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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2022

Ein absolutes Highlight für mich!

The Boy Who Steals Houses: The Girl Who Steals His Heart
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Als ich beim Durchstöbern der neuen Vorschau des Fischer Verlags auf „The Boy Who Steals Houses“ stieß, konnte der außergewöhnliche Titel meine Neugierde sofort wecken. Da mich auch das Cover und der ...

Als ich beim Durchstöbern der neuen Vorschau des Fischer Verlags auf „The Boy Who Steals Houses“ stieß, konnte der außergewöhnliche Titel meine Neugierde sofort wecken. Da mich auch das Cover und der Klappentext direkt ansprachen, stand für mich sehr schnell fest, dass ich das Buch lesen möchte.

Der 15-jährige Sammy Lou und sein älterer autistischer Bruder Avery haben es nicht leicht. Ihre Mutter hat sie vor vielen Jahren verlassen, ihr Vater ist gewalttätig und völlig überfordert mit Averys Verhalten und seit die beiden von ihrer Tante ausgerissen sind, leben sie auf der Straße und sind auf sich alleine gestellt. Um irgendwie über die Runden zu kommen, steigt Sam regelmäßig in verwaiste Häuser ein, klaut Essen und Wertgegenstände und lebt dort so lange wie möglich. Bisher ist immer alles glatt gelaufen – bis zu dem Tag, an dem er in das Haus der De Laineys einbricht. Zu seinem Schrecken kommt die Familie früher als erwartet zurück, doch obwohl er erwischt wird, ruft niemand die Polizei oder schmeißt ihn raus. Im Gegenteil, er wird sogar zum Essen eingeladen. Man hält ihn für den Freund eines der Geschwister und auch wenn Sam weiß, dass es falsch ist, stellt er diesen Irrtum nicht richtig. Die De Laineys sind all das, wonach sich Sam schon so lange sehnt: Eine liebevolle Familie, in der Wärme und Geborgenheit herrschen und alle zusammenhalten. Als Sam sich in die gleichaltrige Moxie verliebt (und ihre himmlichen Waffeln), fällt es ihm nur noch schwerer, die achtköpfige Familie wieder zu verlassen. Seiner dunklen Vergangenheit kann er jedoch nicht entkommen.

Kennt ihr das, ihr schlagt ein Buch auf und möchtet eigentlich nur mal kurz reinlesen, seid dann aber von Beginn an so gebannt und fasziniert von der Story, dass aus den geplanten wenigen Seiten auf einmal immer mehr und letztendlich sehr viele werden? Mir erging es so bei „The Boy Who Steals Houses“. Ich hatte mir ja schon gedacht, dass mir das Buch gefallen wird, aber dass es mich so dermaßen fesseln und beeindrucken würde, hätte ich dann doch nicht erwartet. Ich bin dank des angenehm flüssigen Schreibstils, der mitreißenden Handlung und den kurzen Kapiteln nur so durch die Seiten geflogen und habe die Geschichte innerhalb kurzer Zeit mit großer Begeisterung verschlungen.

Erzählt wird alles aus der Sicht des 15-jährigen Sam in der dritten Person. Mir war unser Romanheld auf Anhieb sympathisch. Dass er ein Dieb ist, sich regelmäßig Zutritt zu fremden verlassenden Häusern verschafft und auch vor Gewalt nicht zurückschreckt, lässt ihn natürlich auf den ersten Blick in keinem guten Licht dastehen, aber da noch deutlich wird, warum er all das tut (und einen Teil kann man ja auch bereits dem Klappentext entnehmen), verzeiht man Sam seine Fehler und muss ihn einfach gernhaben. Ich jedenfalls habe ihn sehr schnell in mein Herz geschlossen. Sam ist ein total lieber und einfühlsamer Kerl und bemerkenswert tapfer und stark, sein älterer autistischer Bruder Avery ist die wichtigste Person in seinem Leben und er würde alles tun, um ihn zu beschützen. Dass Sam erst fünfzehn Jahre alt ist und eigentlich selbst jemanden bräuchte, der ihm hilft und auf ihn aufpasst, verdrängt er gekonnt. Ich habe Sam zutiefst für seine Stärke bewundert und obwohl die Handlung nicht in der Ich-Perspektive geschildert wird, habe ich mich in unserem Protagonisten unglaublich gut ihn hineinversetzen können und all das empfunden, was er empfunden hat: Wut, Verzweiflung, Hilfslosigkeit und Angst, aber auch Hoffnung, Liebe und Freude. Dieses Buch steckt wahrlich voller Emotionen und mit einen auf die reinste Gefühlsachterbahnfahrt mit.

In meinen Augen hat C. G. Drews die schmale Gratwanderung zwischen Ernst und Humor mit Bravour gemeistert. Das Buch behandelt viele wichtige und größtenteils ziemlich schwierige Themen wie Autismus, Kindesmisshandlung, Vernachlässigung und Verlust, der Wunsch nach einem liebevollen Zuhause und nach Zugehörigkeit und Geborgenheit. Die Story ist definitiv keine leichte Kost und stellenweise auch brutal. Sam und sein großer Bruder Avery haben in ihrer Vergangenheit eine Menge Schlimmes durchmachen müssen, wie wir dank zahlreicher Rückblenden erfahren, und auch in der Gegenwart haben es die beiden überhaupt nicht leicht. Eine Triggerwarnung hätte ich daher nicht schlecht gefunden.
Obwohl die Grundstimmung insgesamt eine recht düstere ist und es immer wieder herzzerreißende und dramatische Szenen gibt (vor allem in den Rückblicken), wird die Geschichte niemals zu beklemmend oder heftig. Sie ist oft auch überraschend lustig und lässt einen immer wieder breit schmunzeln. So sorgt vor allem die Familie De Lainey für eine tolle Stimmung und richtig gute Laune.

