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Veröffentlicht am 12.11.2022

vielfältig und interessant

ANNA
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Worum geht’s?

In „Anna“ beleuchtet die Autorin Amy Odell das Leben einer der bekanntesten und einflussreichsten Frauen der Modewelt: Anna Wintour. Um keine Frau der Fashionwelt ranken sich vermutlich ...

Worum geht’s?

In „Anna“ beleuchtet die Autorin Amy Odell das Leben einer der bekanntesten und einflussreichsten Frauen der Modewelt: Anna Wintour. Um keine Frau der Fashionwelt ranken sich vermutlich so viele Mythen und Geschichten wie um die Frau, die stets mit einer Sonnenbrille stoisch und ruhig beobachtendend in der Front Row sitzt. Wie Anna Wintour jedoch zur Modewelt fand und schlussendlich die Leitung des einflussreichsten Modemagazins, der amerikanischen Vogue übernahm, und wie viel Wahrheit in Filmen wie „Der Teufel trägt Prada“ steckt, zeigt die Autorin in dieser vielseitigen und umfassenden Biografie.

Schreibstil und inhaltliche Gestaltung

Der Schreibstil ist informativ mit einer erzählenden Ausrichtung gehalten. Sprachlich bewegt sich das Buch im Bereich der Alltagsliteratur. Die Struktur des Buches ist chronologisch ausgerichtet, teilweise aber auch inhaltlich. Die jeweiligen haben entsprechende Überschriften und beleuchten schrittweise das Leben von Anna Wintour und die beruflichen Veränderungen. Im Mittelteil sind umfassende Fotografien enthalten.
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Meine Meinung

Ich kann gar nicht zählen, wie oft ich den legendären Film „Der Teufel trägt Prada“ geschaut habe, damals noch als Teenager ohne wirkliche Ahnung von der Modewelt. Doch mit zunehmendem Alter interessierte ich mich immer mehr für die Hintergründe und natürlich auch die Frage: Ist der Film eine überspitzte Darstellung oder ist Anna Wintour wirklich so furchteinflößend? Über lange Zeit habe ich das Magazin gelesen und mit Dokumentationen wie „The September Issue“ und „First Monday in May“ zwar teilweise schon leichte Einblicke gewonnen, aber dieses Buch? Das ist ein ganz anderes Level!

Zunächst war ich überrascht von dem doch recht dicken Erscheinungsbild des Buches und ich kann auch bestätigen, dass man hier einige Lesestunden dran verbringen wird. Aber es hat sich gelohnt, ohne Frage. Ich habe meist 2-3 Kapitel am Stück gelesen und dann gern auch die ein oder andere Information noch durch Google vertieft. Die Biografie ist sehr umfassend, beginnend bei der kindlichen Anna, ihren ersten Schritten in der Modewelt und vor allem den familiären Hintergrund in der Verlagswelt. Es geht um große und kleine Schritte, um vermeintliche Rückschritte und gigantische Sprünge nach vorn, um gezielte Verbesserungen und ungewollte Verschlechterungen – sowohl in Annas Leben als auch in ihrer Tätigkeit. Wer hätte gedacht, wie viele Stufen Anna Wintour erklimmen musste, um da zu landen, wo sie heute ist, wie viele Stolpersteine auf dem Weg lagen – aber auch, wie viele Kontrahenten sie mit geschickten Entscheidungen und Einflüssen aus dem Weg geräumt hat. Das Buch ist biografisch erzählend und lässt so einige Wegbegleiter von Anna Wintour zu Wort kommen, nicht immer mit rein positiven Worten.

Doch der O-Ton ist relativ klar: Diese Frau hat Großes erreicht und wird von vielen geachtet, ganz egal, ob alle ihre Methoden so teilen oder gutheißen. Ich hatte unmittelbar vorher die Lektüre eines Buches über die Entstehung der Zeitschrift Vogue gelesen, wo natürlich auch Anna Wintour sehr präsent vorkam. Ich fand es nun also interessant, ergänzend und teilweise auch abweichend zu erfahren, wie bestimmte Situationen entstanden. Die Autorin konzentriert sich fast ausschließlich auf die Wirkung von Anna Wintour, geht aber auch gern darauf ein, welche kulturellen und tatsächlichen Herausforderungen die Vogue mit der Zeit meistern musste.

