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Veröffentlicht am 22.03.2023

Wie aus frischem Gemüse Klimaschutz wird.

Stadtgemüse
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Jeder kann seinen eigenen Garten haben. Für manche Menschen sind es einige Quadratmeter, für andere Menschen (meistens Städter:innen) sind es der Balkon, das Fensterbrett oder der Hinterhof. Es gibt aber ...

Jeder kann seinen eigenen Garten haben. Für manche Menschen sind es einige Quadratmeter, für andere Menschen (meistens Städter:innen) sind es der Balkon, das Fensterbrett oder der Hinterhof. Es gibt aber auch die Möglichkeit in den Städten brachliegende Flächen (mit Genehmigung der Stadt) zu bepflanzen. Was braucht man alles, um (s)ein kleines Gartenabenteuer zu starten? Wenig, sehr wenig. Anna Meincke erklärt in diesem Buch ganz einfach und sehr anschaulich, wo man alles Pflanzen anbauen kann, wie man sie pflegt und welche Nachbar:innen sie morgen. Ja, auch Pflanzen haben ihre Lieblingsnachbar:innen.

Die Autorin zeigt, was man beachten muss und erläutert die kleinen Stolperfallen für Gartenanfänger:innen. Sie stellt die Schädlinge und die Krankheiten vor und gibt Tipps, wie man gegen sie, auf natürliche Art und Weise, vorgehen kann. Sie stellt viele Pflanzen wie z.B. Kräuter, essbare Blüten und kleine Gemüsearten (ideal für Balkon, Terrasse & Co.) vor. Es gibt Tabellen und Übersichten, die alles noch einmal einfach und bildlich darstellen. Zudem ist ein großes Poster auf dem die gängigsten Pflanzen samt Anbauzeit, Lieblingsnachbar:in, Saattiefe, Lieblingsplatz und Erntezeit aufgelistet sind, im Buch enthalten. Es gibt sogar eine kleine Pilzkunde, d.h. sie geht auf die Pilzzucht im Keller ein.

Man spürt die Begeisterung der Autorin für den kleinen Garten und die Umwelt. Denn jede noch so kleine Fläche, die begrünt bzw. bepflanzt wird, schafft ein besseres Klima für den Menschen und die Tiere. Die kleinen Flächen bieten neben leckeren Salaten, Kräutern und Gemüsen auch Schutzräume für Insekten und kleine Tiere. Als begeisterte Hobbygärtnerin ist das Buch ein Treffer. Obwohl ich schon seit Jahren gärtnere, konnte ich trotzdem noch einige nützliche Tipps und Hinweise herausziehen.

Ein rundum schönes Sachbuch, welches gut und anschaulich den Klimaschutz mit frischen Gemüse verbindet.

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  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 17.03.2023

Der Blick durch das Schlüsselloch

Schreibwelten
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Der Blick durch das Schlüsselloch ist für viele Menschen verlockend. Einfach mal kurz schauen, wie die anderen Menschen leben und wohnen. Alex Johnson und James Oses ermöglichen uns einen kleinen Einblick ...

Der Blick durch das Schlüsselloch ist für viele Menschen verlockend. Einfach mal kurz schauen, wie die anderen Menschen leben und wohnen. Alex Johnson und James Oses ermöglichen uns einen kleinen Einblick in die Schreibstuben, Gartenhäuser, Schlafzimmer und Wohnzimmer, in denen bekannte Schriftsteller:innen ihre Geschichten entwickelten und niederschrieben.

Der Autor Alex Johnson hat die vielen kleinen Anekdoten zusammengetragen und daraus ein interessantes, unterhaltsames Buch geschaffen. In Kombination mit den fantastischen Illustrationen von James Oses werden die vielen Orte lebendiger und greifbarer. Der Autor schreibt über die Lieblingsplätze, die Rituale und Macken der bekannten Schriftsteller:innen. Es gibt viele Parallelen zwischen ihnen, obwohl zwischen ihren Schaffenszeiten manchmal Jahrzehnte bzw. Jahrhunderte liegen, aber auch sehr besondere Eigenheiten.

