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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.12.2022

Eine Geschichte, wie das Leben sie schreibt

Falschgeld
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Matthias Matschke erzählt die Geschichte eines Sohnes, von dessen Kindheit und Jugend auf dem Land, seiner ersten Liebe und dem Zerfall der Familie. Eine Geschichte voller Gefühle, Stimmungen und einem ...

Matthias Matschke erzählt die Geschichte eines Sohnes, von dessen Kindheit und Jugend auf dem Land, seiner ersten Liebe und dem Zerfall der Familie. Eine Geschichte voller Gefühle, Stimmungen und einem Sittenbild der achtziger Jahre.
Die Handlung ist sprunghaft, lebt von Rückblicken und dem zunehmend wachsenden Verständnis für das Leben an sich. Berichtet von der Fähigkeit, das Schicksal zu nehmen, wie es kommt, und den eigenen Weg zu finden. Von Liebe und Zusammenhalt, Familie und Selbständigkeit. Eine Geschichte, wie das Leben sie schreibt.
Matthias Matschke liest persönlich. Mit Hingabe, ruhig und gelassen. Man hört ihm zu und bleibt zurück mit berührenden, manchmal auch verstörenden Eindrücken und etwas Ratlosigkeit.

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Veröffentlicht am 08.10.2022

Ein entsetzlicher Mord, dessen Auslöser weit in der Vergangenheit liegt

TEAM HELSINKI
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Ein schrecklicher Fund vor der Villa einer bekannten Unternehmersfamilie wirft Fragen auf. Wer war die Tote und warum fand die grausame Inszenierung direkt auf deren Grundstück statt? Die Identität der ...

Ein schrecklicher Fund vor der Villa einer bekannten Unternehmersfamilie wirft Fragen auf. Wer war die Tote und warum fand die grausame Inszenierung direkt auf deren Grundstück statt? Die Identität der Toten kann überraschend schnell geklärt werden, die Umstände ihres Todes allerdings zunächst nicht…

Ich bin ein großer Fan von nordischen Krimis und war sehr gespannt auf den ersten Fall des Teams Helsinki. Der Plot um den Mord hat mir sehr imponiert, war fesselnd und einfallsreich. Und in Kommissarin Paula Pihjala fand ich eine sympathische Protagonistin.
Spannung war also vorprogrammiert, nur leider fand ich keinen Bezug zu den Ermittlungen. Die Zusammenhänge waren mir zu abstrakt, etwas weit hergeholt, irgendwie für mich nicht überzeugend. Dabei musste ich das Buch unbedingt bis zum Ende lesen und wollte Gewissheit über den Mörder haben. Die meiste Zeit war ich hin- und her gerissen, am Schluss auch einigermaßen zufrieden. Ich kann nicht genau beschreiben warum, aber so richtig gefallen hat es mir leider nicht.

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Veröffentlicht am 29.06.2022

Wirklich schlimmer, düsterer Fall mit etwas instabiler Ermittlerin

Weißer Flieder
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Der Sommer und die Ferien sind greifbar nahe, als im Stadtpark von Lund ein schwerstverletztes Mädchen aufgefunden wird. Der junge Mann, der sie mit einem Fliederzweig in den Händen entdeckte, ist der ...

Der Sommer und die Ferien sind greifbar nahe, als im Stadtpark von Lund ein schwerstverletztes Mädchen aufgefunden wird. Der junge Mann, der sie mit einem Fliederzweig in den Händen entdeckte, ist der Sohn von Kommissarin Sara Vallén, und dieser wird der Fall umgehend entzogen…

Cecilia Sahlström hat ein wirklich schreckliches Szenario entworfen, gruselig, abstoßend und leider auch nach wir vor aktuell. Man ist sofort gefangen im Dickicht der Ermittlungen, sieht selten eine brauchbare Spur und hängt, genau wie das Polizeiteam, in der Luft. Die Autorin hat den Fall sehr gut konstruiert, schreibt spannend und sehr dicht, allerdings überwiegen die persönlichen Probleme der Kommissarin oft so sehr, dass sich daraus sogar Versäumnisse bei den Recherchen ergeben. Einerseits sehr menschlich, andererseits aber irgendwie unbefriedigend. So wehrhaft sie im Beruf ist, so sehr versagt sie privat. Die besondere Situation ist sicherlich sogar verständlich, aber für mich ist das leider etwas zu „privat-lastig“. Ich habe sehr gerne Anteil am Leben der Protagonisten, in diesem Fall konnte es mich leider nicht überzeugen.
Kaja Sesterhenn liest eindringlich und flüssig, ihrer Interpretation ist es zu verdanken, dass man stets ausreichend Spannung empfindet!
Ich bin hin- und hergerissen und kann mir vorstellen, dass es auch begeisterte Hörer gibt! Für mich war die etwas labile Ermittlerin leider nicht so zufriedenstellend.