Der Unterschied zwischen dem Leben der De Laineys und dem von Sam und Avery könnte unterschiedlicher nicht sein. Während die beiden Brüder kaum Liebe und eine Menge Gewalt erfahren haben und ständig Hunger leiden müssen, herrscht bei den De Laineys ganz viel Wärme, Sicherheit und Trubel und Essen gibt es auch genug.
Ich fand die De Laineys einfach nur wundervoll. Ihr Familienleben wird so herrlich chaotisch, lustig und herzlich beschrieben und die Familienmitglieder sind auf ihre jeweilige Art und Weise einzigartig. Man fühlt sich bei ihnen einfach sofort pudelwohl und möchte ihr Zuhause am liebsten gar nicht mehr verlassen. Sams Wunsch, Teil dieser trubeligen achtköpfigen Großfamilie und ihres Alltags zu sein, der sich so krass von dem seinen unterscheidet, habe ich daher nur zu gut nachvollziehen können. Es zeigt sich allerdings noch, dass auch bei den De Laineys nicht alles eitel Sonnenschein ist und sie ihre Sorgen und Probleme haben. Als Leser*in leidet man daher auch mit ihnen mit, vor allem mit Moxie habe ich stellenweise sehr mitgefühlt.
Moxie hat mir mit ihrer durchsetzungsstarken und toughen Art ganz besonders gut gefallen. Sie ist zwar meist sehr mürrisch drauf, aber da man noch die Gründe dafür erfährt, kann man ihr kratzbürstiges Verhalten absolut verstehen. Also ich fand Moxie klasse und die Liebesgeschichte, die sich zwischen ihr und Sam entwickeln wird, mochte ich ebenfalls sehr gerne. Sie ist glaubhaft und zart und fügt sich stimmig ins Geschehen ein.

Neben der Lovestory hat mich auch die Darstellungsweise von Sams autistischem großen Bruder Avery überzeugen können. Da ich keine Erfahrungen mit Autismus habe, kann ich nun natürlich nicht sicher sagen, ob die Veranschaulichung wirklich authentisch ist, allerdings gehe ich sehr davon aus, dass dem so ist. Auf mich jedenfalls hat alles sehr realistisch gewirkt.

Das Ende hat mich ebenfalls vollkommen zufriedenstellen können. Es ist kein klassisches Happy End und recht offen, es lässt einen aber voller Hoffnung zurück und passt in meinen Augen perfekt zur Geschichte. Also für mich hat hier einfach alles gestimmt. Dies war mein erstes Werk von der US-amerikanischen Autorin C. G. Drews und es wird bestimmt nicht mein letztes gewesen sein.

Fazit: Ein eindrucksvoller Roman, der mitreißt, berührt und aufwühlt und einen einfach nicht mehr loslässt!
„The Boy Who Steals Houses“ von C. G. Drews ist so ein Buch, bei welchem ich sehr hoffe, dass es die Aufmerksamkeit erhalten wird, die es verdient. Ich kann es nur empfehlen, für mich ist dieses Buch ein echtes Highlight! Es ist emotional, intensiv, ehrlich und ergreifend, es ist schmerzhaft und wunderschön zugleich und von der ersten bis zu letzten Seite absolut fesselnd. Ich habe es so richtig weggesuchtet und eine unvergessliche Zeit mit Sam, Avery und den weiteren großartigen Charakteren verbracht. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 07.10.2022

Ein zauberhaftes Weihnachtsabenteuer voller Fantasie, Warmherzigkeit und Magie!

Der Weihnachtosaurus und die böse Liste
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Was war meine Freude groß als ich hörte, dass dieses Jahr endlich der dritte Teil vom Weihnachtosaurus auf Deutsch erscheinen wird. Die ersten beiden Bände habe ich richtig geliebt, für mich ist diese ...

Was war meine Freude groß als ich hörte, dass dieses Jahr endlich der dritte Teil vom Weihnachtosaurus auf Deutsch erscheinen wird. Die ersten beiden Bände habe ich richtig geliebt, für mich ist diese Reihe eine der schönsten Weihnachtsbuchserien, die ich kenne. Den dritten Band musste ich daher natürlich unbedingt bei mir einziehen lassen.

