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Veröffentlicht am 30.01.2023

Die Wanderin des Rades – ein fesselnder zweiter Band

Wer die Hölle kennt
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„Aber so sah echte Magie nun mal aus – unsittlich, dekadent, pervers. Willkommen in Yale. Sir, yes, Sir.“ (S. 42)

Meine Meinung:
Ganz ehrlich: mir war nicht bewusst, dass es sich bei diesem Buch um einen ...

„Aber so sah echte Magie nun mal aus – unsittlich, dekadent, pervers. Willkommen in Yale. Sir, yes, Sir.“ (S. 42)

Meine Meinung:
Ganz ehrlich: mir war nicht bewusst, dass es sich bei diesem Buch um einen zweiten Band (zu „Das neunte Haus“) handelt. Entsprechend schwer habe ich mich damit getan, in diese magische Campus-Welt und die Story hineinzufinden. Gut, das war absolut mein Fehler, aber Leigh Bardugo hat es mir auch nicht gerade leicht gemacht… (das schaffen andere Autor*innen durchaus besser).
Doch als ich wacker die ersten rund 150 Seiten hinter mich gebracht hatte, ich die wichtigen Charaktere einordnen und das intelligente wie faszinierende Grundkonstrukt dieser Story einigermaßen überblicken konnte, hat mich das Buch immer mehr in seinen Bann gezogen. Protagonistin Galaxy „Alex“ Stern hat mehr Schatten als Licht, erinnerte mich in ihrer Arte und Geschichte an Mia Corvere aus Jay Kristoff´s genialer Nevernight-Reihe, und war mir von Beginn an sympathisch. Dazu ein paar echt coole Side-Kicks – allen voran die multigeniale Pamela „Pammie“ Dawes – und der Roadtrip to Hell konnte starten.
Gebannt folgte ich diesem Abenteuer bis zum dramatischen, überraschenden und actionreichen Finale, das sich eine kleine Hintertür offenlässt, ob nicht doch noch ein weiterer Band folgen könnte…
Mich würde das auf jeden Fall freuen, denn neben der faszinierenden Grundidee, dem coolen Setting, den toughen Charakteren, der sich immer weiter aufbauenden Spannung und einigen überraschenden Twists hat dieses Buch noch weitere Elemente, die es nach meinen leichten Startschwierigkeiten für mich zu einem echten Lesegenuss gemacht haben. Leigh Bardugos Schreibstil gefällt mir einfach immer wieder, der rabenschwarze Humor bahnt sich stets seinen Weg („es ist eine Reihe von Ausführungen über die Natur der Hölle. Also eher ein Reiseführer.“ - S. 204) und Zitate und Verweise auf Klassiker der Weltliteratur (allen voran natürlich von Shakespeare) machen die Lektüre zu einer perfekten Unterhaltung für Bibliophile wie mich.

FAZIT:
Faszinierende Grundidee, fesselnde Story und coole Charaktere – aber unbedingt mit Band 1 anfangen!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.11.2022

Ein cooler und humorvoller Comic aus dem Minecraft-Universum

Tagebuch eines Noobs Kriegers – Der Comic Bd. 3 - Quer durch die Wüste
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Unsere Meinung:
„Minecraft“ ist ein absolutes Phänomen und unser 11jähriger Sohn liebt alles, was damit zu tun hat. „Quer durch die Wüste“ ist der dritte Band der Comic-Reihe, die sich wiederum auf die ...

Unsere Meinung:
„Minecraft“ ist ein absolutes Phänomen und unser 11jähriger Sohn liebt alles, was damit zu tun hat. „Quer durch die Wüste“ ist der dritte Band der Comic-Reihe, die sich wiederum auf die erfolgreiche, gleichnamige Comic-Buch-Reihe bezieht, die das Abenteuer des Dorfbewohners Minus erzählt. Man sollte hier also am Besten mit dem ersten Comic-Band (ISBN: 978-3741524776) anfangen!
Der dritte Band schreibt die abenteuerliche und humorvolle Reise von Möchtegern-Krieger Minus, dem sympathischen Zombie Blurp und der toughen Kriegerin Malwine weiter. Natürlich versucht Profikrieger Alberik weiterhin, die Pläne zu durchkreuzen – und lüftet dank hartnäckiger Nachfragen seiner Azubine Bagel das Geheimnis, warum er unbedingt und stets einen Helm tragen muss…
Besonders gut gefallen haben meinem Sohn neben dem „echten“ Minecraft-Feeling insbesondere die coolen Illustrationen von Jez & Odone. So hat er diesen Comic ruck-zuck verschlungen und freut sich auf den nächsten Band!

