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Veröffentlicht am 11.10.2022

sprachgewaltig, aber ohne Aussage

Die Infantin trägt den Scheitel links
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Zum Inhalt:
Ein kleines Mädchen wächst in den 80er/90 Jahren auf einem Bauernhof auf, geprägt von alten Werten, Heimatidylle und fernab der modernen Zivilisation. Verschiedene Generationen unter einem ...

Zum Inhalt:
Ein kleines Mädchen wächst in den 80er/90 Jahren auf einem Bauernhof auf, geprägt von alten Werten, Heimatidylle und fernab der modernen Zivilisation. Verschiedene Generationen unter einem Dach und zwei älteren Zwillingsschwestern, die ihr das Leben gerne vermiesen möchten.
Das Mädchen nennt sich selbst die Infantin und erlebt über die Jahre hinweg verschiedene familiäre Tragödien, die nicht immer zufällig geschehen und bäumt sich gegen das vorgegebene Regime auf.

Mein Leseempfinden:
Was für ein unglaubliches, sprachgewaltiges Werk hat Helena Adler dort erschaffen. Das habe ich so noch nicht erlebt. Sie beschreibt die Umstände und Befindlichkeiten der kleinen Infantin mit so originellen Wortspielen, das ich fortlaufend mit großen Augen und Erstaunen hierüber, das Buch gelesen habe. Sprachlich gesehen absolut großes Kino!
Leider war es das für mich dann aber schon. Ich wollte die kleine Infantin lieben, sie zu meinem Jahreshighlight machen und sie feiern. Aber es ging einfach nicht.
Die Ausflüge in die Musik der 80er/90er Jahre, die die kleine Infantin so liebte, halfen mir ein wenig dabei, mich zeitlich zu orientieren. Die Ausflüge gefielen mir, denn auch ich bin ein Kind dieser Zeit😊
Ansonsten war die Abfolge der Ereignisse leider nicht chronologisch geschildert.
Während sich die Infantin auf der einen Seite noch mit ihrem Kunstlehrer auf dem Pult vergnügt, springt sie auf der nächsten Seite mit ihren Klassenkameradinnen als junges Mädchen Seil. Mal ist sie kleines Mädchen, mal in der Pubertät, dann wieder Erwachsene.
Diese Sprünge konnte ich nicht nachvollziehen. Ebenso nahmen diese unglaublichen sprachgewaltigen Schilderungen und Umschreibungen von Situationen und Gefühlen so viel Raum ein, dass es dem Buch so ein wenig an Handlung fehlte. Das Ende kam in meinen Augen abrupt und nicht nachvollziehbar. Nach vielen Andeutungen, offenen Enden im Verlauf des Buches und mangelnder Auflösung, hatte ich am Ende das Gefühl irgendetwas verpasst zu haben. Und letztendlich auch, was die Autorin mit dieser Geschichte erzählen oder zum Ausdruck bringen möchte.

Vielleicht hat es auch an mir gelegen. Ich kann es nicht sagen. Das Buch war sowohl auf der „Longlist Deutscher Buchpreis“ als auch auf der „Shortlist Österreichischer Buchpreis“.

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Veröffentlicht am 18.09.2022

Ein durchschnittlicher Fitzek

Der Heimweg
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Kurzrezi:

Klappentext:
Samstag, kurz vor Mitternacht. Jules Tannberg sitzt am Begleittelefon, ein Service für Frauen, die nachts auf ihrem Heimweg Angst bekommen und eine beruhigende Stimme brauchen.
So ...

Kurzrezi:

Klappentext:
Samstag, kurz vor Mitternacht. Jules Tannberg sitzt am Begleittelefon, ein Service für Frauen, die nachts auf ihrem Heimweg Angst bekommen und eine beruhigende Stimme brauchen.
So wie Klara. Die junge Frau glaubt, von einem Psychopathen verfolgt zu werden, der vor Wochen mit Blut ein Datum auf ihre Schlafzimmerwand malte: Klaras Todestag! und dieser Tag bricht gerade an...

