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Veröffentlicht am 27.12.2022

Wendungsreicher Thriller

Das College
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Hannah ist glücklich mit Will verheiratet und erwartet freudig das gemeinsame Kind. Auch ihr Job als Buchhändlerin macht ihr Spaß. Doch plötzlich reißt eine tiefe Wunde auf, als sie eine Nachricht von ...

Hannah ist glücklich mit Will verheiratet und erwartet freudig das gemeinsame Kind. Auch ihr Job als Buchhändlerin macht ihr Spaß. Doch plötzlich reißt eine tiefe Wunde auf, als sie eine Nachricht von ihrer Mutter erhält: Der Mann, den sie vor zehn Jahren mit ihrer Aussage hinter Gittern gebracht hat, ist im Gefängnis gestorben. Er wurde für den Mord an ihrer besten Freundin April verurteilt, doch beharrte bis zu seinem Tod auf seiner Unschuld. Ein Journalist kontaktiert Hannah und liefert Informationen, die grässliche Zweifel in ihr erwachen lassen. War es doch jemand anders, der April ermordet hat? Hannah hat keine ruhige Minute mehr und muss einfach die Wahrheit herausfinden.

Das College auf dem Cover gefällt mir, rückt jedoch durch den zu großen und somit aufdringlichen Schriftzug leider in den Hintergrund. Die Farbe wiederum finde ich passend gewählt, da diese auch in einem erhellten Fenster auftaucht, was in der Geschichte öfters erwähnt wird.

Der Schreibstil ist flüssig und durch die lebendigen Beschreibungen kommt es einem so vor, als würde man selbst durch Oxford und das College wandern. Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, einmal vor dem Mord und einmal danach. Der Wechsel zwischen den Ebenen ist durch die Verwendung von Präteritum bzw. Präsens gelungen und man weiß dadurch sofort, in welcher Zeitschiene man sich gerade befindet. Die zahlreichen Wendungen halten die Spannung konstant oben und die Seiten blättern sich wie von selbst um. Die Charaktere sind ebenfalls authentisch beschrieben und man möchte unbedingt die Wahrheit erfahren. Manchmal habe ich mich über Hannahs Verhalten aufgeregt, aber wer weiß schon, wie man selbst in solchen Situationen reagieren würde. Die falschen Fährten sind gut in die Geschichte eingebaut, auch wenn ich auf die letzte nicht mehr hereingefallen bin. Auch beim Ende lässt die Autorin uns Leser noch ein wenig zappeln, bevor wir die ganze Wahrheit erfahren dürfen.

Ein tolles Buch mit einem überzeugenden Plot - 4 Sterne.

Veröffentlicht am 08.12.2022

Fesselnder Krimi mit aktuellem Thema

Was wir verbergen
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Im zweiten Band der Reihe liegt der Fokus dieses Mal auf Kommissar Henrik Oksman. Er und sein Team untersuchen einen Anschlag auf einen queeren Nachtclub. Der fanatische Attentäter hat Handgranaten in ...

Im zweiten Band der Reihe liegt der Fokus dieses Mal auf Kommissar Henrik Oksman. Er und sein Team untersuchen einen Anschlag auf einen queeren Nachtclub. Der fanatische Attentäter hat Handgranaten in den Club geworfen, wobei fünf Besucher getötet und etliche verletzt wurden. Henriks Problem dabei: Er war kurz vor dem Anschlag ebenfalls im Club, was auf keinen Fall herauskommen darf. Gleichzeitig macht im Internet das Bekennervideo des Täters die Runde und die Menschen fragen sich, ob es noch weitere Morde geben wird. Henrik gibt alles dafür, sein Geheimnis zu wahren und gleichzeitig den Mörder zu stoppen.

Das Cover finde ich toll, es passt zum ersten Band der Reihe und die Farben der Nordlichter strahlen einen richtig an. Außerdem ist es nicht das typische Cover eines Skandinavien-Krimis mit Hütte, Schnee und See, und der dreieckige Ausschnitt mit den verdunkelten Farben hebt das Ganze hervor.