Die Adventszeit hat begonnen und im Weihnachtshauptquartier am Nordpol sind die Vorbereitungen für Heiligabend bereits im vollen Gange. Auch der Weihnachtsmann erfüllt seine jährlichen Pflichten und widmet sich wie in jedem Jahr am 1. Dezember der berüchtigten Liste der unartigen und artigen Kinder. Zu seinem Entsetzen muss der Weihnachtsmann dabei feststellen, dass auf der bösen Liste der Unartigen deutlich mehr Namen stehen als auf der mit den Artigen. Und nicht nur das: Auch William Trudel, der beste Freund des Weihnachtosaurus, gehört in diesem Jahr zu den ungezogenen Kindern. Der Weihnachtsmann und sein Dino können es gar nicht glauben. Was ist nur passiert, das dazu geführt hat, dass Williams Name auf der bösen Liste aufgetaucht ist? Für den Weihnachtosaurus steht sofort fest, dass er der Sache nachgehen muss. Und eine weitere wichtige Mission wartet auf ihn: Er muss unbedingt dafür sorgen, dass die Listen wieder im Gleichgewicht sind – schafft er dies nicht, würde es kein Weihnachten mehr geben. Der Weihnachtosaurus begibt sich daraufhin auf eine abenteuerliche Reise. Ob es ihm wohl gelingen wird, den unbraven Kindern dabei zu helfen ihre Fehler einzusehen und das Weihnachtsfest zu retten?

Obwohl es bei mir nun schon wieder eine ganze Weile her ist, dass ich die ersten beiden Bände gelesen habe und mir die genauen Ereignisse inzwischen nicht mehr so präsent waren, habe ich problemlos in das Weihnachtosaurus-Universum zurückgefunden. Meiner Ansicht nach muss man die beiden Vorgänger auch gar nicht kennen, um der Handlung im dritten Band folgen zu können. Die Bücher bauen zwar aufeinander auf, aber da die Geschichten dennoch sehr abgeschlossen sind und alles Wichtige erklärt wird, sind sie in meinen Augen gut unabhängig voneinander lesbar. Ich kann allerdings trotzdem nur raten, die chronologische Reihenfolge einzuhalten. Die Lesefreude ist dann einfach um einiges höher.

Was mein Lesevergnügen anbelangt, kann ich nur sagen, dass ich mich eindeutig zurecht so sehr auf das neue Weihnachtosaurus-Abenteuer gefreut habe. Im Vergleich zu den zwei vorherigen Teilen habe ich diesen Band zwar als ein klein wenig schwächer empfunden, aber ein Highlight war er dennoch für mich, auf jeden Fall. Auch „Der Weihnachtosaurus und die böse Liste“ steckt voller Fantasie, herrlicher Weihnachtsmagie und toller Lebensweisheiten und wird mit viel Liebe und Humor erzählt. Ich habe mich von den ersten Zeilen an pudelwohl in der Geschichte gefühlt und eine wunderschöne, und leider viel zu kurze Zeit zwischen den Buchdeckeln verbracht.

Anders als in den Vorgängern, in denen William Trudel eine der Hauptpersonen ist, übernimmt er in diesem Band nur eine sehr kleine Rolle und taucht erst zum Ende hin auf, genauso wie sein weihnachtsverrückter Dad Bob und seine neue Stieffamilie. Tatsächlich hat es mich gar nicht gestört, dass die Auftritte der Trudels dieses Mal recht kurz ausfallen. Ein bisschen vermisst habe sie natürlich schon, vor allem Bob Trudel mit seiner großen Weihnachtsbegeisterung, aber da das Buch dafür mit vielen anderen Großartigkeiten und neuen wundervollen Charakteren aufwarten kann, fand ich es letztendlich wirklich nicht schlimm, dass William diesmal nicht durchweg dabei ist.

„Der Weihnachtosaurus und die böse Liste“ besteht aus mehreren einzelnen Geschichten, die sich zusammen zu einer fortlaufenden Story und einem rundum stimmigen Gesamtpaket vereinen. Jede Erzählung widmet sich einem der Kinder, die es – aus völlig unterschiedlichen Gründen – auf die berüchtigte böse Liste der Unartigen geschafft haben. Da wäre zum Beispiel Ronnie Pranke, der Fäuste wie Kartoffeln hat und seinen Mitschülerinnen immer ihr Taschengeld wegnimmt. Oder die Prinzessinnen-Zwillinge Schicki und Micki von Schnösel, die superreich und wahnsinnig verwöhnt sind und sämtliche Spielsachen besitzen, die es auf dieser Welt gibt – und zwar in mehrfacher Ausführung. Mit der Hilfe des Weihnachtosaurus werden die unbraven Kinder ihr falsches Verhalten aber einsehen und sich daraufhin ändern und bessern. Mitzuerleben wie sich die Kinder ihrer Fehler bewusst werden, wie sie realisieren, dass sie nicht nur sich selbst, sondern auch anderen schaden und sich daraufhin zum Positiven wandeln, hat mich sehr berührt und glücklich gemacht.

Seine Fehler erkennen und wieder gutmachen und aus ihnen lernen, eine zweite Chance erhalten – diese Messages werden hier unter anderem vermittelt. Das Buch handelt zudem von Familie, Freundschaft und Ehrlichkeit, von der Kraft des Glaubens und davon, was im Leben wirklich wichtig ist. All diese Dinge haben ihren Platz in der Erzählung gefunden, warmherzig und kindgerecht verpackt in einem spannenden, lustigen und dinotastischen Weihnachtsabenteuer.