Inhalt:
Klara glaubt, von einem Serienkiller verfolgt zu werden. Da scheint Suizid eine interessante Alternative zu sein. Während sie draußen durch die Gegend irrt, spricht sie mit Jules. Jules sitzt am Begleittelefon für Frauen. Obwohl Klara eigentlich gar keine Lust hat zu telefonieren, gelingt es Jules mit seiner einfühlsamen Art, den Kontakt zu Klara aufrecht zu erhalten.
Gemeinsam versuchen sie einen Ausweg aus dem Dilemma zu finden und dem Serienkiller das Handwerk zu legen.
Doch auch Jules hat seine Vergangenheit und die beiden stellen schnell fest, dass es wohl einiges gibt, was ihre Schicksale miteinander verbindet.
Spielt jemand ein falsches Spiel mit den beiden?

Meine Meinung:
Ich glaube, es war mein fünftes oder sechstes Buch, das ich von Sebastian Fitzek gelesen habe.
Und ich fand es so mittelprächtig. Es lies sich flüssig lesen und war auch spannend und flott geschrieben.
Allerdings hatte ich hier eine etwas andere Vorstellung vom Inhalt des Buches. Durch den Klappentext hatte ich gedacht, dass vielleicht mehrere Frauen diesen Service nutzen und auf dem Heimweg auf irgendeine Art und Weise überfallen werden oder verschwinden.
Das Hauptthema war allerdings eher häusliche Gewalt, und das in ziemlicher roher und derber Art.
Das war irgendwie am Thema vorbei. Bis kurz vor Ende hat mir das Buch trotzdem ganz gut gefallen, der Weihnachtsmann hat bei mir für einen hohen Unterhaltungswert gesorgt. Leider wurde es mir am Ende zu verwirrend. Wer mit wem und warum, hätte in meinen Augen gerne etwas beschränkter ausfallen können. Ich glaube, das hätte der Spannung keinen Abbruch und dem Buch gut getan.

Für mich ein Fitzek mit mittelprächtigem Unterhaltungswert




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Veröffentlicht am 19.04.2021

Langsamer Start

Die siebte Zeugin
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Klappentext:
Berlin-Charlottenburg, ein Sonntagmorgen wie jeder andere auch: Nikolas Nölting verlässt das Haus, winkt seiner Tochter Lily noch einmal zu und schwingt sich aufs Fahrrad . Wenige Minuten ...

Klappentext:
Berlin-Charlottenburg, ein Sonntagmorgen wie jeder andere auch: Nikolas Nölting verlässt das Haus, winkt seiner Tochter Lily noch einmal zu und schwingt sich aufs Fahrrad . Wenige Minuten später betritt er eine Bäckerei – und schießt plötzlich um sich.
Ein Mensch ist tot, zwei weitere verletzt. Motiv? Fehlanzeige. Die Tat scheint völlig sinnlos, und vor Gericht schweigt Nölting hartnäckig.
Sein Anwalt, der aufstrebende Strafverteidiger Rocco Eberhardt, steht vor einem Rätsel – bis Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer eine überraschende Entdeckung macht, die dem Fall eine völlig neue Wendung gibt.

Mein persönliches Fazit:
Die 7. Zeugin ist der Auftakt zu einer neuen Justiz-Krimi Reihe der Autoren Schwiecker und Tsokos.
Ich muss zugeben, dass ich mit einer ziemlich hohen Erwartungshaltung an dieses Buch herangegangen bin. Als bekennender Fan von Dr. Tsokos und seiner Rechtsmedizin, dazu ein etablierter Strafverteidiger, das konnte ja nur spannend und aufregend werden. Aber leider war ich am Ende dann doch enttäuscht.

Vorgestellt hatte ich mir einen fulminanten, bereichernden und interessanten Austausch zwischen Gerichtsmediziner und Rechtsanwalt, die den Leser an der spannenden Aufklärung des Falles teilhaben lassen.
Stattdessen dümpelt der Rechtsanwalt in seiner Kanzlei vor sich hin und delegiert seinen Privatermittler Tobias Baumann. Ein netter, sympathischer Charakter, der mit Abstand den größten Teil dieses Buches beansprucht hat und am agilsten unterwegs war.

