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Veröffentlicht am 24.11.2022

Nicht mehr als kurzweilige Unterhaltung

In den Wäldern der Biber
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Dieses Buch gehört zu der Art von Romanen, die sich leicht aus Kurzweil zwischendurch lesen lassen, die aber auch keinen besonderen Eindruck hinterlassen.
Viel Handlung gibt es nicht in der Geschichte. ...

Dieses Buch gehört zu der Art von Romanen, die sich leicht aus Kurzweil zwischendurch lesen lassen, die aber auch keinen besonderen Eindruck hinterlassen.
Viel Handlung gibt es nicht in der Geschichte. Die 30jährige Protagonistin Alina flüchtet nach ihrem Beziehungsaus zu ihrem Großvater aufs Dorf, zu dem 20 Jahre Funkstille herrschte. Der Großvater ist sehr naturverbunden und ehrenamtlich für die regionale Biberbeobachtung tätig. Das gibt dem Buch seinen Titel, wenngleich die Biber eigentlich völlig in den Hintergrund geraten. Umso mehr tut sich Alina hervor. Binnen kürzester Zeit nimmt sie die Sanierung des großväterlichen Hauses in Angriff, verliebt sich stante pede in einen ihr eigentlich nicht mehr erinnerlichen Freund aus Kindheitstagen, mit dem sie auch gleich besiegelt, dass sie keine Kinder haben möchten. Dieser „Neue“ gesteht ihr ebenso unwahrscheinlich, sich in sie schon als 11jähriger verliebt zu haben und verfolgt ein kaum der Realität entsprechendes Leben und Berufsmodell. Dergleichen zu lesen, wirkt auf mich sehr realitätsfern. Deshalb auch nur eine Bewertung im Mittelmaß.

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Veröffentlicht am 22.10.2022

Langatmig

Lektionen
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Ich habe mich etwas schwer getan, dieses immerhin 710 Seiten umfassende Buch zu lesen. Dabei hat mir der Einstieg in die Geschichte gut gefallen. Der Protagonist, ein elfjähriger englischer Internatsschüler, ...

Ich habe mich etwas schwer getan, dieses immerhin 710 Seiten umfassende Buch zu lesen. Dabei hat mir der Einstieg in die Geschichte gut gefallen. Der Protagonist, ein elfjähriger englischer Internatsschüler, wird Anfang der 1960er Jahre von seiner Klavierlehrerin missbraucht und ist ihr über einige Jahre hinweg sexuell hörig. Dieses Erleben prägt sein gesamtes späteres Leben, aus dem er nur sehr wenig macht. Statt sich auf dieses Kindheitserlebnis zu beschränken, zeichnet der Autor das gesamte Leben des Protagonisten Roland bis in seine 70er Jahre hinein nach, zudem nicht chronologisch. Als weitere Stränge schildert er die Lebensläufe noch anderer Personen aus Rolands Umfeld, die mir manchmal schon etwas hanebüchen erscheinen. Was mir ebenso missfällt, ist, dass jeweils aktuelle politische und gesellschaftliche Ereignisse Eingang in die Geschichte finden, wie z.B. die Kubakrise, der Fall der Mauer, die Corona-Pandemie. Dahinter dürfte die Intention des Autors stecken aufzeigen zu wollen, wie ein Menschenleben von eigenen Entscheidungen und äußeren Einflüssen beeinflusst wird. Mir war das aber zu überfrachtet und langatmig.
Ein durchaus anspruchsvolles Buch, das mich enttäuscht zurückgelassen hat.

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Veröffentlicht am 11.10.2022

Eine Roman über die Wende-Zeit

Eine andere Zeit
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Eigentlich mag ich Romane wie den vorliegenden gerne, die auf zwei Zeitebenen spielen. Hier sind es die 1970er Jahre in einem vorpommerschen Dorf und die Gegenwart im Jahr 2019. Die Familie Jendrich lebt ...