Für mich ist „Anna“ ein beeindruckendes Buch über eine Frau, über die viel geredet wird, die aber selbst wenig redet. Entsprechend ist das Buch hauptsächlich auf Berichte, Zeitzeugen und zugängliche Informationen gestützt, denn Anna Wintour selbst wollte nicht an dem Buch mitwirken. Vielleicht ist es aber auch gerade deshalb so umfangreich und vielseitig geworden, wodurch der Leser ein sehr umfassendes Bild von Anna Wintour erlangen kann. Ich habe mich bei der Lektüre immer wieder in dem Buch verloren, welches mit informativen Inhalten und netten Anekdoten sehr punkten kann. Die Frage, ob Anna Wintour wirklich der Teufel ist, der Prada trägt, vermag ich nach der Lektüre zwar immer noch nicht beantworten, aber an der Hochachtung für diese beeindruckende Frau hat sich bei mir nichts geändert.

Mein Fazit

Anna ist ein vielseitiges und hochinteressantes Buch über eine unzweifelhaft interessante Persönlichkeit. In dieser umfangreichen Biografie wird das Leben der Modeikone schrittweise beleuchtet und erklärt, wie sie zu dem wurde, was sie heute ist. Mit zahlreichen Anekdoten und Aussagen von Wegbegleitern ist es ein gut gelungenes Werk, wenngleich sicher an der ein oder anderen Stelle eine kritischere Auseinandersetzung noch etwas besser gewesen wär. Für Fashionistas, Glossy-Addicts und Leute, die sich gern in interessante Themen einlesen, eine absolute Kaufempfehlung!

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 09.10.2022

wunderschön zum Verlieben

A Place to Love
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„Alles hat seine Zeit. Auch Träume.“
(Henry in A place to love)

Worum geht’s?

Seit dem überraschenden Tod ihres Vaters vor drei Jahren leitet Juniper (June) McCarthy mit ihrer Mutter und ihren Schwestern ...

„Alles hat seine Zeit. Auch Träume.“
(Henry in A place to love)

Worum geht’s?

Seit dem überraschenden Tod ihres Vaters vor drei Jahren leitet Juniper (June) McCarthy mit ihrer Mutter und ihren Schwestern Cherry Hill, die Obstfarm der Familie. Die 25-Jährige liebt die Farm im ländlichen Colorado, und sie fühlt sich verantwortlich für das Familienunternehmen, das ihrem Vater so viel bedeutet hat und in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Deshalb hat sie damals auch ihrer großen Liebe Henry unter einem Vorwand den Laufpass gegeben, um seinen Zukunftsplänen in Wales nicht im Weg zu stehen. Als er jedoch eines Tages auf Cherry Hill auftaucht, stürzt er June in ein absolutes Gefühlschaos …

A place to love ist Band 1 der Cherry Hill-Reihe um die Farm Cherry Hill. Das Buch ist in sich geschlossen, die Charaktere der Folgebände kommen jedoch vor.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive durch June und Henry erzählt. Im Buch ist sexueller Content enthalten.

Meine Meinung

Mit großer Trauer habe ich mich vor einiger Zeit aus Green Valley verabschiedet, dem Schauplatz der ersten Reihe der Autorin. Entsprechend happy war ich, als mit der Cherry Hill Reihe die neue Reihe angekündigt wurde, zugleich hatte ich aber auch etwas Sorge, dass es ein Green Valley 2.0 wird. Smalltown, Verbundenheit der Charaktere – das kam mir bekannt vor. Und ja, natürlich ist auch Cherry Hill wieder hiervon geprägt und gleichzeitig doch so anders als Green Valley.

