ein klischeehafter Weihnachts-Unterhaltungsroman über deutsch-türkische Kulturunterschiede
Ein Alman feiert selten alleinElif, die als Kind türkischer Gastarbeiter in Deutschland großgeworden ist, feiert zum ersten Mal "richtige" Weihnachten: mit der Familie ihres deutschen Freundes Jonas.
Elif hatte bis jetzt Weihnachten ...
Elif, die als Kind türkischer Gastarbeiter in Deutschland großgeworden ist, feiert zum ersten Mal "richtige" Weihnachten: mit der Familie ihres deutschen Freundes Jonas.
Elif hatte bis jetzt Weihnachten immer gerne gefeiert, denn ihre Eltern haben den Kindern zu liebe auch immer typisch deutsche Feste gefeiert.
Doch schon die Weihnachtseinladungen von Jonas' Eltern im September (!) sowie die dazugehörige WhatsApp-Planungsgruppe lassen Elif erahnen, dass dieses Weihnachten kein besinnliches Fest wird...
Meine Meinung:
Die Geschichte ist natürlich extrem überzogen und strotzt nur so vor Klischees: aber genau das macht die Unterhaltung und den Humor aus. Mal extrem die Unterschiede zwischen deutschen und türkischen Familien und deren Lebensweisen vorgezeigt zu bekommen. Und wer kann das besser, als eine Deutsch-Türkin, die ihre Lebensgeschichte in einen Roman verpackt?
Man leidet mit Elif wirklich mit, denn ihre bisherigen Vorstellungen von Weihnachten waren diese: "Ein organisatorisches Kinderspiel. Drei Tage, ein Baum, viele Geschenke". Doch Familie Neubauer übertreibt es bezüglich Weihnachten in jeder Hinsicht: Einladungen im September, selbstverständlich auch dann schon eine Weihnachtsfeier-Planungsgruppe per WhatsApp, in der alle Familienmitglieder, die zu Weihnachten eingeladen sind, mitmischen müssen. Jeder erhält eine Aufgabe, und der 24. Dezember ist minütlich durchgetaktet.
Sehr überspitzt und skurril, denn ich kenne keine Familie, die SO feiert, daher war diese Darstellung für mich eher unglaubwürdig - Oder gibt es solche Menschen/Familien tatsächlich? ;)
Auch wurden die Kulturunterschiede oft aufs Korn genommen, meist von Onkel Georg, und Elif lässt alles über sich ergehen, wofür ich sie manchmal einfach nur hätte schütteln können und fragen: Warum bist du nicht du selbst? (Zumindest in abgeschwächter Form?) Man muss sich ja nicht komplett verstellen, um der Schwiegerfamilie zu gefallen, oder alles wortlos über sich ergehen lassen. Ebenso wie sie sich von Jonas' Schwester Bianca mobben lässt und sich nicht wehrt bzw. rechtfertigt.
Aber das schöne ist, Elif wird selbstbewusster (und somit mutiger) und die anderen entwickeln sich ebenso weiter.
Ansonsten hat diese aufgebauschte Darstellung der Kulturunterschiede und eines extremen Weihnachtsfestes genau die richtige Menge Humor rübergebracht, um einfach mal abzuschalten und sich köstlich unterhalten zu lassen und große Vorfreude auf das schönste Fest des Jahres zu bekommen.
Gerne hätten es auch mehr als die etwas mageren 189 Seiten sein können.
Fazit:
Ein unterhaltsamer, aber klischeebehafteter Roman über die schönste Zeit des Jahres sowie anhand dessen die deutsch-türkischen Kulturunterschiede aufgezeigt werden. Sehr überspitzt, aber humorvoll.