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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2022

Absolut lesenswert

Die Vergessene
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1982
Als Emily gegen den Willen ihrer Eltern den Abschlussball ihrer Schule besucht, merkt sie schnell dass sie unerwünscht ist. Unter den angewiderten Blicken von Schülern, Eltern und Lehrern verlässt ...

1982
Als Emily gegen den Willen ihrer Eltern den Abschlussball ihrer Schule besucht, merkt sie schnell dass sie unerwünscht ist. Unter den angewiderten Blicken von Schülern, Eltern und Lehrern verlässt sie den Ball wieder. Kurze Zeit später ist sie Tod. Ermordet, weil sie ein Geheimnis in sich trug dass niemand erfahren sollte.
Gegenwart
Andrea Oliver 33, aufgewachsen im Zeugenschutzprogramm, macht eine Ausbildung zum US Marshall. Direkt nach der Beendigung ihrer Ausbildung wird sie nach Baltimore versetzt. Zusammen mit Deputy „Catfish“ Bible soll sie für die Sicherheit einer Richterin sorgen, die Morddrohungen erhält.
Dort angekommen kommen sie schnell in Kontakt mit einer Sekte. Und mit Emily’s alten Freunden.

Meinung
Nach „Ein Teil von ihr“ (wurde eine Netflix Serie) ist „Die Vergessene“ das zweite Buch 📖 von Karin Slaughter mit Andrea Oliver als Hauptperson. Zusammen mit Deputy Bible ermittelt sie in einem alten Mordfall. Dieser steht auch mit ihrer eigenen Vergangenheit in Verbindung.
Das Duo Oliver/Bible hat mir sehr gut gefallen. Auf der einen Seite der erfahrene Bible der Andrea gerne mal ins kalte Wasser wirft. Auf der anderen Andrea, die auch mit ihren eigenen Ermittlungen beschäftigt ist.
Karin Slaughter hat einen wirklich guten Thriller mit interessanten Protagonisten geschrieben. Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist sehr gut gelungen. Das Buch zeigt auch einen guten Blick auf das heuchlerische konservative Amerika, in der Moral und Werte hinter dem eigenen Vorteil zurückstehen müssen.

Fazit
Ein sehr gelungener Thriller, mit einem Ende, das bei mir schon jetzt Neugier auf das Nachfolgende Buch weckt.

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Veröffentlicht am 26.07.2022

Lesenswert

Sturmrot
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Sturmrot
Von Tove Alsterdal
Erschienen bei rohwolt-Polaris
480 Seiten

Olof Hagström war 14 Jahre alt als er ein schweres Verbrechen gestand. Aufgrund seines Alters wurde er dafür nie bestraft. Nach 23 ...

Sturmrot
Von Tove Alsterdal
Erschienen bei rohwolt-Polaris
480 Seiten

Olof Hagström war 14 Jahre alt als er ein schweres Verbrechen gestand. Aufgrund seines Alters wurde er dafür nie bestraft. Nach 23 Jahren kommt er berufsbedingt in die Nähe seines alten Wohnorts, und gleichzeitig Tatort des Verbrechens. Als er seinen Vater besuchen möchte findet er ihn tot/ermordet in der Badewanne auf.
Polizistin Ejra Sjödin pflegt ihre Mutter, die an Demenz leidet. Olof Hagström ist der Junge von dem sie als Kind Alpträume hatte.
Ejra untersucht zusammen mit ihren Kollegen GG und Magnus den Mord an Olofs Vater. Nachdem Olof nicht für den Mord an seinem Vater verhaftet wird beginnt eine wahre Hetzjagd auf ihn.
Und für Ejra und ihre Kollegen die Suche nach dem wahren Mörder. Dabei stößt sie auch immer wieder auf Ungereimtheiten bei einem Fall aus der Vergangenheit.

Meinung
„Sturmrot“ ist der erste Teil der Trilogie um die junge Polizistin Ejra Sjödin. Tove Alsterdal hat mit „Sturmrot“ einen guten und spannenden Kriminalroman geschrieben. Der Schreibstil ist sehr flüssig und hat mich immer tiefer in die Geschichte hineingezogen. Auch die Wendungen halten die Spannung immer hoch und sorgen für die ein oder andere Überraschung.
Ejra, die sich neben ihren Job bei der Polizei auch noch um ihre an Demenz erkrankte Mutter kümmert, wird auch immer wieder mit ihrer eigene Vergangenheit konfrontiert. Dadurch erhält man einen guten Überblick über Ejras Umfeld und ihre Vergangenheit. Ihr Ehrgeiz den Fall zu lösen macht auch vor ihrer eigenen Familie nicht halt.
Auch die Macht der sozialen Medien ist ein großes Thema. So zeigt Tove Alsterdal deutlich wie einfach es ist einen unschuldigen Menschen in Verruf zu bringen, und wie schnell dadurch der Hass eskalieren kann.