FAZIT:
Für kleine Minecraft-Fans genau das Richtige – aber bitte mit Band 1 der Comics anfangen!

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Veröffentlicht am 15.11.2022

Eine sympathische Gaunerkomödie in traumhafter Kulisse

Die Unverbesserlichen – Der große Coup des Monsieur Lipaire (Die Unverbesserlichen 1)
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„Das Leben ist zu kurz und zu schön, um sich darüber Sorgen zu machen.“ (S. 68)

Meine Meinung:
Nach mehreren Enttäuschungen im Leben – beruflich wie privat – hat sich Ex-Apotheker Wilhelm Liebherr alias ...

„Das Leben ist zu kurz und zu schön, um sich darüber Sorgen zu machen.“ (S. 68)

Meine Meinung:
Nach mehreren Enttäuschungen im Leben – beruflich wie privat – hat sich Ex-Apotheker Wilhelm Liebherr alias Guillaume Lipaire im beschaulichen Port Grimaud an der Côte d'Azur niedergelassen und schlägt sich dort als Lebemann mit so allerhand kleineren und größeren Gaunereien durch. Als er sich dabei eines Tages unverhofft mit der Leiche eines Unbekannten konfrontiert sieht und auch noch auf den geheimnisvollen Hinweis auf einen „Tresor d´Or“ stößt, ist er sich sicher: Hier wartet ein Schatz darauf, von ihm gefunden zu werden!

Schnell ist man mittendrin in dieser charmanten Gaunerkomödie und dem quirligen, berühmten Örtchen, dessen findige Einwohner es sich zur Aufgabe gemacht haben, den Touristen mit allerhand Nepp und Schlepp das locker sitzende Geld aus der Tasche zu ziehen. Zu Beginn erinnert der Plot sehr an die großartige Komödie „Immer Ärger mit Harry“ von Alfred Hitchcock, bis sich die Story mehr auf die Schatzsuche fokussiert, die für meinen Geschmack etwas ausgeklügelter hätte sein dürfen. Überhaupt ist die Geschichte an sich zwar durchaus solide, aber nicht wirklich pfiffig. Das mögen sich auch die beiden Autoren gedacht haben, da sie sich mitunter selbst auf die Schippe nehmen („In einem vernünftig konzipierten Krimi könnte man das so nicht erzählen, das wäre viel zu unglaubwürdig!“ S. 272). Dafür ist die Geschichte gespickt mit viel Humor und Lokalkolorit, was eine tolle und sehr unterhaltsame Atmosphäre schafft. Natürlich dürfen bei diesem Schauplatz auf kleine Reminiszenzen an den wunderbaren Louis de Funès nicht fehlen („Nein! Doch. Oh!“ – S. 45), der im Commissaire Marcel ein kleines Pendant gefunden hat.

Die Stärke dieses Buches ist damit nicht die Storyline, sondern es sind vielmehr die wunderbaren Charaktere und das malerische Setting, das „Die Unverbesserlichen“ lesenswert macht. Von so einem bunten Haufen liebenswerter Figuren habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Neben Lipaire glänzen der treu-verliebte Karim, die adipöse und extrem findige Alltags- & Handyladenmanagerin Delphine, der ehemalige Fremdenlegionär und Hühne mit Fistelstimme & Blumen-Fetisch Paul, die alternde Lebedame mit den unzähligen frivolen Geschichten Lizzy und last but not least die pfiffige und hobbydealende Bürgermeistertochter Jacky. Dieses Grüppchen kann man – allen Gaunereien zum Trotz – einfach nur gernhaben! Ihnen gegenüber macht sich die skrupellose und höchst hochnäsige Familie Vicomte sehr gut als Antagonisten.

