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Veröffentlicht am 10.10.2022

Franzbrötchen

Der Duft von Zimt
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1812: Hamburg leidet unter der französischen Besatzung.
Als Josephine die Bäckerei ihres Onkels übernehmen will, stellt der ihr eine Bedingung: Sie soll den Postler Christian Schulte heiraten - ausgerechnet ...

1812: Hamburg leidet unter der französischen Besatzung.
Als Josephine die Bäckerei ihres Onkels übernehmen will, stellt der ihr eine Bedingung: Sie soll den Postler Christian Schulte heiraten - ausgerechnet den Mann, den Josephine verdächtigt, sich mit den Franzosen gegen die notleidenden Hamburger zu verbünden.
Gleichzeitig wird ihr der Soldat Pépin, der so oft von den Köstlichkeiten Frankreichs schwärmt, immer sympathischer. Besonders der Duft von Zimt hat es ihm angetan - genau wie Josephine. Zusammen mit Pépin kommt sie nicht nur einem alten Familiengeheimnis auf die Spur, sondern erfindet auch ein Gebäck, das Hamburgern wie Franzosen schmeckt und ihre Bäckerei rettet: Das Franzbrötchen.

Auch wenn die selbstbewusste Josephine im Mittelpunkt der Handlung steht, so ist es verstärkt die Geschichte von Hamburg und seinen Bewohnern, die unter der Besatzung der französischen Armee unter Kaiser Napoleon ächzt und leidet, und so eine interessanten, historischen Rahmen bildet.
Die Autorin schafft es hervorragend, einen bei der Allgemeinheit nicht so präsenten Teil der deutsch-französischen Beziehung sehr bildhaft zum Leben zu erwecken.
Allerdings wird die ganze Grausamkeit der Zeit doch deutlich geschönt.
Die Beschreibungen der Nöte der Menschen durch Armut, Hunger und Mangel an fast allem, steht dabei im krassen Gegensatz zu den Beschreibungen aus der Backstube Thielemann, wo wunderbare süße Köstlichkeiten gebacken werden - jedenfalls wenn die Zutaten aufgetrieben werden.
Die Stunde der Schmuggler ist gekommen!
Die verschiedenen unterschiedlichen Protagonist(inn)en werden sehr detailliert und facettenreich beschrieben, die Atmosphäre sehr gut vermittelt.
Ich mochte sie alle sehr!
Nicht nur Josephine und Pépin, auch Onkel Fritz, Louise, Karl, Anna, Mathilde und Großmutter Rosine habe ich ins Herz geschlossen.
Die Entstehungsgeschichte der Franzbrötchen ist nicht eindeutig geklärt, aber sicher ist: Sie schmecken ganz wunderbar!
Ich habe beim lesen direkt Lust bekommen eines zu essen.
Vanida Karun liest mit angenehmer Stimme.

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Veröffentlicht am 10.10.2022

Teil 1 der Trilogie

Das Grand Hotel - Die nach den Sternen greifen
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Rügen, 1924. Bernadette von Plesow blickt voller Stolz auf das imposante Grand Hotel ihrer Familie.
Vieles hat sich hier abgespielt und es war nicht immer einfach.
Hier hat sie ihre Kinder großgezogen: ...

Rügen, 1924. Bernadette von Plesow blickt voller Stolz auf das imposante Grand Hotel ihrer Familie.
Vieles hat sich hier abgespielt und es war nicht immer einfach.
Hier hat sie ihre Kinder großgezogen: Den ruhigen Alexander, der einmal das Hotel erben wird; Josefine, die rebellische Künstlerin, die ihren Weg noch sucht; und den umtriebigen Constantin, der bereits sein eigenes Hotel in Berlin führt.
Abgesehen von ein paar Streitigkeiten mit ihrer Tochter und dem merkwürdigen Verhalten des sonst stets fröhlichen Zimmermädchens Marie, scheint alles in bester Ordnung zu sein.
Aber all dies könnte sich durch den unangekündigte Besuch eines Mannes, der droht Bernadettes dunkelstes Geheimnis aufzudecken, schlagartig ändern.