Dem Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer wurde zunächst nur eine kleine Nebenrolle zugeteilt. Ein erstes Kennenlernen und eine zarte Annäherung zwischen Eberhardt und Jarmer. Nicht mehr und nicht weniger. Ein paar kleine Telefonate, ein Denkanstoß, ein wenig Fachsimpelei. Das war es.
Die Story an sich war ok, aber an einigen Stellen dann doch etwas zäh und die Auflösung dann keine wirkliche Überraschung.

Zugute halten muss ich der Reihe natürlich, dass es sich hier um den ersten Teil handelt, der meistens in allen Reihen ein wenig sparsam startet. Das liegt einfach daran, dass die Charaktere erstmal vorgestellt werden und sich in die Abläufe der Story reinfinden müssen.
Von daher „Schwamm drüber“ und abwarten, was Teil 2 zu bieten hat. Aber, um als Reihe weiter interessant zu bleiben, muss der zweite Teil schon eine deutliche Schippe an Spannung und Zusammenarbeit der Protagonisten draufpacken.
Also liebe Autoren, runter von der Bremse und mit Vollgas weiter!

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Veröffentlicht am 12.02.2021

Mäßiger Auftakt

Trauma – Kein Entkommen
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Klappentext:
Zwei Tote, der eine ertrunken in einem See, der andere erstickt in einem Kühlschrank. Zwei Fälle, die mit den unbewältigten Traumata der Getöteten verbunden sind. Je tiefer die Münchner Mordermittlerin ...

Klappentext:
Zwei Tote, der eine ertrunken in einem See, der andere erstickt in einem Kühlschrank. Zwei Fälle, die mit den unbewältigten Traumata der Getöteten verbunden sind. Je tiefer die Münchner Mordermittlerin Katja Sand gräbt, desto mehr wird sie von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt.

Mein persönliches Fazit:
„Trauma“ ist das Thriller-Debüt von Christoph Wortberg und der Auftakt zu einer dreiteiligen Buchreihe.
Katja Sand, alleinerziehende Mutter einer Tochter, ermittelt für die Münchener Mordkommission. Gemeinsam mit ihrem Assistenten Dorfmüller bildet sie ein ungleiches Team.
Gemeinsam untersuchen sie die Todesumstände zweier Männer. Noch ist nicht klar, ob die Männer Opfer von Gewaltverbrechen wurden oder, ob es sich in diesen Fällen um Suizid handelt. Denn beide Männer waren traumatisiert und in Behandlung. Alles deutet auf Selbstmord hin. Doch als Sand und Dorfmüller im Laufe der Ermittlungen über einen alten Todesfall bei der Marine stolpern, scheinen ihre Vorgesetzte an einer Aufklärung der Umstände nicht weiter interessiert zu sein. Die Todesfälle werden als Suizid eingestuft und die Akten offiziell geschlossen. Doch Sand und Dorfmüller ermitteln auf eigene Faust weiter. Was steckt wirklich hinter den Todesfällen?

Die Hauptprotagonistin Katja Sand ist hin- und hergerissen zwischen dem Anspruch ihrer pubertierenden Tochter gerecht zu werden und ihrem Job, indem sie permanent abrufbar sein muss.
Entscheidungen, die sie sowohl im Job als auch privat fällt und die die Ermittlerin selbst als verantwortungsbewusst einstuft, haben sich für mich oftmals als selbstgefällig und grenzüberschreitend angefühlt. Was sie wirklich dazu treibt, das kann der Leser nur vermuten. Vage Andeutungen hierzu gibt es im Verlauf der Story und werden sicherlich in den nächsten zwei Bänden weiter thematisiert werden.

Ihr Kollege Dorfmüller hingegen nimmt den Tag wie er kommt und hat immer einen trockenen Spruch auf den Lippen. Sympathisch, selbstlos und ein Fels in der Brandung. Ein aufmerksamer Kollege und Teamplayer, der sich für keine Arbeit zu schade ist. Eine absolute Bereicherung für dieses Ermittler-Duo und die Buchreihe.

