Cover-Bild Lügen über meine Mutter
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Argon
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 17.10.2022
  • ISBN: 9783839820568
Daniela Dröscher

Lügen über meine Mutter

Roman | Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2022 (Shortlist)
Sandra Voss (Sprecher)

Daniela Dröscher erzählt vom Aufwachsen in einer Familie, in der ein Thema alles beherrscht: das Körpergewicht der Mutter. Ist diese schöne, eigenwillige, unberechenbare Frau zu dick? Muss sie dringend abnehmen? Ja, das muss sie. Entscheidet ihr Ehemann. Und die Mutter ist dem ausgesetzt, Tag für Tag.

Lügen über meine Mutter  ist zweierlei zugleich: die Erzählung einer Kindheit im Hunsrück der 1980er, die immer stärker beherrscht wird von der fixen Idee des Vaters, das Übergewicht seiner Frau wäre verantwortlich für alles, was ihm versagt bleibt: die Beförderung, der soziale Aufstieg, die Anerkennung in der Dorfgemeinschaft. Und es ist eine Befragung des Geschehens aus der heutigen Perspektive: Was ist damals wirklich passiert? Was wurde verheimlicht, worüber wurde gelogen? Und was sagt uns das alles über den größeren Zusammenhang: die Gesellschaft, die ständig auf uns einwirkt, ob wir wollen oder nicht?

Schonungslos und eindrücklich lässt Daniela Dröscher ihr kindliches Alter Ego die Jahre, in denen sich dieses »Kammerspiel namens Familie« abspielte, noch einmal durchleben. Ihr gelingt ein ebenso berührender wie kluger Roman über subtile Gewalt, aber auch über Verantwortung und Fürsorge. Vor allem aber ist dies ein tragik-komisches Hörbuch über eine starke Frau, die nicht aufhört, für die Selbstbestimmung über ihr Leben zu kämpfen. 

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Lesejury-Facts

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  • Minijane hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2022

Ein eindringlicher Roman

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Auf "Lügen über meine Mutter" bin ich durch Zufall aufmerksam geworden.
Das Cover und auch der Klappentext überzeugten mich auf Anhieb.
Es ist ein eindrucksvoller und außergewöhnlicher Roman den Daniela ...

Auf "Lügen über meine Mutter" bin ich durch Zufall aufmerksam geworden.
Das Cover und auch der Klappentext überzeugten mich auf Anhieb.
Es ist ein eindrucksvoller und außergewöhnlicher Roman den Daniela Dröscher hier geschaffen hat über eine Kindheit in den 1980er Jahren.

Es katapultierte mich zurück in meine eigene Kindheit. Es rief Erinnerungen wach und es war unfassbar schön dieses Feeling noch einmal zu erleben. Es war tatsächlich wie ein Flachback.

Ich möchte noch erwähnen das ich mir das Hörbuch angehört habe. Das Hörbuch hat eine Spieldauer von 11 Stunden und 40 Minuten und es ist beim Argon Verlag erschienen. Eingesprochen wurde es von Sandra Voss. Hierzu muss ich allerdings sagen das es mein erstes Hörbuch von ihr war.
Dennoch bin ich einfach nur beeindruckt! Sie schaffte es spielend leicht mich in den Bann der Geschichte zu ziehen.
Ich mochte ihre Stimme auf Anhieb. Zudem bin ich wirklich beeindruckt wie sie das Ganze umgesetzt hat.

Der Erzählstil ist in meinen Augen unglaublich gut. Außerdem schreibt die Autorin einnehmend und bildhaft.

Wie oben schon erwähnt fühlte es sich an wie ein Flachback doch nicht nur das die Geschichte von Ela und ihrer Familie ging mir verdammt nahe.
Das ganze bewegte mich sehr. Emotional gesehen verlangte mir dieses Buch einiges ab. Zudem bescherte es mir eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle.

Das Familienleben von Ela und ihren Eltern ist heftig. Ein Vater der seine Frau für alles verantwortlich macht, ein Vater und Ehemann der alles kritisiert. Der eine vorzeigbare Ehefrau möchte und das um jeden Preis.
Elas Mutter muss einiges einstecken und sich gefallen lassen doch wer denkt das sie alles über sich ergehen lässt der täuscht sich. Sie hat ihre ganz eigene Art damit umzugehen und das zeigte mir deutlich wie stark diese Frau ist.

