Manuela Inusa – Lake Paradise, Ein Zuhause für das Glück
Lexi ist in der Kleinstadt Lake Paradise sehr beliebt und dennoch ist sie stets traurig. Vor allem das tragische Unglück vor zwei Jahren bei dem ihr Verlobter ums Leben gekommen ist, steckt ihr noch in den Knochen. Jeden Tag wird es etwas besser und als ausgerechnet Aaron zurück in die Stadt kommt, fühlt sie sich ihm schnell verbunden.
Aaron wollte Lake Paradise nach dem tragischen Tod seiner Mutter und dem Problemen mit seinem Vater nie wieder betreten, doch als sein Großvater stirbt, nimmt er sich die Zeit und fährt zur Beerdigung. Natürlich hat er in der Kleinstadt bereits seinen Ruf weg, und der ist nicht gerade schmeichelhaft. Deswegen will Aaron Lake Paradise auch schnellstmöglich wieder verlassen, doch in Lexi hat er einen Ruhepol gefunden. Sie scheint ihn zu verstehen und ihm auf den Grund seiner Seele zu blicken.
Ich habe das ungekürzte Hörbuch, eingelesen von Karoline Mask von Oppen, gehört. Die Laufzeit beträgt ca 9 Stunden und 29 Minuten. Die digitale Version ist in kürzere Tracks unterteilt was einen Wiedereinstieg jederzeit möglich macht.
Ich habe schon einige Bücher gehört, die Karoline Mask von Oppen synchronisiert hat und auch hier macht die Sprecherin wieder einen guten Job. Sie liest die Geschichte in einem angenehmen Tempo, lässt die Figuren lebendig werden und erschafft ein gutes Kleinstadtflair um sich wohl zu fühlen. Die Story ist kurzweilig erzählt.
Der Erzählstil der Autorin ist einfach, angenehm und die Story lässt sich leicht weghören. Es gibt eine gute Grundspannung und die Geschichte wird durch das Kleinstadt-Leben lebendig. Hier eine tratschende Kaffee-Runde, dort ein paar Gerüchte, und an anderer Stelle ein paar zankende Ladenbesitzer, nicht zu vergessen Buddy der Gedichteschreiber. Hier sind viele gute Ideen die in eine lockerleichte, teils romantische Story gepackt wurden, mit vielen detaillierten Beschreibungen zu Land und Leute.
Auch wenn die Story schön ist, fehlte mir an einigen Stelle eine gewisse emotionale Tiefe und leider blieb auch der Wow-Effekt aus. Nicht falsch verstehen, die Story lässt sich wirklich schön weghören, aber sie sticht leider aus der Masse nicht heraus.
Die Charaktere sind realitätsnah und gut herausgearbeitet. Ich konnte mir sowohl die Hauptfiguren Aaron und Lexi gut vorstellen, deutlich interessanter waren für mich aber die doch sehr unterschiedlichen und trotzdem klischeehaften Bewohner von Lake Paradise.
Ich mochte Lexi, sie wirkt oft traurig, kein Wunder durch den herben Verlust ihres Verlobten von vor zwei Jahren. Sie war liebenswert, bei jedem beliebt und sämtliche Stadtbewohner scheinen sie in Herz geschlossen und/oder beschützen zu wollen.
Aaron ist Architekt und wird als Badboy und Weiberheld dargestellt, zumindest von den Dorfbewohnern. Nun gut, er hatte sicher Dates, konnte sich bisher nicht festbinden, aber so recht wollte das Bild einfach nicht passen. Ich habe ihn als charmant aber doch irgendwie auch verloren mit einer fragilen Psyche wahr genommen, immer noch traumatisiert vom Verlust seiner Mutter und den Streitereien mit seinem Vater. Und mit einer enormen Abneigung gegen Mais.
Das Setting rund um Lake Paradise ist gut herausgearbeitet. Ich konnte mir sämtliche Schauplätze gut vorstellen, hier wird viel Zeit investiert um die Örtlichkeiten bildhaft einzufangen und den Flair der Kleinstadt zu platzieren.
Insgesamt fand ich die Geschichte schön, aber leider fehlte es mir hier an emotionaler Tiefe. Die Lovestory ist schön, berührt auch irgendwie das Herz, aber hier sind die Nebenstränge präsenter als die Liebesgeschichte, was ich schade fand... aber irgendwie auch gut, weil es der Story eine gewisse Spannung gegeben hat. Ich mochte die Story dennoch und ich kann sie weiterempfehlen. Wer eine schöne, seichte Lovestory für zwischenndurch lesen möchte, wird mit dem Buch viel Freude haben. Wer allerdings etwas anspruchvolles sucht, der sollte zuerst die Leseprobe lesen.
Das Cover ist verträumt in lila und rosa gehalten. Ein ziemlich idyllisches Bild wird gezeigt.
Fazit: leichte, seichte Lovestory. Mir fehlte etwas der Wow-Effekt und die emotionale Tiefe. 3 Sterne.