Der Schreibstil ist wieder sehr flüssig und angenehm. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, darunter die der einzelnen Ermittler und eines Unbekannten. Handlungen aus der Vergangenheit und Gegenwart wechseln sich ab, was mir ebenfalls immer gut gefällt. Henriks Dilemma ist eindrücklich beschrieben und man kann ihn gut nachvollziehen. Was mir besonders gut gefallen hat, war die Rede des Pastors Mikael über die vielen Verfehlungen der Kirche. Unerwartete Ereignisse bringen die Geschichte immer mehr in Fahrt und der Nervenkitzel des Zeitdrucks ist auch für den Leser spürbar. Nicht nur die Aufklärung des Falles ist gelungen, sondern auch, dass dieser zweite Krimi nicht wie der erste aus Jari Paloviitas Sicht geschildert wird, sondern aus der seines Kollegen.

Ich kann diesen Kriminalroman nur empfehlen und freue mich schon auf den dritten Band. 4 Sterne

Veröffentlicht am 16.11.2022

Spannender zehnter Fall für Nyström und Forss

Die Spur der Luchse
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Ingrid Nyström und Stina Forss untersuchen in diesem Band gemeinsam mit ihrem starken Team das Verschwinden von vier Jugendlichen und einem Lehrer. Diese werden seit einer Schulexkursion im Wald vermisst, ...

Ingrid Nyström und Stina Forss untersuchen in diesem Band gemeinsam mit ihrem starken Team das Verschwinden von vier Jugendlichen und einem Lehrer. Diese werden seit einer Schulexkursion im Wald vermisst, von der nur eine Lehrerin zurückgekehrt ist. Etliche Freiwillige durchkämmen das Waldgebiet und als die Hoffnung schon zu schwinden droht, wird eines der vermissten Mädchen schwer traumatisiert aufgefunden. Je tiefer die Kommissarinnen graben, desto mehr Geheimnisse bringen sie ans Licht.

Das Cover passt gut zur restlichen Reihe, das pro Buch wechselnde Insekt auf blauem Hintergrund hat einen hohen Wiedererkennungswert. Auch der neblige Wald und das Lagerfeuer sind stimmig mit der Geschichte und vermitteln eine düstere Stimmung.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und die Geschichte beginnt mit einem überzeugenden Prolog, der neugierig macht, wie wohl alles mit dem Rest der Geschichte zusammenhängt. Die verschiedenen Perspektiven ermöglichen dem Leser einen größeren Lesespaß, wobei die Identität eines der Erzählenden erst im Laufe der Geschichte enthüllt wird. Das war mein viertes Buch aus dieser Reihe, weil ich nicht warten konnte und ein paar übersprungen habe. Das war jedoch kein Problem, ich konnte der Handlung trotz einiger Wissenslücken gut folgen und werde die fehlenden Bücher auf jeden Fall noch lesen. Die Spannung wird gekonnt aufgebaut und auch aktuelle Themen wie Umweltschutz werden behandelt. Die Auflösung ist nicht nur überzeugend, sondern hält auch einige Überraschungen für uns Leser bereit.

Ich freue mich schon auf die anderen Fälle und gebe 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
Veröffentlicht am 16.11.2022

Wenn Schlaflosigkeit dein Leben zerstört

Das Schlaflabor
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Tom Sonnborn leidet seit Monaten unter Schlafstörungen - maximal ein paar Stunden Schlaf sind ihm nachts gegönnt. Und einfach nichts hilft. Sein letzter Ausweg scheint ein schweizerisches Schlaflabor in ...