Auch wenn die Reihe an einem neuen Ort spielt (im Örtchen Palisade und hier auf der Familienfarm Cherry Hill), fühlt ich sofort das wohlige Gefühl von „Nach Hause kommen“, von Heimat, von Bekanntheit und von Familie. Es geht um die Familie McCarthy, die hier eine Obstfarm betreibt, aber in finanzieller Schieflage steht. Die älteste Schwester June ist vor drei Jahren quasi über Nacht zurückgekehrt und hat vom sterbenden Vater die Farm übernommen. Nun lebt sie hier, mit ihren Schwester Lilac und Poppy, mit ihrer Mutter, einem zuckersüßen Hund, einigen Arbeitern, versucht die Farm wieder zu sanieren und gleichzeitig nicht die Handschrift der Familie aufzugeben. Dies gelingt ihr ganz solide, wenn auch nicht übermäßig gut. Doch dann holt ihre Vergangenheit sie ein, denn einiges Tages steht plötzlich Henry vor ihr – ihr Ehemann. Die Familie ist geschockt, denn niemand wusste, dass June verheiratet ist. Der Leser ist verwirrt, wieso Henry nun kommt und die Scheidung will. June ist überfordert, weil der Mann ihrer Träume wieder da ist. Henry ist wütend und abweisend, weil June ihm nie erklärt hat, wieso sie auf einmal ging bzw. ihm vorgegaukelt hat, sie hätte einen anderen. Und schnell weiß der Leser: Die beiden brauchen eine zweite Chance. Doch die Umstände sind kompliziert, Henry ist anderweitig vergeben, June ist an den Ort gebunden. Und zwischen beiden liegt so viel verbrannte Erde, die erst einmal aufgeräumt werden muss.

Und genau das ist der Autorin hier wundervoll gelungen. Henry und June starten mit leichten Enemy-Vibes, aber die bittere Realität hinter Junes Entscheidung tut so sehr weh, dass man direkt mitleidet. Henrys Gefühle verwirren ihn, immerhin hat er eine neue Frau kennengelernt. Doch als er für einige Tage dort bleibt, da er mit June die Scheidung durchsprechen will (genauer gesagt Junes Anrecht auf die Brennerei der Familie von Henry), wird Henry von der Magie des Örtchens gefangen genommen. Gemeinsam mit Henry erlebt der Leser lauschige Abende, die aufregende Obsternste, das bedeutsame Peach Festival – und das Wiederaufflammen der Liebe zwischen June und Henry. Die Autorin ist hier zu jeder Zeit respektvoll, ehrlich und lässt ihre Charaktere reflektieren. Und noch etwas tun die Charaktere, was die unfassbare Stärke des Buches ist: Sie reden! Miteinander, übereinander. Die kommunizieren, sie schlucken ihre Gedanken nicht runter, sie erzwingen keine Konflikte. Erfrischend, mitreißend und es hat mich so unglaublich glücklich gemacht. Alles an diesem Buch fällt zusammen wie ein perfektes Puzzle. Sicher sagen einige, es ist zu perfekt, aber diese Wohlfühlbücher von Lilly Lucas sind zum Träumen und Schwärmen, zum Verlieben und Abschalten.

Das Buch ist so wunderbar vielfältig mit Einblicken in das verrückte, urige Leben auf dem Land und den Herausforderungen, die June als weibliche Farmleiterin meistern muss. Einblicke in das komplizierte Leben um Henrys Familie und deren Erwartungen an ihn. Henrys Wunsch, irgendwie auszubrechen aus dem Ganzen. Einblicke in eine unfassbar starke Familie, mit so unterschiedlichen Charakteren, dass man schon weiß, die Folgebände werden unterhaltsam. Es ist das wunderschöne Peach Festival, was so lebhaft geschildert wird, dass man beinahe die Pfirsiche auf der Zunge und die Zuckerwatte in der Nase spüren kann. Der federleichte Schreibstil trägt dazu bei, dass man durch die Seiten nur so fliegt, sich in der Geschichte verliert und ehe man sich versieht, ist einem das Herz gebrochen und es wieder zusammengesetzt worden. A place to love lebt nicht von Überraschungen, unvorhersehbaren Twists oder der übermäßigen Dramatik, nein, die Geschichte ist vorhersehbar, es gibt wenig Problempunkte (und diese werden eben sehr erwachsen gelöst) und die emotionalen Wehwehchen resultieren nicht aus bösen Worten, sondern an der Boshaftigkeit des Schicksals und der motivierten Art, wie June und Henry damit umgehen wollen. Ich habe mein Herz in Cherry Hill verloren und ganz ehrlich? Ich will es nicht zurück. Ich werde wiederkommen und wiederkommen und wiederkommen.

