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Veröffentlicht am 31.10.2022

Dämonen, Chaos und offene Fragen

Ich bin dein Schicksal
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Erin kann Noctua sehen, die sich von menschlicher Angst ernähren. In Obskuris, ihrer Welt, leben sie in verschiedenen Clans und gehören unterschiedlichen Gattungen an. Einer von ihnen ist Cal, ein Alpha, ...

Erin kann Noctua sehen, die sich von menschlicher Angst ernähren. In Obskuris, ihrer Welt, leben sie in verschiedenen Clans und gehören unterschiedlichen Gattungen an. Einer von ihnen ist Cal, ein Alpha, mit dem Erin schon lange befreundet war, für den sie sogar Gefühle hatte, bis er vor drei Jahren plötzlich verschwand. Nun ist er zurückgekehrt und möchte, dass Erin ihm verzeiht. Doch seine rätselhafte Rückkehr löst noch viel mehr aus ...

Es gibt einige verschiedene Handlungsstränge, die an sich spannend sind und Fragen aufwerfen: die Politik der Noctua, die dafür gesorgt hat, dass Cal und seine Freunde drei Jahre eingesperrt waren, das unheimliche Verhalten der Zahnfeen, die plötzlich kaum noch warten können, bis den Kindern die Zähne von selbst ausfallen, und natürlich noch Erins Gabe, die Noctua zu sehen, die auch neue Facetten offenbart.

Ich fand es da schon etwas schade, dass man zwischen diesen Themen viel hin und her springt, sodass die aufkeimende Spannung sich manchmal plötzlich auflöst und es gibt viel, das von der Handlung ablenkt. Auch das Ende des Buches fand ich sehr enttäuschend, weil der Cliffhanger aus dem Nichts kommt, die bisherige Handlung beiseite geschoben wird und es so gar keine Erklärungen gab. Am Ende war ich dann eher verwirrt und frustriert, spannend fand ich das leider gar nicht, dafür fehlte mir der Zusammenhang und ein paar Antworten wären auch nett gewesen.

Mich hat auch etwas irritiert, dass der Buchtitel überhaupt nichts mit dem Inhalt zu tun hat. Es gibt kein magisches Schicksal und auch keine schicksalshaften Begegnungen - zumindest nicht in diesem ersten Band. Aber selbst wenn in der Fortsetzung noch etwas zu dem Thema kommen sollte, so passt "Ich bin dein Schicksal" trotzdem kaum zu diesem Buch.

Ich mochte die liebevollen Details und die interessanten Wesen, aber die Handlung war mir letztendlich etwas zu chaotisch, um mich wirklich überzeugen zu können.

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Veröffentlicht am 14.10.2022

Geschwisterrivalitäten & verliebt in den Kaiser

Die Kaiserin
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Elisabeth will einen Mann, der ihre Seele satt macht, aber da sie so rebellisch ist, versucht ihre Mutter sie nur irgendwie unter die Haube zu bringen, bevor Elisabeth noch die ganze Familie blamiert. ...

Elisabeth will einen Mann, der ihre Seele satt macht, aber da sie so rebellisch ist, versucht ihre Mutter sie nur irgendwie unter die Haube zu bringen, bevor Elisabeth noch die ganze Familie blamiert. Schließlich soll sich ihre Schwester Helene bald mit Kaiser Franz von Österreich verloben, doch dann ist ausgerechnet Elisabeth ist diejenige, die den Kaiser sofort verzaubert.

Da das Buch damit beworben wird, dass es das Buch zur Serie ist, möchte ich kurz auch etwas dazu sagen: Das Buch ist im Vergleich viel kürzer und umfasst nur die ersten zwei Folgen, die in diesem Buch auch gut wiedergegeben werden. Während die Serie danach dramatisch weitergeht, finden Elisabeth und Franz hier also früher ihr Happy End und man muss darauf vertrauen, dass das Paar auch alle anderen Krisen zusammen bewältigen wird.

Das Buch bietet viel bessere Einblicke in die Gefühle und Gedanken der Charaktere und hier stehen noch mehr die holprige Liebesgeschichte sowie die Uneinigkeiten der Geschwisterpaare im Vordergrund, politische Themen werden eher kurz angerissen.