Ich kann euch versprechen: Langeweile kommt beim Lesen garantiert auf. Da die einzelnen Stories so verschieden sind und man bei jeder neuen Geschichte immer schon ganz gespannt ist, was einen wohl diesmal Aufregendes erwartet, gerät man beim Lesen ordentlich ins Mitfiebern und mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Auch die witzigen Momente können sich sehen lassen. So sorgt zum Beispiel der Autor selbst mit seiner direkten Ansprache an uns Leser
innen mal wieder für die beste Unterhaltung und jede Menge gute Laune. Aber auch sonst enthält dieser Band zahlreiche amüsante Szenen, die einem immerzu ein Schmunzeln auf die Lippen zaubern.

Mit den Charakteren hat mich der Autor ebenfalls wieder komplett überzeugen können. Ob alte Bekannte wie William, der Weihnachtsmann und die singenden Wichtel oder die vielen neuen Gesichter – alle wurden sie liebevoll ausgearbeitet und sind auf ihre Art und Weise einzigartig. Am besten gefallen hat mir natürlich wieder der Held dieses Buch: Der Weihnachtosaurus. Mit diesem zuckersüßen und herzensguten Dino hat der Tom Fletcher einfach eine unvergleichbare Figur erschaffen, man muss den Weihnachtosaurus einfach lieben.

Empfohlen wird die Reihe für Kinder ab 8 Jahren und dem schließe ich mich an. Für geübte Leser*innen ab diesem Alter bieten sich die Bücher meinem Empfinden nach ideal zum Selberlesen an. Die Schrift ist angenehm groß, die Kapitel sind sehr kurz, der Schreibstil ist leicht und humorvoll und es gibt zahlreiche Illustrationen und kreative Schriftspielereien, die den Text auflockern und das Lesen zu einem ganz besonderen Erlebnis machen. Ich, als Erwachsene, habe das Buch trotz seiner über 400 Seiten quasi in einem Rutsch durchgelesen und leider viel zu schnell wieder beendet.

Und zu guter Letzt noch ein paar Worte zu der Innengestaltung, diese darf schließlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben. Shane Devries, der bereits die Vorgänger bebildert hat, hat auch diesen Band mit vielen zauberhaften schwarz-weiß Illustrationen versehen, die superniedlich gezeichnet sind und die die magische Atmosphäre der Geschichte hervorragend einfangen.

Fazit: Ein fantastisches Abenteuer voller wunderbarem Weihnachtszauber, Herzenswärme und Magie!
Tom Fletcher hat mit „Der Weihnachtosaurus und die böse Liste“ ein weiteres perfektes Weihnachtsbuch für die ganze Familie geschrieben, das wie die zwei vorherigen Bände voll gespickt ist mit wertvollen Botschaften, bezaubernden Charakteren und fantasievollen Ideen und zum Träumen schön von Shane Devries illustriert ist. Ich kann auch diesen Band nur empfehlen, mich hat er vollkommen verzaubern können. Mir hat es unglaublich viel Spaß gemacht, den Weihnachtosaurus auf seiner neuen weihnachtlichen Mission zu begleiten und ich hoffe sehr auf ein weiteres Wiedersehen mit ihm. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Ein wundervolles und ganz besonderes Buch voller Poesie, Herz und Tiefgang!

Die Sprache der Freundschaft
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Als ich das erste Mal von „Die Sprache der Freundschaft“ hörte, wusste ich sofort, dass ich das Buch lesen muss. Beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick und der Klappentext klang nach einer ...

Als ich das erste Mal von „Die Sprache der Freundschaft“ hörte, wusste ich sofort, dass ich das Buch lesen muss. Beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick und der Klappentext klang nach einer Story ganz nach meinem Geschmack. Von der US-amerikanischen Autorin Claudia hatte ich bisher noch nichts gelesen. „Die Sprache der Freundschaft“ sollte also mein erstes Werk aus ihrer Feder werden.

Betsy und Lizard gehen in die sechste Klasse und sind seit dem dritten Schuljahr die besten Freundinnen. Beide heißen eigentlich Elizabeth, nur sprechen sie sich gegenseitig immer nur mit ihren Spitznamen an: Biene und Lizard. Bis auf ihre gleichen Namen haben die beiden jedoch kaum etwas gemeinsam. Lizard hat vor nichts Angst und will immer alles bestimmen und bei allem die Erste sein, sie ist wie eine Sturmwolke und ein Wirbelwind. Betsy dagegen fürchtet sich vor vielen Dingen und ist sehr gut darin, die Zweite zu sein, sie ist wie ein Blatt, das in die Luft gehoben und umhergeweht wird.
Als Betsy Lizard erzählt, dass ihre Mutter, die Linguistik-Professorin an der Uni ist, über aussterbende Sprachen schreibt, ist sie sofort begeistert. Sie möchte unbedingt eine bedrohte Sprache retten und startet zusammen mit Betsy ein Projekt. Die Mädchen versuchen Guernésiais zu lernen, doch während Lizard mit Feuereifer dabei ist, fühlt sich Betsy zunehmend eingeengt in ihrer Freundschaft. Sie möchte auch mal Zeit mit anderen Mädchen verbringen und neue Dinge ausprobieren, wie zum Beispiel bei dem Schultheaterstück „Alice im Wunderland“ mitmachen. Obwohl Lizard dagegen ist, tritt Betsy der Theater-AG bei und trifft sich immer häufiger mit Zoey, die fantastische Kuchen backen kann. Betsy und Lizard entfernen sich immer weiter voneinander. Als dann etwas Schlimmes in Betsys Leben passiert und sie dringend jemanden an ihrer Seite braucht, ist es ausgerechnet Lizard, die sie im Stich lässt.