Mein Fazit

Mit A place to love hat mich die Autorin wieder absolut abholen können. Die neue Familie ist herzlich und mitreißend, das Buch hat wieder die wunderschöne Wohlfühl-Atmosphäre und auch die Geschichte um June und Henry kann mit ihren Second Chance Vibes sehr überzeugen. Lilly Lucas ist für mich die Queen of Cosy Romance – und hat es mit diesem Buch auch wieder bewiesen. Wunderschön und zum Liebhaben!

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 09.10.2022

beeindruckend und umfassend

Inside Vogue
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Worum geht’s?

Die Autorin Nina-Sophia Miralles beleuchtet in ihrem Buch „Inside Vogue“ das wohl bekannteste und einflussreichste Fashion Magazin der Welt, um das sich noch heute zahlreiche Mythen ranken. ...

Worum geht’s?

Die Autorin Nina-Sophia Miralles beleuchtet in ihrem Buch „Inside Vogue“ das wohl bekannteste und einflussreichste Fashion Magazin der Welt, um das sich noch heute zahlreiche Mythen ranken. In diesem umfassenden Buch werden die Anfänge der amerikanischen Vogue und die Entwicklung über die Jahrzehnte beleuchtet, der Einfluss der verschiedenen Persönlichkeiten auf die Vogue und auch ihre bekannten Ableger in Frankreich und Großbritannien aufgezeigt und dem Leser ein vielschichtiger Einblick wie noch nie gewährt. Hinter den Kulissen einer Zeitschrift, die die Modewelt nachhaltig beeinflusst hat und noch heute wie keine andere für Fashion steht und dabei selbst so manche Rückschläge hinnehmen musste.

Schreibstil und inhaltliche Gestaltung

Der Schreibstil ist sachlich-informativ gehalten und hat keine erzählende Ausrichtung. Die Struktur ist primär chronologisch ausgerichtet, teilweise aber auch inhaltlich. Die jeweiligen Kapitel haben wenige Unterkapitel. Im Buch sind zahlreiche Fotografien enthalten, zudem gibt es ein umfassendes Quellenverzeichnis.

Meine Meinung

Die Vogue. Spätestens seit „Der Teufel trägt Prada“ war auch ich von diesem Modemagazin-Giganten beeindruckt. Über lange Zeit habe ich das Magazin gelesen, die aufwendigen Bildstrecken bewundert – aber nie darüber nachgedacht, wie viel Arbeit hierhinter steckt. Mit Dokumentationen wie „The September Issue“ und „First Monday in May“ habe ich zwar teilweise schon leichte Einblicke gewonnen und es gibt auch eine Dokumentation über die britische Vogue. Aber nichts davon ist vergleichbar mit diesem Buch.

Ich bin ehrlich: Ich habe mir nie Gedanken darüber gemacht, wie lange es die Vogue eigentlich schon gibt. Entsprechend beeindruckt war ich von der ersten Hälfte des Buches, denn bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts entstand die Ur-Idee der Vogue, damals noch als Magazin für die gehobene Gesellschaft, für elitäre Kreise. In einer einzigartigen Weise führt die Autorin den gewillten Leser durch eine historische Reise, durch Weltkriege, den Börsencrash, die Veränderungen der Gesellschaft, durch Katastrophe und interne Machtkämpfe. Wie gebannt saß ich da und habe das Ausmaß der Geschichte der Vogue aufgesogen wie ein Schwamm: Wie sich die Vogue trotz des Weltkriegs am Laufen hielt, wieso die Gesellschaft die Zeitschrift auch in diesen Zeiten so dankbar annahm, welchen Einfluss die Vogue bei der Erfindung der Modenschauen und des Catwalks hatte. Dieses Buch ist ein Dokument über den historisch wohl einzigartigen Einfluss auf die Modewelt – aber nicht einer einzigen Person, sondern einer ganzen Idee, einer ganzen Gruppe starker Persönlichkeiten.

