Bildhaft, magisch, elektrisierend.
Das Reich der VampireGabriels Weg von dem Jungen zu dem abtrünnigen Mann war blutig, voller Schmerz, Sehnsucht, Wut und Schuld. Die Leere in seinem Inneren wurde nur von der Dunkelheit der Welt übertroffen. Die Geheimnisse ...
Gabriels Weg von dem Jungen zu dem abtrünnigen Mann war blutig, voller Schmerz, Sehnsucht, Wut und Schuld. Die Leere in seinem Inneren wurde nur von der Dunkelheit der Welt übertroffen. Die Geheimnisse haben sich regelrecht in ihm aufgestapelt, die schmerzhaften Erinnerungen haben mich erdrückt. Von außen wirkte es, als wäre jedes noch so kleine Gefühl in ihm abgetötet worden. Mit jeder Seite mehr wuchs in mir Bedauern und Furcht über den weiteren Verlauf.
Jay Kristoff versteht es also nicht nur eine aufgeladene Stimmung zu erzeugen, sondern auch mein Herz auf jede erdenkliche Art zu zerquetschen. Wie oft habe ich gedacht es würde ein Lichtblick erscheinen, damit mich im nächsten Moment die Dunkelheit verschlingt? Wie oft bin ich in den wenigen Glücksmomenten hängen geblieben, um sie vor meinen Augen zersplittern zu sehen und von hinten angefallen und zerfleischt zu werden?
Die Vampire sind bösartige Zeitgenossen, die sich wahlweise Menschen halten wie Haustiere oder sie unerbittlich jagen, um sich in ihrem Blut zu laben. Ein Clan ist grausamer, als der andere und unter den verschiedenen Familien herrscht ein unbarmherziger Krieg.
Ich habe die widerborstigen, rauen Charaktere liebgewonnen. In ihren Geschichten lag Tragik, eine zähe Entschlossenheit und ein unerschütterlicher Glaube an Gott. Die Sprache war derb, die Figuren durch die Zeit rau und abgeschabt geworden, die Gefühle abgestumpft.
Ich habe selten so eine hoffnungslose Geschichte gelesen, die unheimlich wortgewandt geschrieben und mir mit so einem Weltenbau imponiert hat. Es war bildhaft, magisch, elektrisierend.
Fazit: Es ist total faszinierend, wie Jay Kristoff in »Das Reich der Vampire - A Tale of Blood and Darkness« die Handlung aufbaut und permanent für Spannung sorgt. Mein armes Herz wurde durch raue Landschaften geschleift, durch eisige Seen gezogen und an hungrige Monster verfüttert. Ich liebe die melancholische, fast poetische Sprache, die auf die derbe Rauheit der Welt trifft.