Titel, Cover und Klappentext lassen auf eine Familiensaga mit Schwerpunkt Hotel schließen.
Schnell wird aber klar, es werden auch zu großen Teilen kriminalistische Aspekte handlungstragend sein.
Der Schauplatz wechselt zwischen Binz und Berlin und ist in beiden Fällen ausgesprochen spannend.
Bernadette, die Matriarchin der Hoteliersfamilie, hält die Fäden in Händen, lenkt die Geschicke des Grand und der Familie mit festen Überzeugungen und strengen Regeln.
Ihre Vergangenheit ist jedoch mysteriös.
Constantin ist in Berlin eine große Nummer im organisierten Verbrechen.
Schutzgeldzahlungen, Erpressung, Prostitution und Drogenhandel sind mittlerweile seine Welt.
Er steht für das pralle, bunte Leben des Berlin der 1920er Jahre und bietet seinen Gästen alles, was man für entsprechende Bezahlung bekommen kann.
Skrupel kennt er keine mehr.
Alexander, eher konservativ, hofft irgendwann das Grand in Binz zu übernehmen. Seine politischen Ansichten lassen übles erahnen.
Die kesse Josefine, die es aus der "Provinz" Rügen zu ihrem Bruder zieht, muss ihren Weg noch finden.
Im wilden Berlin scheint sie ihre Zukunft zu sehen.
Auch das eher ruhige Zimmermädchen Marie ist wichtiger Bestandteil der Handlung. Sie ist viel stärker als sie selbst vermutet.
Nach und nach kommen immer mehr, ganz unterschiedliche Geheimnisse ans Tageslicht, die sich zu einem Gesamtbild zusammenfügen.
Die Atmosphäre der damaligen Zeit wird hervorragend vermittelt, die Autorin malt ein perfektes Bild sowohl der Halbwelt, als auch der besseren Gesellschaft.
Die Protagonist(inn)en erwachen dabei ganz wie von allein vor dem inneren Auge zum Leben.
Die Sprecherin Anne Moll liest absolut grandios.
Mit "Die mit dem Feuer spielen" wird die Reihe fortgesetzt.

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Nord-Ostsee-Kanal

Zwischen den Meeren
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****Achtung: Rezension für das Hörbuch****

Kiel 1886: Justine hat im Puppentheater des Großvaters
ihre Leidenschaft für das Geschichtenerzählen entdeckt entdeckt. Doch statt gemeinsam mit ihrer großen ...

****Achtung: Rezension für das Hörbuch****

Kiel 1886: Justine hat im Puppentheater des Großvaters
ihre Leidenschaft für das Geschichtenerzählen entdeckt entdeckt. Doch statt gemeinsam mit ihrer großen Liebe Thorin auf der Bühne zu stehen, muss sie im Geschäft aushelfen, obwohl immer weniger Kunden kommen.
Währenddessen wünscht Sanne sich nichts sehnlicher, als zu studieren und Gebäude zu konstruieren, wie schon ihre Großväter.
Regina ist nach dem Tod ihrer Brüder gezwungen, eine Vernunftehe einzugehen.
Doch dann wird der Bau einer gigantischen Wasserstraße beschlossen, die die Meere miteinander verbinden soll!
Ein Jahrhundertprojekt, das nicht nur die Schicksale dieser drei Frauen verändert, sondern auch das Leben von Mimi, der Tochter des Kanalplaners.

Wenngleich die Lebensgeschichten der Frauen im Mittelpunkt der Handlung steht, ist der Bau des Nord-Ostsee-Kanals das verbindende Element im Hintergrund.
Die vier Frauen leben in einer Männerwelt, in der sie sich unterzuordnen und zu fügen haben.
Aber sie haben ihre Träume, Wünsche und Vorstellungen vom Leben und zweifeln, jede für sich, an dem ihnen zugewiesenen Platz.
Und nicht nur in der Gesellschaft, auch innerhalb der Familien, sind sie nur "zweitklassig".
Die Art und Weise wie die Männer sich den Frauen überlegen fühlen und sie dominieren, ist zeitgemäß gut dargestellt - im 21. Jahrhundert ist es aber nur mit einem permanenten Kopfschütteln zu lesen.
Ich mag den atmospärischen Schreibstil der Autorin, der die Handlung lebendig werden lässt.
Überhaupt wird der Zeitgeist sehr gut vermittelt, die historischen Gegebenheiten perfekt eingebunden.
Die verschiedenen Aspekte, die Planung des Kanals betreffend, fand ich ausgesprochen interessant, da vieles angesprochen wird, was die Menschen damals beschäftigt und auch verunsichert hat.
Auch macht man sich heute keine Vorstellung mehr davon, was für ein gigantisches Projekt dies war!
Ich mochte die beschriebenen Frauen alle sehr, die Männer an ihrer Seite waren mir aber nicht immer sympathisch. Sowohl Thorin, als auch Broder z.B. sind mir zu egoistisch. Lediglich Rosario mochte ich gleich.
Sie alle eine Weile zu begleiten hat mir gefallen und ich würde mich freuen zu hören, wie es in ihrem Leben weitergeht.
Wie wird es Regina und Ina auf dem Hof ergehen?
Wie Justine mit dem Eisenwarenladen?
Kann Sanne ihre Träume mit Hilfe von Rosario wahr machen?
Das Ende macht definitiv sehr große Lust auf den Nachfolgeband.
Swantje Wascher liest mit angenehmer Stimme und leicht norddeutschem Zungenschlag.