Dieses Buch werde ich so schnell nicht mehr vergessen. Auch nachdem ich es beendet hatte dachte ich ständig über die Geschichte nach.
Ein Buch welches mich noch sehr lange begleiten wird.

Klare Hörempfehlung !

Fazit:

Mit "Lügen über meine Mutter" gelingt Daniela Dröscher ein außergewöhnlicher Roman der mich auf ganzer Linie begeistert hat.

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Meine Mutter war nie gut genug

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Details:
Name: Lügen über meine Mutter
Autorin: Daniela Dröscher
Verlag: Argon
Format: Hörbuch
Spiellänge: 11 Std 41Min
Gesprochen von:
Preis: 20,95 Euro
ISBN: 978373245953

Inhaltsangabe:
»Lügen über ...

Details:
Name: Lügen über meine Mutter
Autorin: Daniela Dröscher
Verlag: Argon
Format: Hörbuch
Spiellänge: 11 Std 41Min
Gesprochen von:
Preis: 20,95 Euro
ISBN: 978373245953

Inhaltsangabe:
»Lügen über meine Mutter« ist zweierlei zugleich: die Erzählung einer Kindheit im Hunsrück der 1980er, die immer stärker beherrscht wird von der fixen Idee des Vaters, das Übergewicht seiner Frau wäre verantwortlich für alles, was ihm versagt bleibt: die Beförderung, der soziale Aufstieg, die Anerkennung in der Dorfgemeinschaft. Und es ist eine Befragung des Geschehens aus der heutigen Perspektive: Was ist damals wirklich passiert? Was wurde verheimlicht, worüber wurde gelogen? Und was sagt uns das alles über den größeren Zusammenhang: die Gesellschaft, die ständig auf uns einwirkt, ob wir wollen oder nicht?

Mein Name ist Daniela Dröscher. Genaugenommen bin ich mein Alter Ego der Kindheit. In meinem Buch ,,Lügen über meine Mutter", erzähle ich Erlebnisse aus meiner Kindheit. Am schwersten für mich war das Zusammenleben mit meinem Vater. Meine Mutter war nie gut genug für ihn. Dünner und dünner sollte sie sein und wenn sie auf einem guten Weg war, war selbst das nicht gut genug. Manchmal kam es mir so vor, als habe mein Vater sie als selbstverständlich angesehen. Obwohl meine Mutter die stärkste Frau der Welt ist, hat sie ihm nie gereicht und das macht mich noch heute unglaublich traurig. Was sie alles gestemmt hat, war für eine Person allein, nicht tragbar...

So, Nina hier! Was mir in erster Linie sauer aufgestoßen ist, ist die Tatsache, dass es keine Triggerwarnung im Hörbuch gibt. Es wird eine schwere Krankheit thematisiert, dessen bloße Erwähnung mích sehr getriggert hat, da sie eine meiner größten Ängste ist. Das fand ich natürlich nicht so schön. Ansonsten hat mir das Hörbuch sehr gefallen. Die Erzählerstimme ist super angenehm und lässt einen sofort in die Szenarien denken. Meist habe ich das Hörbuch beim einschlafen angemacht, konnte jedoch nicht einschlafen, da es oftmals zu spannend war :D Das spricht sehr für die Geschichte. Ich möchte mich beim Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.

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Veröffentlicht am 25.11.2022

Familie in den 80er Jahren - Alles tanzt nach seiner Pfeife

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„Es war wie im kalten Krieg, nur das ich nicht wusste, wer von beiden der Ostblock war.“



Ela, die kindliche Erzählerin des Romans steht zwischen den Fronten. Obwohl ihr Vater sich für einen Familienmenschen ...

„Es war wie im kalten Krieg, nur das ich nicht wusste, wer von beiden der Ostblock war.“



Ela, die kindliche Erzählerin des Romans steht zwischen den Fronten. Obwohl ihr Vater sich für einen Familienmenschen hält, sind die heimischen vier Wände sein Dauerkriegsschauplatz.

Dazu braucht es bei ihm keine Fäuste, der Psychoterror, mit dem er seine Frau überzieht, reicht aus, das Familienklima nachhaltig zu vergiften.

Immer wieder ist das Gewicht der Mutter Thema. Das Übergewicht seiner Frau zerstörte nach seinem Empfinden seine Karriere, da er keine vorzeigbare Gattin hatte. Er ging sogar so weit seine Frau regelmäßig vor seinen Augen auf die Waage zu zwingen.



