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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.07.2017

Gute Ansätze, aber, aber...

Zwei Kugeln Glück mit Sahne
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Sie schießen aus dem Boden, die Sommerromane, und auch "Zwei Kugeln Glück mit Sahne" verspricht mit seinem zauberhaften Cover und dem Klappentext eine richtige Wohlfühlgeschichte zu werden.
Und ich muss ...

Sie schießen aus dem Boden, die Sommerromane, und auch "Zwei Kugeln Glück mit Sahne" verspricht mit seinem zauberhaften Cover und dem Klappentext eine richtige Wohlfühlgeschichte zu werden.
Und ich muss sagen: das ist sie auch und ich weiß, dass das Buch vielen Lesern sehr gut gefallen wird. Ich muss sagen, ich mochte es auch, aber jetzt kommt ein dickes ABER, denn:
Es ist sehr liebevoll geschrieben und man merkt wirklich den persönlichen Bezug der Autorin zu diesem Thema. Die Zwischenkapitel beschäftigen sich mit einzelnen Eissorten und sind sehr nett gemacht. Die Protagonisten sind eigentlich alle sympathisch, 1-2 sind sogar zu echten Lieblingsfiguren geworden. Auch die Atmosphäre wird sehr authentisch und schön geschaffen. Soweit also viel Positives.
Während der ganzen Geschichte fand ich es nett, aber nicht umwerfend. Es ist ganz gut geschrieben und macht Spaß, daher wäre ich wahrscheinlich bei 3,5-4 Sternen gewesen, da mich das eine oder andere gestört hat, aber nicht Wildes.
Und dann kam das Ende. Und leider hat mich das Ende im Nachhinein noch so geärgert und aufgeregt...tut mir leid, über 3 Sterne kann ich auf keinen Fall hinausgehen, denn für mich ist am Ende einfach der gesamte Aufhänger der Geschichte nicht aufgeklärt worden - offensichtlich wollte die Autorin einen bestimmten Handlungsstrang eigentlich gar nicht, sondern hat ihn nur als Instrument genutzt, um die Geschichte ans Laufen zu kriegen...ich kann jetzt mehr nicht dazu sagen, aber eine bestimmte Sache wurde so blöd (nicht) aufgelöst, dass es für mich einfach eine große Enttäuschung war und genau diese Art von unauthentischen "Es ist alles toll, wir schmeißen alle Probleme über Bord"-Romanen mag ich nicht.
Daher ein Abzug und 3 Sterne für einen immer noch gut gelungenen Roman, der aber leider einen schlechten Nachgeschmack für mich hatte :(

Veröffentlicht am 30.05.2017

Schön, aber nicht mehr

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt
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"Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt" - dieser Titel klingt erstmal sehr platt, drückt aber ganz gut aus, worum es in diesem Roman geht. Der Autorin Tim Bergmann wirkt im Buch nämlich auf den ersten ...

"Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt" - dieser Titel klingt erstmal sehr platt, drückt aber ganz gut aus, worum es in diesem Roman geht. Der Autorin Tim Bergmann wirkt im Buch nämlich auf den ersten Blick wie ein harter Knochen, schafft es aber mit seiner Dystopieeine echte Lanze für die Liebe zu brechen und begeistert damit die Leser. Die Verlagsmitarbeiterin Bea, die fleißigste Arbeitsbiene überhaupt, übernimmt seine Betreuung und versucht damit nicht nur, sein Buch zu verkaufen, sondern direkt den ganzen Verlag zu retten.
Für mich klang es erstmal nach einer originellen Geschichte und ich finde, das ist es auch. Allerdings ist die Geschichte mit 270 Seiten auch sehr kurz (minus unbedruckte Seiten noch kürzer...) und leider merkt man das. Die Figuren sind gut aufgebaut, allerdings erfährt man lange Zeit zu wenig über die Protagonistin Bea und es plätschert so vor sich hin. Immer wieder werden Spannungsmomente eingebaut, aber ich war nicht 100% gepackt und dabei, es hat mich nicht so berühren können. Tim ist eine interessante Figur, keine Frage, aber die Entwicklung zwischen den beiden ging mir etwas schnell und gerade gegen Ende hatte man das Gefühl, jetzt müsste aber schnell eine Auflösung her.
Das Ende war leider vorhersehbar, da nur ein einziger Ausgang in der Geschichte (logisch) möglich war (ich meine damit nicht nur die Liebesgeschichte) und daher war die Spannung für mich im letzten Abschnitt nicht mehr gegeben.
Der Schreibstil der Autorin ist gut und humorvoll, aber für mich ebenfalls kein Knaller.
Insgesamt ein solider Liebesroman, mal was anderes, aber für mich nicht mehr als guter 3-Sterne-Durchschnitt.

  • Einzelne Kategorien
  • Charaktere
  • Handlung
  • Humor
  • Gefühl
  • Cover
Veröffentlicht am 30.05.2017

Interessante Familiengeschichte, aber nicht perfekt

Das Haus der schönen Dinge
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"Das Haus der schönen Dinge" ist der dritte Roman, den Heidi Rehn in der Zeit der Jahrhundertwende ansiedelt und der zweite, den ich davon gelesen habe. Wie zuvor bei "Tanz des Vergessens" gelingt es der ...

