Zitate:
"Sie war gut, aber nicht perfekt. Und perfekt war das Mindeste, was er zu akzeptieren bereit war." Seite 15
"Langeweile machte ihn angriffslustig und Beherrschung war nicht seine Stärke. Das hatte er ja eben wieder bewiesen." Seite 23
"Super, nun hörte er sich an, wie ein gemobbter Zwölfjähriger, der erstmals mit den anderen spielen durfte." Seite 153
Charakter:
Jona ist hochintelligent und seinem Alter weit voraus. So erhält er mit 17 Jahren ein Vollstipendium für eine Eliteuniversität.
Klingt gut? Im Prinzip ja! Wenn Jona nicht ein kolossaler Arsch wäre... Er ist impulsiv, unbedacht und meistens geht er auf vollen Konfrontationskurs. Dabei lässt er die anderen gerne seine Überlegenheit spüren.
Er ist oberflächlich, herablassend, auf gut deutsch ein überheblicher Klugscheißer.
Und als wäre das noch nicht schlimm genug, nutzt er auch sein Hobby -seine selbst gebastelte Drohne- um nicht nur anderen hinterherzuspionieren, sondern auch um Infos über ein junges Mädchen zu sammeln, um sie zu manipulieren!!
Seine "soziale Unverträglichkeit" lässt ihm viel Zeit, Informationen über so viele Menschen wie möglich zusammenzutragen.
Meinung:
Die Geschichte beginnt ganz harmlos, mit dem Eintreffen Jonas, im Ort der Gastfamilie.
Da seine Pflegemutter zu spät kommt, bekommen wir gleich zu Beginn ein recht gutes Bild von seinem Charakter, da er -natürlich- sofort ausrastet und sie auf ihrer Mailbox dumm anmacht...
An seinem ersten Tag an der Uni geschieht natürlich dasselbe in grün. Kaum angekommen verscherzt er es sich mit Kommilitonen und Professoren, weil er gelangweilt ist.
Obwohl mit Rektor Schratter etwas anderes vereinbart war, wurde er den Einstiegskursen zugeteilt, die weit unter seinem Niveau liegen.
Leider ist der Rektor jedoch nicht greifbar, so vertreibt er sich die Zeit eben mit anderen Dingen, wie seiner Drohne und dem Stalken von Linda.
Doch die erteilt ihm recht schnell eine Abfuhr, was Jona zu einem kleinen Racheplan veranlasst.
Ab diesem Moment überschlagen sich die Ereignisse, niemals hätte er geahnt, was er mit dieser Aktion lostritt!!
Und bevor er sich versieht, schwebt er selbst in großer Gefahr. Oder doch nicht??
Öhm tja, puhhh... Ich muss gestehen, dass der Anfang des Buches etwas schwierig für mich war. Jona ist zu dem Zeitpunkt einfach nur unsympathisch, nervig und echt zum Abgewöhnen mit seiner manipulativen, überheblichen Art.
Das war für mich im ersten Moment etwas unschön, aber je länger man liest, desto mehr versteht man, wie er so geworden ist. Zusätzlich dazu darf Jona im Laufe der Geschichte etwas wie Freundschaft erfahren, was eine schöne und anschauliche Veränderung in ihm bewirkt. Also wer wie ich Probleme mit unsympathischen Protagonisten hat: Dranbleiben! Es ist nicht so schlimm, wie es auf den ersten Blick scheint und es lohnt sich definitiv!!
Der Schreibstil der Autorin ist... na, eine typische Poznanski eben ;) Unheimlich flüssig und eingängig mit kurzen Kapiteln und so mancher Überraschung. Sie schafft es, kontinuierlich Spannung aufzubauen und eine passende, beklemmende Atmosphäre zu erschaffen, in die sich wunderbar eintauchen lässt. Sogar die technischen Aspekte sind realistisch geschildert und somit gut vorstellbar.
Wie eben bereits erwähnt, besteht ein Großteil der Geschichte aus unerwarteten Wendungen, aber auch Andeutungen und Mutmaßungen, so dass man schnell nicht mehr sicher ist, wer jetzt wie mit drinsteckt und vor allem in WAS :D
Für mich war das ganz großes Kino, denn ich habe mich ständig dabei erwischt, wie ich Indizien gesammelt, Theorien entwickelt und eventuell am Ende teilweise (oder auch ganz) wieder verworfen habe. Zum Teil lagen da zwischen Eingebung und Ernüchterung nur ein paar Seiten :)
Elanus ist für mich ein wirklich gelungener Jugendthriller voller Spannung, Intrigen und geheimnisvollen Machenschaften! Oder versteckt sich da sie ein oder andere Finte??? Wer weiß ;)
Eine klare Empfehlung an die Thrillerleser unter euch!
Ach ja... Und immer schön die Rollläden schließen ;)