Cover-Bild Schneckenmühle
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 08.09.2014
  • ISBN: 9783442747351
Jochen Schmidt

Schneckenmühle

Roman
DDR, Sommer 1989. Die Dinge spitzen sich zu – auch zwischen Jens und Peggy.

Jens ist vierzehn geworden und darf zum letzten Mal ins sächsische Ferienlager Schneckenmühle fahren. Dort kann man Skat spielen, Fußball und Tischtennis, und dann sind da natürlich noch die Mädchen und die Frage, wie man es mit dem Tanzen hält. Es ist der Sommer 1989 in der DDR – und nicht nur den Jugendlichen stehen große Veränderungen bevor. Jochen Schmidts neuer Roman, mit großer Wärme und Komik erzählt, berichtet von Zeiten des Umbruchs, hinreißend und anrührend.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2023

DDR-Ferienlager

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Sommer 1989: Jens, ein Berliner Junge im Teenageralter aus dem Osten der Stadt fährt, wie auch in den Jahren davor, ins Jugendlager Schneckenmühle. Und zwar mit gemischten Gefühlen: einerseits freut er ...

Sommer 1989: Jens, ein Berliner Junge im Teenageralter aus dem Osten der Stadt fährt, wie auch in den Jahren davor, ins Jugendlager Schneckenmühle. Und zwar mit gemischten Gefühlen: einerseits freut er sich, viele Freunde wiederzutreffen, andererseits hadert er mit dem Ungewissen. Wie wird es dort dieses Jahr, das zudem sein Letztes ist? Außerdem ist er kein Durchschnittsbürger: er hat durch Verwandtschaft viel Westkontakt und ist zudem "kirchlich" - seine Eltern sind also Christen. Das unterscheidet ihn in einigem von anderen, verleiht ihm eine teilweise distanziertere, teilweise aber auch naivere Sichtweise.

Dieses Buch thematisiert den Aufbruch und zwar in unterschiedlicher Hinsicht: aus Jens' ganz eigener Perspektive den ins Erwachsenenleben, aus der Sicht seiner Familie den in ein neues, anderes Leben im Westen, aus politischer Sicht den Aufbruch in eine andere Zeit mit neuen Strukturen, neuen Grenzen. Das alles ist, da aus Jens' Sicht dargestellt, unglaublich subtil geschildert - auch wenn es der Blickwinkel eines ganz normalen, frechen Jugendlichen ist, wirkt es sehr zart, sehr empfindsam.

Ein Buch für Erwachsene? Schwer zu sagen. Ein Jugendbuch? Ganz bestimmt nicht! Was ist es denn und für wen ist es gedacht? Nun, in erster Linie ein toll geschriebener Roman, deutsche Gegenwartsliteratur zum Genießen. Aber auch eine Dokumentation einer ganz wichtigen, ja der wichtigsten Veränderung in Deutschland in den letzten 50 Jahren. Also etwas für jeden, der sich für das Thema "Wende" und "Wiedervereinigung" interessiert und nicht nur reine Fakten, sondern auch Stimmungen erfassen will. Das nämlich ist durch dieses Buch möglich: eine besondere Gabe des Autors und ein Geschenk für die Leser - jedenfalls für diejenigen, die einen Sinn für so etwas haben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Reise in die Vergangenheit

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Zum Inhalt:
Es ist das Jahr 1989, in dem ein Umbruch geschieht. Jens ist in der Aufregung ein letztes Mal ins Ferienlager „Schneckenmühle“zu fahren. Er wird dieses Mal mit zu den Großen gehören. Aber es ...