Irgendwie ist es völlig an mir vorbeigegangen, dass es sich bei diesem Buch um einen Versroman handelt. Ich war beim Aufklappen daher etwas überrascht als ich sah, dass die Erzählung ausschließlich in freien Versen verfasst wurde. Normalerweise greife ich zu solchen Bücher nicht ganz so gerne, allerdings habe ich auch schon welche gelesen, die mir gefallen haben und die sich sogar als ein Highlight für mich entpuppt haben. So wie „Die Sprache der Freundschaft“.

Mich hat das Buch mit seinem ausdrucksstarken Erzählstil von den ersten Zeilen an begeistern können. Die Geschichte ist in einer herrlich poetischen Sprache geschrieben, die sich wunderschön liest, und wird mit viel Authentizität aus der Sicht eines 11-jährigen Mädchens geschildert.
Betsy, unsere Protagonistin und Ich-Erzählerin, habe ich direkt in mein Herz geschlossen. Mit ihr hat die Autorin eine bezaubernde Hauptperson erschaffen, die man mit ihrer liebenswerten Art einfach sofort gernhaben muss und der man sich beim Lesen unheimlich nahe fühlt. Ich habe mich von Betsy nur zu gerne in ihre Welt mitnehmen lassen und fand es großartig mitzuerleben, wie sie im Verlauf des Buches an Selbstbewusstsein und Stärke gewinnt und zunehmend erkennt, was im Leben wirklich zählt.

Neben Betsy wurden auch die weiteren Charaktere realistisch gezeichnet und sind auf ihre Art und Weise einzigartig. Da hätten wir zum Beispiel Lizard, die seit der dritten Klasse Betsys beste Freundin ist und die eine ziemlich spezielle Persönlichkeit besitzt. Als sympathisch kann man Lizard eigentlich nicht bezeichnen, mit ihrem tonangebenden und besitzergreifenden Wesen. Ich fand es oft erschütternd zu sehen, wie dominant sie sich gegenüber ihrer Freundin verhält und wie sehr sie sie einengt. Betsy wiederum lässt sich eine lange Zeit viel zu viel gefallen und das, wo ihr durchaus klar ist, dass Lizards Verhalten nicht okay ist. Doch nicht nur zwischen den beiden läuft nicht alles rund – auch bei ihnen zu Hause ist nicht alles eitel Sonnenschein.

Das Buch befasst sich mit so einigen schweren Themen wie toxische Beziehungen, psychische Erkrankungen (Depressionen und Alkoholismus) und das Auseinanderleben von Freunden. Die Stimmung ist insgesamt schon recht ernst, sie wird aber niemals zu drückend oder traurig. Claudia Mills behandelt alles sehr einfühlsam und kindgerecht, sodass die Altersangabe mit ab 10 Jahren in meinen Augen absolut passend ist. Die Geschichte ist zudem stellenweise auch unterhaltsam und lässt einen schmunzeln, was vor allem der kindlichen Unschuld und Weltanschauung unserer Protagonistin zu verdanken ist.
Neben den bereits genannten Themen handelt die Erzählung auch noch von Familie und Freundschaft, von aussterbenden Sprachen und dem Mut, Neues auszuprobieren und man selbst zu sein. Die Story vermittelt eine Menge wertvoller Botschaften und regt zum Nachdenken an und da sie überdies auch viele interessante Fakten über Sprachen enthält und uns vor Augen führt, wie schön und wichtig die sprachliche Vielfalt ist, ist sie auch sehr informativ und inspirierend. Als Schullektüre kann ich mir das Buch nur zu gut vorstellen, meiner Meinung nach ist es dafür ideal geeignet.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Da nicht nur die Sprachen-Rettungsaktion von Betsy und Lizard für jede Menge Aufregung und Spannung sorgt, sondern auch die Ereignisse bei Betsy zu Hause sowie das Schultheaterstück „Alice im Wunderland“, bei dem unsere Romanheldin mitmacht, reißen einen die Geschehnisse durchweg mit, sodass man mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören mag. Die Geschichte liest sich dank der Verse und den sehr kurzen Kapiteln zudem extrem flott. Ich, als Erwachsene, habe das Buch nahezu in einem Rutsch durchgelesen und leider viel zu schnell beendet.

Fazit: Der US-amerikanischen Autorin Claudia Mills ist mit „Die Sprache der Freundschaft“ ein ganz besonderer Kinderroman ab 10 Jahren gelungen, den ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen kann. Ich bin vollkommen begeistert von dem Buch. Es erzählt eine fesselnde, ergreifende und lehrreiche Geschichte über bedrohte Sprachen, verlorene und neue Freundschaften und Selbstfindung, es steckt voller Poesie, Ehrlichkeit und Tiefgang und verzaubert uns mit einer wunderbar bildlichen Sprache und viel leckerem Kuchen. Ich habe Betsy nur zu gerne auf ihrem Weg begleitet und vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 01.10.2022

Ein großartiger Folgeband!

