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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2022

Bildhaft, magisch, elektrisierend.

Das Reich der Vampire
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Gabriels Weg von dem Jungen zu dem abtrünnigen Mann war blutig, voller Schmerz, Sehnsucht, Wut und Schuld. Die Leere in seinem Inneren wurde nur von der Dunkelheit der Welt übertroffen. Die Geheimnisse ...

Gabriels Weg von dem Jungen zu dem abtrünnigen Mann war blutig, voller Schmerz, Sehnsucht, Wut und Schuld. Die Leere in seinem Inneren wurde nur von der Dunkelheit der Welt übertroffen. Die Geheimnisse haben sich regelrecht in ihm aufgestapelt, die schmerzhaften Erinnerungen haben mich erdrückt. Von außen wirkte es, als wäre jedes noch so kleine Gefühl in ihm abgetötet worden. Mit jeder Seite mehr wuchs in mir Bedauern und Furcht über den weiteren Verlauf.

Jay Kristoff versteht es also nicht nur eine aufgeladene Stimmung zu erzeugen, sondern auch mein Herz auf jede erdenkliche Art zu zerquetschen. Wie oft habe ich gedacht es würde ein Lichtblick erscheinen, damit mich im nächsten Moment die Dunkelheit verschlingt? Wie oft bin ich in den wenigen Glücksmomenten hängen geblieben, um sie vor meinen Augen zersplittern zu sehen und von hinten angefallen und zerfleischt zu werden?

Die Vampire sind bösartige Zeitgenossen, die sich wahlweise Menschen halten wie Haustiere oder sie unerbittlich jagen, um sich in ihrem Blut zu laben. Ein Clan ist grausamer, als der andere und unter den verschiedenen Familien herrscht ein unbarmherziger Krieg.

Ich habe die widerborstigen, rauen Charaktere liebgewonnen. In ihren Geschichten lag Tragik, eine zähe Entschlossenheit und ein unerschütterlicher Glaube an Gott. Die Sprache war derb, die Figuren durch die Zeit rau und abgeschabt geworden, die Gefühle abgestumpft.

Ich habe selten so eine hoffnungslose Geschichte gelesen, die unheimlich wortgewandt geschrieben und mir mit so einem Weltenbau imponiert hat. Es war bildhaft, magisch, elektrisierend.

Fazit: Es ist total faszinierend, wie Jay Kristoff in »Das Reich der Vampire - A Tale of Blood and Darkness« die Handlung aufbaut und permanent für Spannung sorgt. Mein armes Herz wurde durch raue Landschaften geschleift, durch eisige Seen gezogen und an hungrige Monster verfüttert. Ich liebe die melancholische, fast poetische Sprache, die auf die derbe Rauheit der Welt trifft.

Veröffentlicht am 08.10.2022

Sprachgewaltig!

Mehr als wahrscheinlich
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Sarah Watson schreibt fesselnd, klug, gewitzt und mit Humor. Die Energie, der Eifer, die Hingabe und Leidenschaft mit denen sich Ava, CJ, Jordan und Martha für Ungerechtigkeiten einsetzen, war unfassbar ...

Sarah Watson schreibt fesselnd, klug, gewitzt und mit Humor. Die Energie, der Eifer, die Hingabe und Leidenschaft mit denen sich Ava, CJ, Jordan und Martha für Ungerechtigkeiten einsetzen, war unfassbar erfrischend und scharfsinnig! Die Autorin lässt ihre Charaktere an dem Leben und den Umständen wachsen und gibt ihnen den Freiraum sich mit ihren Träumen und Ängsten auseinanderzusetzen. Gleichzeitig gibt sie ihnen den Halt durch die Freundschaft und das Wissen, sich immer aufeinander verlassen zu können.

Während jede für sich einen inneren Kampf ausficht, Geheimnisse mit sich herumträgt und sich ganz neue Richtungen auftun - steht die Freundschaft der vier immer im Fokus. Die Wege sind gespickt mit Herausforderungen, Überraschungen, neuem Mut und der Liebe. Auch wenn sie unterschiedliche Blicke auf die Welt haben und aus verschiedenen Verhältnissen kommen - eins haben sie gemeinsam: sie träumen groß!

Das war ein Aspekt, der mich unheimlich bestärkt hat. Eine weitere Faszination hat die Rätseljagd, auf die mich die Autorin geschickt hat, ausgeübt. Sarah Watson spielt geschickt mit den kleinsten Andeutungen, streut Hinweise und ich als Leserin habe einfach jede Seite mitgefiebert.

Fazit: »Mehr als wahrscheinlich« wirft durch Ava, CJ, Jordan und Martha einen erfrischenden Blick auf die Welt. Sarah Watson zeigt, wie sehr uns Freundschaften prägen, wie sie uns Mut machen und beflügeln. Die Sprachgewalt, Tiefsinnigkeit und Verbundenheit hat mich mit jeder Seite von Neuem überrascht!

Veröffentlicht am 08.10.2022

Aufwühlend, mutig und überraschend!

Remember when Dreams were born
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Anne Goldberg hat einen unglaublich warmherzigen und erfrischenden Schreibstil, der mich federleicht durch die Handlung getragen hat, ohne die Tragweite und Schwere der Thematik zu verlieren. Sie hat es ...

Anne Goldberg hat einen unglaublich warmherzigen und erfrischenden Schreibstil, der mich federleicht durch die Handlung getragen hat, ohne die Tragweite und Schwere der Thematik zu verlieren. Sie hat es geschafft mich emotional auseinander zu nehmen und mir Seite für Seite neuen Mut zu geben.