Denn neben der natürlich weltbekannten Anna Wintour und der bekannten Alexandra Shulman der britischen Vogue gab es so viel mehr Frauen, die die Vogue geprägt haben, die hier ihren Raum bekommen. Das Buch beleuchtet die amerikanische Vogue als Hauptfokus, aber auch die Vogue Paris und der Brogue (die britische Vogue), die jeweiligen Herausforderungen intern und extern, den Konkurrenzkamp untereinander und mit anderen Zeitschriften. Es werden Skandale, Machtkämpfe und Zusammenhalt präsentiert. Es wird beleuchtet, wie die Mode durch die Vogue und die Vogue durch die Mode wuchs, wie der Wandel der Zeit immer wieder zu Änderungen führte und natürlich auch, wie die Person, die wie keine andere zur Vogue gehört, an ihre Position kam: Anna Wintour. Es wird angesprochen, durch wie viele Verlagshände die Vogue ging, wie sich der Einfluss der Eigner immer wieder änderte und auch, wie die Besetzung der Redaktion von anderen Faktoren abhing als nur Talent.

Die Autorin hat bei diesem Buch in beeindruckender Weise über 100 Jahre zusammengefasst, ohne dass es überladen wirkt, aber auch ohne dass es zu oberflächlich rüberkommt. Das Buch ist unfassbar gut recherchiert, strukturell nachvollziehbar aufgebaut und glänzt mit einer Fülle an Elementen: Von Originalfotos über Zitate bis zu Zeitdokumenten. Doch auch an Kritik spart die Autorin nicht, etwa wenn sie beleuchtet, wie die Vogue Schuld sein soll an der Zunahme von Essstörungen, wie die digitale Revolution und insbesondere das Erfinden von Bloggern die Vogue zum Handeln zwang und auch die Frage, wie es mit der Vogue weitergeht, beleuchtet sie vielseitig und ergebnisoffen. Man merkt, dass dieses Buch weder eine Lobpreisung der Zeitschrift sein soll, aber auch kein vernichtender Abriss. Das Buch ist neutral, vielseitig und unglaublich interessant.

Mein Fazit

Inside Vogue ist ein vielseitiges, hochinteressantes Buch, welches sachliche Einblicke in die Höhenflüge und Abstürze der Zeitschrift Vogue gibt. Die beeindruckenden Persönlichkeiten, welche den Weg der Vogue geprägt haben, finden hier genauso Platz wie Kritik, Skandale und die historischen Herausforderungen. Eine faszinierende Präsentation über ein Magazin, was die Modewelt verändert hat.


[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 03.10.2022

absoluter Hingucker zum Verlieben

Das Kleine Schwarze - Eine illustrierte Hommage an einen Modeklassiker
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Was ist das?

Mit „Das Kleine Schwarze“ präsentiert die weltbekannte Fashion-Illustratorin Megan Hess eine vielseitige Liebeserklärung an das wohl bekannteste und vielseitigste Kleid der Welt. Mit liebevollen ...

Was ist das?

Mit „Das Kleine Schwarze“ präsentiert die weltbekannte Fashion-Illustratorin Megan Hess eine vielseitige Liebeserklärung an das wohl bekannteste und vielseitigste Kleid der Welt. Mit liebevollen Zeichnungen, eindrucksvollen Zitaten und interessanten Hintergrundinformationen entführt die Autorin in die Welt der „Little Black Dresses“ und zeigt die verschiedenen Interpretationen der Designer sowie die bekanntesten Kleider, getragen von bedeutenden Frauen.

Wie sieht es aus?