Unbewältigte Traumata, grundsätzlich ein absolut interessantes Thema, das in meinen Augen allerdings nur mäßig umgesetzt wurde. Dies lag für mich persönlich hauptsächlich am Schreibstil des Autors. Kurze, abgehakte Sätze und die Art und Weise der Formulierungen verhinderten, dass die Story sich flüssig lesen ließ und Emotionen bei mir als Leserin auslösten.
Das Privatleben von Katja Sand hat den Ermittlungsarbeiten viel Raum genommen, dadurch fehlte es dem Thriller an dem notwendigen Erzähltempo und einem dauerhaften Spannungsbogen.
Viele Irrungen und Wirrungen, die letztendlich wenig mit dem Fall zu tun hatten, sollten den Leser auf eine falsche Spur locken.
Spannend bleibt die Frage, was hat Katja Sand in ihrer Vergangenheit erlebt?

Von mir gibt es 3/5 Sterne
Danke an den dtv-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares und die wirklich gut gemachte Leseraktion zu diesem Buch.

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Veröffentlicht am 27.09.2020

Nur schwer zu bewerten

Der Schattenmörder
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Heute mal eine ganz andere, auch für mich neue Erfahrung!
Ich habe das Buch „Der Schattenmörder“ von Alex North durchgelesen, aber ich kann und will es nicht wirklich bewerten.
Warum? Das erkläre ich ...

Heute mal eine ganz andere, auch für mich neue Erfahrung!
Ich habe das Buch „Der Schattenmörder“ von Alex North durchgelesen, aber ich kann und will es nicht wirklich bewerten.
Warum? Das erkläre ich euch unten. Aber zunächst zum Inhalt!

Klappentext:
Nie hat Paul den Tag vergessen, an dem er Charlie zum ersten Mal begegnete. Der Junge mit dem überlegenen Lächeln und den dunklen Fantasien. Sie waren Freunde. Bis zu dem Tag, als Charlie den Mord beging und danach spurlos verschwand. Fünfundzwanzig Jahre später kehr Paul erstmals in seine Heimatstadt zurück. Seine Mutter liegt im Sterben. Gleich nach seiner Ankunft passieren seltsame Dinge. Die Mutter behauptet, jemand sei im Haus gewesen und als Paul den Dachboden betritt, findet er alles übersät mit blutig-roten Handabdrücken. In der Stadt bemerkt Paul, dass ihn jemand verfolgt, und er beginnt sich zu fragen: Was passierte wirklich mit Charlie Crabtree damals am Tag des Mordes.
Mein persönliches Fazit:
So, eine kurze Erklärung warum ich das Buch gelesen, aber es trotzdem als abgebrochen bewertet habe.
Die Übersetzung war schlicht und einfach in meinen Augen so schlecht, dass ich mich wirklich bis zum Ende – aufgrund der Grammatik und Satzstruktur - durch das Buch durchgequält habe.
Am Ende des Buches war ich mir einfach nicht mehr sicher, ob das Buch zumindest inhaltlich korrekt übersetzt wurde. Da ich aber dem Autor gegenüber fair bleiben möchte, müsste ich das Buch wirklich zunächst auf Englisch lesen, um dieses bewerten zu können.

„Luzide Träume“ grundsätzlich ein interessantes Thema. Aber traut man der Übersetzung, dann ist die Umsetzung eher mangelhaft in meinen Augen.
Ein Spannungsroman, der am Anfang noch Interesse bei mir als Leserin wecken konnte, dann im Mittelteil einfach nur langweilig war und mit einem Ende aufwartete, das keine Aufklärung auf unendlich viele Fragen bot.
Im Prinzip kann jeder Leser aus der Story machen was er möchte. Ein Wünsch-dir-was-Buch.
Die eine Möglichkeit am Ende ist es seine eigenen Gedanken und Lösungsansätze als richtig zu interpretieren oder einfach festzustellen, dass die losen Enden nicht zusammen laufen und eigentlich wenig in dem Buch Sinn ergibt.
Und da ist es wieder mein Problem! Ist wirklich alles korrekt übersetzt worden?
Wenn ja, dann würde ich über eine liebgemeinte 3 * Bewertung nicht hinwegkommen. Aber wie immer meine Empfehlung! Bildet euch euer Urteil bitte selbst!

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