Elisabeth ist frei und unbeschwert, Helene hingegen ist perfekt und das Lieblingskind der Mutter. Franz muss als Kaiser viel Verantwortung übernehmen, wird von allen Seiten bedrängt und kann kaum einen Aspekt seines Lebens selbst bestimmen, während sein Bruder Max tun und lassen kann, was er will, selbst wenn das ein schlechtes Licht auf die kaiserliche Familie wirft. Dafür neidet Max seinem Bruder die Aufmerksamkeit und dass er als Kaiser letztendlich alles zu bekommen scheint, was er haben will. Die Geschwister sind sehr unterschiedlich und deswegen mal neidisch und mal frustriert.

Die Rivalitäten und Missverständnisse zwischen ihnen sorgen für viele Probleme, aber auch die Anforderungen an die zukünftige Kaiserin bringen Spannung ein. Ich fand die Liebesgeschichte schon unterhaltsam, besonders durch Elisabeth etwas rebellische Art, aber die romantischen Gefühle waren mir manchmal einfach zu kitschig und zu viel, daher wurde mir auch Elisabeth irgendwann etwas zu anstrengend.

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Veröffentlicht am 08.10.2022

Versteckte Nachrichten quer durch die Zeiten

Verlorene der Zeiten
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Rot und Blau gehören zu zwei verschiedenen Seiten bei einem Krieg der Zeit und trotz ihrer Bedenken und aller Verbote beginnen sie sich versteckte Nachrichten zu hinterlassen, quer durch alle Zeiten und ...

Rot und Blau gehören zu zwei verschiedenen Seiten bei einem Krieg der Zeit und trotz ihrer Bedenken und aller Verbote beginnen sie sich versteckte Nachrichten zu hinterlassen, quer durch alle Zeiten und über verschiedene Stränge verteilt.

Wegen der vielen positiven Meinungen und Awards war ich schon sehr gespannt auf diese Geschichte, aber sie war einfach nicht so ganz nach meinem Geschmack. Das Buch hält sich auf jeden Fall nicht damit auf, die komplexe Welt der Zeitreisen, Stränge und Fäden, dem Garden und den Agenten zu erklären. Man muss eher die Hinweise zusammentragen und eigene Schlüsse ziehen. Auch die Einsätze der Agenten wurden immer kurz thematisiert, man weiß eigentlich nur, das hier mal jemand getötet, da mal jemand gerettet, und dort jemand beeinflusst wird, damit die gewünschten Ereignisse in Gang gesetzt werden, bevor sie dann über die Fäden wieder zum nächsten Einsatz unterwegs sind.

Das alles ist aber nur die Kulisse unserer Liebesgeschichte und Brieffreundschaft, denn die Nachrichten werden in den skurrilsten Dingen versteckt und während der Einsätze gefunden. Die Leben beider Protagonistinnen bestehen nur aus ihrer Arbeit und die Briefe bringen neue Gefühle in ihnen hervor. Ihre heimliche Korrespondenz, ihre Sorgen, entdeckt zu werden und die kleinen Abenteuer zwischen den Zeiten sind spannend und besonders das Ende hat mir gut gefallen.

Der poetische Schreibstil hat mir schon gefallen und ich habe mir auch einige Stellen markiert, was ich sonst selten tue. Dass es aber so geheimnisvoll ist und so wenig erklärt wurde, fand ich sehr schade, ich hätte diese Novelle auch in längerer Form mit mehr Details gern gelesen.

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Veröffentlicht am 07.10.2022

Wenn die Feinde doch netter sind als die eigenen Leute

Emerald Witches
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Kang Hana ist eine Hexe aus dem Smaragdzirkel und aufgrund ihres besonderen magischen Potenzials sind sich eigentlich alle sicher, dass sie sich beim nächsten Ahnenmond als nächste Königin der Hexen durchsetzen ...

Kang Hana ist eine Hexe aus dem Smaragdzirkel und aufgrund ihres besonderen magischen Potenzials sind sich eigentlich alle sicher, dass sie sich beim nächsten Ahnenmond als nächste Königin der Hexen durchsetzen wird. Doch als sie in letzter Minute vom Ritual ausgeschlossen wird, rettet es ihr das Leben, denn die aktuelle Königin verrät sie alle und opfert die sieben Anwärterinnen. Hana kann den Fängen des Opalzirkels entkommen und muss ausgerechnet mit Dämonen zusammenarbeiten, um ihre Freunde zu retten.

