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Veröffentlicht am 15.09.2016

Nicht nur für Hundemenschen

Unter Verdacht
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Officer Scott gerät mit seiner Kollegin und Freundin überraschend in einen Kugelhagel. Während er knapp überlebt, hat sie keine Chance. Der Fall liegt nun neun Monate zurück, doch die Täter konnten bisher ...

Officer Scott gerät mit seiner Kollegin und Freundin überraschend in einen Kugelhagel. Während er knapp überlebt, hat sie keine Chance. Der Fall liegt nun neun Monate zurück, doch die Täter konnten bisher nicht ermittelt werden. Maggie ist ein Militärhund und versucht ihren Hundeführer Pete in Afghanistan zu beschützen. Auch sie geraten in eine Falle und während Pete stirbt, wird Maggie, die nicht von seiner Seite weicht, verletzt. Zwei Schicksale, die sich sehr ähnlich sind. Statt aus dem aktiven Dienst auszuscheiden, versuchen sich beide in der K-9 Hundestaffel wieder ins Leben zurück zu kämpfen und Scotts Fall aufzuklären. Doch plötzlich sieht sich Scott erneut in der Schusslinie. Wird er mit Maggies Hilfe aus der Sache rauskommen und wem kann er eigentlich noch vertrauen?

Der Beginn ist extrem packend und recht spannend. Man hofft und bangt mit den Protagonisten und möchte unbedingt erfahren, wer hinter all dem steckt. Dann kommt eine längere Passage, die den Namen Krimi/Thriller nicht wirklich verdient, denn die beiden Hauptcharaktere treffen aufeinander und beschnuppern sich. Das wachsende Zutrauen zwischen Scott und Maggie empfand ich meist sehr berührend und der Schreibstil ist einfach rundum gelungen. Die meist recht kurzen Kapitel haben mir sehr gut gefallen und mich das Buch kaum aus den Händen legen lassen. Der Schreibstil ist einfach gehalten. Gewöhnlich mag ich es nicht, wenn aus der Sicht der Tiere ein Fall geschildert wird, aber hier wurden meine Bedenken schnell zerstreut, denn diese Passagen sind nicht allzu oft und lang und am wichtigsten - sie sind nicht so „idiotisch“, kindlich wieder wie man auch immer das nennen will, wie man es öfter bei „ermittelnden“ Tieren sieht. Erst im letzten Drittel geht dann wirklich die Post ab – das dann aber auch gewaltig! Extrem spannend und unterhaltsam!

Wer Hunde mag, wird das Buch wirklich gern lesen, aber wer auf Thrill von der ersten bis zur letzten Seite hofft, wird hier eher nicht so gut beraten sein.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Recht unterhaltsam

Onkel Humbert guckt so komisch
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Majas Leben läuft alles andere als rund. Studienabbrüche, gescheiterte Beziehungen und mit ein paar Kilo zu viel auf den Rippen, lebt sie wieder bei ihren Eltern. Besserung scheint keine in Sicht, dafür ...

Majas Leben läuft alles andere als rund. Studienabbrüche, gescheiterte Beziehungen und mit ein paar Kilo zu viel auf den Rippen, lebt sie wieder bei ihren Eltern. Besserung scheint keine in Sicht, dafür steht ihr 30. Geburtstag an und dieser soll sehr turbulent enden. Doch mit einer großen Beule allein ist es nicht getan, denn im Krankenhaus bemerkt Maja, dass sie unter einem geheimen Familienfluch leidet, genauso wie Onkel Humbert, der immer so komisch guckt… Sie kann Gedankenlesen und befördert sich mit ihrer Gabe mitten ins Abenteuer.

Das Buch ist irrsinnig, irrsinnig komisch, amüsant und unterhaltsam, zumindest wenn man sich auf etwas „Übersinnliches“ wie Gedankenlesen einlässt. Das Buch ist extrem kurzweilig und locker an einem Nachmittag zu lesen, da die Situationen extrem anschaulich beschrieben sind. Die Familie, oder sogar das ganze Nest, in dem die Geschichte spielt, ist nicht gerade gewöhnlich…. Bis auf die Protagonistin und Chaotin Maja, sind die Figuren leider nicht sonderlich gut gelungen und manches war vorhersehbar (auch ohne Gedanken lesen zu könneng), aber unter dem Strich hat es mich im Moment gut unterhalten. Außerdem hat es mich auch zum Nachdenken gebracht. Würde ich gerne die Gedanken anderer kennen? Spätestens nach dieser Geschichte lässt sich die Frage ganz leicht mit einem klaren –NEIN- beantworten ;) Ob ich das Buch allerdings länger im Gedächtnis haben werde? Wohl eher nicht, zumal der auf dem Cover abgebildete und titelgebende Onkel Humbert eigentlich nur eine Nebenrolle spielte und die Erwartungen an das Buch etwas anders waren.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Auf das Wesentliche reduzierter Rachethriller

Totenfrau
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Die Protagonistin Blum wurde von ihren Adoptiveltern ohne Liebe aufgezogen. Ihren Alltag bestimmte die Arbeit im Bestattungsinstitut. Schon als kleines Kind wurde sie streng bestraft, wenn sie die Arbeiten ...