Fazit
Ein wirklich gelungener erster Fall für Eira Sjödin der Lust auf mehr macht. Ich freue mich schon auf den zweiten Band „Erdschwarz“ der am 18.10.2022 erscheint.

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Veröffentlicht am 27.05.2024

Guter Thriller

Mörderfinder – Stimme der Angst
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Mörderfinder - Die Stimme der Angst
Erschienen am 28. Februar 2024 im Fischer Verlag

Max ehemaliger Dozent und guter Freund Bormann verstirbt unerwartet. Auf dessen Beerdigung fällt ihm eine Frau auf, ...

Mörderfinder - Die Stimme der Angst
Erschienen am 28. Februar 2024 im Fischer Verlag

Max ehemaliger Dozent und guter Freund Bormann verstirbt unerwartet. Auf dessen Beerdigung fällt ihm eine Frau auf, die ihn verblüffend an seine große Liebe Jennifer erinnert.
Kurz darauf verschwindet seine Freundin Jana. Max macht sich große Sorgen um sie. Wenig später wird auch noch sein ehemaliger Kollege und Freund Böhmer niedergeschlagen und schwer verletzt. Schon bald stellt sich Max die Frage, ob es irgendeinen Zusammenhang zwischen den Vorfällen gibt. Da er von der Polizei keine Unterstützung zum Lösen der Fälle erwarten kann, zieht er den Psychologen und Schriftexperten Marvin Wagner zu Hilfe.
——
Ich bin ja ein sehr großer Fan von Arno Strobels Mörderfinder Reihe, um den Fallanalytiker Max Bischoff. Die vorherigen Teile haben mir allesamt sehr gut gefallen, und so habe ich mich auch sehr auf Teil vier „Mörderfinder - Die Stimme der Angst gefreut“.
Wie schon die Vorgänger ist auch der vierte Teil der Reihe sehr schnell und flüssig zu lesen. Einmal angefangen konnten ich das Buch nur schwer aus der Hand legen.
Max Bischoffs, fast schon traditioneller, Clinch mit Keskin wird dieses Mal in neue Höhen getrieben. Jedoch fand ich Max dieses Mal weniger entspannt bei seinen Ermittlungen, fast schon ein wenig aggressiv, was möglicherweise auch seine großen Sorge um Jana und Böhmer gelegen hat. Aber glücklicherweise gab es ja noch den immer gut gelaunten Marvin Wagner, mit seinem großartigen Humor. Der etwas exzentrische Psychologe ist in den letzten Büchern immer mehr in den Mittelpunkt gerückt, und stiehlt, für mich, Max in diesem Buch klar die Show.
Gut fand ich es in diesem Zug auch etwas mehr über Marvins Privatleben zu erfahren.
Die Auflösung des Falls fand ich recht gut gelungen auch wenn ich zwischendurch etwas verwirrt war.

Fazit
Auch der vierte Mörderfinder Teil hat mir wieder gut gefallen, und beim lesen viel Spaß gemacht. Allerdings fand ich diesen Teil etwas schwächer als die Vorgänger, was auch an der Art von Max lag.

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Veröffentlicht am 21.04.2024

Guter Krimi aus Schottland

Die Gabe der Lüge
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Die Gabe der Lüge von Val McDermid
Erschienen am 02.04.2024 im Drömer Verlag

April 2020, und in Edinburgh herrscht strenger Corona Lockdown. DCI Karen Pirie verbringt diesen zusammen mit ihrer Kollegin ...