Tom Sonnborn leidet seit Monaten unter Schlafstörungen - maximal ein paar Stunden Schlaf sind ihm nachts gegönnt. Und einfach nichts hilft. Sein letzter Ausweg scheint ein schweizerisches Schlaflabor in den Alpen zu sein, was jedoch äußerst kostspielig ist. Doch der Aufwand lohnt sich: In der ersten Nacht in der Klinik schläft er endlich mal wieder durch und auch daheim scheint die Behandlung von Erfolg gekrönt zu sein. Toms Stimmung hebt sich und all seine alltäglichen Probleme verschwinden allmählich. Bis er eines Tages plötzlich voller Blut in seiner Wohnung aufwacht und von der Polizei als potenzieller Verdächtiger in einem Mordfall gesehen wird. Er hat keinerlei Erinnerung an die vergangene Nacht und beginnt nachzuforschen …

Das Cover weckt die Aufmerksamkeit durch sein neonfarbenes Blau und das isolierte Krankenbett in der laborartigen Umgebung passt gut zur Geschichte.

Der Schreibstil ist zwar fesselnd, jedoch waren die ersten ca. 100 Seiten etwas zäh, da hier mit vielen Fachbegriffen um sich geworfen wird, die für den späteren Handlungsverlauf jedoch nicht zwingend notwendig gewesen wären. Nach diesem etwas holprigen Start ist die Geschichte flüssig geschrieben und lässt sich an einem Stück lesen. Das Szenario ist eine gelungene Kombination aus Unbehaglichkeit und Nervenkitzel. Die Perspektivenwechsel geben dem Leser einen umfassenden Einblick in die Geschichte, wobei sich die verschiedenen Erzählstränge im Laufe der Geschichte annähern und entladen sich in einem überraschenden Ende.

Ich kann diesen Thriller nur empfehlen - wenn man die ersten Schwierigkeiten gemeistert hat, erwartet einen eine fesselnde Geschichte. 4 Sterne

Veröffentlicht am 08.10.2022

Fesselnder vierter Fall

Die Blutliste
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Endlich wieder ein neuer Fall für Fallanalytiker Martin Abel! Dieser wird nach Köln gerufen, als dort in einem Grab eine verunstaltete männliche Leiche gefunden wird, wo eigentlich eine ermordete junge ...

Endlich wieder ein neuer Fall für Fallanalytiker Martin Abel! Dieser wird nach Köln gerufen, als dort in einem Grab eine verunstaltete männliche Leiche gefunden wird, wo eigentlich eine ermordete junge Frau liegen sollte. Für Martin ist schnell klar, dass zwischen diesen Fällen ein Zusammenhang bestehen muss. Kurz darauf wird ein weiterer entstellter Toter in einem fremden Grab entdeckt und Abel muss sich richtig ins Zeug legen, um weitere Opfer zu verhindern und den Serienmörder zu stellen.

Das Cover ist ein Eyecatcher, die Libelle spielt auch in der Geschichte eine Rolle und sticht mit der roten Farbe auf dem dunklen Hintergrund hervor. Das tropfende Blut lässt mörderische Spannung erwarten.

Der Schreibstil ist wie bei den vorherigen Büchern flüssig und locker, man kann der Geschichte gut folgen. Bereits der Beginn bei der Entdeckung der ersten Leiche ist nervenaufreibend und auch ein bisschen gruselig - der Gedanke, selbst lebendig begraben zu werden, bereitet einem eine Gänsehaut. Man folgt Abel hautnah bei seinen Ermittlungen und bekommt auch ab und zu die Sichtweise des Täters präsentiert, was schön abwechslungsreich ist. Auch wechselt die Zeitebene manchmal von der Gegenwart in die Vergangenheit. Der bereits vierte Fall für Abel hat es in sich und ist nichts für Zartbesaitete. Die Lösung des Falls ist logisch, birgt einige Überraschungen und es bleiben keine Fragen offen. Nur gewisse Szenen mit einem Wolf fand ich irgendwie unpassend.

Alles in allem ein toller Thriller, den ich nur empfehlen kann! 4 Sterne