Eigentlich mag ich Romane wie den vorliegenden gerne, die auf zwei Zeitebenen spielen. Hier sind es die 1970er Jahre in einem vorpommerschen Dorf und die Gegenwart im Jahr 2019. Die Familie Jendrich lebt mit zwei Töchtern im Dorf, die Tante mit ihrer Tochter in einer westdeutschen Großstadt. Die ältere Tochter Enne träumt von der Schauspielerei, die jüngere Suse ist kränklich. Die Kusine Christina würde am liebsten in den Osten übersiedeln. Obwohl man es Suse nie zugetraut hätte, ist sie es, die im Sommer 1989 über Ungarn ausreist. Anschließend hat die Familie nie wieder etwas von ihr gehört. 30 Jahre später will Enne mit allem abschließen. Gerade jetzt taucht in der Nachbarschaft eine mysteriöse Frau auf, die vielleicht Suse sein könnte.
Mit den Romanfiguren bin ich nicht so recht warm geworden. Zwischen ihn allen herrscht eine bedrückende Sprachlosigkeit. Das Leben in der ehemaligen DDR mit der beständigen Angst der Leute „vor denen da oben“ wird realistisch dargestellt ebenso der dortige Umgang mit sog. „Asozialen“. Was ich allerdings als nicht sehr realitätsgetreu empfand, war, dass die Familie nicht schon viel früher alles daran gesetzt hat, Suses Verbleib aufzuklären. Vermisst habe ich eine klare Ansage am Ende, was aus ihr geworden ist.

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Veröffentlicht am 27.09.2022

Verwirrend zu lesen

Lukusch
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Die Lektüre dieses Buches empfand ich als verwirrend und anstrengend, weil die Geschichte stark Realität und Fiktion vermischt und ich bei Einordnung des einen oder anderen Vorkommnisses in die jeweilige ...

Die Lektüre dieses Buches empfand ich als verwirrend und anstrengend, weil die Geschichte stark Realität und Fiktion vermischt und ich bei Einordnung des einen oder anderen Vorkommnisses in die jeweilige Kategorie unsicher war. Bevor ich mit der eigentlichen Lektüre begann, habe ich sogar geglaubt, es werde eine wahre Biografie eines existenten Schachspielers erzählt. Auf den ersten Blick erscheint das Buch als Tatsachenbericht. Diesen Eindruck vermitteln die eingearbeiteten Artikel, Berichte und Fotos und das zugrundeliegende Ereignis – die Titelfigur kommt gemeinsam mit einem anderen Jungen, beide verhalten sich nach Art von siamesischen Zwillingen, nach der Tschernobyl-Katastrophe zur Erholung nach Deutschland und wird von jetzt auf gleich zum Schachgenie. Wenige Jahre später verschwindet er, drei Jahrzehnte später macht sich sein seinerzeitiger Gastbruder Simon Ritter, inzwischen Dokumentarfilmer, auf die Suche nach ihm. Die Verwirrung komplett macht das Vorwort, das auf ein Verbrechen an Simon Ritter bei seinen Recherchen schließen lässt.
Das Schachtalent von Lukusch und den Missbrauch seiner Intelligenz durch Unternehmen fand ich etwas weit hergeholt ebenso wie die parapsychologischen Anteile. Als störend empfand ich auch den Liebesgeschichtenanteil zwischen Simon und der ihn bei seiner Suche unterstützenden Maria.
Man muss sich also schon auf dieses besondere Buch einlassen, um es zu mögen.

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Ein Mann wird auf die Schippe genommen

Die Erlebnisse des Herrn A.
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Das Buch enthält eine Reihe von kurzweiligen, amüsanten Geschichten aus dem Alltags-, Familien- und Berufsleben des namenlos bleibenden Herrn A. Dieser wird so geschildert, dass einem beim Lesen der einzelnen ...

Das Buch enthält eine Reihe von kurzweiligen, amüsanten Geschichten aus dem Alltags-, Familien- und Berufsleben des namenlos bleibenden Herrn A. Dieser wird so geschildert, dass einem beim Lesen der einzelnen Episoden einfach nur die Kommentierung „typisch Mann“ von den Lippen kommt, als ein armes Würstchen, der in zahllose Fallen tappt. So sehr man letztlich auch schmunzeln muss, kann ich mir als Kritik nicht verkneifen, dass die Geschichtlein letztlich etwas abgedroschen wirken und einen Typ Mann beschreiben, den es vielleicht vor einigen Jahrzehnten gegeben hat, aber heute nicht mehr. Etwas aus der Zeit gefallen wirkt auf mich auch der ruhige, bedächtige Erzählstil. Alles in allem zwischendurch nett zu lesen.