Auf das mit uns
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Da „Was ist mit uns“ ein absolutes Highlight für mich war, habe ich mich gefreut wie Bolle, als ich hörte, dass sich Adam Silvera und Becky Albertalli dazu entschlossen haben eine Fortsetzung zu schreiben. ...

Da „Was ist mit uns“ ein absolutes Highlight für mich war, habe ich mich gefreut wie Bolle, als ich hörte, dass sich Adam Silvera und Becky Albertalli dazu entschlossen haben eine Fortsetzung zu schreiben. Auf „Auf das mit uns“ war ich wahnsinnig gespannt.

Es ist nun zwei Jahre her, dass sich Ben und Arthur voneinander getrennt haben. Zwei Jahre, in denen sie sich nicht gesehen haben. Beide sind inzwischen wieder vergeben. Ben hat seinen Super Mario gefunden und Arthur ist mit Mickey glücklich. Als Arthur jedoch für ein Praktikum nach New York zurückgekehrt und er und Ben nach mehreren Monaten Funkstille wieder aufeinander treffen, beginnen sich beide zu fragen, ob ihre Empfindungen füreinander jemals wirklich erloschen sind. Sie versuchen sich einzureden, dass da nichts mehr zwischen ihnen ist, nur scheint das Universum anderer Meinung zu sein und konfrontiert sie mit jeder Menge Fragen: Hat ihre Liebe noch eine zweite Chance? Es hat ja aber schon beim ersten Mal nicht funktioniert, vermutlich wird es auch beim zweiten Versuch nicht klappen. Oder sind sie vielleicht doch füreinander bestimmt? Die Gefühle von damals sind schließlich ganz offensichtlich immer noch da...

Obwohl es bei mir nun schon gute zwei Jahre her ist, dass ich „Was ist mit uns“ gelesen habe und meine Erinnerungen an die genaue Handlung inzwischen ein wenig verblasst sind, habe ich problemlos in die Fortsetzung hineingefunden. Meinem Empfinden nach lässt sich das Buch auch ohne jegliches Vorwissen lesen, allerdings kann ich persönlich nur davon abraten. Es wird zwar alles Wichtige kurz erklärt, aber da die Bände aufeinander aufbauen, wäre es auf jeden Fall besser, ihre chronologische Reihenfolge einzuhalten. Das Lesevergnügen ist dann einfach deutlich höher.

Auch wenn ich mich nicht mehr an alles aus dem ersten Teil erinnern konnte, weiß ich noch ganz genau, dass mich der Ausgang der Geschichte zunächst etwas enttäuscht zurückgelassen hat und ich erst darüber nachdenken musste, ehe ich mich dann doch noch damit anfreunden konnte. Wie viele andere Leserinnen aber auch, habe ich mir für Ben und Arthur ein anderes Ende gewünscht. Ich bin daher richtig froh darüber, dass Adam Silvera und Becky Albertalli dem Wunsch zahlreicher Fans nachgekommen sind und Ben und Arthur eine zweite Chance erhalten haben. Wie es dieses Mal für die beiden ausgeht, werde ich euch hier natürlich nicht verraten, nur so viel: Die Story endet genau so, wie es mir erhofft habe, ich bin vollkommen zufrieden mit dem Schluss.

Aber zurück zum Anfang der Geschichte. Die Handlung knüpft zwei Jahre nach dem Ende des Vorgängerbandes an und wird abermals abwechselnd von Arthur und Ben geschildert, jeweils in der Ich-Form. Mir haben die ständigen Sichtwechsel erneut auf Anhieb zugesagt, genauso wie der jugendliche und humorvolle Schreibstil der beiden Autor
innen.
Unsere beiden Protagonisten habe ich bereits damals, als 16-jährige Teenager, sofort geliebt und auch jetzt, zwei Jahre älter und reifer, haben sie in mein Herz im Sturm erobert. Beide sind zwei supersympathische und liebenswerte Charaktere, man muss sie einfach gernhaben, und da ihre Empfindungen und Gedanken anschaulich und authentisch beschrieben werden, kann man sich als Leserin stets mühelos in die zwei hineinversetzen und fiebert, fühlt und lacht mit ihnen mit.

Neben unseren Hauptpersonen haben mir auch die Nebenfiguren wieder total gut gefallen. Alle sind sie liebevoll und lebensnah gezeichnet und besitzen ihre Eigenheiten und Besonderheiten. Ich fand es wunderschön auf alte Bekannte aus dem Vorgängerband wiederzutreffen wie beispielsweise Samantha und Dylan. Letzterer war ganz klar wieder mein persönlicher Star, seinen einmaligen Humor und seine aufgedrehte Art habe ich beim Lesen erneut so richtig gefeiert. Dylan verdient definitiv ein eigenes Buch, er ist einfach so zuckersüß und unglaublich witzig.
Neue Gesichter dürfen wir in diesem Band natürlich ebenfalls kennenlernen wie Mario, Bens neuer Freund, und Mickey, mit dem Arthur etwas laufen hat. Ich mochte beide unheimlich gerne, vor allem den charmanten Mario habe ich sehr liebgewonnen.