Zum Inhalt:
Es ist das Jahr 1989, in dem ein Umbruch geschieht. Jens ist in der Aufregung ein letztes Mal ins Ferienlager „Schneckenmühle“zu fahren. Er wird dieses Mal mit zu den Großen gehören. Aber es ist nicht so wie immer, einerseits freut es sich, andererseits überkommen ihn auch Emotionen, die sich nicht vereinen.
Jens ist nicht wie der größte Teil in der DDR, sondern er ist Kirchlich, was in der damaligen DDR auch den Ausschluss der Pionier oder FDJ-Gemeinschaft hätte führen können. Hinzu kam noch die Tatsache, dass er sogenannten Westkontakt durch die Verwandtschaft gehabt hat.
Ich habe Jens als sensibel und umsichtig kennengelernt.
Im Ferienlager verbringt er die Zeit wie gewohnt mit den anderen Kindern und Betreuern, die Wanderungen und andere Aktivitäten mit den Kinder unternehmen. Vom eigentlichen Umbruch bekommt Jens nicht allzu viel mit, und er will das Geschehen drum herum gar nicht so recht wahr haben. Ein wenig lebt er in seiner eigenen naiven Welt. Aber in dem Alter spielen natürlich auch die Mädels eine Rolle, und dann ist da noch die Peggy......
Der Autor übermittelt dem Leser aus der Sicht eines 14-jährigen Jungen, die wohl wichtigste Zeit in der deutschen Geschichte. Der Schreibstil ist sprunghaft aber hilfreich das ein oder andere in Zusammenhang zu bringen. Der Leser, welcher nicht in der DDR groß geworden ist, lernt einen kleinen Ausschnitt aus dem Leben in der DDR kennen.

Meine Meinung:
Der Autor Jochen Schmidt hat es geschafft mich auf eine Reise in meine eigene Vergangeheit mitzunehmen. Oft musste ich auch schmunzeln immer mit den Gedanken, das es sich so auch in meiner Kinder und Jugendzeit zugetragen hat. Aber auch eine gewisse Nachdenklichkeit ist aufgekommen. Was wäre wenn.... vieles anders gelaufen wäre.
Der Schreibstil ist gut verständlich und flüssig geschrieben. Ich würde fast sagen, dass man das Buch auch als Schulbuch verwenden könnte. Denn ich bin schon der Meinung, dass es ein Buch für Jugendliche ist. Um im Anschluss die Geschichte der DDR zu erörtern. Denn so ist die Möglichkeit gegeben, dass diese nicht vergessen wird und für die Schüler vielleicht ganz interessant zu erfahren, wie es sich lebte als Teenager.
Aber auch für Erwachsene ist dieser Roman geeignet, denn ich habe mich mit dem Buch wohl gefühlt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wende & Pubertät

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Im Sommer vor der Wende wird der 14-jährige Jens zum letzten Mal als einer der „Großen“ ins Ferienlager „Schneckenmühle“ fahren. Es ist nicht mehr so wie es für Jens immer war, denn einerseits herrscht ...

Im Sommer vor der Wende wird der 14-jährige Jens zum letzten Mal als einer der „Großen“ ins Ferienlager „Schneckenmühle“ fahren. Es ist nicht mehr so wie es für Jens immer war, denn einerseits herrscht große Freunde, andererseits Aufbruchsstimmung. Im Ferienlager verbringen die Jugendlichen ihre Zeit mit Tischtennis, Wandern und anderen Aktivitäten. Vom politischen Umbruch bekommt Jens recht wenig mit, da er in meiner naiven Welt verweilt und Mädchen immer interessanter werden - hier nimmt die Außenseiterin Peggy die tragende Rolle ein…
Jochen Schmidt hat mir, einem Wessi, die Welt der Jugendlichen mit all ihren Wünschen, Hoffnungen und Sorgen zum Ende der DDR etwas näher gebracht. Der Autor hat einen recht sprunghaften Schreibstil, der von Anekdoten zu Anekdote und wieder zur aktuellen Handlung springt. Genau diese Sprunghaftigkeit macht den Roman authentisch, wenn auch nicht immer leicht lesbar / verständlich! Mit Jens ist Schmidt nicht nur ein authentischer, sondern auch recht sympathischer Charakter gelungen, der eher nachdenklich, ruhig und freundlich ist. Außerdem bietet das Buch mit Jens Naivität und dem beschriebenen DDR-Alltag sehr viele Lacher und Schmunzler, aber auch einiges Kopfschütteln. Insgesamt ist es ein schönes Buch für Jugendliche und Erwachsene!