Alex Johnson schaut bei Schriftsteller:innen aus ganz vergangenen Zeiten vorbei und zieht die Informationen aus Tagebüchern, Briefen und Erzählungen. Die Schriftsteller:innen aus diesem Jahrhundert erzähl(t)en selbst, was sie bevorzugen, welche Dinge unbedingt um sie herum sein müssen oder was sie vom Schreiben abhält.

Es war interessant zu lesen, wie die Bücher, die man bereits gelesen hat oder die man noch lesen möchten, entstanden sind. Es ist ein schönes, sehr ansprechendes Buch, dass mich vor-allem durch die vielen wunderschönen Illustrationen begeistert hat. Auf den Illustrationen gibt es so viel zu entdecken. Durch die Geschichten zu den jeweiligen Illustrationen werden manche Pinselstriche und Farbtupfer auf einmal zu einem Gegenstand oder zu einer Person.

Ein schönes Buch, welches einlädt, sich eine Tasse Tee zu machen und auf dem Sofa in die Schreibwelten abzutauchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.02.2023

2. Fall für Liewe Cupido

Der Taucher
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Liewe Cupido ist zurück. Das Meer zwischen Deutschland und der Niederlande spült ihn wieder einen Toten vor die Füße. Oder richtig: Der Tote ist gefesselt und Liewe muss zu ihm tauchen. An seiner Seite ...

Liewe Cupido ist zurück. Das Meer zwischen Deutschland und der Niederlande spült ihn wieder einen Toten vor die Füße. Oder richtig: Der Tote ist gefesselt und Liewe muss zu ihm tauchen. An seiner Seite ist diesmal Vos und durch sie zeigt der stille, unnahbare und eigenwillige Hauptkommissar eine neue Seite von sich.

Durch den ersten Fall von Liewe Cupido "Der Holländer" bin ich diesmal besser auf die maritimen und nautischen Begrifflichkeiten vorbereitet. Der Verlag hat zudem noch für eine Übersichtskarte im Buchumschlag gesorgt, so dass man gut auf dem Papier verfolgen konnte, wo sich wer und auf wessen Territorium befand.

Es ist nicht ganz einfach den verschiedenen Orten und Handlungssträngen zu folgen, doch der Autor hat einen feinen roten Faden gezogen, an dem man sich mit dem Hauptkommissar zusammen, entlang hangeln kann. Ruhig und mit vielen kleinen Details, eigenwilligen und sehr individuellen Charakteren bekommt man den Krimi serviert. Es gibt viele bedrückende und traurige Momente, die nachdenklich stimmten, die jedoch auch dafür sorgten, dass die Spannung erhalten blieb. Fast jedes Puzzleteil überraschte und verschob den Blickwinkel etwas. Das diesmal Liewe auch persönlich mehr involviert ist, machte den Krimi noch interessanter.

Die kühle und schnörkellose Art des Erzählens hat sehr gut zur ganzen Geschichte, zur Umgebung und den nordischen Charakteren gepasst. Kein Wort war zu viel.

Ein kluger und anspruchsvoller Krimi aus der Niederlande mit einem speziellen, aber interessanten Hauptkommissar. Bitte mehr davon.

Veröffentlicht am 09.10.2022

Es wird wieder Zeit für eine Kanne Vanilletee.

Todesrache
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Maarten S. Sneijder is back.
In voller Pracht und Arroganz.
Welch Glück.

Nachdem der sechste Fall mich etwas enttäuscht hatte, zieht Andreas Gruber in seinem siebten Sneijder-Fall alle Register.

Sneijder ...

Maarten S. Sneijder is back.
In voller Pracht und Arroganz.
Welch Glück.

Nachdem der sechste Fall mich etwas enttäuscht hatte, zieht Andreas Gruber in seinem siebten Sneijder-Fall alle Register.

Sneijder steht nach dem letzten Fall fast allein da. Sein Team wurde beim letzten Einsatz ausgelöscht. Bis er einen Anruf erhält und an der Stimme sein "Eichkätzchen" erkennt. Sofort setzt er alle Hebel in Bewegung, um sie zu finden. Parallel wird ein ehemaliger Richter mit seiner Frau entführt. Aber nicht nur sie, sondern auch die Tochter von dem Kripoermittler Walter Pulaski.