Plottechnisch hat mich das Buch ebenfalls komplett abholen können. Obwohl die Handlung insgesamt recht ruhig erzählt wird, hat sie mich dennoch durchweg in ihren Bann ziehen und an die Seiten fesseln können. Ich war so gespannt darauf zu erfahren, wie sich die Beziehung zwischen Arthur und Ben wohl entwickeln wird. Werden sie wieder zueinander finden, obwohl sie doch beide eigentlich mit ihren neuen Partnern glücklich sind? Man spürt als Leser
in jedenfalls nur zu deutlich, dass ihre Gefühle füreinander noch nicht erloschen sind und immer noch dieses besondere Kribbeln da ist.
Die Emotionen und herzzerreißenden Augenblicke kommen auch diesmal nicht zu kurz, sodass man stellenweise ganz ergriffen und mit einem gerührten Lächeln auf den Lippen dasitzt. Auch zum Schmunzeln und Lachen gibt es eine Menge – ich sag nur Dylan, grins – und tiefsinnige Momente, die einen nachdenklich stimmen, sind ebenfalls Teil der Handlung. Die Mischung aus verschiedenen Dingen ist dem Autor*innenduo in meinen Augen einfach wieder hervorragend gelungen und dass auch dieser Band in New York spielt, eines meiner liebsten Settings in Büchern, hat das Buch für mich nur noch wundervoller werden lassen.

Fazit: Adam Silvera und Becky Albertalli haben mit „Auf das mit uns“ einen rundum gelungenen Folgeband geschrieben, der seinem Vorgänger in nichts nachsteht und den ich nur empfehlen kann! Das Buch erzählt eine herzerwärmende und herrlich queere Geschichte über Freundschaft, Liebe und Neuanfänge, es steckt voller Gefühlsachterbahnmomente, New York-Feeling und Humor und ist mitreißend, romantisch und tiefgründig zugleich. Ich habe mich von den ersten Seiten an pudelwohl zwischen den Buchdeckeln gefühlt und eine großartige Zeit mit Arthur, Ben und den weiteren unvergesslichen Charakteren verbracht. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 29.09.2022

Ein genialer Folgeband!

Mein genialer Tod
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Vor kurzem habe ich „Mein geniales Leben“ gelesen und da ich von diesem Buch absolut begeistert war, stand für mich sofort fest, dass ich auch die Fortsetzung unbedingt lesen muss. Auf „Mein genialer Tod“ ...

Vor kurzem habe ich „Mein geniales Leben“ gelesen und da ich von diesem Buch absolut begeistert war, stand für mich sofort fest, dass ich auch die Fortsetzung unbedingt lesen muss. Auf „Mein genialer Tod“ war ich tierisch gespannt!

Seit der 12-jährige Sigge vor einigen Monaten zusammen mit seiner Mutter und seinen beiden jüngeren Schwestern zu seiner Oma nach Skärblacka gezogen ist, ist sein Leben deutlich besser geworden. Im Royal Grand Golden Hotel, das Hotel seiner Oma, hat er sich prima eingelebt, in Juno hat er eine tolle Freundin gefunden und auch an seiner neuen Schule läuft es richtig gut – anders als in Stockholm wird er hier akzeptiert und niemand mobbt ihn. So wirklich trauen kann Sigge dem Ganzen jedoch noch nicht. Als aber sogar die coolen Zwillinge Sixten und Jona Zeit mit ihm verbringen wollen und ihn bitten, ihrer Hip-Hop-Band beizutreten und bei der Weihnachtsshow der Schule aufzutreten, werden seine Ängste ein wenig kleiner. Leider erweist sich dafür die Band als ziemlich stressig für Siggi. Die Zwillinge scheinen nicht allzu viel vom Proben zu halten, vom Schreiben von Songtexten ganz zu schweigen. Je näher die Weihnachtsfeier rückt, desto unruhiger wird Sigge und desto größer werden auch wieder seine Zweifel. Hinzu kommt dann noch, dass Juno wenig begeistert davon ist, dass er so viel mit den Zwillingen abhängt statt mit ihr. Was soll Sigge nur tun?

Da es bei mir noch nicht allzu lange her ist, dass ich den ersten Band gelesen habe und mir die genauen Ereignisse somit noch sehr präsent waren, habe ich vollkommen problemlos in Sigges Welt zurückgefunden. Wahrscheinlich kann man das Buch auch ohne jegliches Vorwissen lesen, allerdings kann ich nur raten, die chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten. Die Lesefreude ist dann einfach um einiges höher.

Mein Leseerlebnis war jedenfalls absolut perfekt. In meinen Augen hat Jenny Jägerfeld mit „Mein genialer Tod“ einen rundum gelungenen Kinderroman ab 10 Jahren aufs Papier gebracht, der wie der vorherige Teil eine tolle Mischung aus spannend, unterhaltsam und tiefsinnig enthält und große Lust auf mehr macht. Mir persönlich hat dieser Band sogar noch ein kleines bisschen besser gefallen hat als der erste, ich habe ihn als noch etwas lustiger, abgedrehter und turbulenter empfunden. Die Erzählung spielt zudem in der Adventszeit, was mich, als große Weihnachtsliebhaberin und Fan von weihnachtlichen Geschichten, sehr gefreut hat.