Hana ist sehr behütet aufgewachsen, damit sie sich in keine Gefahr begibt und obwohl das Buch sogar mit Unterricht anfängt, hatte ich das Gefühl, dass sie von gar nichts eine Ahnung hat. Zwar hat sie bei ihrem Zirkel schon einiges über Dämonen gelernt, aber dann muss sie schnell erfahren, dass dieses Wissen nur sehr unvollständig ist und dass das Leben der Dämonen vielschichtiger ist, als sich Hana jemals hätte ausmalen können.

Dabei wird sie von Albdämon Bobby begleitet, der durch einen unerwarteten Kuss dafür gesorgt hat, dass sie disqualifiziert wurde, wodurch sie ja erst überlebt hat. Während Bobby albern und mysteriös ist, aber Hana trotzdem nach und nach mit Informationen versorgt, kam mir Hana schon naiv vor. Sie hätte die neue Königin sein können, aber sie ist so unerfahren und nur am Staunen. Ihre Pläne für die Befreiung ihrer Freunde und Familie sind sehr schlicht und unkreativ, das meiste ist Glück oder die Hilfe anderer Leute, die ihr keine Hilfe schuldig sind.

Bei der Magie hätte ich mir auch etwas mehr erhofft. Die Welt der Dämonen sowie die verschiedenen Charaktere haben mir schon gut gefallen, aber die meisten Details aus der Welt der Hexen wurden nur kurz thematisiert und gesehen hat man davon noch weniger, oft geht es eher darum, was die koreanischen Hexen nicht haben, wissen oder können. Ich hoffe aber, dass wir in der Fortsetzung noch mehr Hexenmagie zu sehen bekommen.

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Veröffentlicht am 04.10.2022

Midlife-Crisis, zweite Chancen und alte Geheimnisse

Was nicht war, kann ja noch werden
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Freya hat den Karriereweg gewählt und hatte schon lange im Voraus alles genau geplant. Doch mit fast dreißig Jahren ist sie nicht gerade glücklich, denn ihr Freund will schon die nächsten Schritte Richtung ...

Freya hat den Karriereweg gewählt und hatte schon lange im Voraus alles genau geplant. Doch mit fast dreißig Jahren ist sie nicht gerade glücklich, denn ihr Freund will schon die nächsten Schritte Richtung Familie gehen, Freya hingegen ist noch nicht so ganz bereit, die Leichtigkeit hinter sich zu lassen. Als auch ihre Karriere sie enttäuscht, flieht sie zurück in ihre Jugend.

Im Abschlussjahrgang hatte Freya es sehr eilig, dem Leben in ihrer kleinen Heimatstadt zu entkommen, auch wenn sie dort eigentlich ziemlich glücklich war. Mit Eltern, die sie unterstützten, einer besten Freundin, die ihr immer mit Rat und guter Laune zur Seite stand, und einem festen Freund, mit dem sich alles so richtig angefühlt hat, hatte sie eine ziemlich sorglose Jugend, die sie in dem Alter aber nicht zu schätzen wusste. Zehn Jahre später kommt sie zurück und will wieder die Gefühle von damals finden, es ist, als wäre es ihr Neustart, ihre zweite Chance aufs Erwachsenwerden.

Sie hatte alles hinter sich gelassen und klammert sich nun verzweifelt an jeden Strohhalm, um wieder zu dem Gefühl jener Zeit zurückkehren zu können, aber ihre Freunde und Familie sind schon weiter, während Freya versucht, mit ihnen Schritt zu halten, aber eigentlich bremst sie sie eher aus, weil sie sich wieder wie eine Jugendliche benimmt. Sogar ihre alten Ängste und Geheimnisse hat sie wieder im Gepäck.

Ich fand Freya besonders am Anfang noch ziemlich anstrengend, weil sie mit Scheuklappen durchs Leben zu gehen scheint. Sie hat sich lange auf ihre Karriere konzentriert und trotz ihrer Fähigkeiten beim Stalken mithilfe von Social Media hat sie keine Ahnung, was in den Leben der Menschen um sie herum los ist, als sie in ihre Heimat zurückkehrt.

Während das Erwachsensein sie stresst, idealisiert sie ihre Jugend. Sie versucht an alten, bekannten Dingen festzuhalten und muss erkennen, wie alle anderen ihr Leben weitergelebt haben, während sie ihre Pläne umgesetzt hat. Nun wird sie damit konfrontiert, wie ichbezogen sie sowohl damals war als auch heute ist, aber immerhin ist sie auf einem Weg der Einsicht.

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