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32,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 720
  • Ersterscheinung: 28.09.2022
  • ISBN: 9783257072136
Ian McEwan

Lektionen

Bernhard Robben (Übersetzer)

Roland Baines ist noch ein Kind, als er 1959 im Internat der Person begegnet, die sein Leben aus der Bahn werfen wird: der Klavierlehrerin Miriam Cornell. Roland ist junger Vater, als seine deutsche Frau Alissa ihn und das vier Monate alte Baby verlässt. Es ist das Jahr 1986. Während die Welt sich wegen Tschernobyl sorgt, beginnt Roland, nach Antworten zu suchen, zu seiner Herkunft, seinem rastlosen Leben und all dem, was Alissa von ihm fortgetrieben hat.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.10.2022

Langatmig

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Ich habe mich etwas schwer getan, dieses immerhin 710 Seiten umfassende Buch zu lesen. Dabei hat mir der Einstieg in die Geschichte gut gefallen. Der Protagonist, ein elfjähriger englischer Internatsschüler, ...

Ich habe mich etwas schwer getan, dieses immerhin 710 Seiten umfassende Buch zu lesen. Dabei hat mir der Einstieg in die Geschichte gut gefallen. Der Protagonist, ein elfjähriger englischer Internatsschüler, wird Anfang der 1960er Jahre von seiner Klavierlehrerin missbraucht und ist ihr über einige Jahre hinweg sexuell hörig. Dieses Erleben prägt sein gesamtes späteres Leben, aus dem er nur sehr wenig macht. Statt sich auf dieses Kindheitserlebnis zu beschränken, zeichnet der Autor das gesamte Leben des Protagonisten Roland bis in seine 70er Jahre hinein nach, zudem nicht chronologisch. Als weitere Stränge schildert er die Lebensläufe noch anderer Personen aus Rolands Umfeld, die mir manchmal schon etwas hanebüchen erscheinen. Was mir ebenso missfällt, ist, dass jeweils aktuelle politische und gesellschaftliche Ereignisse Eingang in die Geschichte finden, wie z.B. die Kubakrise, der Fall der Mauer, die Corona-Pandemie. Dahinter dürfte die Intention des Autors stecken aufzeigen zu wollen, wie ein Menschenleben von eigenen Entscheidungen und äußeren Einflüssen beeinflusst wird. Mir war das aber zu überfrachtet und langatmig.
Ein durchaus anspruchsvolles Buch, das mich enttäuscht zurückgelassen hat.

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Leider nicht mein Lieblingsbuch vom Autor

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Im Diogenes Verlag erscheint der Roman "Lektionen" von Ian McEwan.

Roland Baines ist noch ein Kind, als er 1958 im Internat von seiner Klavierlehrerin Miriam Cornell verführt wird. Jahre später wird ...

Im Diogenes Verlag erscheint der Roman "Lektionen" von Ian McEwan.

Roland Baines ist noch ein Kind, als er 1958 im Internat von seiner Klavierlehrerin Miriam Cornell verführt wird. Jahre später wird er Vater, seine deutsche Frau Alissa verlässt ihn und das Baby, als der Kleine gerade mal vier Monate alt ist. Es dauert Jahre, bis sich Roland 1986 auf die Suche nach seiner Herkunft macht, nach Antworten sucht und herausfinden will, warum ihn Alissa verlassen hat.

Mit diesem Roman habe ich mich schwer getan, einerseits fand ich ihn von der Grundidee her sehr interessant und auch flüssig, anschaulich und einfach gut geschrieben. Aber der Aufbau der Story, die vielen zeitlichen Sprünge und die doch teilweise langatmigen Phasen haben mich doch sehr mit dem Buch hadern lassen.

Roland zieht mit seinen Eltern aus einer britischen Garnison in Libyen nach Großbritannien und kommt dort 1959 als Kind in ein Internat. Seiner Klavierlehrerin fällt seine Begabung auf, mit Strenge versucht sie ihn musikalisch anzuleiten. Sie fühlt sich zu dem Jungen hingezogen und missbraucht ihn. Roland verlässt die Schule und genießt sein Leben, er ist rastlos und ohne Ziel, auch beruflich. Was am Ende dazu führt, dass er sich mit Jobs als Hotelpianist und Tennislehrer über Wasser halten muss.

Ian McEwan fügt in seinem Roman einzelne Episoden aus Rolands Leben und seiner persönlichen Kontakte aneinander, er verwebt dabei aber auch Geschichten anderer Figuren mit ein, verknüpft politische Entwicklung und Zeitgeschehen, Probleme und Erkenntnisse der Protagonisten mit ein, was mir insgesamt einfach zu viele Informationen waren. Ich hätte mir gern einen klaren roten Faden gewünscht, eine erkennbare Trennung von Hauptgeschichte und Nebenszenen, die mich mehr angezogen hätte.

Die Intention hinter dem Roman liegt meiner Meinung nach darin, zu zeigen, wie ein Menschenleben von eigenen und fremden Entscheidungen, von den Auswirkungen von Politik, Katastrophen und gesellschaftlichem Leben beeinflusst wird.

Ein literarisch anspruchsvoller Roman, der eindringlich erzählt wird und dadurch auf Dauer langatmig erscheint. Hat mich leider enttäuscht zurück gelassen.

Veröffentlicht am 07.10.2022

Ausufernd durcheinander

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Der Roman beginnt 1986. Die Story wird nach und nach klar. Von 1986 ausgehend erfahren wir etwas über den Lebensweg von Roland Baines. Er wird mit 11 Jahren von seinen Eltern auf ein Internat nach England ...

Der Roman beginnt 1986. Die Story wird nach und nach klar. Von 1986 ausgehend erfahren wir etwas über den Lebensweg von Roland Baines. Er wird mit 11 Jahren von seinen Eltern auf ein Internat nach England geschickt. Sein Vater ist zu der Zeit Armeeoffizier in Libyen. Roland wäre lieber in Libyen und bei seiner Mutter geblieben. Mit 14 Jahren wird er von seiner Klavierlehrerin verführt. Es entwickelt sich zwischen den beiden ein längeres intimes Verhältnis, das Roland sein ganzes weiteres Leben lang beeinflusst.

Jan McEwan ist ein Star in der Literatur Scene. Deshalb hatte ich mit großen Erwartungen diesen Roman begonnen. Doch beinahe hätte ich das Buch nach hundert Seiten beiseite gelegt. Die Chance auf hundert Seiten bekommt bei mir jedes Buch.

McEwan kann mit Sprache umgehen. Aber muss das dazu führen, dass er immer wieder äußerst lange komplizierte Satzkonstruktionen verwendet, die das flüssige Lesen behindern, auch wenn sie grammatisch vollkommen in Ordnung sind.

Der Aufbau des Romans ist sehr verschachtelt. Von 1986 aus geht es immer wieder zurück zu verschiedenen Episoden in der Vergangenheit. Dann entwickelt sich die Handlung nach 1986 weiter. Auch dabei geht es immer wieder zurück in die Vergangenheit. Ein solcher Aufbau ist legitim. Aber muss das so sein, dass man sich ohne jeden weiteren Hinweis von einem Satz zum nächsten plötzlich in einer ganz anderen Zeit befindet? Na ja, immerhin hat McEwan einen Absatz dazwischen gemacht.

Philosophische Reflektionen zwischendurch sagen einiges zur inneren Entwicklung und Haltung Rolands aus. Aber muss das so ausgebreitet werden? Weniger wäre da mehr gewesen. Weniger hätte mehr verdeutlicht.

Ich hatte von McEwan jedenfalls eine Leserfreundlicheres Buch erwartet.

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