022

Animiert zum fantasievollen Mitmachen

Rille: Wann ist bald?
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Der kleine Gorilla Rille findet ein Ei im Dschungel und möchte unbedingt wissen, welches Lebewesen darin heranwächst. Um das herauszufinden, muss er sich jedoch in Geduld üben und warten, bis aus dem Ei ...

Der kleine Gorilla Rille findet ein Ei im Dschungel und möchte unbedingt wissen, welches Lebewesen darin heranwächst. Um das herauszufinden, muss er sich jedoch in Geduld üben und warten, bis aus dem Ei etwas schlüpft. Dabei bekommt er Gesellschaft zahlreicher Freunde.

„Wann ist bald?“ kommt im extra großen Format daher (größer als DIN A4), so gibt es in den zum Teil doppelseitigen Illustrationen vieles zu entdecken. Und damit besticht dieses Buch besonders: Die Zeichnungen sind detailreich, liebevoll und farbenfroh und damit insgesamt sehr ansprechend. Allein optisch hätte sich das Buch fünf Sterne verdient. Auch zum Vorlesen eignet sich das Buch sehr gut, da Textblöcke immer von Bildern umgeben sind.
Was schon auf dem Cover hervorgehoben wird: Es soll sich um ein Mitmachbuch handeln. Jedoch gibt es hier nichts aufzuklappen oder ähnliche Funktionen, bei denen durch eine aktive Tätigkeit etwas auf den Seiten verändert wird. Das Buch animiert eher zum fantasiereichen Mitmachen, indem es die Lesenden auffordert, doch auch mal zu Pusten, zu Reiben oder ähnliches oder indem es ein Suchspiel zur Aufgabe gibt. Ich finde das vollkommen in Ordnung für die Bezeichnung Mitmachbuch, da es die Fantasie der Kinder miteinbezieht.

Einen Kritikpunkt gibt es für mich jedoch, weshalb ich dem Buch leider keine 5 Sterne geben kann. Die Geschichte soll - scheinbar - vermitteln, was Geduld bedeutet und wieso geduldig sein gar nicht schwer sein muss. Das vermittelt zumindest der Klappentext. Inhaltlich schafft das Buch es aber nur bedingt diese Message zu transportieren. Ja, alle Beteiligten warten sehr geduldig auf das schlüpfende Ei. Aber es wird dennoch nicht darauf eingegangen, wieso Geduld wichtig sein kann, warum es sich nicht lohnt ungeduldig zu sein etc. Am meisten stört mich das am Ende des Buches: Die Geschichte endet abrupt. Sie ist mit mal zu Ende und man würde eigentlich noch ein Fazit auf der letzten Seite erwarten, das folgt aber nicht. Was Rille in der Geschichte nun gelernt hat, erfahren wir als Leser nicht. So gibt es auch keine Pointe. Schade, dass die Autoren darauf verzichtet haben.

Nicht unerwähnt bleiben soll zum Schluss aber noch das Zusatzmaterial zum Buch. Per QR-Code lassen sich unter anderem tolle Malvorlagen, Rätsel, ein Dschungelteerezept und ein Memory herunterladen und ausdrucken. Das liefert zusätzlich viel Beschäftigung für die Kleinen, sodass sie sich über das Buch hinaus noch viel mit Rille und der Geschichte beschäftigen können - ganz im Sinne eines Mitmachbuches. Dafür gibt es insgesamt gute vier Sterne für Rille und die Geduld.

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