Beide Fälle sind verworren, nicht durchschaubar und doch beeinflussen sie sich. Sneijder stellt sich ein neues Team zusammen, welches wieder unter anderem einen starken eigenwilligen Charakter enthält. Zusammen mit Pulaski ermitteln sie in Sachsen und kommen den Täter:innen immer näher.

Der Anfang ist etwas verwirrend, da Andreas Gruber immer in der Zeit zurückspringt und zusätzlich noch die verschiedenen Jahre (1989,1995,1999,2005,2010,2015) im Osten näher beleuchtet. Was geschah in den Jahren im Osten? Welche alten Seilschaften gibt es noch und welchen Einfluss haben sie nach dem Fall der Mauer noch?

Wenn man sich die Zeit nehmen kann, sollte man möglichst lange Abschnitte anhören, um schnell in die Geschichte hinzukommen. Auch diesmal wird das Buch hervorragend von Achim Buch, dessen Stimme ich ewig zuhören könnte, gelesen. Durch ihn werden die Charaktere lebendig und zum Greifen nah, so dass man in manchen Situationen Gänsehaut bekommt. Dank des Epilogs kann man sich schon auf den nächsten Fall freuen, denn natürlich gibt es offene Punkte, die noch geklärt werden müssen.

Für alle Maarten S. Sneijder Fans macht euch einen Vanilletee und genießt die Show.

Veröffentlicht am 19.09.2022

Eine buchige Reise um die Welt

In 80 Büchern um die Welt
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Das ist kein Buch, welches man lesen sollte, wenn der SUB-Abbau ansteht. Man sollte es auf keinen Fall lesen, wenn man keinen neuen Input möchte oder Wissenswertes über Büchern erfahren will.

Alle anderen ...

Das ist kein Buch, welches man lesen sollte, wenn der SUB-Abbau ansteht. Man sollte es auf keinen Fall lesen, wenn man keinen neuen Input möchte oder Wissenswertes über Büchern erfahren will.

Alle anderen Lesenden und Buchliebenden können und sollen gern zugreifen und abtauchen. Es geht in diesem Buch um Reisen. Aber es geht nicht um Reisebücher und Traveltipps, sondern um literarische Werke, die eine Reise beinhalten, die zu realen Orten führen. Man steigt in eine Art Zeitmaschine und reist von um 750 v. Chr. bis ins Jahr 2021. Um den Leser nicht zu verwirren, findet die Reise durch die Werke und über die Kontinente chronologisch statt.

Zu jedem Werk werden Fakten, Daten und Besonderheiten erzählt. Die Handlungen werden kurz angerissen und zudem wird oft auf die politische und wirtschaftliche Lage, in der die Handlungen spielen bzw. die Autor:innen diese Geschichten geschrieben haben, näher eingegangen. Auch problematische Formulierungen, Ansichten und Bilder werden aufgezeigt und erklärt. Zu allen Büchern werden die Originalcover, Holzschnitte, Kunstwerke, Karikaturen, Portraits der Autor:innen und andere unterstützende Bilder gezeigt.

Ich fand die Mischung aus Literatur, Politik, Reisen und Geschichte sehr gelungen. Durch die vielen Zusatzinformationen wurde manche (Wissens-)Lücke geschlossen, kleine Missverständnisse beseitigt und die Neugier auf die (noch unbekannten) Bücher geweckt. Einige Bücher hatte ich schon gelesen, von anderen Büchern hatte ich nur etwas gehört und einige Bücher kannte ich überhaupt nicht, was dazu führte, dass ich nun wieder ein paar Bücher mehr auf meinem Wunschzettel habe.

Für mich ist es ein Buch, welches man immer wieder zur Hand nehmen kann und man entdeckt stets etwas Neues. Die liebevolle Gestaltung des Buches zeigt, dass auch die Autor:innen viel Spaß an der Umsetzung der Idee hatten. Wem die 80 Bücher nicht reichen, der kann sich auf den letzten Seiten noch weitere Tipps zum Weiterlesen und noch mehr Informationen über die Autor:innen holen.

Es ist für mich ein Lesehighlight für das Jahr 2022.

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