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Atmosphärischer Cote d’Azur-Krimi mit Schwerpunkt auf Politik und Sozialkritik

Endstation Côte d'Azur
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Als am schönsten Strandabschnitt in Cannes ein toter Afrikaner aufgefunden wird, liegt der Verdacht nahe, dass es sich um einen Flüchtling handelt. Aber die Ermittlungen zeigen, dass der Tote einer der ...

Als am schönsten Strandabschnitt in Cannes ein toter Afrikaner aufgefunden wird, liegt der Verdacht nahe, dass es sich um einen Flüchtling handelt. Aber die Ermittlungen zeigen, dass der Tote einer der vielen Straßenhändler war. Sein Tod erscheint mysteriös und Leon Duval stellt Nachforschungen an…
Christine Cazon kann sehr lebendig und detailreich schreiben, sie erzählt sehr atmosphärisch und verbreitet wunderbares französisches Flair. Auch der Fall beginnt spannend und bleibt es bis zum unerwarteten Ende, allerdings ist er für mich zu sehr politisch und sozialkritisch angehaucht.
Das Flüchtlingsthema ist nach wie vor aktuell und sehr erschütternd, die Menschen brauchen unbedingt Beachtung und Perspektiven, allerdings finde ich die Diskussionen und Ausführungen zu langatmig und zu überlastig. Man verliert sich geradezu in den Schilderungen, der Krimi gerät beinahe aus dem Fokus.
Das Highlight ist Gert Heidenreich, der sehr überzeugend und fesselnd lesen kann und den Hörer trotz einiger Längen immer wieder in den Bann zieht.

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Veröffentlicht am 27.07.2021

Hörbuchrezension: Spannend, aber mit Bedarf an Geduld und Nachsicht

Knochenkalt
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Penny ist Redakteurin bei einem Berliner Tageblatt. Ihre Stellung verdankt sie ihrem Patenonkel Max, der ihr Freund und Beschützer gleichermaßen ist. Denn Penny hat kein leichtes Leben. Ihre Mutter hat ...

Penny ist Redakteurin bei einem Berliner Tageblatt. Ihre Stellung verdankt sie ihrem Patenonkel Max, der ihr Freund und Beschützer gleichermaßen ist. Denn Penny hat kein leichtes Leben. Ihre Mutter hat die Familie verlassen, der Vater sich daraufhin dem Alkohol verschrieben. Und Penny hat ein Handicap, sie ist manisch-depressiv. Als in Berlin eine Reihe unerklärlicher, brutaler Morde geschieht, möchte sie an ihren ersten großen Schreiberfolg anschließen und stürzt sich ins Geschehen. Da kommt ihr der Mörder mit einem Brief geradezu entgegen…
Cecily von Hundt hat einen super spannenden Plot erdacht, eine geradezu haarsträubende Geschichte, die berührt und trotzdem sehr glaubhaft klingt. Leider bin ich mit Penny überhaupt nicht warm geworden. Das liegt nicht unbedingt an Ihrer Krankheit und ihrer Einstellung dazu, eher an den unermüdlichen Schilderungen ihrer persönlichen Befindlichkeiten. Ich habe vollstes Verständnis für problematische Situationen und Selbstzweifel, aber hier überwiegen sie eindeutig, fangen stellenweise an zu nerven und treiben die Handlung weit weg von jeglichen zu erwartenden journalistischen Recherchen.
Dadurch ist die spannende Story für mich langatmig geworden, nervig durch Pennys stets präsenten persönlichen Problemen, durch die der Täter und seine grausigen Absichten fast ins Hintertreffen geraten.
An Cornelia Waibel gilt mein großes Kompliment! Sie liest deutlich, ruhig, besonnen und charakterstark. Und sie verleiht Penny genau diesen Ausdruck, den sie ausstrahlt: Unzufriedenheit gepaart mit Selbstkritik, die bei mir persönlich leider zu Ablehnung geführt hat.
Insgesamt eine sehr spannende Story mit Stellen, die etwas Geduld und Nachsicht erfordern.

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