Ein kleines Dorf im Hunsrück in den 80er Jahren, die Schwiegereltern im Haus, ein gesellschaftliches Umfeld, in dem die Frau die gesamte Care- Arbeit alleine wuppen musste und die, wenn der Hausherr es erlaubte, noch ein bisschen Geld dazuverdienen durfte, keinesfalls aber selbst Karriere machen sollte.. All das erscheint so rückständig und so furchtbar lange her, ist es aber nicht. Vieles an Zeithistorischem, was die Autorin in diesem autofiktionalen Roman schildert, weckt bei mir Erinnerungen. Ja es war wirklich so, und auf dem Dorf hielt sich das traditionelle patriarchalische Rollenbild der Nachkriegszeit noch ein bisschen länger als in der Stadt.

Ela‘s Mutter hatte über viele Jahre kaum eine Chance aus dieser Ehehölle auszubrechen. Die Sorge für andere (Kinder, Eltern, Schutzbefohlene) ließ sie stets eigene Bedürfnisse zurückstecken, sei es beruflich oder privat..Trotzdem unternahm sie immer mal wieder einen Fluchtversuch. Sie hatte aber keine nennenswerte Unterstützung gegen ihren tyrannischen Mann, weder durch die Schwiegereltern, sie sprach ja nicht mal Dialekt, noch durch ihre eigene Familie, die den Schwiegersohn nicht mochte, aber wie in dem verhassten Sprichwort „Wie man sich bettet so liegt man“, sollte sie schön alleine klarkommen.

Die Autorin, Daniela Dröscher hat ihre Protagonistin Ela nicht nur mit ihrem kindlichen Blick, zu Beginn des Buches ist sie erst 6 Jahre alt, auf dieses Ehedrama schauen lassen. Auch die erwachsene Ela kommt hin und wieder reflektierend zu Wort. Das fand ich ziemlich schlau, denn ein Kind kann kaum durchschauen, wie armselig das Verhalten des Vaters eigentlich war, wie er seine Frau zum ewigen Sündenbock machte, um die eigene Unzufriedenheit und die eigenen Unzulönglichkeiten zu verdecken. Für die kindliche Ela war der Vater trotz allem immer noch eine wichtige Bezugsperson, genau wie die Mutter deren beider Liebe sie bedurfte. Sie hätte es am liebsten gehabt , wenn die Eltern nicht mehr gestritten hätten. Als Kind sitzt man halt zwischen allen Stühlen. Ela‘s Mutter ist komplett überfordert und so kann sie ihrer Mutterrolle auch oft nicht gerecht werden. In gewisser Weise ist das Aufschreiben der Geschichte für die Autorin also auch eine Art Therapie, ihre Kindheit aufzuarbeiten.

Ich muss zugeben, Ela‘s Vater hat mich zunehmend aggressiv werden lassen. Wie schamlos er seine Frau den ganzen Tag schuften ließ, um dann auf dem Tennisplatz zu verschwinden. Im Geld aus dem Fenster schmeißen, dass seine Frau erwirtschaftet bzw. geerbt hatte, war er auch ganz groß. Hauptsache man machte nach außen hin etwas her und hatte Statussymbole, die widerspiegelten, dass man den Aufstieg von der Arbeiterklasse in die Mittelklasse geschafft hatte.

Sprachlich ist der Roman schon aufgrund seiner sehr jungen Erzählerin recht einfach gehalten. Er lässt sich aber flüssig lesen und war auch als Hörbuch überzeugend. Mir gefiel dieses 80er Jahre Feeling, dass in mir Erinnerungen an meine eigene Jugend wachgerufen hat. Das Buch ist eine tolle Sozialstudie dieser Zeit. Die Figuren wirkten auf mich sehr authentisch. Tragisch ist tatsächlich, dass die Mutter und auch die Kinder jahrelang in dieser toxische Beziehung gefangen waren. Ob ihre Erbschaft die Mutter wirklich finanziell unabhängig gemacht hat, kann ich nicht beurteilen. Hatte sie denn tatsächlich die volle Verfügungsgewalt über ihr Geld? Ich denke sie hat ihr Möglichstes getan. Es hat zwar sehr lange gedauert, aber letztendlich hat sie sich ja doch noch emanzipieren können und ist nicht in ihrer Opferrolle verblieben.

Ich finde den Roman empfehlenswert . Er bietet einiges an Diskussionsstoff und könnte für mehr Verständnis gegenüber der älteren Generation sorgen.

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