Die Gabe der Lüge von Val McDermid
Erschienen am 02.04.2024 im Drömer Verlag

April 2020, und in Edinburgh herrscht strenger Corona Lockdown. DCI Karen Pirie verbringt diesen zusammen mit ihrer Kollegin DS Daisy Mortimer in der Wohnung ihres Freundes Hamish Mackenzie.
DC Murray erhält einen Anruf von Meera Reddy die bei der National Library arbeitet. Als sie sich um einen Nachlass kümmert, fällt ihr ein unveröffentlichtes Manuskript in die Hände. Das verdächtige daran ist, dass dieser Text eine verblüffende Ähnlichkeit zum Fall eines verschwundenen Mädchens enthält.
Nachdem Murray, Karen darüber informiert, macht sie, sich zusammen mit Daisy, daran näheres über den Fall herauszufinden. Nach einigen Recherchen gibt es immer mehr Übereinstimmungen zwischen dem Fall Lara Hardie, und dem Schriftstück des verstorbenen Autors.
——
Seit inzwischen fast 20 Jahren begleiten mich Kriminalromane von Val McDermid. Echo einer Winternacht, der ersten Fall von Karen Pirie, gab den Startschuss. So war ich sehr gespannt wie mir der inzwischen siebte Teil der Krimireihe gefallen würde.
Der Krimi spielt zu Beginn der Corona Pandemie. Alle die damit ein Problem haben, sollten das Buch besser nicht lesen, da dies einer der Hauptbestandteile der Geschichte ist. Ich persönlich fand es sehr gut integriert.
Die Ermittlungen unter erschwerten Bedingungen fand ich sehr realistisch beschrieben. Die strengen Kontaktbeschränkungen Schottlands machen die Zusammenarbeit, und das zusammentragen von Informationen besonders schwer. Karen und ihr Team um Daisy und Jason fand ich wieder sehr sympathisch. Dabei fand ich es sehr gut auch viel persönliche Einblicke in das Leben der drei zu erhalten. Besonders Jason, der um das Leben seiner Mutter bangt, und dabei neben den schwierigen Ermittlungen eine zusätzliche Belastung erfährt, droht daran zu zerbrechen. Aber auch die anderen Nebenschauplätze machen das Buch abwechslungsreich und spannend zu lesen.
Das Fall selbst hat einen guten Spannungsverlauf, dabei fand ich auch die Integration des Manuskriptes überzeugend. Ein Buch im Buch welches den wahren Täter überliefert, oder auch nicht?

Fazit
Ein Manuskript, zwei Autoren, ein Täter. Mit „Die Gabe der Lüge“ hat die schottische Queen of Crime wieder einen guten, unterhaltsamen Kriminalroman veröffentlicht. Persönlich fand ich die vorherigen Teile der Reihe aber noch einen Tick besser.
Wer gerne gute englische Krimis liest, und keine Coronaphobie hat, kann hier bedenkenlos zugreifen.

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Veröffentlicht am 19.04.2024

Toller Läuferkrimi

Nur der Tod ist schneller
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Vor einigen Jahren war Peer Pedes Polizeieuropameister im Marathon, doch in den letzten Jahren hat er sein Training etwas vernachlässigt. Als ihm sein Kollege Koslowski seinen Marathon Rekord entreißt, ...

Vor einigen Jahren war Peer Pedes Polizeieuropameister im Marathon, doch in den letzten Jahren hat er sein Training etwas vernachlässigt. Als ihm sein Kollege Koslowski seinen Marathon Rekord entreißt, möchte er das nicht auf sich sitzen lassen, und beginnt für den Berlin Marathon zu trainieren. Als er bei einem seiner Trainingsläufe einen Mann von einer Brücke baumeln sieht, hat er sofort den Verdacht dass dies kein Selbstmord war. Der Tote war Mitglied der Running Crew, einem Berliner Läuferclub. Es beginnt ein Wettstreit mit Koslowski. Nicht nur auf dem Asphalt, sondern auch bei der Lösung des Falles.
——
Eines meines Hobbys ist laufen gehen. Ab und zu kam mir dabei der Gedanke: „Was wenn hinter der nächsten Kurve einer hängt?“. Das Autorenduo Achilles, bestehend aus Dr. Hajo Schumacher und Michael Meisheit, haben jetzt ihren ersten Läuferkrimi veröffentlicht, welchen ich natürlich sofort lesen musste.
Der Krimi hat, wie könnte es anders sein, genau 42,195 Kapitel. Anfangs hatte ich kleine Startschwierigkeiten, doch geschrieben ist er super flott, so dass ich nur so durch die Zeilen geflogen bin (das war tatsächlich auch einer der Gründe warum ich anfangs Schwierigkeiten hatte, es war mir zu schnell). Dabei wird die Geschichte hauptsächlich aus der Sicht von Peer erzählt. Peer macht im Laufe des Buches eine große Transformation durch. Vom Laufwunder dem sein Sport alle Wege bei der Polizei öffnet, zum ernstzunehmenden Kommissar. Bis es allerdings soweit ist, hat er allerdings so einige skurrile Ideen
Auch seine anderen Mitstreiter, wie Stephanie und Uli fand ich sehr sympathisch. Besonders Uli ist mir durch ihre Art und ihren Mut ans Herz gewachsen.
Auch wenn ich den Krimi in der Kategorie Cosy Crime verorten würde, hat er vor allem durch Ulis Geschichte auch seine ernsthafte Seiten.
Dabei gab es einige Wendungen und falsche Fährten, so dass ich bis zum Schluss nicht wusste wer der Täter ist.

Fazit
Das Buch war für mich ähnlich wie laufen gehen. Anfangs musste ich meinen inneren Schweinehund überwinden um weiter zu lesen, doch es hat sich gelohnt. Wer gerne humorvolle Krimis liest, und als Hobby gerne läuft, bekommt hier einen guten Krimi, und den ein oder anderen Lauftipp.

Mein besonderes Highlight war eindeutig der Kindersitz aus dem Car-Sharing Auto.

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