Am Ende beschert dieses Buch nach einem schon fast „Ocean´s Eleven“-artigen Finale, einige höchst unterhaltsame Lesestunden, die Lust auf mehr machen. Gut, dass noch nicht alle Geheimnisse und Fragen in diesem Band beantwortet wurden… 😉

FAZIT:
Auch wenn die Storyline einen besonderen Pfiff vermissen lässt, bescheren die wunderbaren Charaktere und das tolle Setting unterhaltsame Lesestunden!

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Veröffentlicht am 10.10.2022

Bodenständig, zünftig und authentisch – ein echtes Original

Wiener Küche mit Herz
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„Bei meiner Küche geht es um die Wiener Küche in ihrer absolut ursprünglichsten Art, so wie es die Mütter und Großmütter früher gemacht haben.“ (S. 8)

Meine Meinung:
Wer schon einmal Urlaub in Österreich ...

„Bei meiner Küche geht es um die Wiener Küche in ihrer absolut ursprünglichsten Art, so wie es die Mütter und Großmütter früher gemacht haben.“ (S. 8)

Meine Meinung:
Wer schon einmal Urlaub in Österreich gemacht hat, wird sie mit Sicherheit lieben: die österreichische Küche mit ihren Schmankerln, vom Kaiserschmarrn über Marillenknödel bis hin zum Gulasch. Gut, Stefanie Herkner konzentriert sich hier auf die Wiener Küche, aber da gibt es naturgemäß eine große gemeinsame Schnittmenge.
Das Buch ist stilecht im 60er-Jahre-Schick gehalten und liebevoll mit vielen Fotos aus dem Restaurant und dem ganz privaten Familienalbum der Autorin gestaltet. Bodenständig, authentisch und sympathisch kommt sie daher, die Herknerin, und das gleiche gilt auch für ihre langjährig bewährten Familienrezepte. Viele davon sind „sehr einfach“ und kommen mit wenigen Zutaten aus, wie etwa der „Frisolensalat“, der „Matjes nach Hausfrauen-Art“ oder auch die „Herkner-Himbeergrütze“. So sind der Einkauf der benötigten Zutaten sowie die Zubereitung stressfrei und meist zügig erledigt. Exotische Kreationen und ausgefallene Zutaten sucht man hier genauso vergeblich wie den ganzen „modernen Schnick-Schnack“ (mit Ausnahme einiger als „Signature Dish“ gekennzeichneter Rezepte), denn dieses Kochbuch will vor allem eines sein: traditionell und altbewährt. Und genau das ist dieses Kochbuch auch, bei diesem Ansatz selbstredend entsprechend mit hohem Fleischanteil. Natürlich finden sich hier allseits beliebte „Klassiker“ wie Rösti, Kalbsgulasch und Grießnockerl, ebenso wie ein paar aufwändigere Rezepte (z.B. die gefüllte Kalbsbrust oder auch die pompöse Punsch-Torte) und natürlich auch ein paar „spezielle Originale“ für Liebhaber (wie etwa die „Fischbeuschelsuppe“).
p.s.: Brimsen, Topfen, Frisolen, Grammeln, Karfiol und geräucherter Schopf… bitte WAS? Bei diesen Irritationen hilft die Rubrik „Österreichisches Deutsch“ im Anhang des Buchs weiter! 😉

FAZIT:
Zünftige und traditionelle wienerische Hausmannsküche - gut gemacht, Härknerin!

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Veröffentlicht am 30.09.2022

Ein vielversprechender Reihenauftakt, der aber noch Luft nach oben hat

Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)
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„Hinter den Trümmern des Bergfrieds waren weitere schattenhafte Gestalten zu erkennen, jede davon doppelt so groß wie ein Mensch und mit einem Brustkorb wie ein Fass. Sie hatten Äxte mit Bronzeköpfen von ...