Die Gefühle von Maggie hat die Autorin sehr eingängig und einfühlsam beschrieben. Das betrifft vor allem das Anpassen an die neue Situation, die Erschöpfung, Verzweiflung und Herausforderung mit den Schmerzen umzugehen. Es ist aber auch die Umstellung des Lebensstils, die ganzen Hindernisse im Alltag. Es war aufwühlend mit Maggie diese Schritte zu gehen, zurückgeworfen zu werden, voranzukommen und sich immer wieder über die Kleinigkeiten zu erfreuen oder an ihnen zu scheitern. Denn trotz des ganzen Schmerzes hat Maggie ihren Stolz und ihre humorvolle Art nicht verloren.

Das Anbandeln von Maggie und Tom war auf der einen Seite unkompliziert und schön, als hätte ich mich zusammen mit ihnen verliebt. Es gab das volle Programm, mit witzigem Geplänkel, zaghaften Blicken, warmen Worten, Bauchkribbeln, überquellenden Gedanken und Gefühlen. Die andere zeigt nicht nur die offensichtlichen Schmerzen, sondern auch die tief verborgenen. Maggies Zweifel, ihre Unsicherheiten, ihr eiserner Wille, sich selbst und anderen zu beweisen, dass sie alleine klarkommen kann. Sie hat so ein unglaubliches Kämpferherz.

Fazit: Anne Goldberg hat mich mit »Remember when dreams were born« unheimlich beeindruckt! Ihre Charaktere stecken voller Überraschungen, die Liebesgeschichte ist herzerwärmend, die Gefühle nahbar und authentisch und die Handlung hat mich regelrecht auseinander genommen. Für mich ein Highlight!

Veröffentlicht am 08.10.2022

Das atmosphärische Venedig und die unbarmherzige Modewelt!

Shape of Love - Mit jeder meiner Fasern (Love-Trilogie, Band 1)
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Marina Neumeier hat ihre Charaktere unglaublich authentisch, emotional und mit einer unbändigen Energie gestaltet. Cleo zum Beispiel hat ein sanftmütiges Wesen, bei der ich dachte, dass sie sich nie im ...

Marina Neumeier hat ihre Charaktere unglaublich authentisch, emotional und mit einer unbändigen Energie gestaltet. Cleo zum Beispiel hat ein sanftmütiges Wesen, bei der ich dachte, dass sie sich nie im Leben in dieser kalten und unbarmherzigen Modewelt durchsetzen kann. Aber Himmel, diese junge und stolze Frau hat mich so überrascht. Ihr Feuer hat mich überrollt, ihr Enthusiasmus und ihre Kreativität haben mich abheben und träumen lassen. Gleichzeitig hat sie mich mit ihrem Blick auf die Welt, auf den Boden zurückgeholt.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Atmosphäre der Geschichte. Ich habe meinen Fuß aus der Bahn und auf das Pflaster von Venedig gesetzt und war in dem Feeling gefangen. Sofort war die Wärme auf meiner Haut, die Seeluft in der Nase, das Gewusel der Touristen vor meinen Augen und es hat mir unfassbar viel Spaß gemacht, die Stadt und seine Winkel zu erkunden.

Trotz der knisternden Spannung zwischen Cleo und Alessandro, lassen sie sich Zeit und es entsteht langsam und mit Bedacht eine Freundschaft, die mein Innerstes erwärmt hat. Die Autorin lässt uns als Lesende gekonnt schmoren, verwebt Arbeit, Mode und Liebe zu einem großartigem New Adult Roman, den ich euch unbedingt ans Herz legen möchte!

Fazit: Marina Neumeier hat mich in »Shape of Love - Mit jeder meiner Fasern« ins atmosphärische Venedig und in die unbarmherzige Modewelt eingeführt. Sie schreibt fesselnd, mit unfassbar viel Gefühl und schafft es gekonnt eine knisternde Stimmung aufzubauen. Ich habe das Feeling und die Energie der Charaktere sehr genossen!

Veröffentlicht am 27.09.2022

Erst leise und zurückhaltend, dann laut und explodierend!

Nick & Charlie (deutsche Ausgabe)
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Ich liebe es, wie Alice Oseman die Gefühle ihrer Charaktere zum Äußeren kehren kann. Wie sie brüllen, toben, weinen, lachen, in sich gehen und nachdenken. Wie sie sich selbst, ihre Emotionen und Verhaltensweisen ...

Ich liebe es, wie Alice Oseman die Gefühle ihrer Charaktere zum Äußeren kehren kann. Wie sie brüllen, toben, weinen, lachen, in sich gehen und nachdenken. Wie sie sich selbst, ihre Emotionen und Verhaltensweisen hinterfragen. Vor allem liebe ich es, dass es immer jemanden gibt, der reflektiert, wenn Nick & Charlie es vor Wut, Angst oder Verzweiflung nicht mehr können.

Die Autorin zeigt die Nuancen in der Gefühlswelt auf, die Risse, die Ungewissheiten, die Freude und gleichzeitige Furcht vor Veränderungen. Immer mit der Frage nach den Wünschen und Träumen. Dazwischen legt sie mit einfachen Worten liebevolle Gesten, kleine Aufmerksamkeiten und das Gefühl in mir als Leserin, dass ich Nick und Charlie in jedem ihrer Schritte, Denkweisen und emotionalen Ausbrüchen verstehe.

Fazit: Alice Oseman hat mit »Nick & Charlie« eine kurze Geschichte über das Erwachsenwerden und die einhergehenden Veränderungen geschrieben. Sie schildert emotional und eindrucksvoll, wie tief Unsicherheiten gehen, wie wenig wir Neuanfänge verhindern können und dass sie nicht immer das Ende bedeuten müssen.