"Das Haus der schönen Dinge" ist der dritte Roman, den Heidi Rehn in der Zeit der Jahrhundertwende ansiedelt und der zweite, den ich davon gelesen habe. Wie zuvor bei "Tanz des Vergessens" gelingt es der Autorin sehr gut, die Atmosphäre der Zeit einzufangen und ihre Beschreibungen sind sehr ausführlich und bildhaft, fast wie in einem Drehbuch. Ich habe mich dadurch wirklich immer sehr schnell in die Zeit eingefunden und finde, alles ist sehr authentisch beschrieben.
Doch ebenso wie bei oben genanntem Roman hat mich der Stil der Autorin dennoch nicht 100% überzeugen können. Die Geschichte ist interessant und abwechslungsreich, ich mag die gestalteten Figuren und ihre vielfältigen Charaktere. Für mich waren es jedoch einfach zu viele Zeitsprünge, wodurch wichtige Ereignisse immer wieder erst im Nachhinein erzählt wurden oder untergingen. Dies fand ich sehr schade. Ein Roman, der mit gut 600 Seiten 100 Jahre umfasst, kann von der Gewichtung eigentlich nicht bis kurz vor Schluss in den 1930ern spielen...das war für mich etwas enttäuschend.

Insgesamt ein gut geschriebener und interessanter Jahrhundertwende-Roman, für mich aber nicht mehr als solide 3 Sterne.

Veröffentlicht am 28.05.2017

Spannende Ansätze, 3,5 Sterne

Museum der Erinnerung
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Häusliche Gewalt ist leider häufig ein Tabu-Thema, obwohl viele Frauen (und auch Männer!) darunter leiden.
In dieser Geschichte lernen wir Cathy kennen, deren gewalttätiger Ex-Freund lange von der Bildfläche ...

Häusliche Gewalt ist leider häufig ein Tabu-Thema, obwohl viele Frauen (und auch Männer!) darunter leiden.
In dieser Geschichte lernen wir Cathy kennen, deren gewalttätiger Ex-Freund lange von der Bildfläche verschwunden war, sie nun aber wieder kontaktiert. Dies gefährdet nicht nur ihr neues Leben mit Tom, dem sie nichts von ihrer Vergangenheit berichtet hat, sondern auch ihre Sicherheit....
Ein "Museum der Erinnerung" ist ein Konstrukt, das Cathy in ihrem Kopf baut. Sie sammelt einzelne Gegenstände und macht an ihnen Erinnerungen fest, fühlt sich ihnen durch die Nähe zu den Gegenständen verbunden. Diesen Gedanken fand ich interessant, auch wenn ich persönlich nicht auf diese Art an Erinnerungen festhalte.
Die Geschichte ist spannend aufgemacht, auch wenn es sich nicht um einen Krimi handelt. Am Anfang benötigte ich etwas Eingewöhnungszeit und eigentlich nimmt der Prolog - wie man im Verlauf der Geschichte merkt - bereits recht viel hinweg. Die Erzählperspektive wechselt die ganze Zeit zwischen Gegenwart und Vergangenheit, was teilweise für mich etwas stark episodisch war. Die Aspekte der Vergangenheit sind zwar interessant und für die Geschichte wichtig, dennoch verliert es sich manchmal ein wenig in Details und ich hatte das Gefühl, dafür nicht genug über die Beziehung von Daniel und Cathy zu wissen. Im Endeffekt haben mir vielleicht ein paar Seiten gefehlt, da die Geschichte doch recht kurz ist. Gerade über Tom hätte ich gerne mehr erfahren.
Ich mag den Schreibstil der Autorin und finde die Geschichte wirklich gelungen. Meine Begeisterung konnte jedoch nicht konstant über die ganze Zeit gehalten werden, daher wäre ich bei soliden 3,5 Sternen :)

Veröffentlicht am 02.05.2017

Schön, aber leider zu weltfremd

Madame Cléo und das große kleine Glück
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Madame Cléo ist eine Grand Dame der alten Schule, die in Paris als Model mit Coco Chanel persönlich zusammen gearbeitet hat und sich nun in Berlin ein gemütliches Nest eingerichtet hat. Dieses ist jedoch ...

Madame Cléo ist eine Grand Dame der alten Schule, die in Paris als Model mit Coco Chanel persönlich zusammen gearbeitet hat und sich nun in Berlin ein gemütliches Nest eingerichtet hat. Dieses ist jedoch bedroht, als eine Mieterhöhung ansteht und so sucht sich Cléo kurzerhand Untermieter. Der sympathische Adamo und seine quirlige Mimi berühren ihr Herz und es wird eine richtig tolle Gemeinschaft daraus.
Soweit eine kurze Beschreibung des Inhalts, der insgesamt wirklich nett, fröhlich und auch immer wieder humorvoll ist. Das Buch liest sich flüssig und schnell mal an einem Wochenende. Viele Beschreibungen sind sehr atmosphärisch und gut gelungen und ich würde von der Autorin auf jeden Fall auch nochmal ein Buch lesen.
Insgesamt ist es jedoch kein Buch, das bleibt. Für mich waren die Erwartungen nach den vielen positiven Stimmen vielleicht auch höher, aber leider leider waren mir Cléo und auch Mimi einfach insgesamt zu weltfremd. Das ist mein großer Kritikpunkt, denn bei allen schönen Ideen hätte es einfach auch einen Tick weniger Fantasterei getan und gerade in der 2. Hälfte des Buches wurde es mir mit den beiden einfach etwas zu viel.

Für mich persönlich kein perfektes Lesevergnügen, aber eine nette Geschichte für zwischendurch, keine Frage!