Wie immer handelt es sich bei dem Buch um eine Hardcover-Ausgabe, das Format ist dieses Mal jedoch kleiner. Das Buch ist etwas größer als das A6 Format, kleiner jedoch als A5. Der Buchschnitt ist passend in schwarz-metallic gestaltet und schimmert edel. Das dezente Cover hat einen goldfolierten Titel. Trotz seiner Größe wirkt das Buch hochwertig und edel. Die gesamte Innengestaltung bleibt dem Farbschema treu – schwarz, Goldtöne, weiß und rote Lippen als Hingucker. Es ist eine bunte Mischung aus ganzseitigen Zitaten, ganzseitigen Zeichnungen und kleinen Begleittexten. Wie immer ist das Verhältnis zwischen Text und Bild sehr bildlastig, da im Vordergrund die Fashionzeichnungen stehen.

Was erwartet einen?

Megan Hess zaubert mit diesem Buch eine Liebeserklärung an eine Idee eines Kleides, so simpel und dennoch so vielseitig. Ein schwarzes Kleid, was auf so vielen Arten interpretiert wurde und in so vielen Situationen Berühmtheit erlangt hat. Neben einem kleinen historischen Abriss und einer Reise durch die Designerideen stehen vor allem die legendären Modemomente im Fokus, die die Darstellung des Kleides geprägt haben: Von Audrey Hepburn in „Frühstück bei Tiffanys“ über Whitney Houston in „Bodyguard“ bis zu Michelle Obama beim State Dinner im Weißen Haus. So viele Frauen und so viele Designer haben die Vielfältigkeit des Klassikers unter Beweis gestellt. Während dieser Reise durch die Zeit zaubert die Autorin auch immer wieder mit wunderschönen ganz- oder zweiseitigen unabhängigen Zeichnungen ein Lächeln auf das Gesicht.

Mein Fazit

Als absoluter Megan Hess Fan freue ich mich jedes Mal aufs Neue, wenn eines ihrer Bücher im deutschen Prestel-Verlag erscheint. So war es auch hier – die Autorin hat bisher mit themengezogenen Büchern (New York, Paris) und personenbezogenen Büchern (Dior, Chanel) mein Herz gewinnen können. Etwas überrascht war ich über die Größe des Buches, da bisher die Titel beinahe doppelt so groß waren. Das Kleine Schwarze trifft daher doppelt zu – auf den Inhalt und auf die Größe. Es ist quasi ein Baby Coffeetable Book, aber nicht minder beeindruckend oder schön. Es ist wieder ein absolutes Buch zu Träumen und Bewundern, zum Entdecken und auch zum Staunen, insbesondere weil ich jedes Mal von den wunderschönen Zeichnungen begeistert bin. Ich könnte die Bilder einfach stundenlang anschauen und bewundere die Handwerkskunst der Autorin jedes Mal wieder aufs Neue. Eine tolle Ergänzung für alle Fans der Autorin, für Fans von Fashion und Design oder auch für Leute, die einfach hübsche Sachen mögen. Auch als Geschenk super geeignet!

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

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Veröffentlicht am 03.10.2022

menschlich, faszinierend und vielseitig

GSG 9 – Terror im Visier
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Worum geht’s?

Der Autor Michael Götschenberg hat bereits in der gleichnamigen Doku für ARD ausführliche und interessante Einblicke in eine Sicherheitsbehörde gewährt, die vielen Deutschen vielleicht ...

Worum geht’s?

Der Autor Michael Götschenberg hat bereits in der gleichnamigen Doku für ARD ausführliche und interessante Einblicke in eine Sicherheitsbehörde gewährt, die vielen Deutschen vielleicht vom Namen her bekannt ist, die aber bis heute mehr Mythos als Präsenz hat. In diesem Buch widmet sich der Autor noch einmal ausführlicher der Spezialeinheit, der Ausbildung der Einsatzkräfte und berichtet über Wirken und Wirkungslosigkeit der Spezialeinheit, die schwierige Stellung im System und die dramatischen Momente, wenn die GSG9 wirklich einmal ausrücken muss. Durch Gespräche mit aktiven und ehemaligen Beamten und die Beleuchtung wichtiger Schlüsselereignisse werden hier Einblicke gewährt, die es bislang noch nie so gegeben hat.

