Bei aller Atmosphäre und Zeitgeist fehlte es mir an Spannung
Buchmeinung zu Cay Rademacher – Die Passage nach Maskat
„Die Passage nach Maskat“ ist ein historischer Kriminalroman von Cay Rademacher, der 2022 im DUMONT Buchverlag erschienen ist.
Zum Autor:
Cay ...
Buchmeinung zu Cay Rademacher – Die Passage nach Maskat
„Die Passage nach Maskat“ ist ein historischer Kriminalroman von Cay Rademacher, der 2022 im DUMONT Buchverlag erschienen ist.
Zum Autor:
Cay Rademacher wurde zwar 1965 in Flensburg geboren, doch hat es ihn nach Zwischenstationen im Rheinland, in den USA und in Hamburg schließlich 2013 in die Provence geweht. Er ist mit einer Provenzalin verheiratet und lebt mit ihr, drei Kindern, Hund und Katze in einer alten Ölmühle in der Nähe von Salon-de-Provence.
Inhalt:
Im Spätsommer 1929 sticht der Ozeanliner Champollion von Marseille aus Richtung Orient in See. Mit an Bord Theodor Jung, traumatisierter Kriegsveteran und Fotoreporter der Berliner Illustrirten, und seine Frau Dora. Als Dora nach wenigen Tagen auf der Champollion spurlos verschwindet, wird die Reise für Theodor zum Albtraum – denn nicht nur die Familie Rosterg, auch die anderen Passagiere und Besatzungsmitglieder behaupten, Dora nie an Bord gesehen zu haben …
Meine Meinung:
Dieser Roman besticht durch seine atmosphärische Schilderung des Lebens an Bord der Champollion, das sich für arm und reich drastisch unterscheidet. Einige historische Persönlichkeiten wie die Nackttänzerin Anita Berber oder der Ausgrabungsforscher Howard Carter sollen historisches Ambiente einbringen, bei mir blieb diese Wirkung aber aus. Das Verschwinden seiner Ehefrau Dora bringr Theodor Jung in arge Nöte, zumal sie bis auf ein Zimmermädchen niemand überhaupt an Bord gesehen haben will. Notgedrungen startet der sympathische Theodor Jung mit seinen Ermittlungen, weil er fürchtet für das Verschwinden verantwortlich gemacht zu werden. Das Erzähltempo ist gemächlich und diverse Nebenhandlungen bestimmen vorerst das Geschehen. Lange Zeit stehen Beziehungen und Befindlichkeiten im Fokus, und auch der offenbar allgegenwärtige Drogenhandel spielt eine Rolle. Auch wenn es einen Toten gibt, bleibt das Geschehen rätselhaft. Erst am Ende der Reise wird deutlich, was wirklich an Bord geschehen sein könnte.
Fazit:
Dieser historische Kriminalroman lebt von der Atmosphäre und dem Willen Theodor Jungs, sich aus seiner schwierigen Lage zu befreien. Leider kam kaum Spannung auf und auch das Mitfiebern mit der Hauptfigur hielt sich bei mir in Grenzen. Deshalb bewerte ich den Titel auch nur mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).