Feuerteufel
Worum geht es?
Wie das Cover und der Titel schon vermuten lassen, geht es um Brände. Ein Feuerteufel geht um im Nordwesten des nordfriesischen Festlandes, und er bereitet dem ermittelnden Kommissar so ...
Worum geht es?
Wie das Cover und der Titel schon vermuten lassen, geht es um Brände. Ein Feuerteufel geht um im Nordwesten des nordfriesischen Festlandes, und er bereitet dem ermittelnden Kommissar so einiges Kopfzerbrechen. Als dann bei einem Brand noch eine Leiche gefunden wird die da nicht hingehört, ist die Verwirrung perfekt.
Meine Meinung:
Bislang konnte ich die Attraktion der Regionalkrimis nicht so ganz verstehen, da ich sie, mit wenigen Ausnahmen, nicht gelesen habe.
Als ich dieses Buch auf Netgalley entdeckte, dachte ich, warum nicht? Schließlich lebe ich in Nordfriesland, bin hier geboren und aufgewachsen.
Tatsächlich konnte ich dann mit den ganzen Ortsbeschreibungen auch etwas anfangen, wenngleich ich im Südwesten Nordfrieslands angesiedelt bin, und in der Gegend um Risum Lindholm höchstens mal zu Sportfesten war. Nordfriesland ist aber nicht so groß, als dass man sich nicht zurechtfinden würde, und so hatte ich tatsächlich meinen Spaß an dem Setting, und vor allem natürlich an den Leuten, die so typisch nordfriesisch-kleinstädterisch herüberkommen.
Das ganze Drumherum -- der Klatsch und Tratsch, der Laden, wo besagter Klatsch hauptsächlich verbreitet wird -- all das fand ich sehr überzeugend.
Dass ein Kommissar seine Freunde an den Ermittlungen teilhaben lässt finde ich hingegen schwer vorstellbar, aber wer weiß? Schließlich sünd we hier op Dörp, da ist es natürlich möglich. Geheimhalten kann man da nicht wirklich was...
Der Plot war überzeugend: nichts spektakuläres, alles ganz ruhig und sinnig, und trotzdem spannend.
Die Auflösung war auch zufriedenstellend und überzeugend, wenngleich vielleicht ein klein bisschen klischeehaft was den Feuerteufel anbelangt.
Brigitte Carlsen:
Ich habe die Art der Sprecherin sehr genossen. Sie fängt die verschiedenen Charaktere gut ein und übertreibt es auch nicht mit dem platten Akzent. Eigentlich spricht nur Haie so, wie man es aus der Fernsehwerbung kennt, und wie sich vermutlich die Süddeutschen vorstellen, dass die Norddeutschen sprechen. Für mich hörte sich das eher nach Hamburger an, die ja bekanntlich "über'n spitzen Stein stolpern" -- was sie vermutlich heutzutage auch nicht mehr tun.
Es ist allerdings ein effektives Mittel um dem Lokalkolorit noch mehr hinzuzufügen, und da nicht alle Protagonisten so sprachen, konnte ich damit leben.
Fazit:
Ein solider Krimi, sehr gut gesprochen, der mich ausgezeichnet unterhalten hat.
Vielen Dank an Saga Egmont und Netgalley für das Rezensionsexemplar.