Schreibstil und inhaltliche Gestaltung

Der Schreibstil ist sachlich und informativ gehalten, hat allerdings eine erzählende Ausrichtung. Der Autor war sehr bedacht darauf, alles verständlich und nachvollziehbar zu erklären. Die Struktur des Buches ist mehr inhaltlich ausgerichtet, es gibt verschiedene Kapitel, diese jedoch nicht chronologisch. Die Kapitel umfassen entweder ein bedeutendes Ereignis oder ein bestimmtes Thema, die Kapitel haben jeweils zahlreiche Unterabschnitte.

Meine Meinung

GSG9. Eine Spezialeinheit, um dich sie so viele Mythen ranken. Als ich vor einiger Zeit auf die Doku im ARD gestoßen bin, war ich fasziniert. Es gab sehr interessante und vielseitige Einblicke, vom Leben der Beamten auf der „Basis“, den Einsatzvorbereitungen bis zu geschichtsträchtigen Ereignissen. Dass der Co-Autor der Doku nun ein ganzes Buch zu dem Thema herausgebracht hat, freute mich sehr und es war klar, dass ich es lesen muss. Zunächst: Es gibt inhaltlich zwischen Doku und Buch zahlreiche Überschneidungen, was in der Natur der Sache liegt. Das Buch geht dafür in vielen Punkten tiefer, während die Doku mit Bewegtbildern überzeugen kann. Für mich funktionieren beide Projekte aber wunderbar nebeneinander und ergänzend.

Die Struktur des Buches empfand ich als etwas wirr. Es ist nicht chronologisch ausgerichtet, aber auch nicht wirklich thematisch. Mal geht es um eine bestimmte Einheit der GSG9, mal um Ereignisse (das legendäre Mogadischu mit der Erstürmung der Landshut) um unterstützende Positionen (z.B. die Teamärztin) oder um bestimmte Themen (rechte Ausrichtung bei Spezialeinheiten oder Einsatz im Ausland). Das führt auch dazu, dass es immer wieder zu Wiederholungen und Überschneidungen kommen kann, was mich allerdings nicht allzu sehr gestört hat. Durch die „Durcheinanderstruktur“ hat man allerdings auch immer wieder einen anderen Fokus, was das Buch überraschend und abwechslungsreich macht.

Inhaltlich deckt das Buch wahrscheinlich alles ab, an was man nur denken kann. Es ist interessant, vielfältig, überraschend, gelegentlich selbstkritisch, nie heroisierend und stets mit einer gesunden Portion Menschlichkeit geschrieben. Die zahlreichen Interviews und Erzählungen mit den Einsatzkräften sind mal spannend, mal tragisch. Es gibt Einblicke und Perspektiven, von denen die Öffentlichkeit bisher wohl eher weniger bis gar nichts wusste (z.B. im Hinblick auf Bad Kleinen) und auch aktuellere Entwicklungen sind eingebaut, etwa das Rechtsproblem bei einigen deutschen Sicherheitsbehörden oder die stete Frage, was genau eigentlich die GSG9 macht, wofür sie zuständig ist und wieso sie in einem Dauerkonkurrenzverhältnis zu anderen Behörden steht. Beim Lesen entdeckt man immer wieder etwas Neues oder jemand Neuen. Der Mythos GSG9 wird hier auf menschliche und sympathische Weise „entzaubert“, erklärbar und greifbar gemacht.

Mein Fazit

GSG 9 – Terror im Visier ist ein faszinierendes Buch mit einer Fülle an Informationen und Einblicken, die eine besondere Spezialeinheit greifbar und menschlich macht. Absolut mitreißend, manchmal auch überraschend und auf jeden Fall unglaublich sympathisch und nahbar, aber dabei auch angenehm selbstkritisch hat der Autor hier ein beeindruckendes Buch geschaffen, was ich kaum aus der Hand legen konnte. Für alle, die sich für Polizeieinheiten, die Sicherheitspolitik und Blicke hinter die Kulissen interessieren.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]