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Veröffentlicht am 29.09.2022

Teil 12 der Reihe

Agatha Raisin und die ertrunkene Braut
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James Lacey hat Agatha Raisin endgültig verlassen.
Allerdings nicht für eine andere Frau, sondern für Gott!
Wild entschlossen dieses Desaster endgültig zu vergessen, kommt ihr der Todesfall, der ihr buchstäblich ...

James Lacey hat Agatha Raisin endgültig verlassen.
Allerdings nicht für eine andere Frau, sondern für Gott!
Wild entschlossen dieses Desaster endgültig zu vergessen, kommt ihr der Todesfall, der ihr buchstäblich vor die Füße geschwemmt wird, gerade recht: Eine tote Braut treibt im Fluss, den Brautstrauß noch in Händen.
Die Polizei geht von Selbstmord aus, doch Agatha zweifelt.
Der Verlobte der toten Braut hat Dreck am Stecken, da ist Agatha sich sicher.
Mit Hilfe ihres neuen Nachbarn (attraktiv, ledig) macht sie sich daran den Brautmörder zu entlarven.

Nachdem die leicht frustrierte Agatha von einem Urlaub auf Robinson Island zurückkommt, gibt es in den beschaulichen Cotswolds neben einer Leiche auch einen neuen Nachbarn in Carsley.
Bei John handelt es sich um einen Krimi-Autor und damit um einen neuen Partner in Sachen Mord-Aufklärung!
Gut so, denn schließlich fällt ja auch Teilzeit-Lover Sir Charles, der mittlerweile verheiratet ist, als zweiter Hobbydetektiv weg!
Der schrille Ex-Kollege Roy Silver und natürlich Vikarsgattin Mrs. Bloxby sind wieder Teil der Handlung, bei der Agatha zu weiten Teilen alleine ermittelt und sich auch diesmal wieder selbst in Gefahr bringt.
Es geht um Mord, Mordversuche, Überfälle, Erpressung, Drogenhandel - und damit einhergehend gibt es verschiedene Verdächtige und Motive.
Es macht einfach Spaß die liebenswert-ruppige Agatha beim ermitteln zu begleiten!
Und Sprecherin Julia Fischer schafft dazu mit ihrer sympathischen Stimme eine tolle Atmosphäre!

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Veröffentlicht am 29.09.2022

Teil 11 der Reihe

Agatha Raisin und die tote Geliebte
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Agatha Raisin und James Lacey haben endlich geheiratet!
Doch schon bald ziehen dunkle Wolken am Ehehimmel auf und die Frischvermählten gehen sich immer mehr auf die Nerven - und aus dem Weg.
Irgendwann ...

Agatha Raisin und James Lacey haben endlich geheiratet!
Doch schon bald ziehen dunkle Wolken am Ehehimmel auf und die Frischvermählten gehen sich immer mehr auf die Nerven - und aus dem Weg.
Irgendwann unterstellt Agatha James ein Verhältnis mit der attraktiven Melissa zu haben!
Nachdem es darüber im Pub zu einem hässlichen Streit gekommen war, verschwindet James und hinterlässt im Cottage nichts als Blutflecke.
Als die angebliche Geliebte ermordet wird, verdächtigt die Polizei vor allem eine Person: Die als herrisch und streitsüchtig geltende Ehefrau - Agatha Raisin.

Nachdem Agatha vom Haken ist, gerät der verschwundene James ins Visier der Polizei.
Mit Hilfe von Sir Charles versucht Aggi jetzt James Unschuld zu beweisen, auch wenn der tatsächlich eine Affäre hatte.
Beim Mord an Melissa ergeben sich verschiedene Spuren und Verdächtige, James jedoch taucht weiterhin nicht auf.
Nach der Diagnose "Hirntumor" hat James Lacey sich in ein Kloster in Frankreich zurückgezogen und hofft - mit Gottes Hilfe - auf natürliche Selbstheilung.
Agatha Raisin gibt nicht auf und sucht weiterhin Ehemann und Mörder und gerät dabei mal wieder in Lebensgefahr.
Ein weiterer Cosy-Krimi mit verschiedenen skurrilen Bewohnern aus den Cotswolds, gelesen von der grandiosen Julia Fischer.

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