„Hinter den Trümmern des Bergfrieds waren weitere schattenhafte Gestalten zu erkennen, jede davon doppelt so groß wie ein Mensch und mit einem Brustkorb wie ein Fass. Sie hatten Äxte mit Bronzeköpfen von der Größe eines Kindersargs und Schleudern, mit denen sie Steine verschossen, die ein Mensch, wenn überhaupt, nur mit zwei Händen heben konnte. Einige hatten Köcher voller Baumstämme an ihrem Gürtel.“

Meine Meinung:
In einer von langjährigen Kriegen zutiefst gezeichneten Welt haben es mittellose Streuner nicht einfach, mag sich Kinsch na Schannack damals gedacht haben, als er sich in die Fänge der Gilde begeben hat, um dort alles zu lernen, was man als erfolgreicher Dieb und Betrüger so benötigt. Nun hat er zwar viele zwielichtige wie nützliche Talente, aber eben auch einen Haufen Schulden bei der Gilde, die es abzuarbeiten gilt. So kann man sich seine „Aufträge“ nicht wirklich aussuchen und läuft mitunter Gefahr, sich unvermittelt in einer lebensgefährlichen Quest wiederzufinden…
Mit „Der schwarzzüngige Dieb“ wagt sich US-Autor Christopher Buehlman erstmals in das anspruchsvolle Genre der High Fantasy. Wie so oft in diesem – meist sehr seitenstarken – Genre, braucht es eine ganze Weile, um in die Story und die Welt hineinzufinden. Durch die ersten rund 100 Seiten musste ich mich zugegebenermaßen etwas durchkämpfen, doch dann hatte mich die Geschichte gepackt. Dreh- und Angelpunkt sind hier die prägnant herausgearbeiteten Hauptcharaktere mit ihren (zahlreichen!) Ecken und Kanten. Gerade mit Kinsch na Schannack (endlich mal ein fantasievoller und außergewöhnlicher Name für einen Protagonisten!), diesem schlitzohrigen, schnodderigen und doch auf seine ganz eigene Art sympathischen Dieb, musste ich erstmal warm werden. Doch spätestens im „Duett“ mit der toughen und sehr schlagkräftigen Galva bilden die beiden ein schon fast perfektes Prota-Duo, dass sich – vielleicht auch wegen ihrer absoluten Gegensätzlichkeit – sehr gut und faszinierend ergänzt.
Das Grundgerüst der Story ist Genre-klassisch: eine gefährliche Quest mit zahlreichen Überraschungen auf dem langen Weg, selbstredend meistens negativer Art. Auch dass sich hier eine kleine Gruppe (Anti-)Helden aufmacht, ist alles andere als neuartig – die einzelnen Charaktere sind allerdings erfrischend anders. In welchem High Fantasy Werk findet man schon einen blinden Kater als heimlichen und geheimnisvollen Liebling?
So hat mich die Reise dieser illustren Truppe gut unterhalten, auch wenn das Buch stellenweise doch einige Längen hat, wenn die Beschreibungen des ganzen „Drumherums“ mal wieder überhandgenommen haben. Natürlich braucht eine gelungene Fantasywelt ein gutes Worldbuilding – aber man kann es damit halt manchmal auch übertreiben. Vielleicht ist dies aber auch als Grundstein im ersten Buch einer Reihe anzusehen und einzelne Ideen dieser Welt sind echt klasse (z.B. die „Hungerkünstler“).
Ein zweiter Punkt, der mir nicht ganz so gut gefallen hat, sind die manchmal sehr gewaltvollen und brutalen Szenen. Grundsätzlich habe ich damit überhaupt kein Problem, aber in dieser Story und bei dieser Erzählweise, die so oft mit wunderbar schwarzem Humor daherkommt, hätte es das gar nicht nötig gehabt. Manchmal beschleicht mich das Gefühl, dass zeitgenössische High Fantasy durch Bestseller wie „Das Lied von Eis und Feuer“ oder der „Hexer-Saga“ auch immer jede Menge Gewalt enthalten muss… und das finde ich eben nicht!
Insgesamt kann ich aber sagen, dass mich dieses Buch, nachdem ich mich erstmal hineingelesen hatte, durchaus gut unterhalten hat!

FAZIT:
Ein skurriler und kantiger Helden-Haufen in einer manchmal etwas zu breiten Raum einnehmenden, aber faszinierenden Welt.

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