Die Protagonistin Blum wurde von ihren Adoptiveltern ohne Liebe aufgezogen. Ihren Alltag bestimmte die Arbeit im Bestattungsinstitut. Schon als kleines Kind wurde sie streng bestraft, wenn sie die Arbeiten nicht zufriedenstellend oder gar nicht übernehmen wollte. Mit 24 dreht sie das Steuer rum und lässt ihre Eltern ertrinken. Nach diesem Mord trifft sie auf den Polizisten Mark, der nicht nur ihr Ehemann, sondern auch der Vater ihrer beiden Kinder wird. Sie sind eine glückliche Familie, bis Mark beim einem Verkehrsunfall mit Fahrerfluch stirbt. In Blum zerbricht etwas. Während sie sich noch in einem tiefen Loch befindet, findet Blum Aufnahmen ihres Mannes mit einer Frau. Dunja erzählt die fast unglaubliche Geschichte ihrer Verschleppung und Vergewaltigung über fünf Jahre. Blum macht sich auf die Suche nach Dunja, findet sie und in ihr wird wieder die Psychopathin geweckt. Sie will Rache für Dunja und die beiden anderen Verschleppten!

Der Autor beschränkt sich auf die Schilderung des Geschehens und verzichtet auf Beschreibung von Örtlichkeiten oder Personen vollständig. Ausschmückungen sucht man vergeblich. Der Schreibstil ist sicher nicht jedermanns Sache, da er sich auch dort nur auf das Nötigste konzentriert. Dies verleiht der Geschichte etwas Gehetztes, was jedoch meiner Meinung nach sehr gut zur Geschichte passt. Es entsteht das Gefühl vollkommen in den Gedanken der Protagonistin zu versinken. Kann man etwas wie Mitgefühl für die Rache und Hilflosigkeit der Hauptperson aufbringen verschlingt man das Buch nahezu, auch wenn man von Selbstjustiz nichts hält und die Person als solche auch nicht sympathisch findet.

Abzug gibt es von mir dafür, dass die Geschichte endet, bevor gegen Blum ermittelt wird, aber vielleicht soll es einen zweiten Teil geben?

Potentiellen Lesern würde ich empfehlen eine Leseprobe zu lesen, um zu sehen, ob der Schreibstil passt.

Veröffentlicht am 08.10.2022

Stille Heldin

Ein Kind namens Hoffnung
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Berlin, 1938: Elly stammt aus einem Pfarrerhaushalt und hat sich gegen den Willen ihres Vaters durchgesetzt. Statt ein Studium aufzunehmen, lernte sie Köchin und ist in einem jüdischen Haushalt beschäftigt ...

Berlin, 1938: Elly stammt aus einem Pfarrerhaushalt und hat sich gegen den Willen ihres Vaters durchgesetzt. Statt ein Studium aufzunehmen, lernte sie Köchin und ist in einem jüdischen Haushalt beschäftigt – sie mag die kleine Familie und ihre Arbeit. Vor allem der kleine Leon hat es ihr angetan. Eines Abends kommen die Nazis und sie gibt den Jungen als ihren Sohn aus, damit er eine Chance hat, während seine Eltern verhaftet werden. Eine Flucht beginnt…

Was würde man selbst tun? Die Frage, ob ich wirklich den Schneid hätte, habe ich mir einiges Male gestellt und selbst nach der Lektüre bin ich nicht sicher. Klar ist man geneigt zu sagen, dass man das Kind natürlich retten würde, aber wäre man auch noch so mutig, ständen Naziverbrecher direkt vor einem? Ich weiß es nicht. Sicher hingegen war, dass ich unbedingt die Geschichte dieser stillen Heldin kennenlernen wollte. Wie hat sie es geschafft mit dem Jungen zu entkommen? Welche Opfer musste sie bringen und wo fand sie vielleicht Hilfe? Wie war dieses Unterfangen ein jüdisches Kind großzuziehen möglich? Würden sie überhaupt überleben? Bombenhagel, Kälte und Hunger trotzen können? Könnte Elly vielleicht eines Tages den Jungen zurück in die Obhut der Eltern geben? Fragen über Fragen, auf die der Roman Antworten liefert. Die Rettung des Junges wird zu Lebensaufgabe Ellys – sogar ihre eigene Tochter vergisst sie darüber regelrecht. Fast durchgängig ist der Schreibstil angenehm zu lesen, während der Inhalt teils sprachlos, wütend oder auch mal traurig machte. So etwas darf es einfach nicht noch einmal geben. #GegendasVergessen

