Kein Vergleich zu Agatha Christie
Ich gestehe, dass ich zu dem Buch gegriffen habe, weil es einen "Krimi im Stil von Agatha Christie" verspricht. Ich mag Krimis aus der alten Welt, und am liebsten mag ich die von Agatha oder Ellery Queen.
Der ...
Ich gestehe, dass ich zu dem Buch gegriffen habe, weil es einen "Krimi im Stil von Agatha Christie" verspricht. Ich mag Krimis aus der alten Welt, und am liebsten mag ich die von Agatha oder Ellery Queen.
Der Tod macht Urlaub in Schweden ist der erste Teil der geplanten Mordserie in Österlen. Im Mittelpunkt der Story, der in einer malerischen Gegend in Südschweden spielt, steht der Stockholmer Polizeiermittler Peter Vinston. Ihm gegenüber steht die junge Ermittlerin Tove Esping, Vinstons Gegenspielerin. Gemeinsam untersuchen sie den Mord an einem Immobilienmakler, der vielen Anwohnern ein Dorn im Auge war, so dass es mehrere Verdächtige gibt...
Die Geschichte selbst ist gut konstruiert, spielt in einer angenehmen Umgebung und ist mit verschiedenen Charakteren und subtilen komischen Elementen gewürzt. Ein großes Plus des Buches ist, dass man nicht sofort auf den Täter kommt, und selbst wenn man eine Ahnung hat, hat das Autorenduo die Karten neu gemischt, so dass man zweifeln und neu bewerten kann.
Meiner Meinung nach fehlt es dem Buch jedoch an Spannung. Es ist nicht so gut lesbar. Es ist keine ausgesprochen harte Lektüre, aber es ist mir nicht gelungen, die Leidenschaft in mir zu wecken, so dass ich kein Problem damit hatte, es jederzeit wegzulegen, es aus meinem Kopf zu streichen und mich anderen Dingen zu widmen.
Ich stehe dem ganzen Fall und seiner Auflösung positiv gegenüber, aber ansonsten ist es kein Buch, das ich allen Leseratten, die ich kenne, mit Begeisterung ans Herz legen würde, dass sie es unbedingt lesen müssen.
Was den Vergleich mit Agatha Christie angeht, so ist das meiner Meinung nach ein Tropfen auf den heißen Stein. Vinston erinnert mich an manchen Stellen ein wenig an Poirot (er ist pingelig, was Kleidung und Essen angeht, er ist wählerisch, was Grammatik und Manieren angeht), und das Ende ist ähnlich wie bei den Poirot-Büchern, aber da enden die Ähnlichkeiten auch schon. Das Buch ist in gewisser Weise eine Fortsetzung der klassischen Detektivgeschichten, aber es ist auch ziemlich modern, wenn Sie also mit den gleichen Motiven danach greifen, sollten Sie Ihre Erwartungen zügeln.