Geschildert wird wieder alles aus der Sicht von Sigge in der Ich-Perspektive.
Sigge mochte ich bereits im Vorgänger total gerne und auch dieses Mal hat er sich mit seiner sympathischen und liebenswerten Art direkt in mein Herz geschlichen. Sigge ist einfach so jemand, den man sofort gernhaben muss und da er lebensnah beschrieben wird und man dank der Erzählform ganz dicht dran ist an seinen Gefühlen und Gedanken, fühlt man sich ihm als Leserin unheimlich nahe. Ich habe mich erneut mühelos in unseren 12-jährigen Protagonisten hineinversetzen und sein Denken, Handeln und Empfinden jederzeit nachvollziehen können. So habe ich es beispielsweise nur zu gut verstehen können, dass er große Angst davor hat, dass das, was er an seiner alten Schule durchmachen musste, sich an seiner neuen wiederholen könnte und er wieder Opfer von Hänseleien und Ausgrenzung wird. Ich habe da richtig mit ihm mitgelitten, gleichzeitig habe ich mich aber auch überaus für ihn gefreut, dass es an seiner neuen Schule so viel besser läuft und niemand gemein zu ihm ist. Sigge wird sich zudem wunderbar weiterentwickeln, er wird erkennen, was wahre Freundschaft ausmacht und zunehmend den Mut finden, sich nicht ständig für andere zu verbiegen, sondern er selbst zu sein.

Neben den Auswirkungen von Mobbing vermittelt das Buch noch viele weitere wertvolle und aktuelle Themen wie Freundschaft, Familie, das erste Verliebtsein, der Wunsch dazu zugehören und sich selbst treu bleiben. Die Geschichte regt zum Nachdenken an und bewegt und da es Jenny Jägerfeld erneut prima geglückt ist, die ernsten Dinge leicht und einfühlsam zu verpacken, wird die Stimmung niemals zu ernst. Ganz im Gegenteil sogar – die Story ist der reinste Gute-Laune-Macher und zaubert einem von Beginn an ein breites Dauergrinsen auf die Lippen.

Was den Unterhaltungswert anbelangt, bin ich zweifellos wieder völlig auf meine Kosten gekommen. Ich habe das Schmunzeln an vielen Stellen kaum mehr aus dem Gesicht gekriegt, vor allem über die vielen verschiedenen ausgefallenen Charaktere habe ich mich beim Lesen köstlich amüsiert.
Die Figuren in dieser Reihe kann man wirklich nur als einzigartig bezeichnen. Und als verrückt, zumindest die meisten von ihnen. Ob alte Bekannte oder neue Gesichter – alle besitzen sie ihre Besonderheiten und teils ziemlich skurrilen Eigenarten und werden teils so schön überspitzt dargestellt. Eine meiner Favorit
innen war wieder Majken, Siggis lebhafte und laute achtjährige Schwester. Majken ist einfach nur der Knaller sag ich euch. Oma Charlotte ist allerdings ebenfalls eine Marke für sich, genauso wie Krille Marzipan, der einzige und ziemlich schrullige Gast des Royal Grand Golden Hotels.
Klasse fand ich auch die Zwillinge Sixteen und Jona, mir haben die beiden so einige laute Lacher entlockt.

Gemeinsam mit diesem bunten Haufen an außergewöhnlichen Gestalten erlebt man als Leser*in eine sehr aufregende, spaßige und chaotische Vorweihnachtszeit, bei der unter anderem eine Haustier-Dating-App, eine actionreiche Meerschweinchenrettung, ein äußerst kreatives Krippenspiel und vier etwas gewöhnungsbedürftige Weihnachts-Rap-Songs eine wichtige Rolle spielen werden. Langeweile kommt zwischen diesen Buchdeckeln garantiert nicht auf, das kann ich euch versprechen. Man fiebert dem finalen Event, sprich der Weihnachtsfeier, richtig entgegen und da die Kapitelüberschriften, die als Countdown fungieren, die Spannung nur noch zusätzlich verstärken, mag man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Ich habe auch diesen Band, trotz seiner gut 400 Seiten, nahezu in einem Rutsch durchgelesen und für meinen Geschmack viel zu schnell beendet. Hoffentlich wird es noch eine weitere Fortsetzung geben, ich mag mich von Sigge und Co. einfach noch nicht verabschieden. Zudem bin ich extrem neugierig, wie es bei Sigge wohl liebestechnisch weitergehen wird...Na, lassen wir uns überraschen, ob uns Jenny Jägerfeld auch noch mit einem dritten Teil beglücken wird.

Fazit: Der schwedischen Autorin Jenny Jägerfeld ist mit „Mein genialer Tod“ ein genialer Folgeband gelungen, der wie der Vorgänger voller herrlicher Verrücktheiten und schräger Charaktere steckt, mit viel Humor und Herzenswärme erzählt wird und mitreißend, witzig und tiefgründig zugleich ist. Für mich hat sich auch dieser Band als ein echtes Highlight entpuppt. Ich hatte super viel Spaß beim Lesen und hoffe sehr auf ein baldiges Wiedersehen mit Sigge und den weiteren Figuren. Ob Jung oder Alt – ich kann „Mein genialer Tod“ nur empfehlen und vergebe gerne 5 von 5 Sternen!

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