Und auch wenn mich das Thema begeistert hat, ich Elly sympathisch und mutig fand, so hat mich die Umsetzung nicht immer ganz überzeugt. Mancher Zeitsprung war unnötig irritierend, auch inhaltlich hab es den einen oder anderen Moment, der mich nicht wirklich mitgenommen hat. Wirklich unnötig fand ich den Epilog, der aus meiner Sicht wie ein Fremdkörper wirkte. Das Buch war für mich schon davor gut abgeschlossen. In Summe waren das aber wenig Aspekte, sodass ich dieser Geschichte um eine stille Heldin 3,5 Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 11.02.2022

Nicht so spannend wie erhofft

Die Stimme des Wahns
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Ackerman und seine Kollegin Shirazi suchen ein Hochsicherheitsgefängnis auf, weil dort einer der gefährlichsten Verbrecher einsitzt. Demon, der von Ackerman hinter Gitter gebracht wurde und seitdem ein ...

Ackerman und seine Kollegin Shirazi suchen ein Hochsicherheitsgefängnis auf, weil dort einer der gefährlichsten Verbrecher einsitzt. Demon, der von Ackerman hinter Gitter gebracht wurde und seitdem ein einziges Rätsel darstellt. Oder vielmehr darstellte, denn Ackerman erkennt, dass hier etwas ganz falsch läuft. Derweil wird das beschauliche Leben seines Bruder Marcus und Neffen Dylan mit einem Ruck aus den Angeln gehoben und in New Yorker Tunneln geht auch Seltsames vor sich.

Hier ist nun bereits der dritte Teil der Reihe um Ackerman als FBI-Berater fernab der Ich-bin-Reihe. Das Erscheinen konnte ich kaum erwarten als Fan beider Reihen. Hat mich das Buch unterhalten? Auf jeden Fall! Was es spannend? Ja! Aber, ja es gibt ein großes „aber“. Irgendwie fehlte diesem Buch sehr Esprit, der Biss und der typische Ackerman Flair. Er wirkte oft nicht ganz auf der Höhe. Er hat zwar seine berühmt-berüchtigten Spielchen gespielt, aber immer wieder mal nicht kraftvoll und überzeugend wie früher. Die Grundidee ist sehr gut und mit Demon einen der Widersacher überhaupt wieder aufs Tapet zu bringen, fand ich an sich klasse. Aber die Umsetzung hat mich nicht durchweg überzeugt. Es gab Längen, wie ich sie noch von einem anderen Buch der Reihe kannte. Vergleichen mit anderen Büchern war es natürlich voll in Ordnung, und Spannung ist eigentlich auch kontinuierlich da, aber selten so hoch, wie ich das erwartet hätte. So entstand nicht der Lesezwang, wie ich ihn gewohnt bin. Hier hatte ich auch kein Problem das Buch mal ein paar Tage zur Seite zu legen, was bei den meisten anderen Bänden der Reihe keine Option gewesen wäre. Das Ende ist mir persönlich viel zu offen, anderseits bin ich nun doch schon sehr gespannt, wie sich alles entwickeln wird. Kritisieren muss ich auch, dass es angepriesen wird als „Ackerman-Shirazi“ Geschichte, Nadja dann aber extrem blass bleibt und verhältnismäßig wenig in Aktion tritt. Dafür sind Marcus und Dylan wieder an Bord – und wie… - das sollten Fans selbst lesen. Der Schreibstil als solcher ist wieder sehr gut zu lesen, die Kapitel sind kurz, die Szenenwechsel nachvollziehbar – nichts zu meckern.

Hier würde ich empfehlen die Vorgänger zu lesen, damit man eine Vorstellung hat, wer genau der Widersacher in diesem Buch ist. Zwingend erforderlich für das Verständnis ist es allerdings nicht, da die Einführung von Cross die wichtigsten Fragen klärt oder das Wissen noch einmal auffrischt, falls man sich nicht mehr genau erinnert. In jedem Fall werde ich trotz all meiner Kritik die Reihe fortsetzen, in der Hoffnung, dass sich alles so wendet, wie man sich das als Ackerman-Fan wünscht.

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